Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

25. August 2005
von Urs
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6. Etappe: Luz St. Saveur nach Eaux Bonnes

Die Sonne hatte gerade den Kampf gegen Wolken und Nebel gewonnen, als wir uns nach dem Morgen gegen neun Uhr auf unsere Renner setzten. Die erste Abfahrt fĂĽhrte durch den noch sehr kĂĽhlen und felsigen Taleinschnitt des Gave de Pau in Richtung Lourdes.

Bei wolkenlosem Himmel und angenehmer Temperatur zweigten wir nach der Durchfahrt des Taleinschnittes des Gave de Pau nach Villelongue in Richtung unserers ersten Passes, dem Borderes ab. Durch ein lieblich anmutendes Tal, entlang eines kleinen Sees und des zugehörigen Bächleins, kamen wir auf einer zwar schlechten aber auch wenig befahrenen Strasse bis nach Arcizans. Von da an noch ein paar wenige Spitzkehren und eine steile Auffahrt auf den Borderes und der erste Pass (1156 MüM) war geschafft. Anschliessend eine Abfahrt hinunter nach Aucun auf schlechter, schmaler und geflickter Strasse. Man merkte richtig, dass hier die Tour de France wohl noch niemals durchgekommen ist.

In Aucun teilten wir die Gruppe auf. Die schnelleren und stärkeren Gäste nahmen den Spandellas unter die Räder. Ich entschied mich für den Col du Soulor. Nach wenigen Kilometern auf wiederum einer sehr guten Strasse, allerdings mit mehreren giftigen Rampen darin, kamen wir auf dem Col de Soulor an. Ein kleines Pässchen auf 1474 Meter über Meer, mit einem wunderbaren Panorama auf die Pyrenäenberge der näheren Umgebung. Unter anderem auch auf den Aubisque, unserem letzten Pass für heute. Auf dem Col du Soulor genossen wir die Sonne, asssen von dem wunderbaren Brombeerkuchen vom Kiosk und tranken Kaffee und Mineralwasser bis die Kollegen vom Spandellas eintrafen.

Als sich auch die verpflegt hatten, fuhren wir dann gemeinsam hinĂĽber auf den Aubisque.

Vom Col du Soulor nach dem Aubisque führt die Strasse zuerst ein kleines Stück hinunter um dann auf den Aubisque zu steigen. Das Gefälle nichts besonderes ausser vielleicht einer gröberen Rampe im Aufstieg, dafür ein wunderbares Panorama durch das ganze Tal. Die Strasse selber schlängelt sich auf einem schmalen Felsband hinüber auf die andere Talseite. Wahrscheinlich erlebten wir heute zum ersten Mal auf unserer Tour, wie schön die Pyrenäen sein könnten, würde man mehr sehen. Denn auch auf dem Aubisque herrschte heute eine wunderbare Aussicht. Gemäss unserem Leiter, Beat Gfeller, soll zum ersten Mal schönes Wetter auf dem Aubisque herrschen. Da sich der Aubisque in einer ersten grösseren Bergkette der westlichen Pyrenäen befindet, staut sich hier ständig das regnerische Wetter vom Atlantik.

Anschliessend eine zĂĽgige Fahrt vom Aubisque direkt in unser Hotel in Eaux Bonnes. Auch hier eine Neuheit fĂĽr mich: 13 Kilometer Talfahrt bei schönstem Sonnenschein, angenehmer Temperatur. Man spĂĽrt bei der Ankunft noch die FĂĽsse und auch die Finger brauchen keine Wiederbelebungsversuche. Das einzige hinderliche fĂĽr grosse Tempi: die geflickte Strasse und die “Animaux en libertĂ©”, was soviel bedeutet wie KĂĽhe und Pferde auf der Strasse. Selbstverständlich liegen vor den entscheidenden Kurveneingängen mächtige Kuhfladen auf der Strasse, welche in der Regel ein zĂĽgiges Bremsen verhindern.

Details zur heutigen Fahrt:
64.11 KM
64.0 KM/h Maximale Geschwindigkeit
1700 Höhenmeter
3:30 Stunden Fahrzeit
18.3 KM/h Durchschnitt
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24. August 2005
von Urs
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5. Etappe: Luchon Bagneres nach Luz St. Saveur

Am Morgen konnten wir bei 16 Grad und leichter Bewölkung starten. Den ersten Pass bewältigten wir bei Sonnenschein. Doch dann entschied sich Petrus doch für das Regenwetter.

Nach dem Morgenessen, etwa um neun Uhr, machten wir uns auf die Fahrt über den Peyresourde. Die Sonne schien und die Temperatur an der Anzeige der nahen Apotheke zeigte immerhin 16 Grad an. Schon nach wenigen Hundert Metern vom Hotel begann der Anstieg. Anfänglich treppenartig, dann eine lange Gerade bis weit in das Tal hinauf und zum Schluss noch ein paar Spitzkehren. Während der ganzen Zeit schien tatsächlich die Sonne. Der Pass selber ist unter der Waldgrenze auf 1569 Meter über Meer. Die Strasse ist sowohl bei der Auffahrt als auch bei der Abfahrt nach Arreau ziemlich schmal aber weist einen sehr guten Belag auf. Da wir uns hier in den von der Tour de France sehr geschichtsträchtigen Pässen befinden, weiss unser Chef, Beat Gfeller, sicherlich für jeden Pass und viele Teilstrecken, die eine oder andere Geschichte zu erzählen.

Nach dem Erreichen von Arreau machen wir uns sofort an die Eroberung des Aspin. Der Himmel hat sich nun leider wieder deutlich verdunkelt, Nebel hängt in den Wäldern und die Sonne hat sich wieder verabschiedet. Die Passstrasse führt anfänglich ziemlich flach ins Tal hinein, steigt dann aber äusserst regelmässig bis auf die Passhöhe von 1489 Meter an. Zum ersten Mal in den Pyrenäen entdecke ich hier die Hinweisschilder, insbesondere für Radfahrer. Alle Kilometer wird angegeben, wieviele Kilometer noch bis zur Passhöhe fehlen und welche Steigung auf dem nächsten Kilometer durchschnittlich zu erwarten ist. Kurz unterhalb der Passhöhe, beginnt es aus dem Nebel zu regnen. Den Pass selber können wir noch knapp unterhalb der Nebeldecke überqueren. Auf dem Pass das übliche Spiel: Regenschutz anziehen, Banane futtern, vielleicht noch eine Foto schiessen und dann die Abfahrt. Während der Abfahrt beginnt es dann richtig zu regnen, also mit kaltfeuchten Fingern, die kaum mehr die Bremshebel spüren, dauernd leicht an der Bremse ziehen, damit sie dann auch ihre Wirkung entfaltet, wenn sie gebraucht wird. So erreichen wir Ste. Marie de campan, unsere Abzweigung nach dem Tourmalet.

Da kaum Hoffnung auf eine Wetterbesserung besteht, beginne ich sofort mit dem Aufstieg. Auch hier führt die Strasse zuerst ein paar Kilometer relativ flach ins Tal hinein, bevor dann die Steigungen beginnen. Wegen des teils heftigen Regens fällt der Velocomputer aus. Zwei oder dreimal bringe ich das Ding noch in Gang, doch dann lasse ich es sein. Auch am Tourmalet stehen die hilfreichen Tafeln mit den Kilometerangaben bis zur Passhöhe und die durchschnittliche Steigung auf dem nächsten Kilometer. Ehrlicherweise muss ich allerdings sagen, dass ich den Unterschied zwischen 7.5% und 9.5% eigentlich gar nicht mehr spüre. In diesem Regen zählt nur noch das Ziel des oben Ankommens. Ein paar einzelne Sonnenstrahlen wirken schon fast störend, da sich jetzt auf meiner Brille und unter dem Regenschutz nur noch zusätzliches Kondenswasser bildet. Doch in der Skistation La Mongie, vier Kilometer vor der Passhöhe, reisst der Himmel auf, die Sonne scheint, die Strasse dampft. Ich traue der Sache nicht richtig und futtere zuerst einmal einen Power-Riegel bevor ich mich der Regensachen entledige. Werde doch noch bevor ich den Riegel fertig gegessen habe, regnet es bereits wieder drauf. Die letzten drei Kilometer lege ich auch an diesem Pass in Regen und Nebel zurück. Mit dem Tourmalet auf 2114 Meter über Meer, erreichen wir auch den höchsten Punkt unserer Pyrenäen-Rundfahrt.

Im Restaurant, auf der Passhöhe, versuchen wir etwas Warmes zu bekommen und ziehen uns trockene Kleider an. Ich versuche noch eine Foto vom Radfahrer-Denkmal auf der Passhöhe zu schiessen. Anschliessend fahren wir in dichtem Nebel und anfänglich fast nur im Schritttempo hinunter nach Luz St. Saveur, unserem nächsten Etappenort. Irgendwo unterwegs noch ein letzter heftiger Regenguss und wir kommen klatschnass in unserem Hotel an.

Zu meinem Zustand: Mit der heutigen Königsetappe, haben wir auch die grösste Leistung an Höhenmetern vollbracht. Nicht dass die Tour jetzt fertig wäre, oder wesentlich gemütlicher würde, aber ich bin mit meiner fahrerischen Leistung bis hierher durchwegs zufrieden, habe jedenfalls keine körperlichen Leiden weder in den Knien, noch am Gesäss noch sonstwo zu erdulden. Zeitweise habe ich sogar Zweifel daran, ob ich tatsächlich nur ein Schönwetterfahrer sei, denn so schlimm ist das mit dem Regen und der Kälte auch nicht. Ich scheine es irgendwie wegstecken zu können.

Morgen haben wir so eine Art Ruhetag: es warten lediglich 64 KM und nur 1700 Höhenmeter auf uns.

Details zur heutigen Fahrt:
95 KM
keine Angaben möglich, da Velocomputer wegen Wasserschaden ausgeschieden ist Maximale Geschwindigkeit
2900 Höhenmeter
keine Angaben möglich, da Velocomputer wegen Wasserschaden ausgeschieden ist Fahrzeit
keine Angaben möglich, da Velocomputer wegen Wasserschaden ausgeschieden ist KM/h Durchschnitt
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23. August 2005
von Urs
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4. Etappe: St. Girons – Luchon Bagneres

Das Wetter bessert sich wieder deutlich. Es ist zwar immer noch kalt, aber die Wolken hängen weit höher als in den vergangenen Tagen und sehen auch nicht mehr so bedrohlich schwarz aus. Bei unserer Abfahrt heute morgen machten wir uns berechtigte Hoffnungen, die geplanten drei Pässe Portet d’Aspet, Mentö und Portillon, mindestens regenfrei abfahren zu können.

Nachtrag zu gestern: In St. Girons ist als hauptsächliche Industrie die Verarbeitung von Holz für die Papierindustrie beheimatet. In früheren Jahren wurde in St. Girons sogar nach Gold geschürft.

Am frĂĽhen Morgen, es war noch dunkel, lachte heute sogar ein fast kugelrunder Vollmond auf mein Bett herunter. Ich freute mich schon auf einen wolkenlosen Himmel. Doch leider in Richtung unserer Pyrenäen, unserem ersten Pass von heute, dem Portet d’Aspet, war der Himmel weiterhin bewölkt. Nicht mehr so grau und tiefhängend wie in den letzten Tagen, aber mit Sonne konnte vorerst nicht gerechnet werden. Unsere Abfahrt nach neun Uhr erfolgte denn auch eher fröstelnd und in wärmende Kleider gehĂĽllt, zumal die ersten gut 20 Kilometer bis St. Lary ohnehin als flaches StĂĽck angekĂĽndet wurden. In St. Lary konnten wir unsere wärmenden Kleider den Begleitfahrzeugen ĂĽbergeben, schnell eine Banane futtern und die restlichen sechs Kilometer auf den Portet d’Aspet unter die Räder nehmen. Die Strasse windet sich in ein paar wenigen grossen Spitzkehren in die Höhe, nach vielleicht vier oder fĂĽnf Kilometern ist die Passhöhe bereits erreicht. Die Strasse ist ziemlich gut und vor allem bemalt mit allen grossen Namen aus der letzten Tour de France. Auf der Passhöhe machen wir einen kurzen Halt und sausen dann hinunter bis zum Denkmal des verunfallten Fabio Casertelli. Gleich anschliessend kommt dann die Abzweigung zum MentĂ©.

Auch diese Passstrasse ist gut ausgebaut und weist im oberen Teil fast endlos viele Spitzkehren auf, bis sie dann in einer langgezogenen Geraden durch den Wald auf der Passhöhe ankommt. Auch hier wieder: über weite Strecken einen sehr guten Belag überall die Namen der Grössen aus der Tour de France. Die Abfahrt vom Menté im oberen Teil in Richtung St. Beat hat einen neuen Belag erhalten und lässt sehr hohe Tempi zu. Einige Spitzkehren und ab und zu ein paar abgebrochene Steine aus der Felswand erfordern allerdings immer die nötige Vorsicht.

In St. Beat machen wir Mittagshalt, Verpflegung in einem kleinen Restaurant am Fluss Garonne. Anschliessend fahren wir das Tal hinauf, ĂĽber die Landesgrenze nach Spanien, anschliessend bis nach Bossost und zweigen dort nach dem Portillon ab.

Der Portillon hat auch eine gut ausgebaute Strasse, ein paar Spitzkehren und ist etwa acht Kilometer lang. Auffällig ist, dass selbst in den Spitzkehren keine Erholung möglich ist. Diese sind nämlich im Gegensatz zu anderen Pässen noch fast steiler angelegt als die Zwischenstücke. Auf der Passhöhe wieder ein Landeswechsel, zurück nach Frankreich. Die Abfahrt kann auch hier in rasantem Tempo bis vor unser Hotel in Luchon Bagneres erfolgen. Wir beenden diese Etappe ohne Regen, aber auch nur mit ein paar vereinzelten Sonnenstrahlen beim Aufstieg auf den Portillon.

Zu den Strassen: Grundsätzlich scheinen die Strassen ĂĽber weite Strecken gut ausgebaut, wenn teilweise auch mit einem etwas rauhen Belag versehen, zu sein. Ăśberquert man die Pyrenäen wie in unserem Fall von Ost nach West und von Nord nach SĂĽd, so hat man oftmals den etwas einfacheren Teil einer etwas flacheren Anfahrt (immerhin oftmals auch bis 12%), kommt dann aber in den Abfahrten in den Genuss von bis 20 und mehr Prozent. Eigentlich verwunderlich, dass wir hier nicht noch höhere Maximaltempi erreichen. Sicher bremsen die Spitzkehren und die paar losen Geröllsteine. Sehr häufig fĂĽhren die Strassen auch durch WaldstĂĽcke und nach den letzten Regentagen liegt auch Holz und Schwemmmaterial auf der Strasse. Vielleicht fehlt aber an manchen Stellen auch der Mut um wirklich “bremsschonend” (ohne zu Bremsen) ins Tal zu sausen. Verkehr ĂĽber die Pässe gibt es fast keinen auf den von uns gewählten Strassen, ausser auf einzelnen “ĂśberfĂĽhrungsstrecken” zwischen grösseren Städten.

Die Landschaft: wir befinden uns wieder ganz nahe an den Alpen. Ausser Milchwirtschaft und Thermalbädern dĂĽrfte hier wohl kaum viel mehr angeboten werden. Jedenfalls habe ich mehrere Schilder und Hinweistafeln zum Verkauf von Eiern, Brot, GemĂĽse, Milchprodukte und Käse gesehen. In unserem Etappenort Luchon Bagneres scheint es auch Thermalbäder zu haben, jedenfalls gibt es mehr als ein Gebäude mit dem Zusatz “Thermes” im Namen.

Details zur heutigen Fahrt:
96.83 KM
62.0 KM Maximale Geschwindigkeit
2300 Höhenmeter
5:01 Fahrzeit
19.2 KM/h Durchschnitt
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22. August 2005
von Urs
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3. Etappe: Ax les Thermes – St. Girons

Während der ganzen Nacht regnete es teils sintflutartig. Die Schneefallgrenze sank immer weiter hinunter. Sehr bald war klar, dass wir heute wohl eher eine Variante durch die Täler, statt über die Pässe zu wählen haben. Die Abfahrt nach dem Morgenessen erfolgte denn auch auf frisch gewaschenen und regennasser Fahrbahn in Richtung unseres ersten Passes, dem Souloumbrie, mit einer Scheitelhöhe von nur gerade 1069 m.

Nachtrag zu gestern: ein kleiner Spaziergang durch Ax les Thermes mussten wir doch noch unternehmen. Denn schliesslich handelt es sich hier um eine Stadt, rund um schwefelhaltige Quellen. Nicht verwunderlich deshalb, dass aus mehr als einem Hotelgarten der altbekannte Geruch von Schwefel drang. Wegen des intensiven Regens allerdings kamen wir dann doch nicht allzu weit und genehmigten uns in einer der zahlreichen Bars einen Schlummerbecher.

Während der Nacht strömte der Regen weiterhin im Überfluss, teils sintflutartig, auf unsere Stadt herunter. Auch am morgen stiegen noch zu allen Wäldern dicke Nebelschwaden auf. Bei unserer Abfahrt nach neun Uhr regnete es zwar gerade nicht, es war aber allen klar, dass die heutige geplante Fahrt über die Pässe Souloumbrie, Port de Lers, Agnes und Latrape wohl nur teilweise abgeradelt werden konnte. Einerseits war nicht ernsthaft auf eine Wetterbesserung zu hoffen, andererseits fiel die Schneefallgrenze über Nacht bis gegen 1800 Meter. Es war empfindlich kühl.

Kurz nach Ax les Thermes beginnt der Aufstieg auf den Souloumbrie. Eine schmale Strasse, ohne Verkehr, durch grüne Wälder und über Wiesen. Aus der Strasse, einem Splittbelag wachsen Grasbüschel. Die Abfahrt nach Tarascon glich einem welligen Auf und Ab an den Hängen entlang des Ariège. Einzelne Sonnenstrahlen und abgetrocknete Strassen wurden immer häufiger unsere Begleiter. In Tarascon entschieden wir uns deshalb auch für die überfahrt über den Port de Lers und schickten schon mal die beiden Begleitfahrzeuge voraus.

Nach wenigen Kilometern Anstieg kam dann das Telefon von den Begleitfahrzeugen: “Volle Wanne hier oben”. Das Tal dunkelte sich auch zunehmends zu und erste Regentropfen fielen auch schon wieder auf uns herab. So machten wir denn kehrt und fuhren wieder zurĂĽck nach Tarascon und weiter der Ariège entlang bis nach Foix. Dort in westlicher Richtung ĂĽber zwei kleine HĂĽgel nach St.-Girons unserem neuen Etappenort. Das Wetter meinte es einigermassen gut mit uns. Ausser Gegenwind und ein paar einzelnen Regentropfen kamen wir so tatsächlich hier noch trocken und hungrig an. Wegen der drohenden Wassermassen am Himmel verzichteten wir lieber auf ein Mittagessen.

Landschaftlich befinden wir uns derzeit in einer Art Voralpen. Alle Hügel sind bewaldet, da und dort ein Maisfeld, eine Kuhherde und ein paar Schafe. Alles ist sehr saftig und grün (Kunststück bei diesem Wetter). Ausser den grösseren Ortschaften Tarascon, Foix, St.-Girons kaum ein Leben in der Gegend.

Auch hier in St. Grions sonntägliche Ruhe, so dass wir grüsste Mühe haben, ein geöffnetes Restaurant zu finden um dort unser Mittagessen noch futtern zu können.

