Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

Bahnhof Stollenbahn

21. September 2014
von Urs
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Radfahrt
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KM

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Ein umgebautes Bergwerksilo

Wie schon seit ein paar Jahren traf sich auch dieses Jahr unser Jahrgang wieder zu seinem traditionellen Anlass. Dabei unternehmen wir in der Regel eine kleine Wanderung in der näheren Umgebung mit anschliessendem kulinarischen Abschluss. Diesmal folgten wir dem Eisenweg von Wölflinswil nach Herznach, im Aargauer Jura.

Schautafel zur Bildung des Jura

Schautafel zur Bildung des Jura

Die Geschichte beginnt schon sehr frĂĽh. Vor Millionen von Jahren, die Kontinentalplatten waren noch nicht so stabil, Herznach befand sich damals etwa auf der Höhe von Marokko, also etwa 1500 Kilometer in sĂĽd-sĂĽdwestlicher Richtung näher beim Ă„quator. Die Schichtenbildung mit Granit, Gneis, Karbon, Tonstein hatte ihren Anfang genommen. Mit der Zeit wurden die Gebirge, auch der Jura, gefaltet, die Meere flossen ab, mehr Schichten bildeten sich, wurden abgelagert. An mehreren Stellen konnte Eisenerz, zum Teil in sehr hoher Qualität, anfänglich sogar im Tagebau, abgebaut werden. So ist belegt, dass sich 1207 in Wölflinswil ein Hauptabbaugebiet befunden haben muss. Auch in Herznach wurde zu dieser Zeit bereits Eisenerz abgebaut. Diese Episode endete wohl um 1850. Wir folgten dem Eisenweg von Wölflinswil nach Herznach. Wären wir nicht so mit uns selber und unseren Gesprächen beschäftigt gewesen, so hätten uns diverse Wegweiser zu Stolleneingängen, “BelĂĽftungsschächten” und ähnlichem auffallen mĂĽssen. So blieben es meist nur Wasserlachen im Gelände.

Eingang in die Stollen

Eingang in die Stollen

1937 wurde im Herznacher Bergbau der Betrieb wieder aufgenommen. Anfänglich wurde das Erz mit Lastwagen nach Frick gefahren und von dort mit der Bahn weiter ins Ruhrgebiet transportiert, weil in der Schweiz geeignete Hochöfen fehlten. Der Abbau des Eisenerzes konnte sehr rasch stark erhöht werden. Statt der Lastwagenfahrten entschloss man sich fĂĽr den Bau einer KĂĽbelseilbahn an den Bahnhof von Frick. Zur Zwischenlagerung des Eisenerzes vor dem Stollen brauchte es ein Eisenerzsilo. 1942 konnte es mit einem Fassungsvermögen von 1000 Tonnen seinen Betrieb aufnehmen. 1967 musste der Eisenerzabbau aus wirtschaftlichen GrĂĽnden bereits wieder aufgegeben werden. Das Eisenerz mit lediglich ca 30% Eisengehalt wies im internationalen Vergleich sehr hohe Gestehungskosten auf. In den 30 Jahren Erdbaugeschichte wurden 1.6 Mio Tonnen Erzgestein abgebaut. Das Rekordjahr war 1941 mit 212’000 Tonnen abgebautem Eisenerz mit 139 Angestellten.

Grubenbahn

Grubenbahn

Lange Zeit bestand immer noch die Hoffnung und Absicht, den Abbau wieder aufnehmen zu können. Leider hatte das Erdbeben von Friaul (1976) auch Auswirkungen auf die Stollen im Bergwerk. Die schön aufgeräumten, “besenreinen” Stollen wurden mit einer Schicht Gestein, herabgefallen von der Decke, zugeschĂĽttet oder fielen sogar ganz in sich  zusammen. Seit dem ist man sehr vorsichtig und zurĂĽckhaltend geworden, mit dem Betreten und der Realisierung weiterer Ausbauideen in den Stollen. Alles scheint an SicherheitsĂĽberlegungen und damit verbundenen Kosten zu scheitern. Nur wenige Meter nach dem Betreten des Stollens, versperrt eine massive Betonmauer die weiteren Eingänge. Was ĂĽbrig blieb ist ein sehr sehenswertes, kleines Museum, eine restaurierte Grubenbahn und das Bergwerksilo. Hätte es zum Zeitpunkt unseres Aperos, nach der Besichtigung des Stollens, nicht geregnet, wir hätten ihn wohl am Ufer des Badeseeleins in freier Natur einnehmen können und dabei den Damhirschen am Berghang zusehen können. Doch so fĂĽhrte uns die Grubenbahn direkt an den oberen Rand des ehemaligen Erzsilos und “kippte” uns dort aus.

Bergwerksilo

Bergwerksilo

Wir trampelten mitten in die wunderbare Wohnung von Brigitte und Ueli. Genossen dort den Apero im Trockenen und kamen zu einer wunderbaren Aussicht über Herznach. Man stelle sich vor: Ein Turmrestaurant auf 18 Metern Höhe, mit freiem Blick, wenigstens nach Süden. Unverbaubare, einmalige, schönste Lage. Doch bis es soweit war, hatte der heutige Besitzer, ein ehemaliger Mühlenbauer, einen ziemlich langen Kampf mit Behörden, Banken und Lieferanten durchzustehen. Mit Phantasie, Kreativität, viel Geduld und noch viel mehr Eigenleistung baute er ein Bergwerksilo zu einem Wohngebäude mit Restaurant und Übernachtungsmöglichkeit für Gäste um. Schlichtweg ein Bijou in allen Bereichen.

noch nicht fertig gekocht

noch nicht fertig gekocht

Das anschliessende Nachtessen nahmen wir dann im Bergwerksilo ein. Es befindet sich etwa in der Mitte des V-förmigen Trichters. Wie das üblich bei Erlebnis-Gastronomie ist, mussten wir unser Essen selber zubereiten, wenigstens das Gemüse in der Wokpfanne selber umrühren. Auch an dieser Stelle, möchte ich der Organisation dieses Anlasses nochmals ganz herzlich für diesen wiederum sehr gelungenen, lehrreichen und abwechslungsreichen Anlass danken. Ein Dank gehört aber auch Brigitte und Ueli für die Führung, die vielen geschichtlichen und interessanten Hintergrundinformationen, das feine Essen und die Benützung des Wohnzimmers. Einfach einmalig!

Frisch gestrichen

19. September 2014
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

am späten Nachmittag / Nachts

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

69.6KM

379 HM
2:30 H

Frisch gestrichen

Seit langem hatte ich heute wieder einmal die Chance, auf dem Arbeitsweg im Windschatten eines anderen nachkurbeln zu können. Dies gleich zweimal.

Bald nach der Abfahrt von zu Hause geht es zuerst einmal an die Reuss hinunter. Anschliessend etwas wellig und aufsteigend weiter in Richtung Baden. In diesen Wellen ĂĽberholte mich ein kleines Töfli (Moped). Mit einem guten 30er liess ich es vorausfahren. Danach wäre ich eigentlich “wach” und warm gefahren gewesen fĂĽr den Rest der Strecke.

Doch auf der grossen Kreuzung in Baden stellte sich plötzlich ein anderer Radrennfahrer vor mich hin. Schon möglich, dass ich mit den Gepäcktaschen einen etwas langsamen Eindruck erwecke. 🙂 . Die Ampel wurde grün und die Fahrt ging los. Ich konnte schön dran bleiben. Leider trennten sich unsere Wege bereits in Neuenhof wieder.

Dennoch verhalfen mir diese beiden Windschattenfahrten zu einer rekordverdächtigen Zeit auf dem Arbeitsweg.

Seit dieser Woche sind mir vor allem im Aargauer-Teil meines Weges die vielen Kilometer frisch gestrichene Abgrenzung zum Radstreifen aufgefallen. Man hat sich richtig MĂĽhe gegeben und die Streifen millimetergenau auf die alten, verblassten Striche gemalt. Fast nirgends ist auch nur ein kleiner Schatten der letzten Bemalung sichtbar.


 

18. September 2014
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

am späten Nachmittag / Nachts

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

69.65KM

357 HM
2:33 H

Gegenlicht

Gegenlicht

Gegenlicht

Fast buchstäblich im letzten Moment gelang der Kamera am Lenker doch noch ein schöner Schnappschuss.

Dies nachdem ich nun die ganze Woche entweder zu nächtlicher Stunde unterwegs war, oder meinen Weg unter dem Nebel abradelte. Dabei sah es bei der Abfahrt nach der Arbeit gar nicht so aus, als ob ich heute noch an die Sonne fahren würde. Dunkle Wolken hingen am Himmel, unterwegs nieselte es sogar ein paar Minuten lang.

KĂĽrzlich auf dem Titelblatt einer Illustrierten die Aussage “das GlĂĽck des Radfahrers” aufgeschnappt. Ă„hnliche Situation, ähnliches Bild. Vielleicht waren ja damit tatsächlich solche Momente gemeint.


 

17. September 2014
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkt

am späten Nachmittag / Nachts

leicht_bewoelkt

69.37KM

350 HM
2:37 H

Fahrten durch die Dämmerung

Selfie

Selfie

Spätestens seit Anfang dieser Woche, der Rückkehr aus meinen Sommerferien, ist die Zeit der Fahrten durch die Dämmerung wieder da. Kommt dazu, dass am Morgen in unseren Tallandschaften zu dieser Jahreszeit häufig Nebel liegt. Noch liegt er meist nicht auf der Strasse, aber immerhin ist er so dick, dass kein Sonnenstrahl durchdringt, sofern sich denn schon überhaupt ein Sonnenaufgang über dem Nebel abgespielt hätte.

Nach getaner Arbeit, reicht es manchmal gerade noch vor dem Eindunkeln wieder zu Hause zu sein. In dieser Zwischenzeit, zwischen der Dämmerung und der beginnenden Nacht, da scheinen die Mückenschwärme genau in Kopfhöhe ihre letzte Versammlung zu haben. Hat man dazu noch das Pech, zu genau dieser Tageszeit, entlang eines vielleicht etwas feuchten Waldrandes zu fahren, dann hilft nur noch eines: Mund zu, Augen zu einem blinzelnden Spalt geöffnet und durch. Einen Moment lang glaubte ich, es regnete. Im Scheinwerferlicht Unmengen von kleinem fliegenden Getier. Habe ich jedenfalls noch selten so intensiv erlebt.


 

16. September 2014
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkt

am späten Nachmittag / Nachts

klare_Nacht

68.44KM

365 HM
2:31 H

Gute Voraussetzungen

Verkehrslose Nacht

Verkehrslose Nacht

Da staunte ich doch kĂĽrzlich auf der Heimfahrt aus den Ferien mit dem Anhänger auf der Achse des Hinterrades am Rennrad, dass ich neue PR’s, neue Persönliche Rekorde auf Segmenten von Strava eingefahren haben soll.

Heute wurde es mit dem Arbeitsschluss etwas später. Die Nacht war schon da und der Verkehr und die Autos zu Hause. Ähnliche Bedingungen wie eben kürzlich. Diesmal einfach ohne Anhänger und in der Nacht.

Ich wusste nicht so genau, wo sich die Segmente befinden. War nicht vorbereitet auf eine gezielte Jagd nach Persönlichen Rekorden. Was bleibt einem da anderes ĂĽbrig, als “Bodenbrettfahren”.

Ich bin zufrieden, 34 KM mit einem 28er Schnitt und 3 Persönlichen Rekorden.


 


Mein Rad ist gerade hier:

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