Gestern während der Heimfahrt durch den Regen, den aufgewirbelten Sand von der Strasse, zeichnete es sich verstärkt ab. Immer wieder sprang die Kette auf ein anderes Zahnrädchen im Ritzel. Häufiger als während der letzten Fahrten üblich und das war schon eher überdurchschnittlich. Im gestrigen Regen tat ich das aber auf die äusseren Umstände ab.
Heute Morgen während der Fahrt zur Arbeit, ich wollte rasch vorwärts kommen, denn hinter mir nahte schon die Regenfront, während vor mir sich ein Sonnenaufgang abspielte. Nicht der schönste, aber immerhin Sonnenlicht zwischen Nebelbänken und rot geränderten Wolken. Es war gegen das Ende des Furttales, ich wartete gerade auf einen günstigen Augenblick um vom linksseitigen Radweg durch den Verkehr auf die rechte Fahrbahnhälfte zu gelangen, eine letzte Schaltbewegung noch, um mit dem richtigen Antritt hinüberzuwechseln.
Zack, ein kurzes heftiges metallisches Geräusch aus dem Schaltgehäuse an der rechten Seite des Lenkers. Die Kette rutschte hinten ab, auf das kleinste Zahnrädchen, also den grössten Gang. Da wir nichts mehr mit richtigem Antritt. Da war nur noch Würgen angesagt. Zudem rutschte die Kette auf dem Zahnrädchen wieder durch.
Tja, ich habs dann die letzten Kilometer, ähnlich einer lahmenden Ente, doch noch ins Geschäft geschafft.
Bis am Abend war der Regen vorbei, die Strassen trocken, sogar Frühlingssonne am Himmel. Nach einigen Schaltbewegungen stand fest: es stehen mir noch zwei Gänge der theoretischen 30 Stück zur Verfügung. Ob nur das Kabel im Schalthebel gerissen ist, oder gleich der ganze Schalthebel hinüber ist, wird der Mechaniker dann feststellen. Sicher ist, das Kabel lässt sich nicht aus der Hülle ziehen und das ist eigentlich auch gut so. Der Schalthebel lässt sich aber auch kaum mehr bewegen, das ist weniger gut. Vorne kann ich zwar alle drei Kettenblätter benutzen, doch läuft die Kette über das Grösste, kommen schon fast schmerzhafte Kratzgeräusche von unten herauf. Also bleiben zwei Gänge: das mittlere Kettenblatt mit dem äussersten Zahnrädchen hinten und das linke, kleinste Kettenblatt vorne, ebenfalls mit dem äussersten Zahnrädchen hinten. Da die Kette ja sowieso auch hinüber, beziehungsweise komplett verzogen und gedehnt ist, versuche ich mal mit so regelmässigem Druck wie nur möglich zu fahren und verhindere so weitestgehend alle weiteren Durchrutscher auf den Zahnrädern.
Erstaunlicherweise habe ich für diese Fahrt nicht einmal ganz so lange wie gestern im Regen gebraucht. Vielleicht müsste ich mir nach dieser Reparatur angewöhnen, etwas ketten- und zahnrädchenschonender durch die Gegend zur brettern.