24. Juli 2006
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Swiss Border Ride 2006; 10. Nenzing(A) – Brugg
Heute Morgen war das Wetter wie gewohnt, wolkenlos und noch kĂĽhl. Bereits um sieben Uhr Morgenessen und im Bewusstsein, dass es heute langen einen Tag geben wĂĽrde, startete ich bereits kurz vor acht Uhr in die morgendliche KĂĽhle.
GPS leitete mich vorerst noch ĂĽber ein paar kleinere HĂĽgel, allesamt bewaldet und deshalb auch noch schön kĂĽhl. Teils idyllische und verschlafene Situationen mit kleinen Seelein und noch geschlossenen “Pommes-Frites-Buden”. Die Fahrt ging grossräumig um Feldkirch herum, später dann ĂĽber das Schwemmland des Rheins und kurz vor Bregenz an den Bodensee. Die Sonne stand nun schon deutlich höher und damit wurde es dann auch immer heisser und heisser.
Während im Schwemmland vor allem Mais- und Sonnenblumenfelder zu sichten waren, sind die Abhänge am Bodensee vorwiegend den Apfelplantagen gewidmet. Ăśberall dem Bodensee entlang sind sehr gute und vor allem auch breite Velowege angelegt. Neue werden laufend gebaut. Einige davon benĂĽtze ich, weil sie einfach gerade so in meinen Fahrplan passen. Grundsätzlich aber sind sie sehr stark von allen möglichen Touristen und Velofahrern befahren. Die einen schön in ihrem Velodresses und den Rennschuhen, andere einfach in kurzer Hose mit Schuhen bis hin zu Badeschlappen auf Klickpedalen. Die GesichtsausdrĂĽcke sind dann auch entsprechend der Rangordnung der Bekleidung. Die einen eher verbissen, versuchen vielleicht in einem Tag um den Bodensee zu fräsen(?), die anderen eher leidend, sei es nun wegen der Schuhe, der Kleider oder des fehlenden Wassers. Denn das ist mir auch noch aufgefallen: Sehr viele Brunnen, entlang des Bodensees tragen gross und unĂĽbersehbar das Schild “kein Trinkwasser”. Ob das wirklich wahr ist, oder nur ein touristischer Trick? Ich hab es nicht ausprobiert.
Die Mittagessenszeit naht. Aber was ist denn das? Fast alle haben heute Wirtesonntag oder sind einfach so geschlossen. In Berlingen, mitten in irgend einem Fest, werde ich dann endlich fündig. 100 Kilometer sind gefahren. Bei einem schönen Ausblick auf den Bodensee und direkt hinter einer kleinen Hafenanlage vor dem Hotel nehme ich Platz und verpflege mich. Punkt um eins beginnt die Chilbi zu rattern und zu tosen. Aber was soll es, es ist sowieso Zeit aufzubrechen.
Der Rest bis nach Schaffhausen hinunter verläuft problemlos. Fototermin auf der RheinbrĂĽcke und im Hintergrund der Munot-Turm (glaube ich wenigstens). In Schaffhausen hat GPS alle möglichen Ideen und so ist ein längeres Kartenstudium angesagt. Entschliesse mich dann doch den Anweisungen von GPS zu folgen; verlasse so Schaffhausen in nördlicher Richtung. Hallau, und eine Gegend die sich stolz “Blauburgunderland” nennen, durchfahre ich und verlasse dann bei Trasadingen nochmals die Schweiz. Mich trifft fast der Schlag, als ich an einer Tankstelle 37 Grad angeschrieben sehe.
Die Gegend zwischen Trasadingen und Lauchringen gleicht einer Hochebene, viel Getreide wächst und es ist eine brütende Hitze. Glücklicherweise scheint sich ein Gewitter anzubahnen und es ziehen ab und zu Schattenfelder über die Gegend. GPS versucht mich über irgend einen Hügel nach Zurzach und später auch noch über den Zurzacherberg zu locken. Ich winke dankend ab, schalte die Navigation aus. Den Weg nach Waldshut hinunter finde ich auch so und später der Aare entlang nach Hause ist ja sowieso meine Heimstrecke.
Irgendwann, jedenfalls noch vor 19 Uhr komme ich zu Hause an. Die Schweiz ist umrundet und ich bin irgendwie glĂĽcklich und gerĂĽhrt in einem, dass doch alles so gut abgelaufen ist.