Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

18. Oktober 2011
von Urs
Kommentare deaktiviert für Man(n) und Frau wird gläsern

Man(n) und Frau wird gläsern

KĂĽrzlich war ich ja ziemliclh ĂĽberrascht, als ich feststellte, mit welcher Genauigkeit Google’s Latitude neuerdings arbeitet. Sie erinnern sich vielleicht noch an die Aufzeichnung meines Arbeitsweges nach ZĂĽrich-Nord, alleine und lĂĽckenlos durch die Positionsmeldungen meines Androiden an Google.

Ich möchte mich auf die Suche nach weiteren Beispielen meiner Veloführten, die diese neuerliche Qualität entweder belegen oder allenfalls halt auch widerlegen würden.

Es ist relativ einfach: Im Normalfall und in der Nähe von halbwegs dichter Überbauung und unterwegs mit dem Rad oder zu Fuss sind die Aufzeichnungen sehr zuverflässig und schon fast beängstigend genau. Ist man mit dem Zug oder im Auto unterwegs, so dürfte es doch ziemlich draufankommen, wo sich das Handy befindet. Zum Beispiel unter dem Sitz im Rucksack, da schaffen es nur noch einzelne Positionsmeldungen durch die Kommunikationsnetze bis zu Google. Einzelne Ausreisser oder schlichtweg falsche Positionsmeldungen können aber immer wieder vorkommen.

Herbstfahrt, Teil 1
Am Beispiel vom 24. September 2011, dem motorenfreien Tag am Klausenpass, fuhr ich mit dem Zug bis nach Linthal. Es braucht ein bisschen Phantasie um festzustellen, dass ich mit dem Zug entlang dem Zürichsee, dann die Linthebene und bis hinauf nach Linthal (roter Marker) gefahren, beziehungsweise getragen wurde. Soweit ich mich erinnern kann, lag mein Rucksack spätestens ab Thalwil unter dem Sitz mit dem Handy drin. Der Glarner-Sprinter, war an diesem Tag komplett überlastet mit Velofahrern.

Die anschliessende Fahrt über den Klausenpass nach Altdorf, dann südlich weiter nach Wassen und wieder westwärts weiter über den Sustenpass bis Innertkirchen lässt sich wenigstens erkennen. Sie führt, ausser im Reusstal, kaum an Ortschaften, Autobahnen oder Zuglinien entlang. Also auch für das Handy praktisch Niemandsland.

Ăśbernachtet habe ich damals in Innertkirchen, auf der Karte sind dies die Punkte unter den letzten Buchstaben von Meiringen. Der Punkt sĂĽdlich von Lungern, hat sich mein Handy selbst ausgedacht, da war ich nie in dieser Nacht.

Herbstfahrt Teil 2
Die Strecke von Innertkirchen (roter Marker) über Grimsel und Furka bis nach Göschenen, lässt sich knapp erahnen. Etwas gestaunt habe ich, als mein Handy während der Zugfahrt von Göschenen hinunter bis nach Altdorf, durch die Reussebene eine lückenlose Serie von Positionsmeldungen absetzen konnte. Also an der gleichen Stelle wie am Samstag, als aus dem Rucksack unter freiem Himmel keine Meldung gelingen wollte.

Der Rest der Fahrt, alles im Zug, lässt sich einigermassen klar nachvollziehen. Ich bin damals ĂĽber Schwyz, wie alle ZĂĽge auf der Gotthardlinie, gefahren. Blieb dann aber sitzen und entschied mich damit fĂĽr die Variante Luzern – Olten (umsteigen) – Aarau – Brugg, statt ĂĽber Zug und ZĂĽrich (umsteigen) nach Hause zu fahren.

Im Sommer 2010, anschliessend an meine Dolomitenfürien, hatte ich schon mal eine ähnliche Untersuchung gemacht. Seither hat sich einiges getan. Die Aufzeichnungsqualität ist zwar ausserhalb der Ballungszentren, Autobahnen und Zuglinien immer noch relativ dürftig, aber man sieht in der Zwischenzeit doch mehr als nur ansatzmässig, wo man sich bewegt hatte.

Damit wird auch die Auswertungsqualität der Aufzeichnungen besser. So behauptet Google, ich befände mich durchschnittlich pro Woche 50 Stunden in Zürich-Nord bei der Arbeit, etwa 6 weitere Stunden in Zürich-Süd ebenfalls bei der Arbeit. So unrecht hat er dabei nicht. Daneben liegt er aber mit der Aussage, ich sei wöchentlich 51 Stunden unterwegs.

Es gibt auch noch weitere Ungenauigkeiten: Liechtenstein hätte ich letztmals im 2010 besucht. Da hat Google wohl meine Fahrt nach und zurück aus Österreich in diesem Jahr nicht mitbekommen. Ein weiterer Ausreisser lässt vermuten, dass ich mich ein paar 100 Kilometer südlich von Marseille auf dem offenen Mittelmeer bewegt hätte. Aber eben: langsam werden diese Ungenauigkeiten zu Einzelfällen.

Den schönsten Track allerdings, ohne Ausreisser, regelmässig fast wie eine Perlenkette, gibt eine unserer Nordic-Walking – Ăśbungen um den Klingnauer-Stausee ab.


Klingnauer-Stausee

16. Oktober 2011
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Nachlese auf 100 Arbeitstage mit dem Fahrrad zur Arbeit

Nachlese auf 100 Arbeitstage mit dem Fahrrad zur Arbeit

100 Arbeitstage mit 200 Fahrten, eben hin und zurück. Es gab keinen einzigen Tag, an dem ich gekniffen hätte und nur einen Teil gefahren wäre. Nach dem Motto, wer A sagt muss auch B sagen.

Das war aber zugleich auch der erste Knackpunkt. Das Wetter: natürlich habe ich bereits am Abend vorher die Wetterprognose etwas angeschaut und mir versucht auszurechnen, ob es schon am Morgen oder gar erst am Abend regnen würde. Nach einer eher feuchten ersten Jahreshälfte aber, war das Wetter trotz allem fast nie ein Hinderungsgrund für eine Fahrt. Während vielen Wochen konnte ich von recht trockenem Wetter profitieren. So markierte ich lediglich an acht Tagen eine Regenfahrt, und nur an einem einzigen Tag eine Fahrt durch Schneefall.

94 Fahrten spulte ich auf dem Renner ab und 6 Fahrten auf dem Mountainbike. Dabei kamen 7’051.8 Kilometer sowie 49’774 Höhenmeter zusammen. Insgesamt durchgeradelt in 15’765 Minuten, also in gut 272 Stunden. Dabei fuhr ich mit einem Durchschnitt ĂĽber alles von gut 26.8 Kilometer pro Stunde.

Die Fahrten in den ersten Monaten des Jahres, von Januar bis April, führten an das südliche Ende der Stadt Zürich, waren etwas kürzer und auch etwas flacher. Seit dem bin ich ausnahmslos an das nördliche Ende der Stadt Zürich gefahren.

100 Arbeitstage mit dem Fahrrad zur Arbeit können einerseits die Grundlage für jede Menge Statistiken sein. Andererseits vermitteln sie auch viele Eindrücke und Erlebnisse.

Ich habe versucht meine Erlebnisse und EindrĂĽcke in den fast täglichen Postings hier etwas zu beschreiben. Anfänglich dachte ich: “das wird irgendwann eintönig, soviel gibt es nicht zu erleben”. Jetzt, nach dem Zielstrich des 100. Arbeitstages, bin ich der Meinung, dass sich jede Fahrt in irgendetwas von allen anderen Fahrten unterschieden hat. Selbst in den nächtlichen Fahrten ist jeweils doch eine kleine Ăśberraschung versteckt.

Da ist zum Beispiel die Fahrt durch den leichten Schneefall. Ein andermal ist es eine Fahrt durch eine Vollmondnacht bei verschneiter Landschaft. Es gibt fast unzählige Sonnenaufgänge vor allem in den Monaten März und April, später dann im August und September. Auch ist immer wieder etwas los in den landwirtschaftlichen Gegenden des Furttals und des Wehntals.

Dann sind da aber auch die sporadischen “Bekanntschaften” und kleinen “Rennen” gegen Mountainbikes, andere Rennvelofahrer, E-Bikes und Töffchen. Kaum ein Tag, an dem ich auf den beiden Strecken nicht mindestens einem anderen Zweirad begegnet bin oder eines ĂĽberholt habe. Der oder die beiden Velofahrer auf dem Liegevelo im Furttal sind fast tägliche Mitbenutzer derselben Radwege.

Viele meiner Kollegen meinen, es sei bei dem heutigen Verkehrsaufkommen viel zu gefährlich, um jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. 80% vielleicht noch etwas mehr meines Arbeitsweges, führt über Radstreifen und Radwege. Wobei etwa die Hälfte davon Radwege, also separate Wege von der Strasse sein dürften. Das gibt sicherlich etwas an Sicherheit zurück. Dazu kommt noch die eigene Fahrweise und Umsichtigkeit, mit welcher man ja das Risiko ebenfalls weiter reduzieren kann. Aber zum Schluss bleibt dann eben doch noch ein Risiko, von dem ich auch nicht weiss wie gross es ist. Hier war ich auch schon sehr froh, dass auch andere Verkehrsteilnehmer die Augen offen haben und sich rücksichtsvoll benehmen.

Als Übersicht mal meine beiden Arbeitswege, wie ich sie seit April dieses Jahres gefahren bin. Von Westen, über die südlich verlaufende Strecke nach Zürich der Weg am Morgen. Der Heimweg dann entlang der nördlich verlaufenden Punktestrecke. Die Punkte wurden übrigens von Googles Latitude während meiner Fahrt am letzten Freitag aufgezeichnet. Würde meinen: ganz schön lückenlos.


Arbeitsweg_Nord

Fotos vom Arbeitsweg_Nord

14. Oktober 2011
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr 100/100

Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

leicht_bewoelkte_Nacht

am späten Abend

schoenster_Sonnenschein

70.9KM

524 HM
02:38 H

100/100

Ganz im Gegensatz zu letzthin, erlebte ich heute zwei recht interessante Fahrten auf dem Arbeitsweg.

Am Morgen hatte ich gegen einen zügigen Ostwind anzukämpfen. Obwohl ich mich erstmals für die leichte Version des Thermoanzuges entschieden hatte, war es auch das erste Mal, dass ich so richtig an dir Finger frohr. Dies trotz langfingriger Handschuhe. Interessant war die Fahrt insofürn, als dass einige der Damen und Herren entlang der Strasse dieser steifen Bise nicht standhalten konnten und die Plakate umgefallen sind. Ist das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen? Gehen da viele Wählerstimmen verloren?

Bis am Abend hatte sich der Wind nicht gelegt. Streckenweise flog ich so schon fast durch das Wehntal. Aber auch sonst konnte ich ganz schön von diesem RĂĽckenwind profitieren. Seit Monaten reichte es heute erstmals wieder einmal fĂĽr “Personal Bests”, fĂĽr persönliche Bestleistungen bei Sportstracklive. Zu meiner Freude auch auf der langen Strecke ĂĽber 20 km.

Dies kommt mir fast vor wie ein Geschenk zu meinem 100. Tag in diesem Jahr, an dem ich mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren bin.

Eigentlich bin ich selber ĂĽberrascht, diesen 100. Arbeitstag per Fahrrad, schon so frĂĽh vor dem Jahresnede erreicht zu haben. Als ich mir letztes Jahr dieses Ziel setzte rechnete ich eher damit, im November und Dezember wohl eher mit Hilfe des Zufalls und nur noch halbwegs passablem Wetter, diesen Zielstrich ĂĽberrollen zu können. Aber so macht es auf jeden Fall mehr Spass. Auch ist jetzt der sanfte Druck “fahren zu mĂĽssen” weg.

Wie es weiter geht, mit meinen Fahrten auf dem Arbeitsweg, das werden die nächsten Tage zeigen.

Fotos vom Arbeitsweg_Nord

13. Oktober 2011
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Aufgepeppt und viel Informativer

Aufgepeppt und viel Informativer

Zufällig drauf gestossen, dass die Webseiten von Sportstracklive viel übersichtlicher und informativer gestaltet worden sind. Zur Erinnerung: das ist dort, wohin ich jeweils meine Details zu den Trainingsfahrten mit dem Renner oder dem Mountainbike auf dem Arbeitsweg übermitteln lasse.

Schon auf der ersten Seite beginnt es mit der Ăśbersicht in Form eines Kalenders, aus dem heraus auf die Details der einzelnen Fahrt oder des Nordic-Walkings verlinkt ist.

Auch sonst bietet schon diese erste Seite jede Menge Informationen über meine sportlichen Betätigungen.

Von den mittlerweile bald 100 Tage Fahrten auf dem Arbeitsweg, habe ich fĂĽr immerhin deren 84, Daten ĂĽbermittelt. 197’000 Kalorien verbrannt und bisher knapp 6000 Kilometer gefahren (nur die gemeldeten Fahrten). Ich wage diese Kalorienmenge schon fast nicht mehr auf meine gesamte bisherige Kilometerzahl hochzurechnen.

Auch die “Personal bests”, die persönlichen Bestleistungen sind fein säuberlich notiert. Meine “Jahreshoffnung” auf dem Arbeitsweg, mal eine Stunde lang einen 30 km/h – Schnitt hinzubrettern, werde ich wohl fĂĽr dieses Jahr begraben mĂĽssen. Es fehlen seit 3 Monaten zu diesem Ziel noch lächerliche 340 Meter.

Auch die Details der einzelnen Fahrt sind jetzt deutlich übersichtlicher geworden. Das zackige hin und her des Höhenprofils und der gefahrenen Geschwindigkeit ist jetzt geglättet und optisch besser erkennbar dargestellt.

Mir gefällt diese Seite, werde da wohl noch weiter meine sportlichen Aktivitäten hinterlegen.

(Anmerkung vom 20.01.2019: Leider ist die Seite von Sportstracker nicht mehr erreichbar. Damit sind auch alle dannzumaligen Informationen verloren gegangen.) 

12. Oktober 2011
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Routinefahrt

Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkte_Nacht

am späten Abend

bewoelkt

70.9KM

546 HM
02:43 H

Routinefahrt

Ist ihnen das auch schon passiert? Sie fahren von A nach B und in B sind Sie völlig überrascht, dass Sie schon da sind und an Details während der Fahrt mögen Sie sich im ersten Moment auch nicht so richtig erinnern? Vielleicht an Gedanken, die Sie geplagt oder wenigstens gewälzt haben?

Ich glaubte immer, das könne mir beim Velofahren sicher nicht passieren. Da müsse man zuviel auf den Verkehr und auf sich selbst aufpassen. Dazu die körperliche Anstrengung, die sicher auch noch eine gewisse Abklenkung bringe.

Doch heute Abend ist mir genau das passiert. Nach einer kühlen und ereignislosen Fahrt durch das Wehntal stieg ich vor dem Gärtentürchen vom Renner und realisierte erst dann, dass ich heute ganz vergessen hatte, eine Foto von unterwegs zu machen.

Glaube die eine Hälfte des Kopfes konzentrierte sich auf den Moment der Fahrt. Die Rotlichter, die Rechtsabbieger ohne Blinker, die Abzweigungen, die Kreisel, die Fussgänger mit ihren Hunden auf den Feldwegen im Wehntal, die Jogger, der Fussgängerstrom in Niederweningen der gerade den Bahnhof verlässt. Einfach die ganze Fahrtechnik im weitesten Sinne.

Die andere Hälfte des Kopfes, beschäftigte sich mit dem Umfeld. Die riesigen KĂĽrbisse auf dem Feld im Wehntal, dann aber vor allem mit der kĂĽhlen Temperatur, dem Umstand, dass die Wolken heute von hinten den Himmel ĂĽberzogen, aber der Wind dennoch von vorne blies, ob es gescheit sei, auch im Winter diese Strecke zu fahren, oder doch lieber durch das Furttal, vielleicht die Seite von Buchs und Otelfingen? WĂĽrde ich im Winter ĂĽberhaupt noch fahren wollen? Denn der Arbeitsweg nach ZĂĽrich – Nord fĂĽhrt gegenĂĽber dem letztjährigen Arbeitsweg nach ZĂĽrich – SĂĽd durch deutlich mehr unbeleuchtete Kilometer.

Ab und zu war da noch das Knirschen der Kette am Renner. In diesem Zusammenhang tauchte auch die Erinnerung auf, dass Aldi in seiner Beilage zur Kette geschrieben hat, man mĂĽsse sie nach 2500 Kilometer auswechseln. Dieser Renner ist jetzt schon ĂĽber 5’000 KM und ĂĽber 40’000 Höhenmeter unterwegs. Alles noch mit Originalteilen.

Zwar nicht wirklich bewegende Gedankengänge, aber immerhin keine gedankenlose Fahrt. 🙂

Fotos vom Arbeitsweg_Nord


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden