Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

7. Dezember 2005
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Christbaumschmuck

Christbaumschmuck

Um die Jahrhundertwende, als der Christbaum seinen Siegeszug in die bürgerlichen Stuben begann, schmückte man ihn mit allerlei handgefertigten Gegenständen. Meist waren dies Miniaturen von damals aktuellen Gegenständen. So findet man unter anderem Kleinstmodelle von Dampfloks, Autos, Flugzeugen, Zeppelins, Luftballons mit Körbchen, ja sogar Modelle von Bomben. Auch Laufräder durften da nicht fehlen.

Quelle: Erstes Österreichisches Weihnachtsmuseum (29.10.2018: Die Zielseite wurde entweder gelöscht oder hat einen anderen Link erhalten)

 

5. Dezember 2005
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Abschied

Abschied

Den Abschied von Steyr, der Österreichischen Wiege des Christkindes, machte uns heute morgen Petrus nicht sonderlich schwer. Nachdem sich die ganze Nacht hindurch vereisender Regen breit machte, regnete es am morgen in Strömen auf das Land nieder. Erst nach Salzburg, an der Grenze zu Deutschland, lichtete sich der Himmel wieder.

Wegen der relativ unsicheren Wetterlage bezüglich Schneefällen in den Bergen, wählten wir diesmal den Weg über München. Auf die Mittagszeit trafen wir hier ein und schenkten uns noch einen kurzen Aufenthalt im Herzen von München und besuchten auch noch diesen Christkindlmarkt und die Weihnachtskrippenausstellung. Oder wenigstens den Teil, den man in einer guten Stunde Aufenthalt besichtigen kann.

Die anschliessende Heimfahrt verlief dann im trockenen, bis kurz vor ZĂĽrich, wo es wieder zu regnen begann.

Nun ist Auspacken angesagt.

4. Dezember 2005
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Mit der Dampfbahn zum Christkind

Mit der Dampfbahn zum Christkind

Mit der in Ă–sterreich ältesten Schmalspurbahn fuhren wir heute morgen durch das verschneite Steyrtal bis nach GrĂĽnberg hinauf. Während der Fahrt begleitete uns sogar noch der St. Nikolaus ein StĂĽck weit. Nur ein Steinwurf von GrĂĽnberg entfernt befindet sich das Dörfchen Steinbach, mit seiner Krippenausstellung “Krippen aus aller Welt”, sowie dem Dorfplatz der zu einem riesigen Adventskalender umfunktioniert wurde.

Die Schmalspurbahn wurde erstmals im Jahre 1889 in Betrieb genommen. Von den ĂĽber 50 Kilometern Gleisstrecke sind heute noch deren 17 in Betrieb. Ein regelmässiger Betrieb scheint nur in der Adventszeit gewährleistet zu sein. Die Bahnwagen werden noch mit Dampf, direkt aus der Lok beheizt. Die Bahn fährt mehr oder weniger ziemlich genau der Steyr entlang, nämlich von Steyr nach GrĂĽnberg. Dank der verschneiten Landschaft und der Situation, dass die Sonne gerade in dieser Stunde den Sieg ĂĽber den Nebel davontrug, eröffneten sich uns wunderbare Ausblicke ĂĽber den Fluss und die nahegelegenen Felder. Dass wir dazu auf einem Teil der Strecke noch von Sankt Nikolaus begleitet wurden, setzte das noch fehlende PĂĽnktchen auf das “i”.

In GrĂĽnberg angekommen wurden wir nach Steinbach transportiert. Steinbach besitzt als eine Attraktivität ein Museum “Krippen aus aller Welt”. Diese Aussage ist wörtlich zu nehmen. Es werden in einer Ausstellung ĂĽber 400 Krippen aus 90 Ländern gezeigt. So erhalten wir nebst den bekannten Krippendarstellungen aus dem Orient oder den verschiedenen Darstellungen rund um Höhlen und Ställe, ganz andere EindrĂĽcke. Da spielt sich die Szene zur Geburt Christi plötzlich auf Baumstämmen, BauhĂĽtten, in Kokosnussschalen, in Spanschachteln, ja sogar in der kleinsten Form in einer ZĂĽndholzschachtel ab. Auch Darstellungen in der Flasche, wie wir sie vielleicht von Schiffen und Matrosenleben her kennen, kommen vor.

