Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

31. August 2005
von Urs
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Bocadillo con jamon

BocadilloIrgendeinmal kommt der Moment, an dem man genug hat von Spaghetti und anderen Teigwaren. Da entdeckten wir Bocadillo. Sandwich mit Schinken, Sandwich mit Käse, Sandwich gemischt (Schinken und Käse), Sandwich vegetarisch, Sandwich mit Thunfisch Sandwich … auf tausend Arten.

Gestaunt habe ich ein bisschen, dass Bocadillo selbst in Spanien aus Pariserbroten gemacht werden.

29. August 2005
von Urs
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Alles hat ein Ende

So auch die Pyrenäenrundfahrt. Gestern Nachmittag noch am “Fiesta Catalunya” in Manresa, dann Abends den Heimflug von Barcelona ĂĽber Palma di Mallorca nach ZĂĽrich, während des Fluges von Palma ĂĽber das Mittelmeer nach Marseille dank eines Fensterplatzes einen wunderbaren Sonnenuntergang miterlebt.

Mit ein wenig Muskelkater in den Beinen, trotz allem braungebrannten Armen und diesen schönen letzten Bildern über dem Mittelmeer im Kopf, heute morgen in aller Frühe wieder in die volle Inbox unseres Mail-Servers geguckt.

Mit einem Schlag waren alle Sorgen des wirklichen Berufslebens wieder da. —– Doch die nächsten Ferien kommen bestimmt.

28. August 2005
von Urs
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9. Etappe: Tremp nach Manresa

Bei eher schwülem und warmem Wetter und sehr hoher Luftfeuchtigkeit setzten wir uns auch heute morgen für die letzte Etappe auf die Räder. Beine, Arme und Gesicht sind trotz der unsicheren Wetterlage mit Sonnencrème eingeschmiert. Bereits vor dem ersten Pass, dem Comiols (1102 Meter über Meer) befahren wir regennasse Fahrbahnen. So richtig zu regnen beginnt es allerdings erst auf der Passhöhe.

Die gestrige Nacht in Tremp war äusserst warm. Kurz vor Mitternacht zeigte das Thermometer der gegenüberliegenden Apotheke jedenfalls immer noch 24 Grad an. Der Morgen begann denn auch eher schwül und warm. Die Pyrenäen waren von Wolken verhangen und es deutete eigentlich alles auf Gewitter und Regengüsse hin. Um es vorweg zu nehmen: der richtige und ergiebigste Regenguss überraschte uns erst am Schluss, kurz vor dem Hotel in Manresa.

Habe ich gestern von der N-260 berichtet, fahren wir heute vor allem auf der C-1412b und später auf der C-1412a. Auch dies zwei Strassen die entlang dem Pyrenäen-Südfuss angelegt sind. Sie führen weniger durch Schluchten und Täler wie gestern, sondern eher über offenes Gelände. Auffällig an der heutigen Etappe ist der Gestank. Es stinkt fast überall nach Schweinemästerei und Schweinezucht. Das Gelände besteht weitestgehend aus verdorrtem Gras, Äcker auf denen kaum etwas zu wachsen scheint, einzelnen Plantagen aus Olivenbäumen und vielleicht Mandeln- oder Aprikosenbäume. Wir überqueren auch x-Mal Flussläufe auf riesigen Brücken und darunter ein Fluss, kaum grösser als ein Rinnsal.

Den ersten Pass überqueren wir auch heute auf einer sehr gut ausgebauten Strasse. Die C-1412b schlängelt sich einer grossen Teerpiste gleich auf 1102 Meter hinauf. Rechts, beziehungsweise in südlicher Richtung eher offenes, hügeliges und welliges und bewaldetes Gelände, links direkt der Strasse entlang, schroffe Felswände. Wahrscheinlich Kalkfelsen oder sonst ziemlich brüchiges Material. Auffällig ist, dass die Steine und die Erde in dieser Gegend stark rot gefärbt sind (eisenhaltig?).

Für die Fahrt auf den zweiten, unserem nun letzten Hügel der Rundfahrt (Cal Pallares auf 600 Meter über Meer) können wir von einem schönen Rückenwind profitieren. Mit fast konstant 30 und mehr Kilometer pro Stunde fahren wir während vielleicht 40 Kilometer über manche Bodenwelle und geniessen manche schöne Abfahrt zwischendurch, bis dann endlich die letzten paar Kilometer auf die 600 Meter hinaufführen. Allerdings mit nur wenig Sonnenstrahlen und immer wieder dunklen Wolken über uns.

Auf dem Cal Pallares angekommen, machen wir einen kurzen Halt in drĂĽckender Hitze um die ganze Gruppe wieder aufschliessen zu lassen. Anschliessend noch die letzten 20 Kilometer nach Manresa in einer zĂĽgigen Abfahrt mit kleinen Bodenwellen.

Bereits unter dem schätzenden Dach einer Bierwirtschaft werden wir dann kurz nach 15 Uhr eben doch noch von einem währschaften Gewitter eingeholt. Doch im Freudentaumel einer abgeschlossenen, unfallfreien Pyrenäenrundfahrt, kann uns dieses Gewitter kaum mehr etwas böses anhaben.

Details zur heutigen Fahrt:
135.90 KM
66.0 KM/h Maximale Geschwindigkeit
1700 Höhenmeter
5:04 Stunden Fahrzeit
26.8 KM/h Durchschnitt
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27. August 2005
von Urs
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8. Etappe: Ainsa nach Tremp

Bei wiederum strahlendem Sonnenschein fuhren wir heute morgen nach neun Uhr in Ainsa ab. Die Temperatur erlaubte bereits ein Fahren ohne wärmende Kleider. Auch Regenschütze mussten heute einmal mehr nicht in Griffnähe gehalten werden. Wir können wieder in sommerlicher Bekleidung fahren. Kurz nach der Abfahrt bogen wir auf der N-260 bereits in ein erstes Tal ein.

Die heute Fahrt von Ainsa nach Tremp, glich einer Überquerung des Südfusses der Pyrenäen. Seit Stunden, beziehungsweise seit gestern Mittag, fahren wir fast ununterbrochen auf der N-260. Möglicherweise ist das so eine Art von Pyrenäen-Sudfüss-Transversale. Eine Strasse die mehr oder weniger quer über alle Hügel, die halt so ein Bergmassiv aufweist, führt. Die Strasse selber weist manchmal über mehrere Kilometer kaum velogerechten Belag auf, andererseits aber auch wieder fast einen Ausbau wie eine Schnellstrasse. So zum Beispiel unseren heutigen ersten Pass, den Col de Foradada (1020 Meter über Meer): es führt eine breite, Meerspurige Schnellstrasse hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Der Verkehr hält sich im grossen und ganzen in Grenzen. Wie üblich Wohnmobile, der Lokalverkehr und ein paar schwere Lastwagen.

Für mich viel wichtiger: die Landschaft. Die Strasse N-260 führt immer wieder durch ein schönes Tal hinauf anschliessend über irgend einen Hügel und auf der anderen Seite wieder ins Tal hinunter. Das ist weiter nicht verwunderlich. Glücklicherweise ist die Route so gewählt, dass wir im Aufstieg durch fast malerische, enge Täler kommen und auf der Abfahrt fast immer beste Strassen erwischen.

So glich die heutige Auffahrt zum Fadas (1470 Meter ĂĽber Meer), unserem zweiten Pass von heute, einer Fahrt auf einem schmalen Felsband. Fast 10 Kilometer in Schluchten und auf Strassen welche regelrecht in die Felswand gehauen wurden, bei vernĂĽnftiger Steigung von 3 bis 7 %, ist ein Erlebnis.

Später dann, nach dem Mittagessen, die Fahrt auf den Viu de Llevat (1225 Meter über Meer) und den Creu Pevers (1325 Meter über Meer), mit einer ganz anderen Umgebung. Fast keine Felsen mehr, weites Tal, Wald bis auf die Passhöhe. Dazwischen immer wieder zügige und teils richtig steile Abfahrten.

Auch heute konnten wir gegen den Schluss der Etappe die letzten gut dreissig Kilometer richtig geniessen. Reine Abfahrt, mit leichtem Gegenwind. In der Euphorie der Abfahrt versuchten wir dann das Tempo möglichste weit in die Gegensteigungen hinein beizubehalten. Zum ersten mal auf dieser Tour begannen meine Oberschenkel zu brennen. Ein Zeichen, dass die Grenze meines Trainings in Griffnähe ist. Doch das Hotel in Tremp waren nicht mehr weit entfernt und das kühlende Bier nach dieser wiederum heissen Etappe waren auch sicher und liessen den Schmerz in den Beinen schon bald wieder vergessen.

Details zur heutigen Fahrt:
139.06 KM
71.0 KM/h Maximale Geschwindigkeit
2200 Höhenmeter
5:52 Stunden Fahrzeit
23.7 KM/h Durchschnitt
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26. August 2005
von Urs
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7. Etappe: Eaux Bonnes nach Ainsa

Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir heute morgen nach neun Uhr in Euax Bonnes ab. Durch den Wald hinunter und in die ersten Kehren des Portalet. Im engen Tal war es noch bissig kalt, bis wir etwa nach einer Stunde Fahrzeit die Sonne erreichten.

Eaux Bonnes, eine Ortschaft mehr mit Thermalquellen, verliessen wir heute morgen um neun. Eine abschĂĽssige Fahrt durch einen kĂĽhlen Wald bis zur Abzweigung auf den Portalet erforderte vorerst noch eine windschĂĽtzende oder wenigstens wärmende Bekleidung. Doch bereits beim Einstieg in das Tal des Gave d’Osseau entledigten wir uns dieser Kleider und ĂĽbergaben diese den Begleitfahrzeugen. Die leicht ansteigende Fahrt durch den Taleinschnitt war zwar sehr kĂĽhl, aber optisch wunderbar. Sicher weniger stotzig als unsere Via Mala, aber vom Eindruck her ganz ähnlich. Auch hier wieder Ortschaften die an Thermalkurorte erinnerten, wie zum Beispiel Eaux Chaudes. Nur, die Zeit dieser Ortschaften ist abgelaufen. Halbverfallene Häuser, fast alle Hotels sind geschlossen und machen mindestens äusserlich einen renovierungsbedĂĽrftigen Eindruck. Viel Durchgangsverkehr im ganzen Tal. Doch kurz vor dem Elektrizitätswerk tauchten wir in das wärmende Sonnenlicht ein. Noch eine 11%-Rampe war zu bewältigen und wir erreichen die Staumauer. Das Tal öffnet sich weit und gibt die Sicht auf eine fruchtbare Bewaldung und Vegetation frei. Mancherorts wieder die ausgestorbenen Ortschaften, einzelne Wohnmobile die offensichtlich in der freien Natur ĂĽbernachtet haben und viel Vieh. Auch hier wieder “Animaux en LibertĂ©” mit allen Begleiterscheinungen. Die Strasse steigt sehr regelmässig mit bis zu 8% Gefälle in die Höhe, bevor dann am Schluss doch noch ein paar Spitzkehren auch die Sicht zurĂĽck, aus dem Tal heraus, freigeben. Gerne hätte ich in dieser Morgenstimmung die eine oder andere Foto geschossen, aber wenn man so in der Gruppe fährt, liegt dies eben fast nicht drin. Auf dem Portalet (1794 Meter ĂĽber Meer) erreichen wir nun wieder Spanien. Mit dieser Ăśberfahrt haben wir auch den letzten, der einigermassen bekannten Pyrenäenpässe ĂĽberquert.

Nach einer Ruhepause fahren wir dann das Tal des Gallego auf der spanischen Seite hinunter und wechseln in Biescas und über den Contefablo (1423 Meter über Meer) in das Tal der Ara hinüber. Bei der Abfahrt vom Portalet kommen wir auch hier an mindestens einem Stausee vorbei. Mir ist allerdings nicht ganz klar, was Stauseen sind und wo Kies abgebaut wird. Einerseits hat es in den Seen kaum Wasser, andererseits scheint das ganze Tal eine einzige Steinwüste zu sein. Im einen Stausee sollte man noch die Spuren eines untergangenen Dorfes sehen können. Einzelne Gruppenmitglieder konnten eine Brücke sehen, andere verfallene Häuser. Ich habe wahrscheinlich im falschen Moment hingeschaut und konnte nichts von alledem entdecken. Zu sagen ist auch, dass die Strasse über weite Strecken in schlechtem Zustand ist und ziemlich viel Konzentration erfordert, wenn wir da hinunter fahren.

Der Aufstieg zum Contefablo unternehmen wir so ziemlich in der grössten Hitze nach dem Mittagessen. Die Sonne brennt, von den Felswänden reflektiert die Hitze und die Bäume stehen irgendwie zu weit weg von der Strasse um Schatten spenden zu können. Die Vegetation hat sich gegenüber Frankreich stark verändert. Alles kahl, kaum Grünzeug, die Wälder wirken irgendwie ausgetrocknet. Auf der Abfahrt im Tal der Ara denn auch das, was kommen musste. Glühend heisser Gegenwind. Darunter wirklich zu leiden haben nur die beiden Gruppenführer an der Spitze der Gruppe, doch auch wir bekommen eine Menge davon mit. Denn die beiden legen während der ganzen Fahrt, über mehr als 50 Kilometer ein horrendes Tempo vor. Dieses wird nur gerade durch zwei oder drei Gegensteigungen gebremst. Velofahrerisch für uns ein Genuss, doch landschaftlich lässt sich nur noch erkennen, dass das Bachbett der Ara eine einzige Steinwüste ist.

Kurz nach fĂĽnf fahren wir in unserem Hotel in Ainsa zum wohlverdienten Bier ein. (Das Wasser im Bidon kocht in der Zwischenzeit beinahe und schmeckt eher nach heissem Plastik als nach sonst irgendwas.)

Details zur heutigen Fahrt:
134.23 KM
69.0 KM/h Maximale Geschwindigkeit
2100 Höhenmeter
5:42 Stunden Fahrzeit
23.5 KM/h Durchschnitt
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