Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

28. Oktober 2005
von Urs
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Fledermaus?

Als ich gestern Abend mit dem Renner nach Hause fuhr, traf es sich so, dass ich durch die Dämmerung in die hereinbrechende Nacht fuhr. In Baden war es bereits schon recht dunkel. Dort führt der Veloweg unter einer Strassenkreuzung hindurch, der Bahnlinie entlang.

Die UnterfĂĽhrung, wie tausende andere auch, rund um die Beleuchtung verhangen von Spinnnetzen mit teils entsprechend dicken Spinnen und voll von ehemals fliegendem Ungeziefer. Logisch, dass ich da etwas weiter aussenherum fahre, um ja nicht irgend so einen “Nahrungsvorrat” unabsichtlich mitzunehmen. Plötzlich spĂĽre ich an der Schulter einen kleinen sanften Aufschlag. Dies immerhin bei vielleicht Tempo 30 oder mehr. Ein Aufschlag, vielleicht wie von einem Federball oder vielleicht von einem Wollknäuel.

Ich wunderte mich einen Moment lang, vergass den Vorfall aber bald und dachte mir da nichts besonderes. Erst heute Abend, als ich in der Dämmerung irgendwelche Vögel oder anderes Getier ziemlich zackig, kurvenreich und lautlos herumfliegen sah, kam mir das gestern erlebte wieder in den Sinn: Bin ich mit einer Fledermaus, vielleicht auch nur einer kleinen, zusammengestossen?

26. Oktober 2005
von Urs
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Fast wie im Sommer

Das Thermometer zeigte heute morgen schon um sechs Uhr 14 Grad an. Beim Blick nach draussen sah man zwar keine Sterne, vielleicht Hochnebel oder leichte Bewölkung. Also nochmals eine Gelegenheit, den Arbeitsweg mit dem Renner zurückzulegen.

Am Abend kam ich dann im Geschäft doch nicht so schnell weg, wie ich mir das erhofft hatte, und musste nun auch den Heimweg zu einem schönen Teil im Dunkeln fahren.

Irgendwie gefiel mir die Stimmung am abendlichen Himmel. Leichtes Rosa in den Wolken, und scharfkantige schwarze Umrisse von Häusern und Bäumen im Gegenlicht. Ich finde, die Stimmungen in der herbstlichen Beleuchtung irgendwie gewaltig schön und faszinierend. Ob dies nun all die farbigen Bäume und Wälder sind, oder eben wie heute Abend, einzelne Augenblicke und Momente. Manchmal Wünsche ich mir, es könnte ewig Herbst bleiben. Angenehme, gerade richtige Temperaturen, trocken, viel Farbe und manchmal so eine eigenartige Ruhe.

Details zur heutigen Fahrt:
71.12 KM
49.4 KM Maximale Geschwindigkeit
237 Höhenmeter
2:30 Fahrzeit
28.4 KM/h Durchschnitt
Kartenausschnitt der Strecke

24. Oktober 2005
von Urs
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angenehm ĂĽberrascht

… als Adobe Acrobat Reader nach dem Update auf die Version 7.0 das Dokument sofort anzeigte, ohne vorerst kundzutun, noch dutzende von Modulen starten zu mĂĽssen.

Bravo

23. Oktober 2005
von Urs
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Die teurere Sorte

Wenn man sich, zum Beispiel bei den Fahrrädern, nicht mehr im unteren Preissegment mit den Fernost-Erzeugnissen konkurrenzieren kann, wird das Premium-Segment getestet. So kann ein gutes Rennrad schon mal 10’000 Franken und mehr kosten.

Auch unsere beiden Schweizer Hersteller BMC und Scott haben an der Eurobike in Friedrichshafen Grandioses aufgetischt.

Das allerdings teuerste Rennrad dĂĽrfte zur Zeit wohl Seven Elium mit knapp 19’000 Franken sein. Der Rahmen allein 8’200, kommen dazu Laufräder und Reifen fĂĽr 5’150 Franken, sowie andere Zubehörteile wie Gabel (650 Fr), Bremsen (739 Fr pro Paar), Lenker und Vorbau (500 Fr.), Kurbel (1’079 Fr.) usw. usw.

Angesprochen werden soll mit dieser Hochpreis-Politik vor allem der engagierte Hobby-Triathlet. Ich frage mich: fährt man so etwas oder stellt man es doch lieber in der guten Stube in die Glasvitrine?

(Gedanken zu einem heute in der NZZ am Sonntag erschienen Artikel)

22. Oktober 2005
von Urs
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Der letzte grosse Pass in diesem Jahr?

Die Meteorologen versprachen uns für heute ja einen warmen, wenn auch föhnigen Tag, mit Sonne in den Alpen und wieder wärmeren Temperaturen, auch in den Alpen. Diese Gelegenheit, so kurz vor dem Ende der Sommerzeit, konnte ich mir nicht entgehen lassen und stand bereits um neun Uhr fahrbereit mit meinem Renner in Flüelen.

Schon die Hinfahrt mit dem Zug nach FlĂĽelen war ein Erlebnis. Ăśber dem ZĂĽrichsee eines der schönsten Morgenrote (wenigstens fĂĽr mich als Aargauer), später dann glänzte die Rigi in ihrem Herbstgewand, welches von der aufgehenden Sonne noch zusätzlich regelrecht vergoldet wurde. Dazu fiel ein ganz feiner Regen und brach das Sonnenlicht zu einem Regenbogen, ähnlich dem Sternenkreis der “Paramount Pictures Studios”. Eine Foto davon zu machen, wäre auf jeden Fall kitschig geworden.

So stand ich dann um neun Uhr in Flüelen und stellte erst mal mit Schrecken fest, dass ich meine Trinkflaschen zu Hause vergessen hatte. Da ich in der Regel sowieso nur Wasser ohne isotonische Zusätze trinke, musste ich mir erst noch Flüssigkeit beschaffen. Aber dann wurde gestartet: Altdorf und dann links weg ins Schächental, Richtung Klausenpass. An der Strasse kann man stellenweise noch gut die Schäden von den Unwettern von Ende August erkennen. Das Tal selber liegt im Herbst bis gegen Mittag im Schatten. Es war denn auch entsprechend kühl. So etwa nach Urigen, dort wo die Strasse nach dem zweiten Taucher ins Tal hinab sich endgültig für lange Zeit in Richtung Passhöhe dem Hang entlang schlängelt, dort fuhr ich in die Sonne. Das Thermometer stieg nun laufend weiter und erreichte auf der Passhöhe sagenhafte 18 Grad.

Passfahren im Herbst ist ein besonderes Erlebnis: Einerseits ist die Strasse leer, fast kein Auto und auch fast keine Motorräder. Hie und da ein Velofahrer, der bereits von der Passhöhe herunter kommt. Anderseits kommt die ganze Farbenpracht des Herbstes dazu. Auch das Spiel von Licht und Schatten hat in diesen engen Tälern mit den steilen Hängen seinen besonderen Reiz. Die Bauern scheinen so ziemlich alle Wiesen mit Mist oder Gülle besprüht zu haben. Dazwischen jede Menge Schafe, manchmal Ziegen und etwas weniges an Kühen.

Auch auf der Passhöhe fast absolute Stille. Das Hotel Klausenpass ist geschlossen. Als einziges hat der Kiosk direkt auf der Passhöhe noch offen und verkauft den paar verirrten Touristen noch ein paar Kleinigkeiten.

Klausenpass

Klausenpass

Um die Mittagszeit fahre ich dann in Richtung Glarus, das Linthal hinunter. Auch hier: fast kein Mensch auf der Strasse, eine wundervolle Farbenpracht in den Wäldern und einzelne Velofahrer in sommerlicher Bekleidung, die den Pass noch vor sich haben. Es kommt mir vor, als ob der Herbst in der Talebene schon weiter fortgeschritten ist. Die Bäume sind hier nicht mehr so farbig, sondern eher eintönig braun. Das ganze Tal ist hingegen voll vom Glockenklang der Kühe, welche draussen weiden und bekanntlich von den Alpen heruntergeholt worden sind.

Nach Glarus kommt dann ein leichter Gegenwind auf. Der Himmel beginnt sich mit Wolken zu ĂĽberziehen. Die Temperaturschwankungen werden dann ziemlich gross. Unter der Sonne habe ich zu warm, unter den Wolken habe ich zu kalt und umziehen will ich mich nicht alle paar Kilometer. So entschliesse ich mich den “hunderter” noch voll zu machen und steige dann in Pfäffikon (SZ) wieder in den Zug.

Details zur heutigen Fahrt:
101.31 KM
62.1 KM Maximale Geschwindigkeit
1805 Höhenmeter
5:07 Fahrzeit
19.7 KM/h Durchschnitt


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden