Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

Col du Glandon

21. August 2013
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Hinfahrt: Faverges (F, Haut Savoie) nach Allemont (F, Departement d’Isère)

Radfahrt
Vormittag

schoenster_Sonnenschein

Nachmittag

schoenster_Sonnenschein

105.28KM

2248 HM
07:00 H

Hinfahrt: Faverges (F, Haut Savoie) nach Allemont (F, Departement d’Isère)

Col du Tamié

Col du Tamié

Ein wunderbarer Tag begrüsste mich heute Morgen. Keine einzige Wolke am Himmel, vielleicht noch etwas kühl am frühen Morgen, aber das würde sich sicherlich noch ändern. So konnte ich meinen ersten Pass von heute, den Col du Tamié, über weite Strecken noch in der kühlen Luft erklettern. Entlang eines Bächleins, durch viel Wald, ein Gefälle, da konnte ich sogar noch mit dem Anhänger durchkurbeln. Nach einer guten Stunde stand ich bereits unter der Passtafel. Der Col du Tamié, gut 900 Meter über Meer, ist noch längst unter der Waldgrenze. Aber entlang der Strasse wird auf Plakaten immer wieder für seine Schönheit im Winter und für den Wintersport geschwärmt. Denke, dass sich dieses Winterfeeling doch eher irgendwo über dem Tannwald abspielen wird.

Anschliessend hinunter ins Tal der Isère und dann rechts in Richtung Saint Jean de Maurienne. Es war eine richtige Transferpassage. Kurbeln was das Zeug hielt, flach. Manchmal etwas gestossen vom Wind. Es wurde immer wärmer. So ging das fast 30 Kilometer lang. Dann endlich die Abzweigung nach Sainte-Marie-de-Cuines. Doch vorerst war mal Mittagessen angesagt. Ich fand zufälligerweise wieder einmal einen schönen, grossen, schattenspendenden Baum, sogar mit einem sprudelnden Brunnen daneben.

Blick ins Tal des Villards

Blick ins Tal des Villards

Dann der Einstieg in das Tal des Villards, mit krönendem Abschluss am Col du Glandon. Es war Mittagszeit und die Sonne stand direkt ĂĽber der Strasse, praktisch kein Schatten auf der Strasse. Das Passprofil ist so, dass ich damit rechnete im unteren Teil den grössten Teil mit dem Anhänger noch fahren zu können. Selten Gefälle von mehr als 8%. Nach einer flacheren Strecke ungefähr in der Mitte, dĂĽrfte es fĂĽr mich ziemlich schwierig werden die 10 bis 13% – Gefälle durchzukurbeln. So war es denn auch. Die zweite Hälfte musste ich wegen des Anhängers ĂĽber grössere Teile erwandern.

Unterwegs zum Col du Glandon

Unterwegs zum Col du Glandon

Ausser der Steilheit, hat das Tal aber noch wesentlich mehr zu bieten. Ab und zu fährt auch die Tour de France darüber. Dies lassen jedenfalls die Malereien auf der Strasse vermuten. Kommen dazu noch schöne Ausblicke, vor allem talauswärts und ab und zu auch in das eine oder andere Seitental. Zu einer anderen Tageszeit, wäre genügend Wald für schattenspendende Passagen, ausser zuoberst, wo die Passstrasse mit bis zu 13% über der Waldgrenze wohl am steilsten ist.

Col du Glandon

Col du Glandon

Auch wenn das “selbsernannte Leiden” heute mit dem Anhänger und unter der Hitze relativ gross gewesen ist, so ist das GefĂĽhl des oben ankommens, heute nach 23 KM und ĂĽber 1500 Höhenmeter ein ganz besonderes GefĂĽhl. Dann ist alles vergessen. Kommen noch die bewundernden Worte anderer Radfahrer dazu, dann ist das Leiden ganz weg. Ich freue mich dann jeweils schon wieder auf den nächsten Pass.

