Nach dem Frühstück in meinem Hotel in Innertkirchen, fühlte sich die Luft noch kühl und vor allem richtig feucht an. Scheinbar befand sich Innertkirchen gerade an der Obergrenze des Nebels. Auf der einen Seite des Hotels hatte man eine gute Sicht an einen leicht bewölkten Himmel, während auf der anderen Seite des Hotels die Sicht durch den Nebel versperrt war.
Mein weiterer Weg führte mich auf der Passstrasse zum Grimsel hinauf, weg vom Nebel, durch schmale und schattige Schluchten. Das GPS jammerte des öftern, dass es keine Satelliten fände. Zusammen mit den Tunnels ergibt sich dann auf der Karte eine etwas merkwürdige Streckenführung.
Teilweise verhinderten nebst den engen Schluchten auch die Wolken am Himmel, dass ich längere Zeit an der Sonne hätte fahren können. Doch etwa ab dem zweiten Stausee, dem Grimselsee, wurde dann der Tag zusehends sonniger und auch wärmer.
Auf der Passhöhe auch hier wieder die letzten Schneeresten vom letzten Wochenende. Ich genoss einen Moment lang den Ausblick über die beiden Stauseen auf der Berner Seite und nur wenige Meter weiter vorne den Blick ins Wallis und hinauf auf die Furka, meinem nächsten Ziel für heute.
Doch bevor ich mich an den Furkapass möchte, beschaffte ich mir im Grand Hotel Glacier du Rhône in Gletsch noch ein Mittagessen. Das Hotel hat wohl seine grosse Blütezeit hinter sich, doch die Auswahl im Selbstbedienungsrestaurant darf sich sehen lassen. Heute am Sonntag um die Mittagszeit, hätte man sich noch ein sehr gutes Zmorge und auch ein sehr gutes Mittagessen einsammeln können. Ich selber besorgte mir lediglich ein Sandwich und eine Cola, sowie zum Dessert eine Hefeschnecke und einen Kaffee. Ich musste aufpassen, um nicht zuviel Zeit zu verlieren, denn der Zug in Göschenen würde ja wohl kaum auf mich warten wollen. 🙂 Der Sonnenstand war um die Mittagszeit gerade so hoch, dass die Terrasse vor dem Hotel besonnt und aufgewärmt wurde.
Als ich mir die Furkapassstrasse während des Mittagessens von unten anschaute, bekam ich den Eindruck, dass das ziemlich schwierig und lange gehen könnte. Doch der Aufstieg zur Furka verlief gut. Ist irgendwie flacher, als ich das seit dem letzten Mal in Erinnerung hatte. Allerdings, die letzte Spitzkehre unter dem Belvédère war auch heute wieder ein Krampf.
Die Furka ist noch 300 Meter Höher als der Grimsel. Es liegt aber deshalb nicht mehr Schnee herum und kühler ist es auch nicht wesentlich. Dennoch mache ich mich ziemlich rasch an die Abfahrt. Diese weist ziemlich viele holprige und auch schmale Stellen auf.
Das Reusstal nach Andermatt ist auch bald gefahren, so dass ich in die Schöllenen hinuntertauchen kann. Eingeklemmt zwischen ziemlich viel Verkehr, verlasse ich kurz vor Geschönen die Hauptstrasse und treffe im Bahnhof Göschenen gerade zur richtigen Zeit ein, um noch das Velobillet kaufen zu können und mir ein Getränk aus dem eiskalten Selecta-Kasten zu besorgen.
Zwei wunderbare Tage, mit schönen Erinnerungen an Täler und Passhöhen finden hier ihren Abschluss. Nebst gut 5000 Höhenmeter für die Statistik.