Dezember:
Auf einen sehr kalten und nassen Monatsanfang folgten viele kalte, aber wenigstens trockene Tage. Die Störche über dem Strassenkreisel in Niederwil bleiben tatsächlich hier. Kurz vor Weihnachten bildet sich im Bidon zum ersten Mal in diesem Winter Eis. Auf die Weihnachtstage hin wird es aber wieder deutlich wärmer, schon fast frühlingshaft. Nur leider beginnt es auch zu regnen.
Kann mich jedenfalls nicht erinnern, in einem anderen Jahr soviele Kilometer wie dieses Jahr für den Festive500 durch Regen und Wind gefahren zu sein. Das Jahr schliesst dann aber doch mit zwei sehr schönen, trockenen und warmen Tagen ab.
November:
Mit viel Nebel und Kälte beginnt der Monat. Mit der Zeitumstellung von Ende Oktober reichen meine Fahrten jetzt auch des öftern in die nächtlichen Stunden. Zudem beginnt der “Winterpokal” bei rennrad-news bei dem ich seit Jahren immer mitfahre. Anfang des Monats treffe ich zufällligerweise die beiden Störche ĂĽber dem Strassenkreisel in Niederwil an. Sie wollen offensichtlich den Winter hier verbringen.
Trotz allem Nebel gelingen ein paar Fahrten in ein wunderbares Abendrot. Ende des Monats fällt bereits der erste Schnee.
Oktober:
Den grössten Teil des Monats verbringe ich in Cambrils bei meist recht schönem und auch noch warmen Wetter. Ausser im Hotel sind kaum andere Touristen anzutreffen. In den Weinbaugebieten ist die Weinernte in vollem Gange. Ab Mitte des Monats kann es in höheren Lagen bereits zur Bildung von Nebel kommen und in den dahinterliegenden Tälern weht manchmal ein recht kühler Wind. Am 23. kommen wir wieder nach Hause.
Nach der Rückkehr von Spanien hat sich der Herbst hier gerade in sein farbiges Gewand geworfen. Ich geniesse die Fahrten durch die herbstliche Farbenpracht und gewöhne mich an die deutlich kühleren Temperaturen.
September:
Der Monat beginnt recht warm. Ein zweiter Slow-Up in der Version als “yourself” können wir um das obere Ende des ZĂĽrichsees fahren. Ich geniesse die recht warmen und angenehmen Tage, obwohl es gegen Abend manchmal bereits empfindlich kĂĽhl werden kann.
Ab 25. des Monats darf ich im Auftrag von Eitzinger Sports nach Cambrils (Katalonien, Spanien) um dort als Guide die Gäste auf dem Rennrad entlang der Costa Daurada und durch die Weinbaugebiete des Hinterlandes führen.
August:
Leider ging das mit dem wechselhaften Wetter weiter. Zu kĂĽhl, zu nass, dann aber auch wieder viel zu heiss. Ein paar Wandertage im Engadin bei sehr schönem und heissem Wetter folgten einer kalten Schlechtwetterperiode anfang Monat. Ein paar Wanderungen in unserer Gegend bei recht gutem Wetter fĂĽllten die Tage, an denen ich nicht auf dem Rad sass. Beide Stravaziele (1’250 KM, und 7’500 Höhenmeter) konnte ich aber trotzdem in diesem Monat erreichen. Nach bald zwei Jahren Unterbruch konnten wir wieder einmal einen SlowUp fahren. Zwar als “yourself”, sozusagen digital begleitet. Ansonsten reichte es diesen Monat nochmals fĂĽr insgesamt fĂĽnf Granfondos.
Juli:
Die Regenfälle gehen auch diesen Monat weiter. Seit Jahrzehnten soll es der regenreichste und der kälteste Monat gewesen sein. Kein einziger Sommertag in unserer Gegend (+30 Grad), während in anderen Gegenden Rekordtemperaturen und Waldbrände in noch nie dagewesem Masse wüten, wie zum Beispiel in Kanada, Südtürkei und Griechenland. In den eher kürzeren Phasen von doch noch ein paar trockenen Tagen gelingen mir diesen Monat insgesamt sechs Granfondos in die verschiedensten Richtungen von zu Hause aus.
Juni:
Regen und Gewitter sind auch im Juni weiterhin ein grosses Thema. Wobei es mir oft gelingt, die Runde so zu fahren, dass ich es gerade noch trockenen Rades zwischen den Gewitterzellen hindurch schaffe. Es sind aber trotzdem auch diesen Monat wieder zwei Granfondos möglich. Beim Storchennest in Niederwil übt man sich in Flugbewegungen im Nest.
Mai:
Bis weit in den Monat hinein bleibt es kalt und regnerisch. Von Graupelschauern und Dauerregen muss ich berichten, aber auch von Regenbögen über dem Birrfeld. Das letzte Drittel des Monats wird dann doch plötzlich sehr schön und warm. Fahrten in kurz/kurz und über längere Distanzen sind wieder problemlos möglich. Zwei weitere Granfondos kommen hinzu. Bei einem Besuch der Störche konnte ich zuschauen wie sie nach all dem Regen neues Stroh und trockenes Gras in ihr Nest hinauf flogen. Mit Sicherheit konnte ich feststellen, dass sich zwei Jungtiere im Nest befinden.
April:
Als es nach weiteren Schneefällen dann endlich wärmer wurde, machte auch die Natur mit ihrem FrĂĽhlingserwachen weiter. Das zarte GrĂĽn schoss fast buchstäblich von Gewässern her kommend in die Höhe. Plötzlich schien alles miteinander blĂĽhen zu wollen. Allerdings wurden wir doch immer wieder vom Biswind ĂĽberrascht. Um die Mitte des Monats waren Fahrten in kurz/kurz und Sonnencrème-geschĂĽtzten Beinen und Armen ohne weiteres möglich. Zwei Granfondos bei recht schönem und warmen Wetter konnte ich fahren, bevor es zum Monatsende hin wieder kalt und nass wurde. “Meinen” beiden Störchen auf dem Strassenkreisel in Niederwil im Reusstal scheint es gut zu gehen. Scheinbar wird fleissig gebrĂĽtet.
März:
Warm und Kalt, Biswind und Westwind, Ende des Winterpokals, bewohntes Storchennest im Strassenkreisel, zwei Granfondos, das könnten die Stichworte für diesen Monat sein. Ein Monat mit vielen Überraschungen sowohl beim Wetter wie auch bei meinen Fahrten. So kämpfte ich zum Beispiel einmal gegen den Westwind, so lange ich Lust hatte, und wurde auf dem Rückweg von (Strava-) Bestleistung zu Bestleistung geschoben. Es gab auch ein paar wunderbare Abendrot-Stimmungen über dem Jura. Persönlich der vielleicht schönste Moment war, als ich bei einer Fahrt knapp an der Schneefallgrenze entlang feststellen konnte, dass das Storchennest über dem Strassenkreisel im Reusstal dieses Jahr bewohnt ist.
Ich glaube, dieses Thema könnte mich noch ein paar Wochen beschäftigen.
Februar:
Der Monat beginnt wechselhaft. Sogar ein paar Eistage sind dabei. Doch etwa ab der Mitte kommen wir plötzlich in den Genuss von frühlingshaften Temperaturen. Schönster Sonnenschein und sehr warm. Als weiteres Wetterphänomen haben wir zeitweise sehr viel Saharastaub in der Luft. Als Folge ist die Fernsicht oft schlecht und sogar leicht rötlich gefärbt. Meine Fahrten werden länger. Zum Monatsende kommt eine kräftige und kalte Bise auf. Meine längste Fahrt mache ich das Reusstal hinauf und das Seetal wieder hinunter bei schönstem Sonnenschein.
Januar:
Anfänglich sehr kalt und oft mit Biswind, wurde daraus wohl einer der schneereichsten Monate an die ich mich erinnern kann. Selbst in unserer Gegend lagen tagelang bis 30 Zentimeter Schnee. Vernünftiges Radfahren war deshalb einerseits wegen des Schnees und Eis, anschliessend wegen des vielen Schmelzwassers, kaum möglich. Dennoch gelang mir ein Granfondo (100 KM am Stück), bei schönstem, aber halt kaltem Winterwetter durch das Winterwunderland Seetal.