Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

Dolomiten

12. August 2015
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

etwas_Wolken

Nachmittags

etwas_Wolken

50.22KM

1739 HM
3:42 H

Rundfahrt ĂĽber Almen

Es war schon ein etwas merkwürdiges Gefühl, mit dem Rennrad über Almen zu fahren. Allerdings alles geteerte Strassen, unter einigen Sesselliften und Skiliften hindurch. Vermutlich bin ich da auf Schlittelwegen durchgefahren. Die Route habe ich einmal mehr bei Quäldich zusammengeklickt, ohne diese Vorlage hätte ich mich wahrscheinlich nicht mit dem Rennrad hinaufgewagt.

Passo Lavaze

Passo Lavaze

Es war wieder eine jener Strecken, die praktisch vom Hotel weg in die Höhenmeter ging. Langsam gewöhne ich mich vielleicht daran, dass es in den Dolomiten gegen den Schluss immer steiler wird. So auch heute. Während der Auffahrt auf den Passo Lavaze, sieht man wegen des Waldes eigentlich nichts. Man fährt durch das Tal nach hinten und ist irgendwann mal oben.

Jochgrimm

Jochgrimm

Ich nahm den Abstecher auf das Jochgrimm. Bemerkte aber erst bei der Rückfahrt, dass sich hinter mir nun doch die Säulen der Dolomiten wieder sichtbar über dem Wald auftürmten. Nach der Rückfahrt auf den Passo Lavaze ging es zuerst wieder richtig in die Tiefe nach Rauth / Novale. Dort geht es rechts weg nach Eggen / Obereggen hinauf.

kommt Dolo-miten von Schmerzen?

kommt Dolo-miten von Schmerzen?

Während mehrerer Kilometer waren nun wieder 13% Gefälle und mehr, mit einer kurzen Verschnaufpause in Eggen, angesagt. Einiges verläuft im Wald, man hat trotzdem immer wieder schöne Ausblicke das Tal hinaus. Über einem surren die Kabel der Gondelbahn. Die Strasse ist schmal, Verkehr hat es praktisch keinen.

Oberegger Alm

Oberegger Alm

Als ich auf der Oberregger Alm ankam, wurde mir plötzlich vieles klarer. Meine heutige Strecke führt fast ausschliesslich durch Skigebiete. Bereits auf dem Passo Lavaze, sicher im Jochgrimm und nun auch in Obereggen und der Oberegger Alm, muss im Winter Hochbetrieb herrschen. Beschneiungskanonen an jeder Ecke, Skilifte, Gondelbahnen, Wasserreservoirs, Beleuchtungseinrichtungen für Nachtskifahren, Einrichtungen für Fangnetze, nebst der ganzen Gastronomie. Alles ist da. Meine geteerte Strasse dürfte wohl über weite Strecken der Schlittelweg sein. Die ganzen Kilometer von der Oberegger Alm bis hinüber zum Passo Pampeago dürften ein einziger Tummelplatz für die Freunde des Skisports sein.

von der Zischg Alm

von der Zischg Alm

Während der Abfahrt vom Passo Pampeago hinunter nach Tesero sieht man den Ortschaften den Skitourismus an. Skiverleihe, Skiservice, Haltestellen für den Skibus, und eine gut ausgebaute, breite Strasse, mit Tunnels an den kritischen Stellen, damit der Tourist den Weg sicher findet und weit hinauf fahren kann.

Ich weiss nicht genau wo, aber im Val di Fiemme und seinen Seitentälern fand 2013 schon eine Ski-Weltmeisterschaft statt. Die nächste ist für das Jahr 2016 geplant.

Nach Tesero geht es dann wieder flach, leicht ansteigend, aber gemĂĽtlich zurĂĽck ins Hotel nach Cavalese.

Cavalese - Passo Lavaze - Jochgrimm- Obereggen - Latemar - Passo Pampeago - Tesero - Cavalese

Cavalese – Passo Lavaze – Jochgrimm- Obereggen – Latemar – Passo Pampeago – Tesero – Cavalese

in der Altstadt von Cavalese

11. August 2015
von Urs
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Radfahrt
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KM

HM
H

Ein Tag in Cavalese

Mit der gestrigen Fahrt über den Passo Fedaia bin ich meinem Lebensziel, alle rennradtauglichen Pässe zwischen Wien und dem Atlantik mindestens einmal überrollt zu haben, etwas näher gekommen. Im Raum Österreich und Italien habe ich mir diese Aufgabe jetzt erfüllt. Es bleiben nebst den Pyrenäen nur noch wenige Pässe in der Schweiz und Frankreich. Deshalb wollte ich heute meinen Beinen eine kleine Pause gönnen und sah mir ein bisschen die Stadt Cavalese an.

Nach dem Morgenessen schlenderte ich gemütlich ins Zentrum. Eigentlich planlos, mal da ein Foto, dort ein Foto, da durch eine Strasse, dort über einen Platz. Ich sah mir alte Bauten an, besuchte einige der Kirchen, war immer wieder überrascht, wie viele Brunnen in der Stadt frisches Wasser spenden. Besuchte den Markt, schlenderte durch die Einkaufsstrasse welche jetzt verkehrsfrei ist, bekam immer wieder den Eindruck, dass das ganze Tal, ab Cavalese bis zu den Pässen Fedaia, San Pelegrin und Pordoi wohl sehr wichtig für den Wintersport sei.

Einer der vielen Brunnen von Cavalese

Einer der vielen Brunnen von Cavalese

Mit zunehmender Hitze zog es mich immer mehr in den grossen Park, etwas südlich vom Stadtzentrum gelegen. Er ist riesen gross, inmitten steht auch da eine Kirche, gleich nebenan ein Tennisplatz und Kinderspielplatz mit einem grossen, dreiteiligen Brunnen. Jede Menge Bänke unter den vielen schattenspendenden Bäumen. Eine kleine Bühne ist ebenfalls da.

Auch in Cavalese fehlt die grosse Gedenkstätte mit all den Gefallenen aus dem 1. und 2. Weltkrieg nicht. Ich habe sie schon bei der Durchfahrt in anderen kleineren Dörfchen gesehen.

Irgendwann war mir das Herumsitzen unter den Bäumen doch zu langweilig. Es zog mich zum “Camina della storie” (oder so ähnlich), stand dann ĂĽberraschenderweise plötzlich vor einem grossen Tunnel. Sogar beleuchtet war es. Das kleine Hinweisschild “Passeggiata Vecchia Ferrovia” passte eigentlich zur Form des Tunnels. Doch ich habe seit Tagen keinen Zug mehr sehen, keine Eisenbahnschiene, nichts.

Eisenbahntunnel? Eisenbahntunnel!

Eisenbahntunnel? Eisenbahntunnel!

Das Geocache in der Nähe klärte mich dann auf (soweit ich das mit meinen Italienisch-Kenntnissen verstehen kann): Während des ersten Weltkrieges sollte die Bahnlinie von Ora (Südlich Bozen) ins Tal di Fiemme für Transporte eingesetzt werden. Unter scheinbar sehr schwierigen Umständen, und in Kaufnahme vieler Todesfälle unter den Arbeitern, wurde das Trassee erstellt. Im Februar 1919 fuhr der erste Zug. Im Januar 1963 wurde die Bahnlinie eingestellt und abgeräumt. Das Rollmaterial fährt zum Teil noch bei anderen Bahnlinien und Transportunternehmen oder dient als Ersatzteillager.

Ein sehr interessanter Tag in einer neuen Gegend.

Passhöhe Fedaia

10. August 2015
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

schoenster_Sonnenschein

Nachmittags

einzelne_Wolken

136.99KM

2536 HM
7:27 H

Rundfahrt ĂĽber Passo Fedaia und Passo Valles

Eigentlich hätte ich ganz einfach auf den Fedaia rauffahren können, wieder umkehren und ins Hotel zurückfahren. Gut 100KM, etwa 1500 HM. Das wärs dann schon gewesen. Das war mir aber zuwenig. Der Umweg über den Passo Valles, diesmal gefahren von der hinteren Seite, ergab eine schöne Runde. Es hat sich auch landschaftlich auf jeden Fall gelohnt.

Das Wetter war wieder wunderbar, entlang der Felswände in der Regel zu heiss, aber sonst von der Temperatur her auf diesen Höhen ganz angenehm, sommerlich halt.

Unterwegs zum Fedaia Pass

Unterwegs zum Fedaia Pass

Meine Fahrt führte mich heute wieder nach Moena und weiter nach Pozza di Fassa, dort wo ich gestern vom Karerpass heruntergefahren kam. Nur, heute war Montag und da war auf den Strassen wirklich viel los. Kilometerlange staus in Richtung Passo Fedaia. Mit der Zeit löste sich die Kolonne auf, die Touris verschwanden in den vielen kleinen Dörfchen. Recht hatten sie. Die Region scheint ein richtiges Touristenparadies zu sein. Schöne Häuser, schöne Hotels, viel Gastronomie direkt an der Strasse. Soweit ich während der Durchfahrt in die Dörfer hineinblicken konnte, schienen dort auch Fussgängerzonen vorhanden zu sein. Im Tal, entlang des Baches wurde flaniert und gewandert oder schon der Picknick-Korb ausgebreitet. Auch landschaftlich ist es ein sehr schönes Tal, hier mitten durch die Türme der Dolomiten.

So nahe an den Dolomiten

So nahe an den Dolomiten

Die Passstrasse steigt lange nur wenig. Manchmal geht es sogar wieder hinunter. Eine Weile lang hatte ich das Gefühl, heute nicht recht vorwärtszukommen. Während der ersten 40 KM steige ich nur gerade etwa 600 HM. Die restlichen 500 Höhenmeter bis zur Passhöhe hinauf, verteilen sich dann ziemlich regelmässig auf sieben Kilometer. Es ist gegen Mittag, die Felswände brennen.

Passhöhe Fedaia

Passhöhe Fedaia

Auf der Passhöhe des Fedaia, gibt es einen Stausee. An beiden Enden ist er durch eine Staumauer gestaut. Ansonsten hat die Passhöhe nicht viel zu bieten. Eine Kerbe in den Felsen.

Passhöhe Fedaia

Passhöhe Fedaia

Die ersten zehn Kilometer der Abfahrt hinunter nach Alleghe sind unheimlich steil. Da liegen problemlos 15 und mehr % Gefälle drin, über mehrere Kilometer, ohne Unterbruch. Bergwärtsfahrende Rennradler hatten echt Mühe. Einige schoben, andere standen am Strassenrand und schütteten sich Wasser über den Kopf.

Unten angekommen fahre ich wieder durch verschiedene Täler. Auch hier wieder viele kleine Dörfer. Um Alleghe herum geht es eine Weile lang entlang eines gestauten Sees. Um diese Zeit, am frühen Nachmittag, sind die Ortschaften wie ausgestorben. Selbst die Touristen sind verschwunden. Immer wieder macht meine Strecke Richtungswechsel, ohne das GPS wäre ich wohl verloren gewesen.

Kurz vor Falcade beginnt für mich die letzte grosse Steigung. Ich befinde mich auf gut 800 Metern über Meer und die Passhöhe des Passo Valles liegt wenig über 2000 Meter über Meer. Bananenhalt ist angesagt, frisches Wasser fand ich erst kürzlich an einem Brunnen.

Im Aufstieg zum Passo Valles

Im Aufstieg zum Passo Valles

Das Gefälle kratzt ein paar Mal an der 10% Marke, überschreitet sie aber kaum einmal. Mit der Rückkehr wieder in grössere Höhen ist es auch nicht mehr dermassen heiss. Ab und zu etwas schattenspendender Wald. Auf der Strasse weiterhin kaum Verkehr, ein paar Rennradler. So erreiche ich den Passo Valles, ohne wirklich viel Mühe damit zu haben.

Passo Valles

Passo Valles

Danach folgen gut 30 Kilometer Abfahrt. Teils auf ganz neu geteerten Strassen. Ich finde es wunderbar, nach einem solchen Tag, mit so vielen Höhenmetern, den Beinen auch noch etwas gönnen zu können. Erst während der letzten paar Kilometer vor Cavalese mussten sie dann doch nochmals kurz in die Pedale treten.

Track der Fahrt ĂĽber Fedaia und Valles

Track der Fahrt ĂĽber Fedaia und Valles

Auffahrt zum Petersberg

9. August 2015
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

schoenster_Sonnenschein

Nachmittags

gewitterhaft_teilweise_Sonne

93.22KM

1873 HM
5:06 H

Rundfahrt ĂĽber den Karerpass

Für die heutige Runde habe ich mir die nördliche Seite von Cavalese ausgelesen. Wobei der Karerpass vielleicht der am meisten bekannte sein dürfte.

Ich startete am Morgen westwärts ab Cavalese, blieb auf der Höhe und erreichte so mühelos und als ersten Pass den San Lugano. Danach ging es erst einmal kräftig hinunter, in Richtung Ora / Bozen. Die Strasse hat selbst heute Sonntagmorgen recht viel Verkehr. Scheint einer der Zubringer für die Brennerautobahn zu sein, welche ja im Tal unten verläuft. Nach Kaltenbrunn verlasse ich diese Strasse in nördlicher Richtung und mache mich an das Erkurbeln des Petersberg.

Während der Auffahrt zum Petersberg

Während der Auffahrt zum Petersberg

Der Einstieg ist richtig steil, flacht dann aber nach den Spitzkehren wieder ab. Auffällig ist, dass hier, wie im Südtirol üblich, fast alle Ortschaften auf Deutsch und Italienisch angeschrieben sind. Auch der Baustil der Häuser hat sich deutlich verändert. Während auf der Seite von Cavalese noch eher der italienische Baustil zu erkennen war, so ist es jetzt eher der Baustil, wie man ihn aus dem Tirol kennt. Häuser, bunt geschmückt mit vielen Blumen, sieht alles irgendwie neuzeitlicher, sauberer aus, als in Italien.

Petersberg

Petersberg

Mit dem Petersberg habe ich vorerst wieder eine Anhöhe erreicht, auf der sich die Strasse in die Taleinschnitte schlängelt. Es gibt auch wieder viele schöne Anblicke der Dolomiten zu bestaunen. Erst kurz vor Oberbirchabruck geht es wieder zügig in die Tiefe und an die Abzweigung zum Karerpass hinauf.

Blick in die Dolomiten, Auffahrt zum Karerpass

Blick in die Dolomiten, Auffahrt zum Karerpass

Bis auf wenige Stellen, bleibt das Gefälle in der Regel unterhalb von 10%. Vieles verläuft im Wald, oder entlang des Waldes, Spitzkehren gibt es fast keine, ausser gegen den Schluss, kurz vor dem Karersee. Oftmals aber hat man von der Strasse aus einen schönen Blick auf die umliegenden Felswände und Felstürme.

Blick in die Dolomiten während Auffahrt zum Karerpass

Blick in die Dolomiten während Auffahrt zum Karerpass

Beim Karersee hat man es dann schon fast geschafft. Er liegt etwas unterhalb der Strasse, zwischen einem Wäldchen und den imposanten Bergspitzen einer Gruppe von Dolomiten-TĂĽrmen. Sicher schön, wenn sich diese Spitzen im glatten Wasser des Sees spiegeln. Das haben wahrscheinlich auch die Tourismusveranstalter gemerkt und haben deshalb den Zugang zum See fĂĽr “zufällige” Gäste stark erschwert (gesperrt?). Es sei denn, man gehe an der Kasse vorbei.

Die Passhöhe des Karerpasses ist irgendwie sonderbar. Ein Golfhotel, ein weiteres Hotel das eher an den Baustil von Badehäusern an der Ostsee erinnert, ein anderes, riesiges Hotel welches ich dem Baustil nach irgendwo in England als Jagdschloss vermuten würde, nebst weiteren Hotels, Gasthäusern und Restaurants. Die ganze Passhöhe scheint der Ausgangspunkt von vielen Wanderrouten zu sein und im Winter dürfte der Wintersport dort ziemlich intensiv betrieben werden. Heute am Sonntag, haben es sich viele Touristen gemütlich gemacht. Überall hat man sich zum Pincknick ausgebreitet und eingerichtet.

Passhöhe Karerpass

Passhöhe Karerpass

Niemand scheint sich um die schwarze Wolke am Himmel zu kĂĽmmern. Bei der Abfahrt vom Pass nach Pozza di Fassa fallen denn auch einige Tropfen vom Himmel, einige hundert Meter der Strasse sind noch feucht. Viel frĂĽher als angekĂĽndigt braut sich ein Gewitter zusammen. Ich bin gerade so richtig am Laufenlassen, als es in Moana wieder zu tropfen beginnt und bald richtig regnet. Ich flĂĽchte mich unter ein Vordach eines Einkaufszenters.

Bald kann ich wieder weiterfahren. Erstaunlicherweise ist die Strasse einen halben Kilometer weiter schon wieder trocken. Das war wohl ein sehr lokaler Regenguss. Kurz vor Cavalese schiebt sich dann nochmals eine Regenwolke über den Berg. Doch diesem Regenguss schaue ich dann vom Balkon meines Hotelzimmers zu, wie er sich talaufwärts davon macht.

Track der Rundfahrt ĂĽber den Karerpass

Track der Rundfahrt ĂĽber den Karerpass


 

Blick in die Dolomiten

8. August 2015
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

Nachmittags

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

83.44KM

1638 HM
4:39 H

Rundfahrt ĂĽber Valles und Sen Pelegrin

Nach einer Nacht mit viel Blitz und Donner, aber merkwürdigerweise kaum Regen, wurden für heute weiterhin Gewitter angesagt. Ich wagte es dennoch, die beiden Pässe Valles und Sen Pelegrin mit einer Rundfahrt zu verbinden und wieder nach Cavalese zurückzukehren. Wohl tropfte es ein paar Mal, die Sonne schien auch nicht immer, es war wesentlich kühler als die letzten Tage, doch das grosse Gewitter, mit den sintflutartigen Regenfällen kam erst, als ich schön längst im Hotel zurück war.

Vor der Abfahrt schaute ich mir noch Cavalese etwas an. Nicht ganz freiwillig, denn ich musste vor allem den Weg aus der Stadt suchen. Cavalese scheint bei den Touristen wohl sehr bekannt zu sein. Ganze Strassen im Zentrum sind gesperrt, viele Marktstände aber auch Restaurants haben da ihre Tische und Stände aufgeschlagen. Man flaniert durch die Altstadt, eine grosse Fussgängerzone. Die Umleitungen sind nicht provisorischer Natur, sondern fix montiert. Entsprechend viel Durchgangsverkehr hat es an der Peripherie. Ich denke mit seiner Lage am Hang, etwas über dem Talboden, den alten Kirchen, der Altstadt mit Kopfsteinpflaster aber auch Gebäulichkeiten, die mir einen geschichtlichen Hintergrund zu haben scheinen, hat Cavalese viele Anziehungspunkte für Touristen zu bieten.

Mein Weg führt weiter auf der Hochstrasse durch das Tal. Bis kurz vor Predazzo, wo dann doch eine erste grössere Steigung zu nehmen ist. Der Talboden hat jetzt diese Hochstrasse erreicht. Ich zweige ab, in Richtung zu den Pässen Rolle und Valles. Meist geht es recht angenehm das Tal über Bellamonte hinauf. Ein paar Spitzkehren, eine Fahrt entlang eines Stausees. Lange Zeit fahre ich auch parallel zu einem Bergbächlein hinauf.

Unterwegs zum Passo Valles und Rolle

Unterwegs zum Passo Valles und Rolle

Die Strasse trennt sich bald auf. Rechts weg zum Passo Rolle, fĂĽr mich geht es links hinauf zum Passo Valles. Es wird steiler, bleibt aber in der Regel unter 10%. Immer wieder gibt der sich lichtende Wald den Blick frei auf die umliegenden Berge der Dolomiten.

immer wieder schöne Ausblicke in die Berge

immer wieder schöne Ausblicke in die Berge

Manchmal frage ich mich, wie die Dolomiten wohl entstanden sind. Da stehen die meist fast senkrechten Wände der Bergspitzen, bis gegen 2000 Meter hinauf steht oftmals viel Wald, oder dann doch schöne Wiesen. Ausser ein paar felsigen, steinigen Schluchten, gibt es keinen Übergang von den steilen Felsen zu den Wiesen und Wäldern. Ich hätte da grössere Geröllhalden erwartet. Wie auch immer, die Dolomiten kommen mir immer wieder besonders schön vor.

Passo Valles

Passo Valles

Bald erreiche ich die Passhöhe des Valles. Auf einer recht guten Strasse geht es auf der nördlichen Seite zügig hinunter.

Ein Blick durch den Talausschnitt

Ein Blick durch den Talausschnitt

Nach etwa 6 Kilometern Fahrt, zweigt die Strasse oberhalb Falcade abrupt in die Gegensteigung zum Sen Pelegrin ab. 15% Steigung markiert die Tafel am Strassenrand. Das GPS bringt es in den steilen Kurven der Spitzkehren auf über 20%. Nach den ersten etwa 200 Höhenmetern flacht die Strasse wieder ab, steigt kaum mehr über 10%.

Passo San Pellegrino

Passo San Pellegrino

Die Passhöhe hat auch hier keine richtige Passtafel, aber wenigstens eine Ortschaft, fast auf dem höchsten Punkt. Den Skiliften und Sesselbahnen nach zu schliessen, dürfte hier vor allem im Winter viel Betrieb herrschen. Ansonsten hat weder die Auffahrt noch die Abfahrt vom Pass viel besondere Ausblicke zu bieten. Erst kurz vor Schluss, bevor man bei Moena wieder ins Haupttal gelangt, gibt es ein paar spektakuläre Blicke auf die umliegenden Berge.

Blick in die Dolomiten

Blick in die Dolomiten

Nach Moena kann ich bis fast nach Cavalese die Beine hängen lassen. Wäre da nicht ab und zu der Wind, der sich nun doch daran macht das Gewitter ins Tal hinein zu drücken. Aber eben, wie am Anfang schon beschrieben: Der Wind meint es noch nicht wirklich ernst. Es reicht mir noch lange für eine trockene Heimfahrt.

Minirikscha

Minirikscha

Track der Fahrt ĂĽber Passo Valles und Passo San Pellegrino


 


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