Gegen Abend noch eine kurze Runde gedreht. Zuerst entlang der Aare etwas westwärts. Doch schon bald hingen da dicke Nebelschwaden am Himmel, so dass ich es vorzog zu wenden und einen anderen Weg zu versuchen. Von Schinznach-Bad kurbelte ich deshalb nach Scherz hinauf. Dann südwärts in Richtung Othmarsingen und vielleicht das Bünztal. Aber auch dort war der Himmel eher trüb und dunkel.
So bog ich dann in Brunegg links weg, unter der Autobahn hindurch, alles ĂĽber Feldwege. Geteerte und ungeteerte. Am Boden breitete sich ganz langsam ein feiner Nebelschleier aus. Wie man auf dem Track sehen kann, fuhr ich genau deshalb eine kleine Runde, nur um der Kamera am Lenker die Chance fĂĽr ein paar gute Aufnahmen zu geben. Doch daraus wurde dann doch nichts. Die Schleier waren noch zu wenig dicht, das Licht gab zu wenig Kontrast her.
Erst weiter vorne, in der Nähe des Flugplatzes, zwar ohne Bodennebel, aber immerhin mit einer schönen Abendstimmung, da hatte ich Glück. (Titelbild). Um sicher zu sein, machte ich auch gleich noch eine Aufnahme mit dem Handy.
Abendstimmung auf dem Birrfeld
Während der Rückfahrt nach Hause wurde es dann plötzlich rasch und merklich kühler. Die Strassen die bis jetzt nur nass gewesen waren, gaben beim darüberfahren wieder das knisternde Geräusch von sich, der herumliegende Schneematsch wurde je länger desto härter.
Eine kurz Runde, grösstenteils bestimmt von den Launen des Nebels und der Wolken.
Die Wolkendecke kam immer tiefer herunter. Es begann sogar ein wenig zu nieseln als ich mich auf mein Rad setzte. Eine kurze Runde nur, einfach die Beine bewegen. Mindestens hinter dem Bruggerberg hindurch, dann wollte ich weiter schauen.
Bald hatte ich auf der Bözbergstrasse das kurze Stück auf die Höhe bei Riniken erkurbelt. Das Nieseln hielt sich in Grenzen. Einzelne Schneeflocken waren auch dazwischen. Nur wenig über mir muss es wohl geschneit haben. Die bewaldeten Hügel jedenfalls hinterliessen einen weissen Eindruck.
am Schmittenbach
Ein kurzer Abstecher auf dem Radweg bis fast nach Mönthal und auf der Hauptstrasse wieder zurück und ich war schon wieder auf dem Villigerfeld. (Titelbild)
Mit einem Male schien es mir nun doch recht bescheiden zu sein, bereits wieder den Weg nach Hause einzuschlagen. So wechselte ich nach Villigen kurzerhand auf die andere Seite des Aaretales, fuhr nach Siggenthal-Station hinüber und anschliessend auch gleich noch in Richtung Baden weiter. Meist auf Nebenstrassen und Radwegen. Mal nieselte es etwas stärker, dann wieder schwächer, doch den Regenschutz benutzte ich nie.
In Baden anschliessend nach Dättwil, vorbei am Dättwiler – Weiher. Er ist jetzt gefroren, bedeckt von einer milchig weissen Eisschicht. Hinauf zum Forschungszentrum der ABB. Dort steht nämlich ein Springbrunnen, dessen Bauweise mich nicht nur in vereister Form fasziniert.
ABB Dättwil
Danach ging es dann weiter ĂĽber Birmenstorf und Gebenstorf das Reusstal hinunter. Eine letzte Rampe noch, und ich war schon bald wieder zu Hause angekommen.
Vielleicht liegt es am Schnee, vielleicht an der Beleuchtung mit der Sonne hinter den Nebeln und den Wolken, vielleicht auch an beidem zusammen. Jedenfalls hatte ich während der Fahrt kaum einmal die Idee, jetzt, und gerade jetzt, ein Foto machen zu müssen. Diesen Reflex, oder diese Idee, habe ich sonst ab und zu während Fahrten.
Erst nach der Fahrt, bei der Durchsicht der Bilder, die meine Kamera am Lenker alle 10 Sekunden geschossen hatte, wurde mir bewusst, durch welch wunderbare, winterliche Stimmungsbilder ich da heute Nachmittag gerollt bin.
Veltheim
Meine heutige Fahrt legte ich wieder ein Stück weit das Aaretal hinauf, blieb aber fast immer in den tieferen Lagen. Selbst da waren die meisten Radwege mindestens teilweise mit Schnee und Eis überdeckt. Zwischen Auenstein und Rupperswil überquerte ich die Aare, fuhr ein Stück bis Wildegg zurück und folgte anschliessend mehr oder weniger in der Nähe der Bünz nach Othmarsingen. Ab dann wieder über eine Kuppe hinunter nach Mellingen ins Reusstal. Es ist dies die Strecke während der man eine Zeitlang an den gegenüberliegenden Hügelzug mit dem Heitersberg und dem Mutschellen sehen kann (Titelbild).
Danach ging es wieder die Rampe von Mellingen auf das Birrfeld hinauf.
Mellingen – Birrhard
Weil ich nun wieder genĂĽgend warm bekommen hatte, verliess ich den Radweg in Birrhard und fuhr ĂĽber MĂĽlligen noch ein paar weitere Kilometer durch das Reusstal hinunter nach Hause.
Eine Fahrt, bei der mir erst zu Hause wirklich bewusst wurde, durch welch schöne, schon fast wundervolle Winterlandschaft, ich heute Nachmittag gerollt bin.
Es war um die Mittagszeit, als sich gerade nach einem heftigen Schneesturm wieder die Sonne zeigte. Schnell stand ich draussen, auf den frisch verschneiten Strassen, noch ohne Spuren. Ich wusste zwar nicht so genau, wohin ich wollte, fuhr mal in westlicher Richtung, der Aare entlang. Schon bald sah ich die graue Wand von der Staffelegg, durch das Schenkenbergertal herunterkommen. Am Anfang waren es ja nur ein paar Schneeflocken, die da vom Himmel herunterfielen.
Doch über das offene Feld, zwischen Schinznach-Bad und Veltheim, war es kaum auszuhalten. Eisig kalter Wind blies mir entgegen, später dann von der rechten Seite. Er drängte mich fast vom Feldweg. Ich war froh, das Dorf zu erreichen.
Veltheim im Schneegestöber
Das schlimmste schien vorĂĽber zu sein. Rechterhand zeigte sich sogar schon bald wieder der blaue Himmel. Ich kurbelte weiter ins Schenkenbergertal hinauf, in Richtung Staffelegg-Pass. Ausserhalb Thalheim, der letzten Ortschaft im Tal, wird die Strasse etwas steiler. Da bemerkte ich, dass der Kabelzug am Crosser fĂĽr die Schaltung am Kettenblatt wohl eingefroren war. Nichts ging mehr, dafĂĽr schien jetzt schon bereits wieder die Sonne.
an der Staffelegg
Ich hätte das Rad wohl auch in den mittleren Gängen auf die Passhöhe hinaufwürgen können. Doch wollte ich meine Idee fortsetzen, musste ich wohl oder übel über eine zweite Höhe zurück ins Aaretal. Bözberg ist etwas steiler als die Staffelegg. Erst recht die Ampferenhöhe. So entschied ich mich in halber Höhe zur Stafelegg umzukehren und mich für heute mit dem Aaretal zu begnügen.
Wieder im Aaretal angekommen blieb ich links der Aare, kurbelte in Umiken auf der Bözbergstrasse nach Riniken hinauf und kam so auf dem Villigerfeld an. Hier drängte bereits die nächste Schneewolke über die Hügel.
der Himmel wird wieder dunkel, vor Remigen
Ich beeilte mich vorwärts zu kommen. Schaffte es gerade noch durch Remigen und über Villigen an die Aare hinunter. Ich konnte der süd/südwestlich abziehenden Wolke zuschauen, wie sie an mir vorüberzog. Ich selber konnte schon wieder an der Sonne nach Würenlingen fahren.
WĂĽrenlingen
Ich musste der Wolke etwas Zeit auf ihrem Weg ĂĽber die HĂĽgel lassen, konnte deshalb nicht bereits nach WĂĽrenlingen nach Hause fahren, sondern fuhr noch ein kleines StĂĽck ins Limmattal hinein. Der einfachste Weg ist dann wieder einmal die Fahrt um das Wasserschloss herum, und fĂĽr heute auch in sicherem Abstand hinter der Schneewolke her.
Eine Fahrt, völlig ungeplant, eher geführt vom Wetter, wenigstens im zweiten Teil.
Die Nacht brachte tatsächlich einen dünnen weissen Mantel. Tagsüber blieb es meist ziemlich grau. Ein paar Graupel fielen fast immer vom Himmel herunter. Ich fuhr eine Weile das Aaretal hinauf. Ich wollte eigentlich in Veltheim bereits wieder über Wildegg umkehren. Da wurde es am Himmel, noch etwas weiter vorne, tatsächlich viel heller.
So kurbelte ich von Auenstein in die Höhe hinauf nach Biberstein. Tatsächlich schien fast während dieser ganzen Zeit die Sonne.
Eingangs Biberstein
Danach ging es wieder hinunter an die Aare. Ich wechselte die Seite der Aare nach Rohr hinüber und fuhr ein Stück zurück nach Rupperswil. Dort suchte ich den Radweg nach Lenzburg, den ich kürzlich während einer Fahrt in der Dämmerung verloren hatte.
Der Radweg von Rupperswil nach Lenzburg ist zwar schön angelegt, führt nach dem Dorfkern von Rupperswil bald einmal hinaus, durch einige Waldstücke, ist ziemlich kurvig, aber grösstenteils ungeteert. Da ich heute mit dem Crosser unterwegs war, kam es nicht so drauf an, möglichst asphaltierte Strassen finden.
In der Höhe zwischen Auenstein und Biberstein
Nach dieser Verlängerung über Lenzburg, ging es anschliessend wieder zurück ins Aaretal nach Wildegg und auf direktem Wege weiter nach Hause. Der Himmel hatte sich schon wieder mit dunkelgrauen Wolken überzogen. Aus den Graupeln wurde allmählich wieder Schneefall.
Eine kurze, aber dennoch abwechslungsreiche Rundfahrt.