Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

16. April 2013
von Urs
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Noch ganz in den SĂĽden

Nach einem feinen Frühstück vom Buffet besichtigten wir noch eine Weile lang Poschiavo, den Hauptort im Puschlav. Bevor wir uns auf den Heimweg machten, wollte ich noch ganz, bis ans Ende der Bernina-Strecke fahren. Unterhalb Puschlav muss der Zug nochmals viele Höhenmeter überwinden. In unseren Alpen macht er das normalerweise über Brücken quer durch die Täler und in Kehrtunnels. Da gibt es aber eine Ausnahme, die sogenannte Brusio-Schleife, oder der Brusio-Viadukt.

Nachdem der Zug schon einige Höhenmeter entlang von steilen Felswänden verloren hat, macht er unterhalb Brusio, kurz vor der Schweizer Grenze, eine 360Grad-Kehre über das offene Feld. Das wollte ich mir noch ansehen.

Den Aufenthalt in Tirano verkürzen wir uns mit der Suche eines Geocaches. Zumal dort, wie in allen italienischen Städten, nach dem Mittag die Zeit der Siesta beginnt. Vor 15:00 Uhr läuft nichts mehr. Ausser in den zahlreichen Cafés und Restaurants.

Am frühen Nachmittag besteigen wir unseren Panoramazug ab Tirano bis nach Chur. Wir kommen zum zweiten Mal in den Genuss des Brusio-Viaduktes, diesmal von unten nach oben. Wir überqueren während 122 Kilometern Fahrt durch das UNESCO Welterbe der Rhätischen Bahn, 196 Brücken, darunter auch das Landwasser-Viadukt, durchfahren 55 Tunnels, fahren in einem Verwirrspiel von Brücken und Kehrtunnels viermal quer über das Albulatal. Wir machen mit dem Zug auf dem höchstgelegenen Bahnhof der Alpen, welcher ganzjährig und über offenes Gelände angefahren werden kann (Berninapass auf 2253 MüM) einen Halt, bestaunen unzählige weisse Berggipfel, werden von vielen imposanten Ausblicken in Täler überrascht.

Mit anderen Worten: die Strecke wurde zurecht ins UNESCO Welterbe eingetragen. So viel Schönheit, so viel Abwechslung, aber auch soviel Bahnbau, oftmals richtige Kunstwerke von Brücken und Tunnelportalen, wird man wohl kaum ein zweites Mal auf so engem und harmonischem Raum antreffen.

Dass wir zudem noch schönstes Wetter geniessen durften, setzte dem ganzen Erlebnis noch die Krone auf.

15. April 2013
von Urs
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Mit dem Zug ins Puschlav

Im August letzten Jahres sind wir schon mit dem Glacier Express von Zermatt (im Wallis) nach St. Moritz (Graubünden/Engadin) gefahren. Die Strecke führte damals über die Furka, den Oberalppass nach Chur, anschliessend ein Stück zurück nach Thusis, das Albulatal hinauf bis nach St. Moritz. Am nächsten Tag noch eine Kutschenfahrt ins Val Rosegg und dann ging es wieder nach Hause.

Der Glacier Express führt nach Thusis durch das Unesco Weltkulturerbe, das Albulatal, hinauf. Vielen dürfte aus dem Fernsehen oder der Werbung das Landwasser-Viadukt in Erinnerung sein. Dort wo die Rhätische Bahn über eine hohe, steinere Bogenbrücke fährt und gleich anschliessend in einem Tunnel verschwindet. Sicher eines der Highlights an der Strecke, doch da gibt es noch viel mehr. Und vor allem: der Glacier Express hat eine Fortsetzung, nämlich den Bernina-Express.

So haben wir uns jetzt einen Wunsch erfüllt, nämlich die Strecke des Bernina Express auch noch zu fahren. Der Zufall will es, dass dieser Winter so lange gedauert hat, hier noch überall meterhohe Schneeschichten herumliegen, der Übergang vom Gletscher zum Talboden eigentlich nirgends sichtbar ist. Auch das Wetter, den strahlenden Sonnenschein und den fast makellosen blauen Himmel geniessen wir gerne.

Die heutige, nachmittägliche Überfahrt mit der Rhätischen Bahn über die Bernina war jedenfalls schon mal ein Traum. Die Aussicht auf den Morteratschgletscher, und später dann nach der Passhöhe auf den Gletscher des Piz Palü, einfach unvergleichlich.

Als kleinen Vorgeschmack zeige ich mal eines der heutigen Fotos, irgendwo um die Passhöhe der Bernina herum. Weitere Fotos dürften später noch folgen. Denn morgen geht es gerade nochmals über die Passhöhe, dann aber nicht mehr im normalen Reisezug, sondern im Panoramawagen.

Ach ja, den heutigen Tag beschliessen wir mit einem feinen Nachtessen im Hotel Suisse in Poschiavo. Selbstverständlich gehört dazu auch ein Glas Wein aus dem nahen Veltlin, Veltliner Triacca.

13. April 2013
von Urs
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Radfahrt
Nachmittag

leicht_bewoelkt

103.82KM

743 HM
03:57 H

Durch das Seetal hinauf und das Reuss- und BĂĽnztal hinunter

Es war um die Mittagszeit, dass ich dem Himmel glaubte, dass die schweren, schwarzen Wolken auch ohne Regenguss ĂĽber uns hinweg ziehen wĂĽrden. Einen letzten Blick auf das Regenradar und es sah wirklich niederschlagsfrei aus.

Meine Rundfahrt begann heute mit Fotographien in den Gemeinden von Villnachern, Schinznach-Dorf, Veltheim, Holderbank und Niederlenz. Alles in nächster Nähe, doch dann gab es kein Halten mehr. Über Lenzburg bin ich ins Seetal eingebogen. Ist noch ein bisschen merkwürdig, denn normalerweise fahre ich im Uhrzeigersinn um den Hallwilersee herum und fahre somit die heutige Strecke in der Regel recht zügig herunter. Heute hatte ich mal die Höhenmeter vor mir. Nichts schlimmes, aber halt bergauf. Dafür wurde ich entschädigt mit einem schönen Panorama auf unseren Alpenkamm. Noch ist vieles verschneit, bis weit hinunter. Bis zur ersten richtigen Passfahrt wird es wohl noch eine Weile dauern.

Anschliessend an den Hallwilersee habe ich heute auch noch den Baldeggersee angehängt.

Mittlerweile hatten sich die dunklen, schwarzen Wolken verzogen. Das Risiko eines Regengusses schwand dahin, dafür stieg das Thermometer schon fast in ungeahnte Höhen hinauf. Ich genoss die erste Fahrt in kurzfingrigen Handschuhen, auch die Schuhüberzüge hätte ich zu Hause lassen können. Velofahrer die mir entgegenkamen waren jedenfalls auch nicht einer Meinung bezüglich der Temperaturen. Von lang/lang bis kurz/kurz waren alle Varianten sichtbar.

Nach Hochdorf wählte ich als Ăśbergang einen der letzten HĂĽgel zwischen dem Seetal und dem Reusstal. Eine Weile lang fuhr ich auf der Höhe und hatte so einen schönen Ăśberblick ĂĽber das Reusstal. So in der Fernsicht, da sieht man den FrĂĽhling noch nicht recht. Die Wälder sind immer noch braun und leer. Aber in der Nähe, im Detail, da ist er angekommen. Ich glaube der Regen der letzten Tage hat nun auch den Boden und die Sträucher davon ĂĽberzeugt, dass Schluss ist mit Winter. Ăśberall spriesst es aus dem Boden und dem niederen GebĂĽsch. Die Forsythie hat ĂĽber Nacht ihr Gelb entfaltet, auf einem Acker wurden reihenweise Osterglocken zum selber pflĂĽcken angeboten, auch Spargeln waren zum “self picking” angeschrieben. Der grĂĽne Bärlauch am Boden hat nun Gesellschaft von vielen weissen, kleinen BlĂĽmchen erhalten. Auch in den privaten Gärten entlang der Strasse spriesst so einiges farblich aus dem Boden und den Töpfen. An einem Ort bin ich mit meinem Fotoapparat neben einem Busch gestanden und versuchte eine grosse Kirche aufzunehmen. Dauernd tropfte etwas an den Boden. Dieses GebĂĽsch hatte grosse Knospen und schien “voll im Saft” zu sein. Immer wieder bildeten sich kleine Tropfen an den Knospen und fielen dann zu Boden.

Nach Wohlen machte ich eine kleine Pause für die Suche eines Geocaches. Diese verlief leider ergebnislos. Es war mir irgendwann mal zu heikel mit den Rennradschuhen und den Schuhüberzügen an diesem steilen Bord in dornigem Gebüsch über einem Bach nach irgend einer Büchse oder Dose zu suchen. So legte ich die letzten Kilometer des Heimweges unverrichteter Dinge unter die Räder.

Trotzdem war es ein schöner erster Ausflug im FrĂĽhling, ohne “dauernd an den Ranzen frieren zu mĂĽssen” wie sich ein Velofahrer an einem der Rotlichter in Lenzburg ausdrĂĽckte. Rechte hatte er aber schon.

11. April 2013
von Urs
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Letzte Worte zum Winterpokal

Dieses Jahr sind sich alle einig, dass es ein harter und langer Winter gewesen ist. Für den Radsport gab es aber trotz allem auch schöne Momente. Zum Beispiel jener März-Morgen, das ganze Furttal frisch verschneit, blauer Himmel und schönster Sonnenaufgang. Aber eiskalt. Bei mir bleiben solche schönen Erinnerungen in der Regel länger haften, als all die Fahrten durch Matsch und Regen. Die skizzierte Fahrt an diesem März-Morgen bleibt allerdings auch noch aus einem anderen Grund haften: es war der erste Plattfuss mit dem neuen Crossbike. Im Rucksack eingepackt hatte ich aber das Flickzeug und Ersatzmaterial für das Rennrad. 🙂 Fussmarsch war angesagt, mal was anderes.

Während der Zeit des Winterpokals gab es aber auch durchaus warme, oder wenigstens weniger kalte Tage. Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr zum Beispiel. Da lief bei Strava gerade der Wettbewerb, um 500 Kilometer während den Festtagen zu fahren. Nicht immer, aber fast die ganzen 500 Kilometer bin ich über vorwiegend trockene und schneefreie Strassen gerollt. Dank dem Föhn hatten wir manchmal auch schönste Aussichten auf den Alpenkamm.

Persönlich wurde es für mich im März besonders hart. Seit Jahren versuche ich im März nicht mehr auf die Rolle zu steigen und trotzdem fast täglich ein paar Kilometer zu bewältigen. Glücklicherweise hatte ich mir im Januar ein Crossbike gekauft, so konnte ich auf den verschneiten Strassen etwas einfacher dahinkurbeln als früher mit dem doch relativ schweren Mountainbike.

Die Wettbewerbe von Strava dĂĽrften fĂĽr mich einen nicht unwesentlichen Ansporn gewesen sein, noch mehr zu fahren, als all die anderen Jahre auch schon. Nicht nur die 500 KM zwischen Weihnachten und Neujahr, sondern auch noch der Wettbewerb “Fahren soviel wie möglich” im Januar spielte eine grosse Rolle.

So verwundert es wenig, wenn meine Statistik auch in diesem Winter wiederum noch besser aussieht. Die Zahlen in Klammern, stellen die entsprechenden Werte vom Vorjahr dar. Ich fuhr im Winter 2012/2013 während insgesamt 229:55 Stunden (219:38) 858 Punkte (823) ein und landete damit auf dem 270 (350) Platz. Insgesamt habe ich damit 146 Einheiten (105) abgeradelt. Wobei die Erhöhung dieser letzten Zahl auch damit zusammenhing, dass im aktuellen Winter ein Arbeitsweg zwei Einheiten darstellte und im Vorjahr noch eine. Wegen der Meldung jeder einzelnen Fahrt bei Strava, war es einfacher diese Änderung auch bis in meine Statistik durchzuziehen.

Auszug aus der Statistik

Winter
Stunden
Punkte
Einheiten
Schlussrang
2012/13
229:55
858
146
270
2011/12
219:38
823
105
350

Mehr Statistik im Winterpokal-Archiv

10. April 2013
von Urs
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Später als auch schon

Eines der Lämmer wurde schon vor Ostern geboren. Nur konnte ich es nie in einer halbwegs brauchbaren Position fotographieren, weil es meist zu weit weg war, oder ich eben nur mit dem Androiden unterwegs war und dabei nicht über ein so komfortables Zoom verfüge.

Das warten hat sich gelohnt. Die kleine Schafherde am Bahndamm bei meinem Heimweg, hat auch dieses Jahr wieder Nachwuchs von drei Lämmern erhalten. Eines dürfte ja schon gegen einen Monat alt sein und das Jüngste, das auch gleich das heutige Titelbild ziert, muss wohl noch etwas futtern, um das ganze Fell richtig auszufüllen.

Und weil es so schön ist, hier gleich die Drei noch nach Alter:


Nachwuchs bei der Schafherde
 
 
Nachwuchs bei der Schafherde
 
 
Nachwuchs bei der Schafherde


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden