Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

13. April 2013
von Urs
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Radfahrt
Nachmittag

leicht_bewoelkt

103.82KM

743 HM
03:57 H

Durch das Seetal hinauf und das Reuss- und BĂĽnztal hinunter

Es war um die Mittagszeit, dass ich dem Himmel glaubte, dass die schweren, schwarzen Wolken auch ohne Regenguss ĂĽber uns hinweg ziehen wĂĽrden. Einen letzten Blick auf das Regenradar und es sah wirklich niederschlagsfrei aus.

Meine Rundfahrt begann heute mit Fotographien in den Gemeinden von Villnachern, Schinznach-Dorf, Veltheim, Holderbank und Niederlenz. Alles in nächster Nähe, doch dann gab es kein Halten mehr. Über Lenzburg bin ich ins Seetal eingebogen. Ist noch ein bisschen merkwürdig, denn normalerweise fahre ich im Uhrzeigersinn um den Hallwilersee herum und fahre somit die heutige Strecke in der Regel recht zügig herunter. Heute hatte ich mal die Höhenmeter vor mir. Nichts schlimmes, aber halt bergauf. Dafür wurde ich entschädigt mit einem schönen Panorama auf unseren Alpenkamm. Noch ist vieles verschneit, bis weit hinunter. Bis zur ersten richtigen Passfahrt wird es wohl noch eine Weile dauern.

Anschliessend an den Hallwilersee habe ich heute auch noch den Baldeggersee angehängt.

Mittlerweile hatten sich die dunklen, schwarzen Wolken verzogen. Das Risiko eines Regengusses schwand dahin, dafür stieg das Thermometer schon fast in ungeahnte Höhen hinauf. Ich genoss die erste Fahrt in kurzfingrigen Handschuhen, auch die Schuhüberzüge hätte ich zu Hause lassen können. Velofahrer die mir entgegenkamen waren jedenfalls auch nicht einer Meinung bezüglich der Temperaturen. Von lang/lang bis kurz/kurz waren alle Varianten sichtbar.

Nach Hochdorf wählte ich als Ăśbergang einen der letzten HĂĽgel zwischen dem Seetal und dem Reusstal. Eine Weile lang fuhr ich auf der Höhe und hatte so einen schönen Ăśberblick ĂĽber das Reusstal. So in der Fernsicht, da sieht man den FrĂĽhling noch nicht recht. Die Wälder sind immer noch braun und leer. Aber in der Nähe, im Detail, da ist er angekommen. Ich glaube der Regen der letzten Tage hat nun auch den Boden und die Sträucher davon ĂĽberzeugt, dass Schluss ist mit Winter. Ăśberall spriesst es aus dem Boden und dem niederen GebĂĽsch. Die Forsythie hat ĂĽber Nacht ihr Gelb entfaltet, auf einem Acker wurden reihenweise Osterglocken zum selber pflĂĽcken angeboten, auch Spargeln waren zum “self picking” angeschrieben. Der grĂĽne Bärlauch am Boden hat nun Gesellschaft von vielen weissen, kleinen BlĂĽmchen erhalten. Auch in den privaten Gärten entlang der Strasse spriesst so einiges farblich aus dem Boden und den Töpfen. An einem Ort bin ich mit meinem Fotoapparat neben einem Busch gestanden und versuchte eine grosse Kirche aufzunehmen. Dauernd tropfte etwas an den Boden. Dieses GebĂĽsch hatte grosse Knospen und schien “voll im Saft” zu sein. Immer wieder bildeten sich kleine Tropfen an den Knospen und fielen dann zu Boden.

Nach Wohlen machte ich eine kleine Pause für die Suche eines Geocaches. Diese verlief leider ergebnislos. Es war mir irgendwann mal zu heikel mit den Rennradschuhen und den Schuhüberzügen an diesem steilen Bord in dornigem Gebüsch über einem Bach nach irgend einer Büchse oder Dose zu suchen. So legte ich die letzten Kilometer des Heimweges unverrichteter Dinge unter die Räder.

Trotzdem war es ein schöner erster Ausflug im FrĂĽhling, ohne “dauernd an den Ranzen frieren zu mĂĽssen” wie sich ein Velofahrer an einem der Rotlichter in Lenzburg ausdrĂĽckte. Rechte hatte er aber schon.

11. April 2013
von Urs
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Letzte Worte zum Winterpokal

Dieses Jahr sind sich alle einig, dass es ein harter und langer Winter gewesen ist. Für den Radsport gab es aber trotz allem auch schöne Momente. Zum Beispiel jener März-Morgen, das ganze Furttal frisch verschneit, blauer Himmel und schönster Sonnenaufgang. Aber eiskalt. Bei mir bleiben solche schönen Erinnerungen in der Regel länger haften, als all die Fahrten durch Matsch und Regen. Die skizzierte Fahrt an diesem März-Morgen bleibt allerdings auch noch aus einem anderen Grund haften: es war der erste Plattfuss mit dem neuen Crossbike. Im Rucksack eingepackt hatte ich aber das Flickzeug und Ersatzmaterial für das Rennrad. 🙂 Fussmarsch war angesagt, mal was anderes.

Während der Zeit des Winterpokals gab es aber auch durchaus warme, oder wenigstens weniger kalte Tage. Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr zum Beispiel. Da lief bei Strava gerade der Wettbewerb, um 500 Kilometer während den Festtagen zu fahren. Nicht immer, aber fast die ganzen 500 Kilometer bin ich über vorwiegend trockene und schneefreie Strassen gerollt. Dank dem Föhn hatten wir manchmal auch schönste Aussichten auf den Alpenkamm.

Persönlich wurde es für mich im März besonders hart. Seit Jahren versuche ich im März nicht mehr auf die Rolle zu steigen und trotzdem fast täglich ein paar Kilometer zu bewältigen. Glücklicherweise hatte ich mir im Januar ein Crossbike gekauft, so konnte ich auf den verschneiten Strassen etwas einfacher dahinkurbeln als früher mit dem doch relativ schweren Mountainbike.

Die Wettbewerbe von Strava dĂĽrften fĂĽr mich einen nicht unwesentlichen Ansporn gewesen sein, noch mehr zu fahren, als all die anderen Jahre auch schon. Nicht nur die 500 KM zwischen Weihnachten und Neujahr, sondern auch noch der Wettbewerb “Fahren soviel wie möglich” im Januar spielte eine grosse Rolle.

So verwundert es wenig, wenn meine Statistik auch in diesem Winter wiederum noch besser aussieht. Die Zahlen in Klammern, stellen die entsprechenden Werte vom Vorjahr dar. Ich fuhr im Winter 2012/2013 während insgesamt 229:55 Stunden (219:38) 858 Punkte (823) ein und landete damit auf dem 270 (350) Platz. Insgesamt habe ich damit 146 Einheiten (105) abgeradelt. Wobei die Erhöhung dieser letzten Zahl auch damit zusammenhing, dass im aktuellen Winter ein Arbeitsweg zwei Einheiten darstellte und im Vorjahr noch eine. Wegen der Meldung jeder einzelnen Fahrt bei Strava, war es einfacher diese Änderung auch bis in meine Statistik durchzuziehen.

Auszug aus der Statistik

Winter
Stunden
Punkte
Einheiten
Schlussrang
2012/13
229:55
858
146
270
2011/12
219:38
823
105
350

Mehr Statistik im Winterpokal-Archiv

10. April 2013
von Urs
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Später als auch schon

Eines der Lämmer wurde schon vor Ostern geboren. Nur konnte ich es nie in einer halbwegs brauchbaren Position fotographieren, weil es meist zu weit weg war, oder ich eben nur mit dem Androiden unterwegs war und dabei nicht über ein so komfortables Zoom verfüge.

Das warten hat sich gelohnt. Die kleine Schafherde am Bahndamm bei meinem Heimweg, hat auch dieses Jahr wieder Nachwuchs von drei Lämmern erhalten. Eines dürfte ja schon gegen einen Monat alt sein und das Jüngste, das auch gleich das heutige Titelbild ziert, muss wohl noch etwas futtern, um das ganze Fell richtig auszufüllen.

Und weil es so schön ist, hier gleich die Drei noch nach Alter:


Nachwuchs bei der Schafherde
 
 
Nachwuchs bei der Schafherde
 
 
Nachwuchs bei der Schafherde

9. April 2013
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkt

am späten Abend

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

66.01KM

410 HM
02:31 H

Fast wie eine Fahrt an die Boxe

Gestern während der Heimfahrt durch den Regen, den aufgewirbelten Sand von der Strasse, zeichnete es sich verstärkt ab. Immer wieder sprang die Kette auf ein anderes Zahnrädchen im Ritzel. Häufiger als während der letzten Fahrten üblich und das war schon eher überdurchschnittlich. Im gestrigen Regen tat ich das aber auf die äusseren Umstände ab.

Heute Morgen während der Fahrt zur Arbeit, ich wollte rasch vorwärts kommen, denn hinter mir nahte schon die Regenfront, während vor mir sich ein Sonnenaufgang abspielte. Nicht der schönste, aber immerhin Sonnenlicht zwischen Nebelbänken und rot geränderten Wolken. Es war gegen das Ende des Furttales, ich wartete gerade auf einen günstigen Augenblick um vom linksseitigen Radweg durch den Verkehr auf die rechte Fahrbahnhälfte zu gelangen, eine letzte Schaltbewegung noch, um mit dem richtigen Antritt hinüberzuwechseln.

Zack, ein kurzes heftiges metallisches Geräusch aus dem Schaltgehäuse an der rechten Seite des Lenkers. Die Kette rutschte hinten ab, auf das kleinste Zahnrädchen, also den grössten Gang. Da wir nichts mehr mit richtigem Antritt. Da war nur noch Würgen angesagt. Zudem rutschte die Kette auf dem Zahnrädchen wieder durch.

Tja, ich habs dann die letzten Kilometer, ähnlich einer lahmenden Ente, doch noch ins Geschäft geschafft.

Bis am Abend war der Regen vorbei, die Strassen trocken, sogar Frühlingssonne am Himmel. Nach einigen Schaltbewegungen stand fest: es stehen mir noch zwei Gänge der theoretischen 30 Stück zur Verfügung. Ob nur das Kabel im Schalthebel gerissen ist, oder gleich der ganze Schalthebel hinüber ist, wird der Mechaniker dann feststellen. Sicher ist, das Kabel lässt sich nicht aus der Hülle ziehen und das ist eigentlich auch gut so. Der Schalthebel lässt sich aber auch kaum mehr bewegen, das ist weniger gut. Vorne kann ich zwar alle drei Kettenblätter benutzen, doch läuft die Kette über das Grösste, kommen schon fast schmerzhafte Kratzgeräusche von unten herauf. Also bleiben zwei Gänge: das mittlere Kettenblatt mit dem äussersten Zahnrädchen hinten und das linke, kleinste Kettenblatt vorne, ebenfalls mit dem äussersten Zahnrädchen hinten. Da die Kette ja sowieso auch hinüber, beziehungsweise komplett verzogen und gedehnt ist, versuche ich mal mit so regelmässigem Druck wie nur möglich zu fahren und verhindere so weitestgehend alle weiteren Durchrutscher auf den Zahnrädern.

Erstaunlicherweise habe ich für diese Fahrt nicht einmal ganz so lange wie gestern im Regen gebraucht. Vielleicht müsste ich mir nach dieser Reparatur angewöhnen, etwas ketten- und zahnrädchenschonender durch die Gegend zur brettern.

8. April 2013
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkte_Nacht

am späten Abend

Dauerregen

66.05KM

374 HM
02:34 H

Frost am Morgen, Regen am Abend

Es war zu erwarten, dass es am Abend regnen wĂĽrde. Nach der Prognose im Niederschlagsradar mĂĽssten es zwei kĂĽrzere Wellen sein, die sich von Westen her durch das Mittelland bewegen. Dazwischen eine vielleicht einstĂĽndige Pause. Ich glaubte nicht ernsthaft daran, am Abend trockenen Rades nach Hause zu kommen.

Ich glaubte allerdings auch nicht, dass es genau in dieser Zeit meiner Heimfahrt regnen würde. Doch es traf sich genau so. Am Nachmittag schien noch einen Moment lang die Sonne, die automatische Sonnenblende jedenfalls wurde heruntergelassen. Als ich in die Umkleidekabine ging war es draussen noch trocken und als ich aus der Tiefgarage kam, hatte es gerade angefangen zu regnen. Es hörte auch nicht auf, bis ich zu Hause aus der Dusche kam. Ein Volltreffer also für Petrus, den Wettermacher.

Die Hinfahrt am Morgen übrigens wieder unter einem kalten Hochnebeldeckel. Zeitweise konnte man ein paar rötlich gefärbte Wolkenränder erkennen mehr nicht. Am Boden hingegen war der Bodenfrost deutlich sichtbar.

Seit ein paar Tagen bevölkert sich die Strecke wieder mit weiteren “Biketoworklern”. Heute Morgen hatte ich gerade zwei solche erwischt. Beide bummelten irgendwie so vor sich hin. Den einen kurz vor Baden, den anderen etwa in der Mitte des Furttales. Während ich bei demjenigen vor Baden sofort merkte, dass er sich in meinem Windschatten weiterziehen liess, bemerkte ich dies bei demjenigen im Furttal erst in der Stadt. Der von Baden hatte ja auch so eine Wahnsinnslampe am Helm montiert, als mĂĽsste er die ganze Strasse mit Tageslicht versorgen.

Aber wo bleiben die alle, wenn es auf dem Heimweg regnet? Da war keiner mehr da.


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden