Für einmal hatten wir im Aaretal einigermassen Glück. Es war um die Mittagszeit, als sich die graue Schicht immer mehr auflockerte und der Sonne den Platz überliess. Oder war es doch nur der kräftige Biswind, der den Nebel zurückschob?
Wie auch immer. Ich begann meine sonntägliche Rundfahrt in Richtung Süden. Auf den Mutschellen wollte ich hinauf, in der Hoffnung, hier vielleicht etwas vom Windschatten des Heitersbergs profitieren zu können. Es windete zwar immer noch, mehr enttäuschend war allerdings, dass sich der Nebel doch nicht so weit aufgelockert hatte, wie ich vermutete. Denn lange vor der Passhöhe fuhr ich schon wieder unter den Wolken hindurch. Und in der Ferne? Diese grauen Fäden an den Wolken? War das wirklich Regen oder doch nur Nebel?
Glücklicherweise kam ich damit nie in Berührung. Ich wollte vom Mutschellen hinunter ins Reusstal fahren. Normalerweise eine schöne Abfahrt. Am Anfang etwas rumpelig wegen des Teerbelages. Doch heute musste ich auf der Hut sein. Immer wieder griffen die Böen der Bise nach mir.
Bei Unterlunkhofen dann über das Reusstal und gleich anschliessend über den nächsten Hügel hinüber ins Bünztal. Kurz nach Wohlen dann wieder weg von der dichtbefahrenen Strasse und via Villmergen und Dottikon auf ruhigen und einsamen Strässchen und über weitere Höhenmeter bis nach Lenzburg. Mittlerweile konnte ich wieder an der Sonne fahren.
Zwischendurch immer wieder schöne Ausblicke ins Reusstal, später dann ins Bünztal und an die Hügel links und rechts. Ich wusste nicht recht, wonach ich für eine Fotographie suchen wollte. Einerseits war es weit und breit recht dunstig. Die grünen Hügel lassen den Herbst noch nicht richtig erkennen und Sommer ist es ja auch nicht mehr so richtig. Dürre, braune Mais- und Sonnenblumenfelder wollte ich auch nicht im Vordergrund haben. Eine Herde Pferde vor einem Industriegebäude war mir zuwenig. Den Blick vom Wehr bei Villnachern auf die Aare durch den Wald? Verpasst, noch ganz grün, das Bild könnte vom Sommer sein.