Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

13. September 2012
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Still und leise

Still und leise

… habe ich kĂĽrzlich meinen 10’000. Kilometer in diesem Jahr auf dem Rad ĂĽberrollt. Dazu passend, oder vielleicht auch als Folge davon, ist auch der 100’000. Höhenmeter schon seit längerem erkurbelt. FĂĽr die sehr frĂĽhe Erreichung dieser beiden Jahresziele gibt es eigentlich nur einen Auslöser: INFERNO MĂśRREN, und damit auch die Ungewissheit 97km und ĂĽber 2000 Höhenmeter in fĂĽnf Stunden fahren zu können. Da war Training angesagt.

Dabei lernte ich durch einen Kollegen Strava kennen. Eine Radfahrer / Rennfahrer – Community welche ihre aufgezeichneten Tracks bei Strava zur Auswertung hochladen kann. Dabei werden allerlei Auswertungen gemacht und vor allem auch direkte Vergleiche mit gefahrenen Zeiten, Kilometern und Höhenmetern anderer Radfahrer angestellt. Da sich die Community mittlerweile auch bei uns ziemlich verbreitet, können so direkte Vergleiche auf reellen und sogar bekannten Strecken zwischen mehreren Fahrern gemacht werden. Das spornt an und motiviert.

Nebst diesen direkten Vergleichen auf der Strasse, werden ab und zu auch Wettbewerbe ausgeschrieben. Zum Beispiel innert einer Woche knapp 7’000 Höhenmeter zu fahren oder ein andermal während eines Monates gut 2’500 km zu fahren. Weil ich zudem meine eigene Fahrerei ĂĽber das ganze Jahr besser verteilen wollte, habe ich mir vorgenommen, in 10 von 12 Monaten jeweils 1’000 Kilometer zu fahren. Die Ausnahmen sind der Monat in dem die Familie auch Ferien geniesst und vielleicht noch ein Monat witterungsbedingte Reduktion.

Auch mein drittes Ziel, die 100. Fahrt auf dem Arbeitsweg ist nicht mehr in allzuweiter Ferne. Ich habe dazu noch 13 Fahrten zu absolvieren. Ich rechne damit, dass auch dieses Ziel spätestens mitte Oktober erfüllt sein dürfte.

Und dann? ? ?

Ja dann fängt ja schon bald wieder der Winterpokal an und die Fräserei geht weiter. 🙂

12. September 2012
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Fast alles richtig gemacht

Fast alles richtig gemacht

Dass es auch ein bisschen GlĂĽck, WetterglĂĽck, braucht, bis eine solche Fahrt zu einem schönen Erlebnis wird, ist auch klar und das nehme ich auch dankbar entgegen. So regnete es nie den ganzen Tag. Dreimal am Nachmittag, ein viertes Mal bin ich dem Regen noch knapp entkommen. Ich habe sehr schöne und warme Tage genossen. Konnte auf dem höchsten Punkt, am Fusse des Tiefenbachgletschers auf 2’830 Meter ĂĽber Meer in kurz/kurz bei strahlendem Sonnenschein draussen auf dem Parkplatz meine Fotos machen und die Gletscherwelt in Ruhe anschauen. In der zweiten Woche, also ab 12. August, wurde es dann allerdings so warm und heiss, dass ich jeweils froh war, etwas in der Höhe, ĂĽbernachten zu können (Faido, Oberwald, MĂĽrren, alles ĂĽber 1000 Meter ĂĽber Meer)

Obwohl ich seit Jahren, alle meine sommerlichen Reisen immer sehr minutiös und möglichst genau versuche zu planen, so hatte ich diesmal mit dem Tourenplaner von quäldich.de ein sehr gutes Instrument gefunden. Es gibt davon eine Onlineversion und eine Version fĂĽr den Download auf den PC/Notebook. Ich benĂĽtzte nur die auf dem Notebook installierte Version. Sie kann gut “customized” werden, also vor allem meinen Leistungsfähigkeiten bezĂĽglich Höhenmeter und Kilometer angepasst werden. Hat man sich dann mal die gewĂĽnschte Strecke zusammengeklickt, erhält man sofort die individuell berechneten Kilometer, Höhenmeter und vor allem die geplante Fahrzeit.

Genau da habe ich am meisten gestaunt: mit dem Tourenplaner habe ich eine Fahrzeit von 101:23 Stunden geplant. Effektiv gefahren bin ich 102:02 Stunden. Es ist mir schon klar, dass das nur die Spitze aller Fehler, Umwege und Routenänderungen während der Fahrt ist, aber dennoch. Bei den KM sieht das Ergebnis ähnlich gut aus. Geplant waren 1’694 km und gefahren bin ich 1’806 km, also gerade mal gut 100km mehr. Diese Differenz rĂĽhrt daher, dass ich mir während der Reise einen ganz anderen Weg fĂĽr die Ăśberfahrt ĂĽber die Grossglockner-Hochalpenstrasse zurecht gelegt habe, weil ich diese Strecke ohne Anhänger bezwingen wollte. Das kostete auf jeden Fall zusätzliche KM. Einzig bei den Höhenmetern, da rechnet der Tourenplaner etwas grosszĂĽgiger. (29’500 geplant und 26’800 gefahren). Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich die Grossglockner-Hochalpenstrasse doch nicht bis ganz hinauf gefahren bin (ca – 700 Höhenmeter). Auch habe ich ein paarmal verzichtet durch die vielen kleinen Dörfer zu fahren und habe damit sicherlich ein paar Auf und Ab’s ausgelassen.

Die zweite gute Idee war, das Suchen der Hotels nicht nur auf den Abend der Ankunft zu beschränken, sondern entweder schon am Vorabend oder dann im Verlaufe des Tages ein Hotel zu reservieren. Dazu habe ich mir die “App” von booking.com auf den Androiden geladen. Mit dem Notebook konnte ich ja Online Reservationen vornehmen. Nicht nur mit der Applikation und den ausgewählten Hotels habe ich ausschliesslich gute Erfahrungen gemacht, sondern auch auf meine Fahrerei hat sich dies nur positiv ausgewirkt. Persönlich finde ich es eben doch viel besser, wenn man im Verlaufe des Tages weiss, wo sich am Abend das Bett und der gedeckte Tisch befinden. Allerdings gab es auch hier ein paar kuriose Momente. So zum Beispiel in Matrei im Osttirol: Ich wusste wirklich nicht, wie weit ich noch das Tal hinunterfahren sollte, um eine möglichst gute Ausgangsposition fĂĽr den nächsten Tag (Fahrt zum Grossglockner) und den ĂĽbernächsten Tag (Weiterfahrt/Heimfahrt in Richtung SĂĽdtirol) zu bekommen. Zudem war ich in diesem Zeitpunkt auf der Flucht vor einem Gewitter. So schaute ich auf der Applikation nach “Unterkunft in ihrer Nähe”. Nach dem ich die Reservation getätigt hatte, drehte ich noch eine Runde um das Dorf, um dem Hotelier wenigstens die Chance zu geben, meine Reservation noch “bĂĽrokratisch” vorbereiten zu können. Hat bestens funktioniert.

Oftmals ging es aber deutlich geordneter zu und her: Im Inntal, im Kampf gegen den Gegenwind, wusste ich sehr bald, dass das ursprĂĽngliche Ziel KitzbĂĽehl wohl kaum zu einem vernĂĽnftigen Zeitpunkt zu erreichen ist. Um mich von “Erfolgsdruck” und unnötigem “Stress” zu befreien, buchte ich dann, als ich mir gut vorstellen konnte, wenigstens den Rand des Inntales erreichen zu können. Etwa zwei Stunden vor Hotelankunft war klar, wo mein Nachtessen und das Bett stehen wĂĽrden, mitten in Wörgl.

Auch gefallen hat mir, ab und zu mal eine Auffahrt ohne den Anhänger machen zu können. Klar, die Stichstrassen zu den Gletschern hinauf (Kaunertal und Ă–tztaler Gletscherstrasse) boten sich eigentlich fĂĽr so etwas richtig an. Die Rundfahrt ĂĽber die Grossglockner Hochalpenstrasse musste ich allerdings wegen des Wetters und der mit 180KM und etwa 3’000 Höhenmetern doch recht anforderungsreichen Aufgabe, allerdings abbrechen.

Richtig gut getan, hat mir auch der freie Tag in MĂĽrren. Ziemlich gut erholt habe ich mich auch jeweils auf langen Strecken bergab. So zum Beispiel nach dem Staller Sattel (2’052 Meter ĂĽber Meer) nach Bozen (280 Meter ĂĽber Meer) im SĂĽdtirol: fast 90 KM bei schönstem Wetter, kaum einer nennenswerten Gegensteigung, fast ausschliesslich bergab.

Ich glaube, so würde ich es das nächste Mal wieder machen, mal abgesehen von diesem Patzer an der Grossglockner Hochalpenstrasse.

Zum Schluss noch ein bisschen Statistik:

Was Messwert / Zahl
Erkurbelte Höhenmeter: 26’816 HM
Höchster Punkt: 2’830 MĂĽM (Ă–tztaler Gletscherstrasse, Tiefenbachferner)
Gefahrene Kilometer: 1’806 Km
Gefahrene Kilometer pro Tag: 120 Km
Stunden auf dem Rad: 102 Std
Bezwungene Passhöhen: 18
Durchschnittsgeschwindkeit ĂĽber alle Tage: 17.7 km/h
Gefahrene Tage: 15
Tage ohne Regen: 12
Tage mit Regen: 3
Plattfuss: 1
Fotoalbum: 1

zum Fotoalbum dieser Reise

Wo wurden die Fotos dieser Reise gemacht?

11. September 2012
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr MerkwĂĽrdiger Tag

Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkte_Nacht

am späten Abend

bewoelkt

71.5KM

503 HM
H

MerkwĂĽrdiger Tag

Es ist manchmal merkwĂĽrdig. Da fährt man bald täglich die gleiche Strecke hin und ungefähr die gleiche Strecke zurĂĽck. Man glaubt in der Zwischenzeit, man kenne jede Rille, jedes Geholper auf der Strasse, ja bald jedes Auto, oder wenigstens den “Verkehr” als ganz allgemeine Gruppierung von Gleichgesinnten, nämlich Pendlern. Und doch ist jeder Tag verschieden.

Heute zum Beispiel: Irgendwie machte der Verkehr einen nervösen Eindruck. Buschauffeure, wenigstens diejenigen im Aargau und von der RVBW (Baden-Wettingen) kenne ich sonst nur als sehr rĂĽcksichtsvolle Fahrer in ihren riesigen Gefährten, die auch mal warten bis der Radfahrer vorbei ist, oder auf der Anzeige der Zielhaltestelle auch schon mal ein “Danke” aufblinken lassen, wenn man ihnen die Vorfahrt lässt. Doch heute passte die Drängelei nicht in dieses Bild.

Sie waren aber nicht alleine. Da ist auch noch jener Autofahrer, der zwar zügig in den Kreisel reinfährt, doch mitten drin verlassen ihn alle guten Geister und er steht auf die Bremse. Gut war daneben Platz genug um daran vorbeizukommen. Auch jenen Velofahrer im Kreisel zähle ich zu den merkwürdigen Kollegen, der immerhin im Vortritt ist, dann aber doch fast anhält um ein Auto reinzulassen, das am Kreisel wartet.

Dann war da noch dieses Gedränge um den Kreisel in WĂĽrenlos. Schon dutzende Male habe ich da die dreiviertel Drehung zwischen und vor allen möglichen Autos zĂĽgig durchkurbeln können. Doch heute klappte das nicht. Schon beim ersten “Ausgang” wurde reingedrängelt. Das Auto vor mir musste plötzlich nicht mehr, ob es schon beim zweiten Ausgang raus will oder doch lieber erst beim Dritten.

In diese nervös-unsicher-hastige Stimmungslage passte eigentlich ganz gut, dass auch die Halterung meiner GoPro am Lenker brach. Ich sah noch, wie sie merkwürdig heftig schwankte und schon rumpelte sie auf den Boden. Glücklicherweise auf einem Radweg und nicht mitten in diesem Verkehr.

Bis am Abend schien sich dann wieder alles beruhigt zu haben. Die Fahrt auf dem Heimweg verlief ganz gut. Ab und zu fielen ein paar einzelne Regentropfen, ein paar heftige Windböen die ein paar leere Grünabfall-Container zum Umstürzen brachten und ein paar Verkehrstafeln bei Baustellen flachlegten. Nach dieser ersten Windwelle wurde es wieder ruhig. Der Regen kam auch erst viel später.

