Es windete schon heftig als ich den Renner auf die Strasse stellte. Das Niederschlagsradar meinte aber, ich könnte mir schon noch eine Runde erlauben. Ich wagte es sogar ohne Regenschutz.
Die letzten Sonnenstrahlen verblassten gerade, als ich durch das Schenkenbergertal hinauf zur Staffelegg kurbelte. Der Wind blies mir den Duft der zahlreichen blühenden Rapsfelder entgegen. Die Blütezeit der Obstbäume scheint für die meisten wohl vorüber zu sein. Zwischen den Spitzkehren, etwa auf halber Höhe zum Pass, gibt es dank dem Rückenwind eine kleine Verschnaufpause. Er bläst mich hinauf.
Die Wolkendecke über der Passhöhe ist schwarz. Noch regnet es nicht. Ich entschliesse mich für die nördliche Seite, hinunter nach Frick, wenigstens so lange es nicht regnet, werde ich diesem Weg folgen. Die Abfahrt auf der eigentlich schönen Strasse ist unruhig. Der Wind voller Böen. Ich entschliesse mich für den Radweg, etwas hinten durch, parallel zur Hauptstrasse, weniger schnell, dafür ohne Verkehr, heute nicht einmal mit Fussgängern oder anderen Velofahrern. In Ueken nehme ich den Zwischenhügel über Zeihen hinüber an die Bözbergstrasse. Erste Regentropfen fallen.
Für die Auffahrt zum Bözberg werde ich wieder gestossen. Der Regen hat sich wieder beruhigt. Ich entschliesse mich deshalb für eine kleine Erweiterung der Strecke. Fahre deshalb nicht ins Aaretal hinunter, sondern hinter dem Bruggerberg ins Villigerfeld hinunter.
Noch regnet es nicht. Deshalb hänge ich nochmals eine kleine Erweiterung an. Über die Beznau bis hinunter nach Döttingen. Regentropfen fallen wieder. So kehre ich hier abermals um und fahre über das offene Feld nach Würenlingen, etwas hinten herum nach Untersiggenthal. Westlich von mir, vielleicht an der Staffelegg, scheint mich die Regenfront zu überholen. Die grauen Fäden der Schauer hängen an den Wolken herunter.
Auf meiner Seite hat sich das Wetter abermals beruhigt. Ich hänge deshalb doch noch die Schlaufe um das Wasserschloss herum an. Ein bisschen verwundert komme ich trockenen Rades zu Hause an. Der Wind hat sich auch beruhigt. Der Himmel ist einfach rabenschwarz, es könnte jeden Moment anfangen zu regnen, doch vorerst bleibt alles noch trocken.