Wir hatten verabredet, uns im Bahnhof Zug zu treffen. Eine schöne Einroll- und Aufwärmstrecke entlang dem Zugersee, über die Bernerhöhe, entlang dem Lauerzersee bis nach Schwyz. Kurzer Halt, und dann auf die Ibergeregg. Er, mein Inferno-Coach, der, der alle vier Teile vom Wettkampf alleine bestreiten wird, ich, der eher tourenmässige Rennradfahrer, der sich für diesen Inferno-Event hinreissen liess.
Wir fuhren zügig den beiden Seen entlang nach Schwyz. An der Bernerhöhe musste ich ein erstes Mal abreissen lassen. Am Ende des Lauerzersee hatten wir nach 46 Minuten Fahrt immerhin einen Schnitt von 30 km/h. Nach der Pause in Schwyz trennten sich unsere Wege.
Er mit Vollgas vorne weg. Da musste ich mir überhaupt keine Hoffnung machen. Dennoch, wage ich zu behaupten, dass ich heute eine meiner schnelleren Fahrten bergauf an diesem Pass gefahren bin. Wenn ich jeweils alleine unterwegs bin, nehme ich mir ab und zu die Freiheit, ein Foto zu machen, vielleicht eine Banane zu essen oder sonstwie mal einen Moment innezuhalten. Das kostet Zeit, ist klar. Doch heute bin ich durchgekurbelt, 1:14:57, von der Kirche in Schwyz bis auf die Passhöhe. 880 Meter Höhendifferenz, verteilt auf 10.8 KM. Durchschnittliches Gefälle immerhin gut 8%.
A propos Foto: Der Himmel war vernebelt. Die Nebeluntergrenze zog sich vor uns in die Höhe. Erst ganz am Schluss, schaffte es die Sonne mal ganz kurz, einen Sonnenstrahl bis auf die Strasse und die immernoch tief unter dem Schnee liegenden Wiesen hinunter zu schicken. Oben auf der Passhöhe, zügiger, kalter, Wind. Er, mein Begleiter, wartete bereits im Restaurant auf mich.
Die Abfahrt bewältigten wir schnell, geht ja den Berg runter. Dann über die Ebene, später dem Sihlsee entlang, die Sonne setzte sich langsam durch. Biberbrugg, Sihlbrugg, Affoltern am Albis, die bekannteren Ortschaften. Die Strecke bot manchmal eine schöne Aussicht. Rechterhand auf den Zürichsee, linkerhand auf den Zugerseee, später dann auf das Reusstal. Wir fuhren über den Hirzel, dann in der Höhe dem Albis entlang.
Den Schnee aus der Ibergeregg hatten wir längst hinter uns gelassen. In den höheren Regionen blüht noch gar nichts. Erst weiter unten, vielleicht bis 700 Meter hinauf hat der Frühling seine farbigen Markierungen gesetzt. Irgendwo im Reusstal entdeckte ich dann sogar auch noch einen ersten blühenden Kirschbaum.
In Affoltern am Albis trennten sich unsere Wege definitiv. Ich fuhr nun im Reusstal ĂĽber Bremgarten nach Hause.
Ein richtiger Trainingstag für Inferno. Selbst wenn es heute ein paar Mal an meine Grenzen ging, hat es immer noch Spass gemacht. Trainingsanreize setzen, sagt man dem. 🙂