10. September 2012
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Nochmals sommerlich

Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

Nacht_mit_wenig_Wolken

am späten Abend

dunstig

72.2KM

516 HM
02:35 H

Nochmals sommerlich

Während der Nacht muss es geregnet haben. Jedenfalls waren die Strassen in den Quartieren noch nass. Bei meiner morgendlichen Wegfahrt zur Arbeit war der Himmel aber schon bereits wieder klar und fast wolkenlos. Erstaunlicherweise zeigte das Thermometer immer noch 17 Grad an. So fuhr ich wieder mal mit kurzen Beinen aber an den Armen dann doch die Armlinge. Ich traute dieser Wärme in der Nähe des Hauses eben doch nicht ganz.

Mittlerweile ist auch die Zeit der schönen Sonnenaufgänge vorbei. Kurz vor dem Stadtrand in Zürich meldete das GPS den astronomischen Sonnenaufgang. Es war kurz vor sieben Uhr. Ab dann dauert es ja bekanntlich noch eine Weile, bis man die Sonne als leuchtende Kugel am Horizont sehen kann. Ich fuhr jedenfalls gerade die Rampe in den Velokeller hinunter, als ich sie im letzten Moment noch zwischen den Hochhäusern und hinter den Bäumen erspähen konnte.

Vielleicht reicht es nach der Zeitumstellung Ende Oktober nochmals fĂĽr ein paar Aufnahmen. Mal sehen.

Derzeit kann ich auch die Fahrten am Abend bei angenehmen Temperaturen durchradeln. Ich geniesse es, noch ein paarmal in kurz/kurz, weder übermässig schwitzen noch frieren zu müssen.

Entlang des Weges werden bereits die ersten KĂĽrbisse zur Schau gestellt und zum Kaufe angeboten. Derweil sich die Maisfelder wohl langsam etwas einsam vorkommen mĂĽssen. Nebst ein paar Blumenfelder und ein paar Reihen Sonnenblumen “zum selber PflĂĽcken”, sind es bald noch die einzigen grösseren Pflanzen ĂĽber der Erde, welche noch nicht geerntet sind.

Man spürt, wie sich der Sommer langsam verabschiedet und dem Herbst Platz macht. Dazu passt ja auch, dass die Schatten immer länger werden.

7. September 2012
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Wieder besser

Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

Nebel

am späten Abend

schoenster_Sonnenschein

71.5KM

507 HM
02:36 H

Wieder besser

Der Titel darf ruhig mehrdeutig verstanden werden. Nach der gestern geschäftlich “verordneten” Fahrradabstinenz mochten auch die Beine wieder kurbeln. Das Wetter war ebenfalls besser, wenngleich auch etwas kĂĽhler.

Bei der morgendlichen Abfahrt zu Hause war der Himmel noch klar. die letzten Sterne funkelten gerade noch. Ăśber Baden wurde es langsam heller und damit zeichnete sich auch ab, dass mindestens in den Tälern um die Lägern herum, wohl Nebel liegen wĂĽrde. Bereits nach WĂĽrenlos bei der Einfahrt ins Furttal wurde ich von seinen feuchten Schwaden umsponnen. Während meine Brillengläser gerade noch so von der Feuchtigkeit verschont blieben, erwischte es die GoPro-Linse mit einer feuchten Linse. 

Nebel im Furttal

Nebel im Furttal

Wobei der Nebel auch seine schönen Seiten haben kann. Als sich dann gegen Ende der Fahrt der Nebel mehr und mehr in die tiefer gelegenen Gebiete zurückzog, trocknete offenbar auch die Hülle über der Linse der GoPro wieder, so dass es ein zweites Mal für einen recht guten Schnappschuss reichte.

Schnelle Kurve

Schnelle Kurve

Erst recht am Abend, als ich bei vollem Sonnenschein und wieder angenehmen Temperaturen den Heimweg unter die Räder nahm. Das Foto entstand wohl genau in der Mitte der Kurve, dort wo sich der Radfahrer bei genügend Tempo so richtig in die Fliehkraft legen kann. 🙂


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden