Nach dem Morgenessen fuhr der Bus mit uns wieder zurück in die nahe Stadt. Es seien am Montagmorgen noch nicht alle Geschäfte geöffnet, deshalb sei der Strassenverkehr noch nicht so riesig. Mich nimmt Wunder, wie das dann an den anderen Tagen aussehen wird. Jedenfalls blieben wir schon ein paar Mal, allerdings nur für kurze Zeit im Verkehr stecken. Irgendwo, irgendwie, bewegt es sich dann doch immer wieder ein bisschen und die Fahrt kann dann doch recht zügig wieder weitergehen.
Einige der Denkmäler und Ecken kamen mir von der gestrigen Fahrt bei Dunkelheit wieder bekannt vor. Längere Zeit aber haben wir bei der spanischen Treppe verbracht. Wir erfuhren hier auch, dass alle Länder ihre Botschaften mit dem Vatikan auf italienischem Boden haben dürfen / müssen. So kommt es, dass in Rom alle Botschaften zweimal vertreten sind. Einmal für den Vatikan und ein zweites Mal für Italien. Auch sonst gibt es noch ein paar Besonderheiten im Nebeneinander von Vatikan-Staat und Italien zu beachten. Anderseits spürt man aber auch auf Schritt und Tritt, dass die Italiener, mindestens die Römer, ganz schön stolz auf ihren Vatikan-Staat sind.
Durch unzählige Gässlein, schmal und in der morgendlichen Frühe auch noch kühl, finden wir den Weg zum Trevia-Brunnen. Ich möchte mich hier und die nächsten Tage nicht über Jahrszahlen, Namen von Kaisern und Päpsten und deren Nummern auslassen. Das war mir zuviel, was wir da alles gehört und mitbekommen haben.
Der Trevia-Brunnen markiert das Ende einer römischen Wasserleitung, die immer noch so funktioniert wie zu römischer Zeit. Bevor sich hier das Wasser in den Brunnen ergiesst, speist der Wasserkanal noch ziemlich alle Brunnen in der Stadt. Dies ist wohl auch der Grund, dass in Rom, das Wasser als trinkbar bezeichnet wird.
Anschliessend geht es nochmals durch viele Gässchen, auch entlang einer dicht befahrenen und geschäftigen Hauptstrasse zum Vittoriano, einem weiteren riesen grossen Denkmal. Nach dem Erklimmen vieler Treppenstufen nehmen wir für den Rest bis auf die Aussichtsterrasse hinauf den gläsernen Lift. Dort oben kommen wir heute, bei wunderbarem, wolkenlosem Wetter, zu einer herrlichen Aussicht über die ganze Stadt. Bei guter Fernsicht könnte man wohl sogar das Meer in der Ferne sehen.
Nach dem Mittagessen, wieder zurück in der Altstadt, bringt uns der Bus an das andere Ende der Stadt. Im Vorbeifahren sehen wir die Überreste eines wohl riesen grossen Bades, vielleicht auch eher eines Freizeitparkes mit Wasserspielen aus der Römerzeit. Wir durchfahren die ehemalige Stadtmauer und gelangen bald zu den Katakomben di Domitilla. Leider ist das Fotographieren verboten. Doch der Besuch in den vierstöckigen, unterirdischen Gewölben ist sehr eindrücklich.  Wir erhalten auf eindrückliche Art und Weise, viel von der damaligen Haltung der Römer und Christen gegenüber dem Tod und der Auferstehung.
Beim abendlichen Spaziergang um das Hotel und die angrenzenden Quartiere gelangte ich zufällig noch an eine Art Aussichtskanzel, welche einen wunderbaren Blick auf den Petersdom freigibt.