6. Dezember 2014
von Urs
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Radfahrt |
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Nachmittags |
51.84KM 356 HM 2:03 H |
Nach dem Mittagessen wartete ich noch das Abklingen des Nieselregens ab, dann stellte ich meinen Renner auf die Strasse. KĂĽhl blies der Wind durch das Quartier. Richtung SĂĽden schien der Himmel etwas heller zu sein, als in Richtung Norden. So fĂĽhrte mein Weg zu erst ĂĽber das Birrfeld ins Reusstal hinunter. In Mellingen fuhr ich dann doch rechts weg, hinauf nach Othmarsingen und damit an den Eingang ins BĂĽnztal.
Ich suchte irgend ein Sujet vor die Linse des Fotoapparates, welches mit dem heutigen St. Nikolaus – Tag irgend einen Zusammenhang haben sollte. Ich fuhr deshalb etwas abseits, durch die kleineren Dörfer bis nach Wohlen hinauf. Dort musste ich aus zeitlichen GrĂĽnden wenden, denn in etwa zwei Stunden wĂĽrde es ja schon wieder dunkel werden.
Haus des St. Nikolaus?
In Villmergen wurde ich zum ersten Mal fündig. Ein Haus, an dem in jedem Fenster ein fröhlicher St. Nikolaus angebracht war. Ich fuhr weiter, hörte ab und zu, das Chlöpfen / Tätschen von Geisseln.
Nach Dintikon brauchte ich ein bisschen Wärme, kurbelte deshalb über den Hügel nach Ammerswil, nur um auf der anderen Seite wieder die neu gewonnene Wärme während der Abfahrt nach Lenzburg hinunter, aus den Kleider zu verjagen. In Lenzburg hoffte ich definitiv auf mein Chlaus-Sujet.
Geissle chlöpfe
Am Eingang in die Stadt war der Platz abgesperrt. Eine Gruppe Männer gab dort “Chlauschlöpfe” oder eben “Geisslechlöpfe” zum Besten. Kraftvoll schwangen sie ihre offensichtlich recht schweren Geisseln durch die Luft. Gekonnt gaben sie im richtigen Moment einen Zwick in die Geissel, so dass jedesmal ein mächtiger Knall ertönte. Bei fĂĽnf Geisseln auf dem Platz, ist der Tinnitus schon fast sicher.
Zu Hause angekommen, wollte ich es etwas genauer wissen. Ich wusste zwar, dass es solche Bräuche gibt, aber nicht, was der Zusammenhang mit St. Nikolaus sein soll.
Die Seite Chlauschlöpfe erklärt das Brauchtum aus dem Bezirk Lenzburg und hat auch ein paar weiterführende Links und Informationen zum Thema. Auch andernorts geht es bei fast allen Erklärungen zum Geisslechlöpfe darum, dass man den St. Nikolaus aus seinem Schlaf wecken will, damit er ja rechtzeitig die braven Kinder mit Nüssen und Mandarinen beschenkt und die bösen Kinder mit einer Rute versorgt. Zum Brauchtum im Bezirk Lenzburg, gibt es allerdings eine interessante Sage.
So wurde meine Suche nach St. Nikolaus doch noch belohnt.
BĂĽnztal-Runde