Die Abfahrt vom Col du Glandon bis später dann ins Tal der Romanche, hat allerdings noch zwei kleine Überraschungen. Nach den ersten Kilometern gehts entlang des Stausees nochmals in die Höhe, nichts besonders, aber halt eine kleine Gegensteigung. Doch dann geht es rasant in die Tiefe. Bis zur Schlucht. Dort wechselt die Strasse brutal von -13% in eine Gegensteigung von 10%. Da steht man dann zuerst einfach mal still. Vielleicht nochmals 100 Meter in die Höhe, dann ein flaches Stück, dann gehts dann wieder hinunter. In meinem Falle mal bis Allemont, wo ich heute in einer Auberge übernachte.

Die verbleibende Strecke bis Barcelonnette ist noch 158 km. KM währen nicht so das Problem, nur die über 3000 Höhenmeter mit dem Anhänger. Werde wohl besser in zwei Etappen nach Barcelonnette hinauf fahren.

Faverges - Allemont

Faverges – Allemont

 

ein letzter Blick auf den Jura

20. August 2013
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

schoenster_Sonnenschein

Nachmittag

schoenster_Sonnenschein

163.26KM

1472 HM
08:15 H

Hinfahrt: Yverdon-les-Bains – Faverges (F, Haut Savoie)

ein letzter Blick auf den Jura

ein letzter Blick auf den Jura

In der Nacht verzogen sich die sogar noch die letzten Wolken. Ich wurde begrüsst von einem fast wolkenlosen Himmel. Die Fahrt führte zuerst ziemlich flach durch die letzten Winkel des Mittellandes, bis ich dann eben doch einmal auch noch den letzten Hügel zum Genfersee hinunter bewältigen musste. Ein erster kleiner Test für meine Beine, wieder mit dem Gespann über die Berge zu fahren.

Auf der anderen Seite des Genfersees sind die Savoier-Alpen sichtbar. Teilweise waren sie heute morgen immer noch bedeckt mit einem Wolkenhut. Ich wollte einen gĂĽnsten Moment fĂĽr ein Foto abwarten — und verpasste den Zeitpunkt. Denn plötzlich war ich im VerkehrtsgewĂĽhl der Genfer Vororte und Genf selber.

Da kann man nicht mal mehr der Navigation von Garmin einen Vorwurf machen. So ein VerkehrsgewĂĽhl wie in Genf habe ich noch selten erlebt. Baustellen, Einbahnstrassen, Umwege, gesperrte Strassen, Velowege in verkehrter Richtung durch die Einbahnstrasse usw. Irgendeinmal entschied ich mich einfach: ĂĽber die Rhone muss ich kommen, und anschliessend in Richtung Annecy. Irgendwie werde ich dann meine vorgewählte Route schon wieder finden. Kurz nach dem GrenzĂĽbergang meldete jedenfalls das GPS: “Strecke gefunden”, geht also.

Überraschend eine Passhöhe

Überraschend eine Passhöhe

Ein zweiter Hügel nahte. Der Aufstieg von Genf-Carouge nach St. Blaise hinauf. Nicht besonders steil, aber voll an der Sonne und am Rande einer dreispurigen Autostrasse. Und die war ja nicht leer. Nach dem Mont Sion zweigte meine geplante Strecke noch zu einer extra Runde in die Höhe ab. Zweiter Test für die Beine. Es hat sich aber gelohnt, so ohne Verkehr konnte ich die Aussicht ja auch viel besser geniessen. Zudem fand sich dort auch wieder die Gelegenheit die Bidons aufzufüllen.

Lac d'Annecy

Lac d’Annecy

Dann eine länger andauernde Abfahrt bis fast an den Lac d’Anncy. Dort verpasste ich dann allerdings die entscheidende Abzweigung und wäre um ein Haar an der falschen Seite des Sees vorbeigefahren. Schade nur, dass “meine” Seite, vermutlich auch die, mit viel mehr Verkehr gewesen ist. Zudem sieht man von dem langgezogenen See ausser am Anfang nicht besonders viel. Die Strasse fĂĽhrt immer wieder in die Höhe. Während der letzten paar Kilometer dem See entlang musste ich mich dann mit dem sterbenden Akku meines Garmin auseinandersetzen.

Aus frühren Fahrten wusste ich ja, dass es vielleicht knapp werden könnte. Doch wie reagiert das Gerät, wenn es während der Aufzeichnung plötzlich an eine Stromquelle angeschlossen wird? Ich habe deshalb bei der Anzeige von Akku = 1% mal sicherheitshalber die Strecke gespeichert. Anschliessend ein paar Minuten weitergefahren. Obwohl Akku = 0% angezeigt wurde, zeichnete das Geräte immer noch auf. Erst dann habe ich einen externen Akku angeschlossen. Langsam lud sich der Akku tatsächlich wieder auf, sogar ohne dass das Gerät irgendwie absonderlich reagiert hätte.

Die morgige Etappe wird nun bei weitem nicht mehr so viele KM aufweisen, dafür deutlich mehr Höhenmeter. Ich möchte nach dem Col du Glandon soweit kommen, dass ich übermorgen mein vorerst erstes Ziel in Barcelonnette erreichen kann.

Yverdon les Bains - Faverges

Yverdon les Bains – Faverges

am Neuenburgersee

19. August 2013
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

leichter_Regen

Nachmittag

leicht_bewoelkt

167.38KM

1221 HM
07:48 H

Hinfahrt: Brugg – Yverdon-les-Bains

Eigentlich habe ich ja ein bisschen gestaunt, wie begeistert meine Beine diese neue Herausforderung annahmen. Ich musste richtig bewusst, während der ersten Stunde nicht mit Vollgas fahren. Denn es würde ein langer Tag werden.

FĂĽr heute waren Gewitter angesagt. Es traf sich, dass nach dem Morgenessen erste blaue Flecken am Himmel sichtbar wurden. Die Gelegenheit ergriff ich und trat in die Kurbel. Allerdings blieb ich vorerst nicht lange trocken, denn schon nach wenigen Minuten fielen die ersten Regentropfen. Ich fuhr aber mal weiter ohne Regenschutz. Bei der zweiten Regenwelle war dann die Sachlage klarer. Der Regenschutz lag zu oberst, die Kleider waren bald montiert. Das war im Raum Aarau.

Bereits nach Olten konnte ich mich wieder der Regenkleider entledigen. Mittagessen im Raum Lyss, zwischen Bern und Biel. Schön gemütlich auf einem Bänkchen unter einer Linde, während vor mir ein Gewitter über das Mittelland grollte. Das wars dann auch schon mit dem Regen, wenigstens mal für heute.

am Murtensee

am Murtensee

Meine weitere Fahrt führte mich zuerst im Zickzack zwischen Gemüse und Maisplantagen vor dem Murtensee hindurch. Dann entlang des Murtensees. Rechterhand viele Rebhänge, linkerhand der See. Meistens allerdings konnte ich ihn trotzdem nicht sehen, weil zuviel Wald oder dann die Ortschaften dazwischen lagen.

am Neuenburgersee

am Neuenburgersee

Nach einigem auf und ab, und der Fahrt zwischen weiteren, vielen Wadtländer und Freiburger Rebbergen hindurch, erblicke ich dann endlich auch den Neuenburgersee.

Die heutige Etappe war eine richtig schöne Einführetappe. Viele Kilometer zum Rollen, nicht allzuviele Höhenmeter. Morgen wird es etwas hügeliger und damit gibt es auch ein paar Höhenmeter mehr.

Brugg - Yverdon les Bains

Brugg – Yverdon les Bains

 

am GrenzĂĽbergang Schottland - England

17. August 2013
von Urs
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0 HM
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Heimweg von Schottland

Der Heimweg ist schnell erzählt:

Der Buschauffeur muss seine Ruhezeit einhalten. Deshalb war auch uns eine gewisse Schonzeit gegönnt.

Nachdem Morgenessen geht es aber zĂĽgig los. Wir gelangen schon bald an die KĂĽste. Fahren zwischen Schafherden, fast endlosen Getreidefeldern entlang. Nebst den obligatorischen Halten fĂĽr den Buschauffeur gibt es auch noch einen kurzen Stopp an der Grenze zwischen Schottland und England.

Wir verabschieden uns aus einem Land, das wir nun ein bisschen besser kennen.

Ein bisschen Geschichte, ein bisschen Whisky, Loch Ness, das jetzt irgendwie eine andere Bedeutung hat, vielleicht “entmystifiziert” ist, den Highlands die mich immer wieder an Highlander erinnert haben, einsamen Schlössern, Ruinen, aber auch prachtvollen Schlössern, Gegenden die einsam, fast trostlos wirken und trotzdem voller Geschichten stecken.

am GrenzĂĽbergang Schottland - England

am GrenzĂĽbergang Schottland – England

am GrenzĂĽbergang Schottland - England

am GrenzĂĽbergang Schottland – England

Am Abend dann einschiffen auf die Fähre. Nach einer durchgeschaukelten, stürmischen Nacht, kommen wir in Brügge wohlbehalten auf dem Festland an und sind froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben.

Dösend und in die eigenen Gedanken versunken werden wir vom Bus weiter nach Süden getragen. Nur unterbrochen durch die obligatorischen Halte zum Mittagessen und gelegentlich mal zwischendurch wegen der Ruhepausen für den Chauffeur. Spät Abends sind wir dann zufrieden und voller Erlebnisse zu Hause.

Aussicht in der Nähe vom Abrahamsstuhl

16. August 2013
von Urs
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Radfahrt
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Edinburgh und Military Tattoo

Bei typisch englischem Wetter geniessen wir im glasigen Anbau des Hotels unser Morgenessen. Warmer Porridge, angereichert mit Nüssen, Früchten und überstreut mit viel Zucker, stellt heute nebst Kaffee und Gipfel mein Frühstück dar. Denn der heutige Tag soll lang werden und will viele Erlebnisse bieten, bis spät in die Nacht hinein.

EisenbahnbrĂĽcke vor Edinburgh

EisenbahnbrĂĽcke vor Edinburgh

Der Bus führt uns mitten nach Edinburgh hinein. Wir nehmen die Stadtführerin an Bord welche uns durch verwinkelte Strassen, aber auch über riesige Plätze hinauf zur Royal Mile führt. Wir werden auf viele kleine Details aufmerksam gemacht, die aus früherer Zeit mit all den Kutschen herrühren. Die Rundfahrt schliesst auch eine Rundfahrt, wohl um den Hausberg von Edinburgh ein. So sehen wir einen grösseren Teil der Stadt noch im Überblick, bevor wir vor dem Haupteingang zum Edinburgh Castle den Bus verlassen.

im Vordergrund die Uhr-Kanone

im Vordergrund die Uhr-Kanone

Der Vorhof des Edinburgh Castle ist mit Tribunen für die Gäste am Military Tattoo verbaut. Das wird uns aber erst am Abend interessieren. Vorerst marschieren wir zum Schloss hinauf. Anhand des schönen Ausblicks über die Stadt erfahren wir viel über ihre Geschichte. Als kleines Detail blieb mir, dass mit dieser Kanone um ein Uhr Mittags ein Schuss abgefeuert wurde. Damit konnten die Kapitäne im nahen Hafen ihre Uhren wieder richten. Warum ein Uhr und nicht 12 Uhr? Tja, Schotten sind sparsam, war die Antwort der Reiseleitung!

Taxi in Edinburgh

Taxi in Edinburgh

Den Rest des Tages gestalten wir uns selber mit weiteren Rundgängen im Schloss, dann aber auch vor allem mit einem Stadtrundgang unter anderem über die Royal Mile und mit einem Nachtessen, bevor wir uns dann gegen neuen Uhr auf unserem Bühnenpatz für das Military Tattoo einfanden.

Ein Spektakel der Farben wurde uns präsentiert. Mit militärisch haargenauer Disziplin wurde da in Reihen und Gliedern hin und her marschiert. Formationen entstanden mit einer Präzision die wohl jedem Armee- und Marschfan das Augenwasser getrieben hätten. Das ganze wurde aber auch mit recht viel Show aufgelockert. Einzelne  Präsentationen hätten eigentlich auch im Zirkus präsentiert werden können. Es war aber dennoch beeindruckend, wie die Armeeangehörigen aus vielerlei Ländern hier ihr Können zum Besten gaben. Mir hat es gefallen.

EindrĂĽcke vom Military Tattoo

EindrĂĽcke vom Military Tattoo

Es war lange nach Mitternacht, als uns der Bus wieder vor unserem Hotel in Dunfermile absetzte.


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden