Verschiedene Funde belegen eine Besiedlung während der Jungsteinzeit. Während der Römerzeit gab es hier zwei Gutshöfe. Einer befand sich auf dem Sonnenberg, wo die Heerstrasse Vindonissa – Zurzach verlief.
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts liess sich hier ein Zweig des schwäbischen Rittergeschlechts von Tettingen nieder, die ihren Namen auf die bestehenden Siedlungen übertrug. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1239, als Ulrich von Klingen die Insel Beznau gegen einen flussabwärts liegenden Schotterhügel eintauschte, auf dem sich heute das Städtchen Klingnau befindet. Ein bedeutender Grundbesitzer war das Kloster St. Blasien. Die niedere Gerichtsbarkeit wurde ab 1269 vom Bistum Konstanz ausgeübt. 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau, lösten die Habsburger als Landesherren ab und übernahmen von ihnen auch die hohe Gerichtsbarkeit. Döttingen lag nun im Amt Klingnau der Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft.
Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Döttingen wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden. Während des Zweiten Koalitionskrieges verlief die Frontlinie zwischen Franzosen und Österreichern mitten durch das Aaretal. Am 17. August 1799 versuchten die österreichischen Truppen, bei Döttingen die Aare zu überqueren. Von der Mündung der Surb aus nahmen sie die französische Armee auf der anderen Flussseite unter Artilleriebeschuss. Die Franzosen erwiderten das Feuer und konnten den Brückenschlag verhindern. Die Dörfer Kleindöttingen und Eien auf der anderen Flussseite wurden vollständig zerstört und es gab mehrere Dutzend Tote.
Der alle zwei Jahre stattfindende “ĂśbereschĂĽsset” gedenkt an dieses Ereignis. Wussten Sie, dass aufgrund dieses Duells in Döttingen – im Gegenzug zum linken Aareufer – zu den deutschen Jasskarten gegriffen wird?
Seit 1803 gehört Döttingen zum Kanton Aargau. Die Eröffnung der Bahnlinie Turgi – Koblenz am 18. August 1859 hatte zur Folge, dass sich das Bauern- und Winzerdorf allmählich zu einem Industriestandort wandelte.
1902 wurde auf der Insel Beznau südlich des Dorfes ein Wasserkraftwerk eröffnet; dabei wurde ein Seitenarm der Aare begradigt. 1948 folgte ein ölthermisches Kraftwerk. 1957 begannen die Planungen für das erste Kernkraftwerk der Schweiz. Nach vier Jahren Bauzeit nahm 1969 das KKW Beznau 1 den Betrieb auf, der baugleiche Block Beznau 2 begann 1972 mit der Stromproduktion.
Die Gemeinde Döttingen fĂĽhrt seit 1953 das Schild der Herren von Tettingen als ihr offizielles Gemeindewappen. Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: “Geteilt und zweimal gespalten von Gelb (Gold) und Schwarz”. Es ist als einfaches aber bestimmtes Kennzeichen aus der Zeit der Ritter zu bewerten, dessen Symbolgehalt aber nicht erklärt werden kann. (Quelle: Geschichte)
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