Gegen Abend wohnen wir auch hier in Steinbach nochmals einem Adventssingen bei. Ganz anders als gestern in Steyr, macht hier das ganz Dorf mit. Der Chor der Kirche glich zeitweise einer TheaterbĂĽhne. Maria und Josef, sowie der Wirt von der vollbesetzten Herberge, hatten hier ihre feste Rolle. Imponierend fĂĽr uns als Schweizer, auch wenn wir nicht jedes Wort verstanden haben, war die Reaktion der Hirten auf die VerkĂĽndigung. Die Hirten wurden ausschliesslich von der Schuljugend dargestellt. Man merkte richtig, dass hier viel geĂĽbt und auch mit viel Freude vorgetragen wurde.

In Steinbach ist der Dorfplatz ein einziger grosser Adventskalender. Die Häuser um den Dorfplatz stellen ihre Fenster als Türchen zum Kalender zur Verfügung. Im Verlaufe des Tages sickerte beim Bürgermeister langsam durch, dass sich heute eine Schweizergruppe in seinem Dorf befindet. Uns fiel dann auch die Ehre zu, das fünfte, das morgige Türchen öffnen zu dürfen. Zum Vorschein kam eine Figur, die im Rahmen des St. Nikolaus-Tag vom 6. Dezember hier in Österreich eine Rolle spielt.

Nach einem wiederum vorzĂĽglichen Nachtessen in unserem Hotel, werden wir nun die Koffer fĂĽr die morgige Heimreise packen mĂĽssen.

3. Dezember 2005
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Fototermin beim Christkind

Fototermin beim Christkind

Der heutige Tag war voll und ganz dem Christkind gewidmet. Am Morgen besuchten wir die Wallfahrtskapelle von Christkindl und das Postamt in Christkindl. Am Nachmittag stand dann das Weihnachtsmuseum in Steyr auf dem Programm, wo wir unter anderem auch in das Handwerk des Christkinds schauen durften.

Doch nun alles der Reihe nach. Christkindl ist tatsächlich eine Ortschaft, hier ganz in der Nähe von Steyr. Die Postleitzahl ist Übrigens A-4411. Die Wallfahrtskirche in Christkindl ist relativ klein und hat ihren Ursprung in der Heilung eines Epilepsie-Kranken vor ein paar hundert Jahren. Als Besonderheit sind in einem benachbarten Gebäude zwei besondere Krippen untergebracht: Die eine erzählt uns auf einer Grösse von 58 m2 und mit über 700 Figuren die Weihnachtsgeschichte. Im wesentlichen ist sie in vier Teile aufgeteilt: die Verkündigung bei den Hirten, die Geburt in der Grotte, Frauen am Brunnen und ein Beduinenmarkt, sowie die Heiligen Drei Könige mit ihrem Gefolge. Im Hintergrund eine orientalische Stadt. Das ganze ist eine fantastische Darstellung mit vielen kleinen Details. Sie ist weltweit auch eine der grüssten Darstellungen und hat ihren Namen vom Figurenschnitzer Feridnand Pöttmesser aus Südtirol. Die andere Krippe ist eine automatische Krippe, mit beweglichen Figuren. 300 Tier- und Menschenfiguren bewegen sich hier angetrieben von einem ausgeklügelten System von Fahrradketten und Wellen. Auch hier im Mittelpunkt natürlich die Geburt in einer Grotte. Aber rundherum wird hier Bibelgeschichte erzählt, angefangen bei Adam und Eva, Noah, Figuren aus dem alten Testament bis schlussendlich zu Johannes dem Täufer und dem erwachsenen Christus.

Am Nachmittag dann besuchten wir das Weihnachtsmuseum in Steyr. In verschiedenen Zimmern wird hier die Geschichte des Christbaumschmuckes detailliert erklärt, beziehungsweise aus einer privaten Sammlung dargestellt. Vor der Zeit der Christbaumkugel, wurden allerlei handgefertigte Figuren an den Baum gehängt, unter anderem sogar Modelle von Fahrrädern, Autos, Flugzeugen, Zeppelins usw. Mit einer kleinen Bahn werden wir durch Weihnachtsdarstellungen vieler verschiedener Länder geführt und treffen im Dachstock des Museums dann sogar die Engelschar beim Holz sägen und hobeln für die Weihnachtsgeschenke, beim Guetzlibacken, beim Singen und beim Schmücken von Weihnachtsbäumen.

Kitsch? Touristenfalle? Vielleicht. Aber so erhielt ich ein paar ganz schöne Motive vor die Kamera.

Zum Schluss des Tages traf gerade noch Santa Claus mit seinem riesigen Sattelschlepper und begleitet von einer fast unendlichen Kinderschar auf dem Marktplatz in Steyr ein. Den Tag schliessen wir mit einem Adventssingen in der St. Michaelskirche von Steyr ab.

2. Dezember 2005
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Von St. Florian bis Bethlehem

Von St. Florian bis Bethlehem

Am Morgen besuchten wir das Stift St. Florian, natürlich in St. Florian. Wir erfuhren (in eisiger Kälte eines Klosters-Museums) viel über den damals gemarterten und ertränkten spätern Patron gegen Feuer- und Wassergefahren. Den Tag rundeten wir ab mit einem Besuch des kleinen Christkindmarktes in Steyr, welcher unter anderem eine Krippe, geschnitzt aus Olivenholz in Bethlehem, präsentieren kann.

Das Augustiner Chorherrenstift von St. Florian erhielt seinen Namen auf denjenigen Amtsvorsteher der Zivilverwaltung der römischen Provinz Ufernoricum in der Stadt Lauriacum bei Enns, fünf km von St. Florian entfernt. Weil er im Jahre 304 ein Bekenntnis für Christus ablegte wurde er gemartert und mit einem Stein um den Hals in der Enns ertränkt. Deshalb gilt er seit dem Ausgang des Mittelalters als Patron gegen Feuer- und Wassergefahren. Meist wird er deshalb auch mit einem Eimer Wasser dargestellt, welchen er über einem brennenden Haus ausleert. Wann das Kloster genau gegründet wurde, kann offensichtlich nicht mehr festgestellt werden, urkundlich belegt ist, dass es bereits 777 bestanden hatte. Sicher ist auch, dass es nie besonderen materiellen Reichtum hatte.

Besuchenswert ist es aber dennoch: einerseits seine Grösse, weist doch das Frontgebäude mit den beiden KirchtĂĽrmen immerhin eine Länge von knapp 300 Metern auf, dann aber auch wegen der Bibliothek. Sind doch dort ĂĽber 140’000 BĂĽcher und ĂĽber 1000 Handschriften aufbewahrt, welche bis ins 9. Jahrhundert zurĂĽckreichen. Weitere SehenswĂĽrdigkeiten in dem Kloster sind sicher der riesige Marmorsaal, die Albrecht Altdorfer Galerie, die Bruckner Orgel, sowie eine ganze Etage von Zimmern fĂĽr zufällig vorĂĽberziehende Kaiser mit ihrem engsten Anhang. Weitherum dĂĽrften zudem die Sängerknaben von St. Florian bekannt sein.

Am Nachmittag dann besuchten wir die Altstadt von Steyr. Eingebettet im Y des Zusammenflusses der beiden Flüsse Enns und Steyr, lag sie bereits zu sehr früher Zeit strategisch genau richtig um Handel und Wirtschaft betreiben und kontrollieren zu können. Sehr früh schon hatte sich Steyr einen Namen in der Münzprägung, später in der Waffenherstellung gemacht. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts erhielt Steyr bereits das Stadtrecht. Die immer wieder nach aussen verlegten Stadtmauern lassen einen ungestümen Wachstum der Stadt erahnen. Der immer wieder verlängerte und modernisierte Steyr-Kanal zeugen von einer grossen Innovationskraft und Produktivität der damaligen Industrie. Die eingegangene Partnerschaft mit Bethlehem zeigen aber auch die enge Verbundenheit der Gegend mit dem christlichen Glauben.


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden