Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

5. September 2013
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

klare_Nacht

am späten Abend

schoenster_Sonnenschein

72.01KM

647 HM
02:37 H

Herbstliche Fahrten auf dem Arbeitsweg

Heute Morgen war ich wohl etwas früher dran als Vorgestern. Denn die Sonne schaffte es gerade nicht, mich derart zu blenden wie letzthin. Dennoch: ich finde es alljährlich immer wieder schön, aus der Nacht in den Tag zu fahren. Zumal dies bei doch noch recht angenehmen Temperaturen vor sich gehen kann. Klar am Morgen fahre ich mit Armlingen und Beinlingen weg, doch bis ich im Geschäft ankomme, ist es eigentlich höchste Zeit, sich dieser Stoffteile zu entledigen.

Heute fĂĽhlten sich auch die Beine längst nicht mehr steif und ungelenkig an. ZĂĽgiges Vorwärtskommen, hohe Trittfrequenz, ein bisschen GlĂĽck mit den Verkehrsampeln und es reichte mit 71 Minuten Fahrzeit schon fĂĽr eine der besseren Zeiten und sogar wieder fĂĽr ein “Strava”-Achievement auf dem Hinweg.

Sogar der Heimweg ging heute nochmals eine Spur besser als Vorgestern, denn auch hier habe ich laut Strava wieder an verschiedenen Orten meine zweitbeste je gefahrene Zeit geholt.

Zur Zeit fahre ich wieder, sofern es nicht dunkel ist, mit der GoPro am Lenker. Sie macht ja alle 30 Sekunden eine Aufnahme. Reiner Zufall, dass so beim Warten an einem Rotlicht, sich die Sonne genau hinter der Strassenlaterne positioniert hatte.

A propos Herbst: Die GoPro am Lenker hatte während der Heimfahrt 200 Bilder geschossen. Bei der Durchsicht nach dem besten Bild für das heutige Posting, machten auf vielen der Bilder der grüne Wald, die abgemähten Wiesen und die Stoppelfelder der ehemaligen Getreidefelder schon einen beachtlich rötlichen Eindruck. Es mag an der Farbgebung der GoPro liegen, es kann vielleicht die Abendsonne gewesen. Unbestritten ist auf jeden Fall: der Herbst kommt näher.

Ich geniesse noch die letzten Fahrten bei angenehmen Temperaturen und vorerst auch noch wolkenlosem Himmel. So könnte es noch eine Weile bleiben.

3. September 2013
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

schoenster_Sonnenschein

am späten Abend

schoenster_Sonnenschein

71.86KM

657 HM
02:39 H

Drei Wochen später

Gestern war noch so etwas wie eine Ausnahmesituation, doch heute hat der Alltag wieder seine Hand ausgestreckt. Biketowork am Morgen, Biketohome am Abend. Während der drei Wochen ohne Radfahren auf dem Arbeitsweg hat sich doch einiges verändert. Vor allem die Länge des Tages hat sich jetzt spürbar vermindert.

Am Morgen geht es jetzt die erste Viertelstunde nicht mehr ohne Licht und danach lässt man es ja aus Sicherheitsgründen auch noch eine Weile brennen. Ungefähr ab der Hälfte der morgendlichen Fahrt ins Geschäft, fahre ich die längste Zeit direkt auf die Sonne zu. Die Strasse glänzt, es gibt fast nur überhelles Licht oder dunkle Schatten. Aber diese Phase wird wohl in ein paar Tagen auch wieder vorbei sein.

Am Abend ist dann die grösste Hitze des Tages vorbei, die Sonne strebt dem Horizont zu. Warm ist es schon noch, einfach nicht mehr heiss.

Auch sonst hat sich in der Natur einiges verändert. Die Maisfelder sind mittlerweile auf ihre normale mannshohe Länge gewachsen, Getreidefelder dürften jetzt alle gemäht sein, die meisten sogar gepflügt und manches schon wieder mit neuer Saat bestreut. Derzeit werden die Weiden ein weiteres Mal gemäht. Es liegt auch mehr dürres Laub am Boden herum als auch schon.

Nur eines hat sich kaum verändert Es wird immer noch etwa an den gleichen Baustellen entlang der Strasse gewerkelt. Aufgerissenes blieb aufgerissen, Halbfertiges ist immer noch nicht ganz fertig.

Ich selber hatte auch ein bisschen Mühe. Nach 1200 Kilometern auf dem Ausflugs- und Ferien-Renner, meist mit Anhänger, musste ich mich wieder an die etwas gestrecktere Sitzposition auf dem Renner für den Arbeitsweg umgewöhnen. Die Beine fühlten sich anfänglich ziemlich ungelenkig an. Ich hatte mindestens im Kopf das Gefühl nicht richtig vom Fleck zum kommen. Doch meine Durchfahrtszeiten an meinen Checkpunkten entsprachen etwa denjenigen einer normalen Fahrt.

Die Aufzeichnungen des GPS zu Trittfrequenz und Puls und die anschliessende Auswertung durch Strava und Garminconnect entsprachen auch etwa einer normalen Fahrt, halt so im üblichen Streubereich. Dennoch muss ich wohl ein bisschen kräftiger in die Pedale getreten sein, denn Strava vergab mir heute ein paar persönliche Bestzeiten, meist bei ansteigenden Streckenteilen.

Die ganzen Ferien haben vielleicht doch etwas mehr Kraft in die Beine gebracht. Mich freuts. 🙂

29. August 2013
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

schoenster_Sonnenschein

Nachmittag

schoenster_Sonnenschein

33.81KM

104 HM
01:28 H

Transfer und Schluss

Für diese Ferienfahrt hatte ich mir ja eine Strecke aus Tracks von quaeldich.de zusammengestellt. Also alles Fahrten, die schon irgendeinmal ein anderer Radfahrer gefahren und den Track eingeschickt hatte. Ich kam in den Genuss von vielen kleinen, kaum befahrenen Strässchen. Ich kletterte viele Höhenmeter hinauf, gewann dadurch aber auch überrasschend schöne Ausblicke. Manch rasante Abfahrt durch romantische Tälchen und Schluchten, wie sie eben nur lokale Insider kennen, waren dabei. Der Preis dafür waren vielleicht gerade auch deshalb, viele Kilometer auf Kopfsteinpflaster, viele einsame Dörfchen mit vielen schmalen Gässchen.

Mir verging je länger desto mehr die Lust, auch am St. Gotthard nochmals ein paar Kilometer (Tremola) auf Kopfsteinpflaster hinaufzufahren. Kam noch dazu, dass ich auf den italienischen Strassen je länger je mehr Probleme mit dem Gesäss bekam. Zudem kenne ich den St. Gotthard mittlerweile von verschiedenen Fahrten mit und ohne Anhänger von beiden Seiten her, einigermassen gut.

Deshalb entschied ich mich gestern Nacht für eine Zugfahrt von Locarno nach Zürich. Das dauert gut drei Stunden, ist ohne Umsteigen möglich. Die letzten 30 Kilometer von Zürich nach Hause, war dann noch so eine Art von Abschalten, von Rückkehr aus den Ferien halt.

Transferetappe

Transferetappe

Der Entscheid fĂĽr diese AbkĂĽrzung ist mir nicht ganz einfach gefallen. Aber ich glaube, all die schönen Momente, während der Königsetappe ĂĽber den Col de la Cayolle, den Col des Champs und den Col d’Allos, sowie all die neuen EindrĂĽck aus dem Piemont, sollten nicht von einer erzwungenen, ĂĽbermässig schmerzhaften Schlussetappe, ĂĽberschattet werden.

Ach ja, und das Mitführen einer Sitzcrème, habe ich jetzt auch wieder auf meinen Packzettel geschrieben. Denn aller Voraussicht nach, wird es auch nächstes Jahr wieder eine längere Fahrt geben. Noch habe ich nicht ganz alle 2000er-Pässe zwischen Wien und dem Atlantik mit dem Rennrad überquert. 🙂

am Lago d'Orta

28. August 2013
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

schoenster_Sonnenschein

Nachmittag

einzelne_Wolken

130.27KM

1400 HM
06:27 H

Heimweg: letzte Blicke in die Poebene, dann der Lago dOrta

letzter Blick auf die Poebene

letzter Blick auf die Poebene

Den Weg aus Biella hinaus habe ich dann auch einmal gefunden. Irgendwie hinten herum, getreu meiner Idee, über die letzten Ausläufer der Alpen in den Piemont, begann auch schon bald wieder die Klettererei. Es war alles machbar, am Morgen mag ich sowieso etwas steiler und länger hinauffahren. Ich gelangte wieder auf eine Art Panoramastrasse, genoss die letzten Aussichten, heute in eine wolkenlose Poebene hinaus.

Unterwegs entlang von Bachläufen

Unterwegs entlang von Bachläufen

Danach verschwand die Strasse in der 2. und 3. Reihe der Alpen. Ich fuhr entlang von schönen Bächlein, manchmal etwas steiler, manchmal einfach auch eben dahin. Etwa bis zu dem Punkt, an dem ich mich dem Lago dOrta näherte. Auch den hatte ich vor Jahren schon mal auf seiner Ostseite umfahren. So plante ich diesmal eine Fahrt an der Westseite. Bei Quäldich waren keine Profile verfügbar, nur die Strecke.

Bei Valduggia bog mein Weg ab, durch das Dorf. Einmal mehr über Kopfsteinpflaster, das in der Mitte nur gerade mit zwei Streifen mit Steinplatten unterbrochen war. Sieht man übrigens in Italien, wenigstens auf den abgelegenen Strässchen, die ich bis hierher befahren habe, immer wieder. Der Weg führt weiter entlang eines Bächleins, überquerte das Bächlein, um die Ecke eines Gebäudes. Da war sie, die Wand. Absteigen. Was nun folgte, dem konnte man nicht mal mehr wandern sagen. Was war klettern mit Radschuhen. Der Weg war so steil, dass ich oftmals den Fuss nur mit den Zehenspitzen absetzen konnte. Hielt ich mal kurz an, musste ich die Hinterradbremse fest anziehen, damit das ganze Gefährt nicht abrollte. Glücklicherweise war vieles im Wald. Unglücklicherweise waren nur ganz wenige Passagen wirklich halbwegs eben. Es ging entweder sehr steil hinauf, oder gleich hinunter.

Blick auf den Lago d'Orta

Blick auf den Lago d’Orta

Auf dem Garmin sieht man die Höhenkurven nicht. Deshalb frage ich dann manchmal mit den Googlemaps, wie lange das noch so gehen könnte. Doch hier gab es keinen Empfang. Google konnte nicht mal meine Position bestimmen, geschweige denn Karten runterladen. Der ziemlich dichte Mischwald verdeckte alle Sicht, die häufigen Spitzkehren, die Bogen, das auf und ab über Bergrücken erschwerten es ziemlich, die Übersicht meiner eigenen Position zu behalten. Es blieb eigentlich nur noch die Nordanzeige auf dem GPS und die vermutete Distanz zum Lago dOrta.

am Lago d'Orta

am Lago d’Orta

Aber alles Leiden hat mal ein Ende. Eine der steilen Rampen hinunter, entpuppte sich dann doch als Abfahrt in Richtung See und da hatte ich dann auf einmal eine recht gute Aussicht.

am Lago Maggiore

am Lago Maggiore

Bald danach ging es aber wieder hinter einem Hügel herum an den See nach Omegna. Ich gönnte mir einen letzten Blick auf den See und setzte zur Transferpassage an den Lago Maggiore hinüber an. Nach einer längeren Ebene an der heissen Sonne, gelangte ich nach Verbanio. Ab dann verhalf der Sonnenstand und die umliegenden Berge doch zu recht viel Schatten. Denn im Gegensatz zu den letzten Tagen, brauten sich heute nirgends irgendwelche Gewitter zusammen. Sonne und Sommer pur.

Die Fahrt auf diesen vielen Kilometern abgelegen Strässchen und Strassen zeigt langsam Folgen. Die Strassenqualität entspricht oftmals der, eines geteerten Feldweges. Durch die meisten Dörfer liegt mehr oder weniger grobes Kopfsteinpflaster. Schlaglöcher sowieso zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten. Allen Schlaglöchern konnte ich nicht ausweichen, gehört irgendwie zu Italien. Nur mein Gesäss beginnt jetzt zu rebellieren. Rechts ist es dank anderer Sitzposition langsam wieder verheilt. Nur hat es heute links eben doch, vermutlich wegen der anderen Belastung angefangen aufzureissen. Ein Tag Ruhe würde vermutlich vieles wieder heilen. Aus familiären Gründen, geht das aber nicht und ich muss Freitag zu Hause sein.

So habe ich mich heute entschlossen, meine Ferienfahrt hier in Locarno abzuschliessen. Den Gotthard mit seiner Kopfsteinstrecke (Tremola) habe ich ja schon mehrmals mit und ohne Anhänger gefahren. So lasse ich mich, mit einem etwas wehmütigen Blick auf die schöne Abfahrt in der Schöllenen, eben mit dem ÖV ins Mittelland tragen. Denn wo keine Leistung für die Auffahrt ist, soll auch keine Belohnung für die Abfahrt sein. So einfach ist das. 🙂

Biella - Locarno (Teil 1)

Biella – Locarno (Teil 1)

Biella - Locarno (Teil 2)

Biella – Locarno (Teil 2)

Blick in die Poebene

27. August 2013
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

schoenster_Sonnenschein

Nachmittag

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

103.73KM

1768 HM
06:09 H

Heimweg: Panoramastrasse Poebene

Blick in die Poebene

Blick in die Poebene

Damit hatte ich nicht gerechnet. Kurz nach der Abfahrt heute Morgen ging es bereits auf die ersten Hügel hinauf. Kühl war die Luft, schweisstreibend der Aufstieg. Aber es lohnte sich. Ich fuhr anschliessend viele Kilometer in der Höhe, kam immer wieder in den Genuss eines wirklich schönen Einblickes auf die Piemonteser Alpen und vor allem auch die Poebene. Weit unter mir, teilweise zwar unter einer Nebel- oder Dunstglocke, so dass mein Fotoapparat damit nicht richtig viel anfangen konnte. Aber es war auf jeden Fall eine Prachtsaussicht.

Beispiel einer Kirche im Piemont

Beispiel einer Kirche im Piemont

Bei Rivara musste ich wieder ins Tal, beziehungsweise an den Rand der Poebene. Transferstrecke war angesagt. Kurbeln entlang von Autobahnen, immerhin durch Dörfer hindurch, mal über einen kleinen Hügel, entlang von Seen und Flussläufen, hinter den Hügeln durch bis nach Tavagnasco.

Da begann der zweite Teil der Panoramastrasse, doch zuerst musste ich 700 Höhenmeter, steilstes Profil, bewältigen. Glücklicherweise viel im Schatten und auch glücklicherweise doch ab und zu ein Ausblick in die Poebene hinaus. Über meinem Kopf sammelten sich wieder einmal die schwarzen Wolken und in der Poebene draussen schien es bereits zu regnen. Doch ich hatte auch heute Glück. Der ganze Aufstieg ohne Regentropfen und mit relativ vernünftiger Temperatur.

Wenn Google nicht mehr weiter weiss sieht es so aus

Wenn Google nicht mehr weiter weiss sieht es so aus

Dann kam das StĂĽck, bei dem ich schon bei der Planung nicht recht wusste, wie es weitergehen sollte. Das GPS meldete schon die längste Zeit “Bitte wenden”, doch die Richtungstafel “Biella” ĂĽberzeugte mich, dass es nicht so falsch sein kann, doch weiter zu kurbeln. Plötzlich stand ich am Ende der Strasse. Ein kleines BrĂĽckchen ĂĽber einen kleinen Bach und dabei die Tafel “Graglia” dahinter ein gesandeter, gekiester Feldweg. Aus der Vorbereitung wusste ich, das StĂĽck wird etwa 2 – 3 KM lang sein und Graglia die nächste Ortschaft.

Kies und Sand waren nur am Anfang. Es folgten richtig grobe Steine, riesengrosse Pfützen, Schlamm, und Bächlein über das Trassee. Sogar die beiden Autos fuhren sehr vorsichtig. Motorräder gabs schon lange keine mehr zu sehen heute. Ich überstand die Passage ohne technische Probleme. Glücklicherweise war sie mehr oder weniger eben. Dauerte aber gefühlte 5 Km.

Blick in die Poebene

Blick in die Poebene

Aber das Wichtigste dabei war: Immer wieder eine wunderbare Aussicht auf die Poebene, später vermutlich die Agglomeration Biella. Ich denke, dieses Erlebnis mit den unerwartet schönen und vielen Ausblicken über die nördliche Seite der Poebene wägt alle Mühen mit den unerwartet steilen Rampen auf.

Anschliessend geht es wieder sehr steil hinunter in Richtung Biella. Da das Regenwetter sich auch heute auf der anderen Seite meines Berges entladen hat, komme ich wieder in den zweifelhaften Genuss einer Abfahrt auf nassen Strassen. Zudem muss man sich vorstellen, dass die Italiener nicht so gute und schöne Strassen haben wie wir in unseren Gegenden. Mehrmals drückt der Berg sein Wasser, zusammen mit Sand und Kies, über die Strasse.

Das Gewitter kam auch heute während des Nachtessens. Nicht ganz so fürchterlich wie gestern, aber immerhin war der Weg von der Pizzeria zurück in mein Hotel von Wasserlachen verziert 🙂

Morgen geht es weiterhin nach Nordosten in Richtung Schweiz. Lago Maggiore und vielleicht schon die Schweizer Grenze. Mal sehen

Lanzo Torinese - Biella (Teil 1)

Lanzo Torinese – Biella (Teil 1)

Lanzo Torinese - Biella (Teil 2)

Lanzo Torinese – Biella (Teil 2)


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