Details zur heutigen Fahrt:
113.12 KM
52.0 KM Maximale Geschwindigkeit
1250 Höhenmeter
4:31 Fahrzeit
24.9 KM/h Durchschnitt
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21. August 2005
von Urs
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2. Etappe: Berga – Ax les Thermes

Bei der Abfahrt, heute morgen um neun in Berga, starteten wir unter einer Regenwolke, welche wir aber noch trockenen “Rades” ab dem 30sten Kilometer gegen Sonne austauschen konnten. Gerade richtig, um den Aufstieg auf den Pass Creueta beginnen zu können.

Über Berga hingen heute morgen bei unserer Abfahrt schwere Regenwolken. Die Abfahrt erfolgte um etwa neun Uhr. Bereits auf dem ersten Kilometer wurden wir an einer steilen, glücklicherweise aber nur kurzen Rampe auf Betriebstemperatur gebracht. Eine lange, wellige Fahrt bis fast zum 30sten Kilometer entschädigte uns dafür. Ab und zu verliessen wir die grosse Strasse, zwecks Umfahrung von Tunnels und erhielten dabei wunderbare Ausblicke auf Wasserfälle und kleine Dörfer.

Dann, etwa ab Kilometer 30 begann der Aufstieg für 20 Kilometer auf den Pass Creueta. Auch dieser: das steilste Stück mit 12% gerade am Anfang, später dann deutlich einfacher und durchaus vergleichbar mit unseren Alpenpässen in der Schweiz. Die Natur heute bei weitem nicht mehr so trocken und verbrannt wie gestern, sondern durchaus vergleichbar mit unseren Alpweiden. Nur die Berge scheinen hier deutlich anders zu sein. Kaum nackte Felsen, fast alles begrünt mit Gras und teils mit niederem Gebüsch bis fast auf die Passhöhe.

Die Abfahrt vom Creueta bis an die Grenze zu Frankreich mit nur wenigen Gegensteigungen dauerte immerhin fast 30 Kilometer. Anfänglich, durch das Skigebiet von La Molina Alpe, sehr viel Flickstellen auf der Strasse. Die Temperatur immer noch angenehm und auch die Sonne zeigte sich weiterhin von der guten Seite.

Kurz nach dem Grenzübergang nach Frankreich in Puigcerda dann Mittagessen und Beginn des Aufstieges zum Col de Puymorens. Schon bald verliess uns die Sonne und über dem Tal wurde es immer dunkler. Fast den ganzen Aufstieg konnten wir noch im Trockenen bewältigen, doch in der zweitletzten Spitzkehre, vielleicht 2 Kilometer vor der Passhöhe, entschlossen wir uns dann doch, die gelben Regenjacken überzuziehen. Die einzelnen Regentropfen fielen jetzt immer öfter. Bald begann es in Strömen zu regnen, selbst einzelne Hagelkörnchen waren mit dabei.

Auf der Passhöhe verweilten wir unter diesen Umständen nicht lange, sondern “stĂĽrzten” uns sogleich in die Abfahrt nach Ax les Thermes. Heftige Windböen, regennasse Fahrbahn und immer kälter werdende Finger erlaubten kaum grosse Tempi. Die Landschaft, beziehungsweise der Taleinschnitt, mĂĽsste unter anderem Umständen wirklich optisch und auch velofahrerisch ein Genuss sein. Gute und breite Strasse, kaum Flickstellen, langgezogene Spitzkehren und während fast 30 Kilometer nicht einzige Gegensteigung.

Bis zum Eintreffen unserer Koffer und der trockenen Kleider in Ax les Thermes wärmten wir uns im Kaffee nebenan bei Kaffee wieder auf. Einzelne “mussten” sogar einen Pastis zur Ankurbelung der Heizung die Kehle hinuntergleiten lassen.

Details zur heutigen Fahrt:
137.88 KM
64.0 KM Maximale Geschwindigkeit
2500 Höhenmeter
5:57 Fahrzeit
23.1 KM/h Durchschnitt
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