22. Januar 2012
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Fast wie auf der Flucht
Als wir uns zu Hause auf den Weg machten schien die Sonne. Alles deutete auf eine sonntäglich sonnige Runde Nordic-Walking um den Klingnauer Stausee hin. Doch je näher wir dem unteren Ende der Aare kamen, desto schwärzer wurde der Himmel. Die Strassen waren klatschnass von einem kürzlichen Regenschauer. Der Wind zerrte an Fahnen und Plakaten.
Dennoch, ein bisschen Bewegung soll auch am Sonntag sein. Zur Sicherheit hatten wir ja noch die Plastikpellerinen dabei.
Als wir auf den Damm am Klingnauer Stausee kamen, bliess uns der Wind des Sturmtiefes Gisela zuerst einmal kräftig um die Ecke, so als wollte er sagen: “heute geht’s im Uhrzeigersinn um den See”. So hatten wir ab sofort wenigstens fĂĽr die erste Hälfte der Runde, den Wind im RĂĽcken. Von hinten rechts blies er, so heftig, dass man sogar auf die Stöcke achten musste, dass sie uns nicht zwischen den Beinen durchgefegt wurden.
Wen wunderts da, dass wir vor allem in der ersten Hälfte recht zügig vorwärts kamen.
Etwas verwundert haben wir festgestellt, dass die meisten der Spaziergänger heute auf dem Damm einen Regenschirm dabei hatten. Ich wage mal zu behaupten, dass diese wohl eher zur Beruhigung der Angst als zum Schutz vor dem Regen mitgenommen wurden. Denn bei diesem Wind, hätte, wohl keiner der Regenschirme überlebt.
Weniger verwunderlich war hingegen, dass wir heute keinen einzigen Inline-Skater trafen, nur sehr wenige Radfahrer und auch sehr wenige Vogelbeobachter.
Die Wasservögel hielten sich auch vor allem auf der westlichen Seite, im Windschatten des Dammes und in der Nähe der Schilfstreifen auf. Ein paar Schwäne versuchten in der Luft den See hinaufzufliegen, wurden aber vom Wind ziemlich abgetrieben, so dass sie eben doch den Wasserweg vorzuziehen schienen.
Die zweite Hälfte unseres Marsches, an der westlichen Seite des Sees, zurück von der Brücke zwischen Döttingen und Kleindöttingen, hinunter zum Kraftwerk, verlief dann etwas weniger spektakulär. Entweder hatte der Wind etwas nachgelassen, oder die Bäume und die nahen Hügel konnten ihn tatsächlich auf eine besser erträgliche Stärke hinunter ablenken oder abbremsen.
Einen letzten kräftigen Schubser haben wir dann allerdings doch nochmals erhalten, als wir uns vom Damm wieder hinunter zum Parkplatz begaben. Da schlug der Wind dann nochmals kräftig rein, so dass es sogar für neue Bestzeiten reichte. 🙂
Weitere Fotos vom Klingnauer Stausee