Es ist interessant festzustellen, wie viele Radfahrer in diesen Tagen schon in den frühen Morgenstunden unterwegs sind. Das schöne, und in der Frühe auch schon sehr warme Wetter erleichtert sicher manchem den Weg in den Velokeller. Glaube allerdings nicht, dass alles Biketoworker sind, aber immerhin gibt es so für mich etwas Abwechslung.
Heute konnte ich wieder aus drei Fahrern auswählen. Die ältere Dame, mit dem Einkaufskörbchen auf dem Gepäckträger, fühlte sich möglicherweise von mir “verfolgt”. Sie hielt es jedenfalls zu wenig lange vor mir aus, und bog schnellst möglich in eine Seitenstrasse weg. War ja auch nicht die typische Biketoworkerin, doch wer weiss das schon so genau 😉
10. Juni 2014
von Urs Kommentare deaktiviert für Schnappschüsse vom heutigen Arbeitsweg
Ich starte gemütlich in den frühen Morgen, denn es werden heute noch viele Kilometer zusammenkommen. Ich habe mir eine Strecke zusammengesucht, nicht zu viele Höhenmeter, aber dafür eine Menge Kilometer. In den vergangenen Wochen habe ich schon mehrmals 140 und mehr Kilometer gefahren. So fragte ich mich, ob auch ein 200er drinliegen könnte.
Schon vor acht bin ich unterwegs. Ein Stück dem Aaretal entlang hinunter, anschliessend das Surbtal und das Wehntal hinauf und mehr oder weniger direkt nach Winterthur. Überall werden um diese Zeit noch Gemüse- und Salatkulturen bewässert. Die Strasse geht meist leicht aufwärts. Es ist windstill und wolkenlos.
Bahnübergang hemmt meine zügige Fahrt
Durch Winterthur habe ich und mein GPS die üblichen Problemchen, doch wir kommen durch. Ich fahre weiterhin der Töss entlang, logischerweise meist leicht aufwärts. Im Kies des Bachbettes werden die ersten Grills aufgestellt. Andere waten einfach im Wasser ein bisschen hin und her. Die Töss wird immer seichter, zeitweise hat sie kaum noch Wasser.
Rapperswil
Kurz vor der Mittagszeit erreiche ich den höchsten Punkt, irgendwo kurz vor Fischenthal. Es geht zügig hinunter nach Jona, später dann Rapperswil und den Zürichsee. Zeit für das Mittagessen.
von unterwegs in die Berge
Nach der Stärkung, in der Hitze der Mittagszeit, zu erst die Rampe hinauf nach Schindellegi, Biberbrugg und schlussendlich das Hochmoor von Rothenturm. Doch schon bald geht es wieder hinunter zum Sattel, Steinerberg und weiter an den Zugersee nach Arth.
Alle Badegelegenheiten, alle Sitzgelegenheiten alle schattigen Plätzen unter Bäumen, alles ist belegt. So fahre ich weiter dem Zugersee entlang. Ein leises Lüftchen weht. Ich geniesse die Aussicht über den See. Doch auch hier, ist es heute sehr dunstig.
Nach dem Zugersee geht es weiter nach Risch, an riesengrossen Villen und Gartenanlagen vorbei, heisst ja auch “im Park”, Risch, kurzer Stop zum Füllen der Bidon, Hünenberg, Sins und eine weitere, flache Rampe nach Auw hinauf.
In Muri am Bahnhof der obligate Stop beim grossen Bahnhof-Kiosk. Cola und Mandelstange sollten für die letzten gut 30 Kilometer reichen. Ich schaue mal nach dem Stand des Akkus an meinem GPS. Da bleibt mir fast die Mandelstange im Halse stecken. “Akku schwach” meldete es gerade, will heissen, dass er soeben die 10%-Grenze unterschritten hat. Das Wühlen im Rücksack bringt nichts, das Akkupack liegt zu Hause! Seit Januar fährt bei “entscheidenden” Fahrten wie Granfondos ein zweites GPS mit. Doch da sehe ich den aktuellen Akkustand nicht. Auch mein Androide hat noch gerade 17% Akkustand.
So werden dann die letzten Kilometer doch noch zu einer Panikfahrt. Panik deshalb, weil ich schon möchte, dass ich heute Abend mindestens 200KM auf der Aufzeichnung habe. Andererseits ist gerade diese Panik ja auch gut für den Durchschnitt der Geschwindigkeit.
Zu meiner Überraschung halten alle drei Geräte durch. Das GPS Edge810 weist schon lange 0% für den Akku aus, aber zeichnet munter den Track weiter. Das Handy jammert zwar immer mehr, hat aber schlussendlich doch noch 5%. Auch das zweite GPS, ein Edge500, hält durch.
Der 200KM – Track ist gerettet.
8. Juni 2014
von Urs Kommentare deaktiviert für Sonntag Morgen am Klingnauer Stausee
Für einen Sonntag sind wir schon sehr früh da. Die zu erwartende Hitze auf dem geteerten Dammweg um den Stausee hat uns wohl vor sich her getrieben. Noch ist es akzeptabel warm, aber nicht mehr kühl. Nach den 80 Minuten Nordic Walking um den See werden wir froh sein, die sportliche Aktivität bereits hinter uns gebracht zu haben
Dampffahne des nahen AKW’s
Der See liegt ruhig da. Kein Lüftchen, keine Bewegung auf dem See, keine Wolke am Himmel. Selbst die Enten scheinen noch nicht ganz wach zu sein. Noch längst nicht alle haben den Kopf aus dem Gefieder erhoben. Die Schwäne paddeln flussaufwärts, schnappen da und dort nach etwas Essbarem im Wasser. Die Vögel sitzen unsichtbar im Grün der Bäume und begrüssen den Morgen. Ein paar Krähen hocken am Wasserrand und fliegen bei unserem Näherkommen davon. In der Ferne ruft ein Kuckuck.
Nur, wir sind auf dem Dammweg nicht die einzigen. Inlineskater, Mountainbiker, Rennradfahrer, E-Biker, Jogger, ein paar Spaziergänger und auf der westlichen Seite des Sees die Photographen mit ihren riesigen Stativen sind auch schon da. Nur die Familien sind noch nicht da.
Schwan mit seinen beiden Jungen im Versteck
Wir laufen heute wieder im Uhrzeigersinn um den See. Beim zweiten Teil, entlang des langsam verlandenden Sees, hören wir auch ein paar Frösche quacken. Zufällig entdecken wir auch das Nest mit dem Schwan und seinen beiden Jungen. Den “Elternschwan” kann man ja noch einigermassen gut erkennen. Von den beiden Jungen sieht man mit Sicherheit nur gerade noch den rechts liegenden. Sie sind beide noch ganz in grauen Flaum gekleidet. Mein Digitalzoom lässt kaum was besseres zu.
Enten auf Besuch
Nur wenige Schritte weiter vorne, da wo in der Regel die Familien mit ihren Kindern die Scharen von Enten und Schwänen füttern, haben heute die Fotographen ihre Stative aufgestellt. Alle blicken sie in eine Richtung. Eine rötliche Sorte von Enten hat sich auf dem See niedergelassen. Ob sie wohl auf dem Durchzug hier einen Zwischenhalt eingeschaltet haben, bevor die Reise bald wieder weitergeht?
Nach gut 80 Minuten treffen wir wieder am Parkplatz ein und sind froh, diese Runde gerade noch vor der Hitze beendet zu haben.  Noch nicht einmal die Mückenschwärme konnten uns belästigen.
Ich möchte auch dieses Jahr meiner Tradition treu bleiben und eine längere Fahrt während der Sommerferien auf dem Rennrad unternehmen. Bisher habe ich mich jeweils von den Passriesen, welche über 2000 MüM reichen, leiten lassen. Auch dieses Jahr sollen wieder ein paar solche Passübergänge dabei sein.
Grossglockner Hochalpenstrasse
Langjährige Leser dieser Seiten mögen sich vielleicht noch daran erinnern, dass ich schon mehrere Versuche unternommen habe, die Grossglockner Hochalpenstrasse zu bezwingen. Mal ging das wegen Schneefall und Kälteeinbrüchen nicht, mal waren es nur Gewitter und fehlende Zeit. Doch auch aus (Planungs-) Fehlern kann man etwas lernen. Ich versuche es dieses Jahr nochmals.
Ganz grob befasse ich mich mit der folgenden Idee:
Hinfahrt wie üblich mit Rennrad und Feriengepäck auf dem Anhänger. Durch die Ostschweiz, über den Arlbergpass, Innsbruck, Brennerpass, Lienz sind ca 550 km.
Als Königsetappe die Grossglockner Hochalpenstrasse, von Lienz über das Hochtor nach Bruck hinunter, dann zurück über Felbertauern (Tunnel mit Shuttle passieren) und wieder hinunter nach Lienz. Eine Tagesetappe mit knapp 200 km, aber dafür ohne Feriengepäck.
Danach wieder nach Hause. Eher südlich der Alpen entlang, Penser Joch, Bozen, vielleicht via Bormio und Livigno wieder in die Schweiz zurück, vielleicht aber auch etwas westlich davon. Ergibt nochmals etwa 650 km.
Kilometermässig würde ich mich damit etwa im selben Rahmen bewegen wie andere Jahre auch schon. Die definitive Strecke dürfte allerdings noch von den zu erwartenden Höhenmetern abhängen.
Damit kann ich von den Pässen und Hochalpenstrassen die östlichste der auf meiner Wunschliste stehenden Ãœberquerungen ebenfalls mit dem Vermerk “besucht / überquert” markieren.
Die grossen Alpenpässe werden mir aber dennoch nicht ausgehen. Denn im Grossraum nördlich des Gardasees und nördlich Genuas gibt es weiterhin noch ein paar weitere, italienische Pässe, die ich noch nicht befahren habe. Ich habe noch Vorrat für weitere Jahre. 🙂