Auch dieses Jahr möchte ich einen kurzen Moment innehalten, zurückblicken. In meinen Aufzeichnungen der Velofahrten stöbern.
Es war ein gutes Jahr. Ich durfte Vieles erleben, ich konnte wiederum viele Kilometer und Höhenmeter in neuen, noch unbekannten Gegenden erkurbeln. Nicht nur während der schon bald traditionellen Rundfahrt über Pässe im Sommer. Auch hier in der Schweiz und im nahen Deutschland, gab und gibt es noch soviel zu entdecken.
Das ganze durfte ich zudem unfallfrei und ohne grössere Probleme erleben. Das “schlimmste” war wohl die gerissene Kette auf einer der letzten Fahrten. Doch nun genug der Einleitung:
Januar
Auch zu Beginn des Jahres 2009 setzte sich die Kälteperiode aus dem Vorjahr fort. Viele Fahrten auf der Rolle, trainieren mit hoher Trittfrequenz war damals mein Ziel, Nordic Walking auf gefrorenen Wegen um den Klingnauer Stausee zusammen mit der Familie. Eine einzige kurze Fahrt auf der Strasse ist dokumentiert. Doch dabei habe ich nicht einmal ein Bildchen gemacht.
Februar
Genug von der Kälte, buchte ich sehr spontan eine Woche Radferien auf Mallorca. Es reichte zwar nicht, wie im Ferienprospekt versprochen, für Fahrten in kurzer Hose und kurzem Leibchen. Dafür waren die Randstunden am Morgen und am Abend doch noch zu kühl. Hingegen kamen wir am Hauspässchen und ein paar weiteren Pässchen doch schon arg ins schwitzen.
März
Im März gelingen mir mehrere längere Fahrten. Eine letzte Fahrt über die schneebedeckte Staffelegg, andere Fahrten teils entlang der Kantonsgrenze des Aargaus. Anlässlich eines Besuches im Tessin, es ging damals vor allem um eine Kamelien-Ausstellung, umrundete ich den Lago Maggiore. Hier konnte ich erstmals die Früchte des monatelangen Trainings auf der Rolle ernten. Umrundete ich doch den See mit einer für mich sensationellen Durchschnittsgeschwindigkeit von 26.7 Kilometern. Das während immerhin knapp 170 Kilometern.
April
Im April beende ich meine Rundfahrt um den Aargau in mehreren Etappen. Als letztes Teilstück hatte ich mir die südwestliche Ecke, das am weitesten entfernte Teilstück ausgelesen. Als Highlight, aber auch dank der Suche nach Geocaches, komme ich an mehreren schönen und alten Holzbrücken vorbei.
Mai
Langsam wird es Zeit, mich auf längere Bergfahrten vorzubereiten. Eine der Fahrten führt mich im Schwarzwald rund um den Schluchsee. Für die andere starte ich in Ziegelbrücke und fahre als erstes die steile Rampe nach Amden und bis zur Vorder Höhi hinauf. Auf dem Heimweg wage ich dann noch einen Sprung auf die Schwägalp, bevor ich durch die beiden Appenzell definitiv den Heimweg unter die Räder nehme.
Juni
Nach dem eher hĂĽgeligen Mai, genehmigte ich mir im Juni wieder mal eine etwas flachere Fahrt. Eine Rundfahrt um den Zugersee. Mittlerweile laufen auch die Vorbereitungen fĂĽr die baldigen Sommerferien in den sĂĽdlichen Alpen von Frankreich und Italien auf Hochtouren.
Juli
Eine meiner Fahrten in den Jura führte mich quer über viele Falten dieser Jurakette. Chilchzimmersattel, wohl besser bekannt unter dem Namen Belchen, hiess das Ziel. Mein Eindruck, den ich schon bei anderer Gelegenheit vom Jura her mitnahm, wurde hier wieder bestätigt: steil, steiler am schönsten. Kaum ein Meter ist eben, viele Kurven, und die Nebenstrassen sind fast immer steil.
August
Dann endlich das ersehnte Highlight des Jahres: meine Sommerferien, diesmal in den südlichen Alpen, im Grenzgebiet zwischen Frankreich und Italien. Ich überrolle viele Pässe mit grossen Namen. Unter anderem Cime de la Bonette, die höchste asphaltierte Passstrasse Europas. Dennoch, einige der Pässe weisen trotzdem nur Schotterstrassen, wenigstens auf der von mir gewählten Aufstiegsseite, auf. Den Monat schliesse ich noch mit einer weiteren Fahrt in den Jura, diesmal auf den Scheltenpass, ab.
September
Nach mehreren kürzeren Ausflügen in der Gegend, ergibt sich während der Herbstferien im Engadin die Möglichkeit, für einen weiteren grossen Wurf. Aus dem oberen Veltlin fahre ich über den Mortirolo und anschliessend von Ponte di Legno auf den Gaviapass. Es ist dies die letzte Fahrt über einen grossen Pass in diesem Jahr.
Oktober
Der Oktober scheint etwas ein Ruhemonat gewesen zu sein. Es gibt zwar einige Fahrten für den Arbeitsweg, doch als grösseren nennenswerten Ausflug habe ich nur eine Strecke in unserer Gegend. Offensichtlich als Slalomfahrt zwischen Regengüssen hindurch. Jedenfalls bin ich dabei zweimal über den Rotberg gefahren.
November
Der Winterpokal beginnt wieder. Einige Fahrten durch Nebel und Regen zur Arbeit wechseln ab mit einigen Trainings auf der Rolle. Die Fahrt in den Schwarzwald zum Schluchsee endet abrupt mit einer gerissenen Kette.
Dezember
Gegen Ende November beginne ich wieder mit Fahrten zu unseren Ruinen im Aargau. Oftmals mit dem Mountainbike und fast immer auch in Zusammenhang mit der Suche nach Geocaches. So habe ich gegen Ende Dezember unter anderem mit dem Geocache “Ochsenherz”, mein 100. Geocache gefunden.
Auch wenn ich dieses Jahr, keines meiner Jahresziele (50 Fahrten auf dem Arbeitsweg, 10’000 Kilometer, 100’000 Höhenmeter) ganz erreicht habe, so bleibt die Genugtuung, dass ich von den sechs höchsten Pässen in Europa, deren vier ĂĽberrollt habe. Es waren dies Cime de la Bonette (2802 MĂĽM während der Sommerferien), Colle dell’ Agnello (2746 MĂĽM während der Sommerferien), Col du Galibier (2646 MĂĽM während der Sommerferien) und den Passo di Gavia (2618 MĂĽM während der Herbstferien). Auf Rang 2 und 3 wären nur noch gewesen der Col de l’Iseran (2770 MĂĽM) und das Stilfserjoch (2758 MĂĽM).
Schön war’s, toll war’s.