Das frühlingshafte Wetter lockte heute nicht nur mich hinaus. Viele waren unterwegs, Mountainbiker und Radrennfahrer. Auch die Motorradfahrer machten sich heute daran, ihren Vehikeln wieder mal richtig einzuheizen. Auf den Nebenstrassen und in der Höhe, waren heute auffällig viele Cabriolets unterwegs. Auch die Wandervögel schienen heute zahlreich unterwegs zu sein. Denn es waren fast überall so ziemlich alle Parkplätze belegt.
Ich selber hatte mir zum Ziel gesetzt, einerseits im Winterpokal eine schöne Abschlussfahrt zu machen, andererseits aber auch mal zu schauen, wie meine Kondition für Inferno aussieht.
Aus früheren Fahrten im Jura weiss ich, dass sich da einige stotzige Hügel befinden. Vielleicht lässt sich ja daraus etwas Sinnvolles machen.
Kürzlich habe ich bei Quäldich.de den Tourenplaner entdeckt. Mit ein paar wenigen Klicks hatte ich mir eine Tour zusammengesucht. Gut 2000 HM, knapp 100 KM, das würde etwa den Anforderungen von Inferno entsprechen. Die Idee dieser Strecke habe ich auf mein GPS übertragen.
So setzte ich mich heute Morgen in den Zug und fuhr nach Oensingen, am JurasĂĽdfuss, etwa in der Mitte zwischen Olten und Solothurn.
Nach einer schönen Einrollstrecke im noch flachen Mittelland, bog dann der Weg rechts weg, hinauf zum Balmberg. Es wurde sehr rasch, sehr steil. 8 KM lang, fast andauernd 8 – 10 %. Bei 1084 mĂĽM gelangte ich auf den Balmberg, mein erster richtiger Pass in diesem Jahr. Das musste natĂĽrlich fotographisch festgehalten werden.
Auf der Nordseite fuhr ich nach Welschenrohr hinunter. 25% sagte die Tafel, gehe es hinunter. 25% sieht von oben schon fast wie senkrecht aus. Kam noch dazu, dass von Waldarbeiten auf der Strasse Baumstämme hinuntergeschleift worden waren, somit die Strasse recht rutschig war.
Ab Welschenrohr bis nach Balsthal, geht es das Tal hinunter. Nicht steil, mann könnte da so richtig “durchziehen”, wäre nicht der Gegenwind. Eine zĂĽgige Bise blies mir entgegen. Des öftern war ich auf der offenen Strecke gezwungen, einen Gang tiefer zu schalten oder gar aufzustehen.
Ab Balsthal geht es leicht bergauf, in Richtung Oberer Hauenstein. Doch in Langenbruck bog ich von der schönen Strasse ab und wollte über den Chilchzimmersattel. Lange Zeit führt der Weg im Tal leicht steigend nach hinten, bevor es dann zu hinterst richtig zur Sache geht. Vielleicht 2 KM, wiederum im Bereich von 10% .
Oben angekommen wurde ich von der Bise fast umgeweht. So fĂĽrchterlich zog sie durch die “PasslĂĽcke” im Gelände. Ich hielt nur schnell die Wanderwegtafel mit dem Passnamen und den 991 MĂĽM fest, bevor ich mich regelrecht nach Eptingen hinunterstĂĽrzte.
Nach Eptingen wollte ich nochmals ĂĽber einen kurzen HĂĽgel. Schon von weitem sah ich die 20% Tafel. Ich hatte jetzt gut 50Km in den Beinen. Ich ging die Sache gemächlich an. Doch beim Bänkchen, fast am Ende der 20%-Rampe kam das “Aus”. Zeit fĂĽr das Mittagessen aus dem Rucksack.
Nach dem Essen kletterte ich den Rest der Rampe noch hoch. Danach wurde es deutlich flacher bis sogar steil abfallend. Ab Läufelfingen ein Stück weit auf der Rampe zum Unteren Hauenstein, dann aber in der ersten Spitzkehre nach Wisen den Hügel hinauf. Eine weitere Schussabfahrt nach Zeglingen hinunter. Rechts abbiegen und schon steht wieder eine 20%-Tafel vor mir.
Ich schaffe es nicht mehr, muss ein paar Schritte gehen. Die anschliessende Fahrt zwischen den noch kahlen Obstbäumen kommt mir aus frühren Ausflügen im späteren Frühling, wenn alles blüht, bekannt vor. Noch ein kleiner Anstieg über eine Zwischenhöhe, bevor ich nun für vielleicht 15 Km endlich mal eine längere Strecke abwärts pedalen kann. Abwärts, wäre da nicht wieder diese Bise, dieser Gegenwind.
In Frick rechts weg, hinauf zum Bözberg. Die letzten 200 Höhenmeter gehören zum heimatlichen Übungsgelände. Zum Schluss zügig die Bözbergstrasse hinunter und dann vor dem eigenen Gartentor ausklicken.
Fazit: dem Winterpokal hat es eine letzte Portion Punkte gebracht und fĂĽr Inferno, muss ich wohl noch etwas trainieren.