Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

1. Dezember 2006
von Urs
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Klingeltöne gibt es?!?

Da sitze ich im Zug, bin gerade daran in den weichen Polstern des “Maria-Theresia” aus Wien, meine müden Beine vom heutigen Tag in die richtige Ruhestellung zu bringen und die Hände vom kalten Bier in der Bahnhofhalle mit Remo (einem meiner aktiven Blogkommentierer) wieder aufzuwärmen, da fällt mein Blick auf eine aufgeschlagene Zeitschrift. Über dem Text ein halb zerfallenes Haus, mit ein paar Jungs davor.

Neugierig wie ich bin, beginne ich darin zu lesen.

In Amerika scheint es grosse Mode zu sein, verlassene Häuser aufzusuchen und zu durchforschen. Es soll sich dabei nicht um Einbruch oder Diebstahl handeln, denn die Häuser wurden meist vor langer Zeit von deren Besitzern verlassen. Es soll davon übrigens jede Menge geben. Das Interessante dabei ist, Spuren der ursprünglichen Bewohner zu finden. Wie haben die gewohnt, was gearbeitet, was gegessen, vielleicht auch warum sie das Haus verlassen haben usw. Natürlich gehört auch ein bisschen Nervenkitzel dazu: vielleicht findet man ja etwas, was noch keiner gesehen hat, DEN grossen Schatz, vielleicht haben sie eine Mitteilung hinterlassen, vielleicht …

Die Leute die so in verlassenen Häusern herumsuchen, heissen übrigens Creepers (wenn ich das richtig behalten habe). Die Bezeichnung tönt ja schon irgendwie etwas zickig, quitschig, vielleicht erschreckend.

Da wird dann beschrieben, wie sich ein paar Jungs zusammentun, einen Neuling erwarten, ihn auf die Probe stellen von wegen Mut und so, wie sie langsam losziehen: sie verlassen die knarrende, muffelige Polstergruppe und den ächzenden Tisch. Durch die Türe säuselt ein Lüftchen, weil die Fenster fast alle eingebrochen sind und von der Decke tropft hie und da Wasser in eine grosse Wasserlache, draussen im Gang. Die Scheinwerfer eines vorbeifahrenden Autos zeichnen ein gespensterhaftes, bewegliches Bild an die Wand. Da! im Keller! Man öffnet die Tür, eine alte Holztreppe kommt zum Vorschein. Das Bier von vorhin zeigt langsam seine Wirkung. Meine Gedanken schweifen ab, die Augen überspringen ein paar Zeilen im Text, das Hirn entwickelt seine eigene Phantasie.

Die Treppe ist endlos lang. Es riecht muffig, zieht kalt von unten herauf. Im Keller wird es immer dunkler, ein Tritt fehlt vollständig. Durch das eingebrochene Kellerfenster hört man einen Passanten vorbeieilen. Ein Auto nähert sich. Die Scheinwerfer zünden einen Moment in den Keller. Dort! Dort hinten hat doch etwas gefunkelt! Sachte gehe ich den letzten Tritt der Treppe hinunter. Papier raschelt auf dem Boden. Mein Fuss stösst an etwas schweres, Mann ist das dunkel hier. Nur noch ein oder zwei Schritte. Ich strecke die Hand aus, noch weiter …..

Tüüütaaa, Tüüütaaa heult es zum Fenster hinein; ein Polizeiauto! …. nein noch viel näher; …. wo bin ich überhaupt …. ja, hallo ….

Ich weiss nicht wie lange es gedauert hat, bis ich davon überzeugt war, immer noch in einem Schnellzug nach Hause zu sitzen. Dass die Sirene wohl dem Telefonierer vor mir gehört (glücklicherweise wendet er mir den Rücken zu und wir haben in diesem Wagen Flugzeugbestuhlung). Ich muss einen Moment eingenickt sein.

Beruhigend die Stimme des Zugführers: “nächster Halt: Baden”. Ich habe also noch genügend Zeit mich vom Schreck zu erholen. In der Zeitschrift habe ich jedenfalls nicht mehr weitergelesen.

30. November 2006
von Urs
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En Hotdog ohni Brot

Statt wie üblich durch die Bahnhofhalle auf den Zug zu hetzen, schlenderte ich heute Abend mitten durch das Häuschendorf des Christkindel-Marktes im Hauptbahnhof Zürich.

Es hatte zwar viele Leute in den schmalen Gängen, aber es herrschte dennoch kein Gedränge, Man/Frau schlenderte, schaute da was an, blieb hier einen Moment stehen, kaufte dort etwas ein.

Dies vielleicht eher der romantische Teil.

Der weniger lustvolle Teil sind die Stände mit dem Glühwein und dem Raclette-Verkauf gleich daneben. Ein ziemliches Gedränge, jeder versucht sind einen randvollen Becher penetrant riechendem rotem “Etwas” durch die wartenden Gäste und ohne die Finger zu verbrennen, an einen ruhigeren Ort zu verschieben. Dies wird kaum gelingen, denn an diesem ruhigeren Ort, haben sich bereits diejenigen mit ihren Pappkartons und den Kartoffeln mit dem stinkigen Gummimantel, beziehungsweise dem Raclette, hin verzogen.

Glücklicherweise hat sich noch keiner der Glühwein- oder Raclette-Träger bis an die wiederum wundervoll geschmückte Tanne voll von Swarovski-Kristallen, vorgewagt. Ich bleibe einen Moment stehen, versuche irgend einen halbwegs guten Ausschnitt aus der Dekoration zu fotografieren. Eine Zeitlang sinniere ich darüber, ob an dieser Tanne wohl mehr oder weniger als 30’000 Kristalle hängen. Habe nämlich kürzlich irgendwo gelesen, dass Swarovski auch eine Tanne in der Bahnhofshalle von Berlin, eben mit 30’000 Schmuckstückchen, verziert hat.

Am Ausgang des Einkaufsdorfes versucht gerade eine Mutter ihrem Kind den Wunsch nach einer gebratenen Wurst zu erfüllen:

Mutter: “die Cervelat vom Grill?”
Kind: Kopfschütteln
Mutter: “die Bratwurst aus der Hand des Verkäufers?”
Kind: Kopfschütteln
Ratlosigkeit
Kind: formt Zeigfinger und Daumen der linken Hand zu einem Kreis, stösst mit dem Zeigfinger der rechten Hand ein paar mal mitten durch das Loch hindurch
Verkäufer: “ein hot dog!!”
Kind: nickt fleissig
Mutter: “ja”
Mutter ruft etwas später: “aber ohne Brot”

Merkwürdigerweise kommt mir in diesem Moment das Lied von Mani Matter und dem Sandwich in den Sinn. “Was ist ein Sandwich ohne Fleisch, …..” oder so ähnlich.

29. November 2006
von Urs
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am Paradeplatz

nicht nur die Tanne ist auch dieses Jahr wieder wunderbar geschmückt, auch die Fenster haben den passenden Schmuck erhalten.

29. November 2006
von Urs
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Glücklos

Da scheint einiges nicht mehr zu stimmen. Ironischerweise verkehrt auf der Strasse der 13er. (Für Ortsunkundige: der 13er ist ein Tram, quer durch die Stadt Zürich. Die eine Endstation liegt beim Albisgütli)

27. November 2006
von Urs
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Getriebe für Mountainbikes

So richtig durch Schlamm und Dreck wühlen, durch knöcheltiefe Wald- und Feldwege brettern, über Bachbette und Geröllhalden jagen und dabei so richtig und rücksichtslos rauf- und runterschalten, ohne dass die Kette klemmt oder gar aushängt, und ohne dass eines der Zahnräder auf Steinen aufschlägt oder gar der Wechsel abgebogen oder noch schlimmer: in die Speichen gebogen wird.

Der Traum eines jeden Mountainbikers dürfte bald zur Wirklichkeit werden, denn das Bike mit Getriebe ist schon längst erfunden. Die Idee wird jedoch erst jetzt wieder aufgenommen. Einen ersten Testbericht konnte ich finden, auch Illustrationen und Vergleiche verschiedener Systeme können hier studiert werden.

Kostenpunkt? so etwa ab 4’500.– Euro, nur für den Rahmen


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden