Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

24. August 2012
von Urs
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Glacier-Express: Hinweg

Von den SBB und zusammen mit der Matterhorn Gotthard Bahn gibt es die Möglichkeit einer Fahrt entlang der Gletscher. Dabei wird die Strecke vom Wallis durch das Urserental, dann das Rheintal bis Chur und anschliessend wieder hinauf ins Engadin mit der Bahn, im extra dafür eingerichteten Panorama-Wagen und im Extrazug gefahren.

Zum Abschluss der Sommerferienzeit haben wir uns diesen Ausflug geleistet. Irgendwie passt er ja auch zu meinen Fahrten mit dem Rennrad ĂĽber Gletscherstrassen und Hochalpenstrassen von vor ein paar Tagen.

Heute erlebten wir also den ersten Teil dieser Fahrt, den Hinweg.

Von unserem “Heimatbahnhof” ging es mit den SBB via Olten, Bern, Thun und Spiez nach Visp. Dort sind wir umgestiegen in die Matterhorn Gotthard Bahn, also die Schmalspurbahn nach Zermatt hinauf. Um die Mittagszeit versammelten wir uns dort um unsere Reiseleitung. Nach einem kurzen Besuch von Zermatt, ging es aber sofort mit der Standseilbahn auf die Sunnegga hinauf, wo wir erst einmal einen Walliserteller serviert bekamen und anschliessend unsere knurrenden Mägen bei Raclette Ă  Discretion beruhigen konnten. Klar, dass dazu auch ein einheimischer Fendant schon fast obligatorisch auch dazu gehört.

Nach dem Einchecken im Hotel, wieder unten in Zermatt, erfuhren wir an einem kleinen Spaziergang durch Zermatt viel ĂĽber das Dorf. Seine BemĂĽhungen zum Erhalt des Images als “Bergsteigerdorf” so gut das eben geht, dann aber auch ein paar Aussagen zu Grösse und Wachstum, die Sorgen mit der “Autofreiheit” im Dorf. Klar durfte auch nicht der Besuch des Denkmals des ältesten BergsteigerfĂĽhrers fehlen. Hat er doch in seinem Leben das Matterhorn 370 mal bestiegen. Die letzte ĂĽbrigens mit 90 Jahren im Jahre 1990.

Wir erfuhren auch einiges über den Wettlauf bis zur Erstbesteigung des Matterhorns am 13. und 14. Juli 1865 über den Hörnligrat und nur 3 Tage später am 16. und 17. Juli 1865 über den Liongrat. Zum Abschluss des Rundganges besuchten wir auch das Bergsteigerführer-Denkmal auf dem Friedhof von Zermatt. Wobei zu sagen ist, dass nicht alle in der Funktion als Bergsteigerführer ums Leben gekommen sind, sondern manchmal eben auch als Retter, oder in Folge von Lawinenniedergängen.

EdelweissLeider zeigte sich das Wetter heute nicht so von der schönsten Seite. So trug zum Beispiel das Matterhorn heute den ganzen Tag einen Wetterhut. Ein paar andere schöne Eindrücke konnten wir aber trotzdem auch an diesem ersten Tag mitnehmen.

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19. August 2012
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

schoenster_Sonnenschein

Nachmittag

schoenster_Sonnenschein

150KM

1200 HM
07:00 H

16. Tag: Lauterbrunnen – Brugg

Noch bevor der Wecker mich aus dem Bett läutete, schien bereits wieder eine strahlende Sonne von einem wolkenlosen Himmel herunter. Nach dem gestrigen langen Tag und dem Rennen über die Grosse Scheidegg fühlte ich mich erstaunlich gut. Gute Voraussetzungen also, um auch die letzte Etappe, den Weg nach Hause, ohne Bedenken in Angriff zu nehmen.

Nach einem kräftigen und ausgiebigen Morgenessen brachte ich mein Vehikel zur Bahnstation der Lauterbrunnen – MĂĽrren Bahn. Dort wurde es auf einen kleinen Container verladen, der dann später an der Endstation der Eisenbahn in der GrĂĽtschalp unter die Gondel der Luftseinlbahn gehängt wurde, welche uns nach Lauterbrunnen hinunter trug. Ziemlich genau um neun Uhr war ich fahrbereit fĂĽr den Heimweg.

Das Lütschine-Tal nach Interlaken, auf der nördlichen Seite des Brienzersees in Richtung Meiringen bis nach Brienz, wo ich die Abzweigung zum Brünig hinauf nahm. Die 400 Meter Höhendifferenz waren zwar ziemlich schweisstreibend, dies obwohl ich doch noch einigermassen viel im Schatten des Waldes nach oben kurbeln konnte. Auf dem Brünig-Pass dann das obligate Passfoto. Ich fuhr ohne langen Aufenthalt weiter, hinunter über Lungern, Giswil, Sachseln bis nach Alpnachstad, wo ich eine längere Pause für das Mittagessen einlegte.

Anschliessend dann entlang des Vierwaldstättersees ĂĽber Luzern nach Eschenbach hinauf, die zweite nennenswerte Steigung am heutigen Tag war somit auch geschafft. Es lief gut, ich kam rasch vorwärts. Etwas erschrocken bin ich, als Hochdorf angeblich grossräumig hätte umfahren werden sollen. Das passte mir gar nicht. Da mir aber einige Velofahrer entgegenkamen, dies trotz ausgeschildertem “Allgemeinem Fahrverbot”, versuchte ich trotzdem eine Fahrt durch Hochdorf. Zu meiner Ăśberraschung geriet ich so mitten in einen autofreien Sonntag am Baldeggersee.

Es war noch ein schönes Gefühl, mit dem Rennrad und dem Anhänger zwischen all den Militärfahrrädern, Mountainbikes mit Kinderanhänger, Elektrobikes, Rollschuhen und Inlineskatern fast dem ganzen Baldeggersee entlang fahren zu können.

Anschliessend dann den Rest des Seetals hinuntergefahren, ĂĽber Fahrwangen und Meisterschwanden nach Villmergen. Dort wegen einer Veranstaltung doch nochmals eine kleine Umleitung nach Anglikon. Doch dann ging es fast nur noch geradeaus auf altbekannten Strassen und Wegen bis vor das heimatliche Gartentor.

Unspektakulär, aber heiss. Die heisseste angezeigte Temperatur, welche ich gesehen habe, war wohl diejenige kurz vor Aesch, mit 37 Grad. Klar, da habe ich meine Bidons ein paar Mal mit Wasser gefüllt. Nicht weil sie dauernd leergetrunken geweseen wären, aber das Wasser, warm und geschmacklich kaum zu unterscheiden von warmem Plastik, mag ich nicht so sehr.

Auch von dieser Fahrt gibt es leider noch keinen Track, weil das GPS noch beim Kollegen im Auto lag. Gemäss Tourenplaner von “quäldich” mĂĽssten es aber ungefähr 150 Kilometer gewesen sein.

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18. August 2012
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

schoenster_Sonnenschein

Nachmittag

schoenster_Sonnenschein

97KM

2100 HM
04:45 H

15. Tag: Inferno MĂĽrren

Als Team “Das wilde Quartett” haben wir heute am Inferno MĂĽrren einen schönen Erfolg erreicht. Als wir uns Anfang Jahr anmeldeten wussten wir ja nicht so ganz genau auf was wir uns da einliessen. Schnell wurde uns zwar klar, dass wir wahrscheinlich keine Chancen auf einen Spitzenrang hatten, doch Letzte wollten wir auch nicht werden. Gemäss den heute Abend vorliegenden Ranglisten haben wir von 148 Teams, immerhin den 132. Rang erreicht. Wir, das sind eine Schwimmerin, ich als derjenige der den Teil des Rennrades bestritten hat, ein Mountainbiker und ein Läufer. Alle haben wir unser Bestes gegeben, wir hatten auch noch etwas Fun dabei, fĂĽr die meisten von uns war das GefĂĽhl des Rennens, die Rennatmosphäre neu. Es war zwar hart, aber noch nicht die Hölle (Inferno).

Danke an dieser Stelle, allen, die uns und mir die Daumen so fest gedrĂĽckt haben.

Als ich den Zeitmesserchip von der Schwimmerin übernommen hatte, ging es sofort in die Berge, wenigstens hinauf auf den Beatenberg. Mein Start erfolge knapp vor acht Uhr, der Morgen war selbst heute noch kühl. Einen schönen Teil des Aufstiegs auf den Beatenberg führte durch den Wald. Erst nach der Abfahrt nach Interlaken hinunter, dann dem Brienzersee entlang bis Meiringen, da war die Hitze erstmals in Ansätzen spürbar.

Bei der Verpflegung kurz vor Meiringen griff ich nochmals kräftig zu. Isostar-Riegel, Bananen und Getränke lagen bereit. Kaum war das während der Fahrt gegessen, ging es kurz nach Meiringen auch schon in die Rampe zur Grossen Scheidegg hinauf.

Während des 600 Höhenmeter langen Aufstiegs am Beatenberg, dann durch die Ebene zwischen Thunersee und Brienzersee, sowie entlang dem Brienzersee, lief es mir sprichwörtlich sehr gut. Keine Übersäuerung der Beine, immer das Gefühl, es könnte noch etwas mehr sein, aber auch immer die Angst, vielleicht im 1200 Höhenmeter langen Aufstieg zur Grossen Scheidegg doch noch einzubrechen.

Nach der Abzweigung nach Meiringen ging ich deshalb den Aufstieg etwas vorsichtiger an. Hohe Trittfrequenz, kleine Gänge, ich fand den Rhythmus sehr rasch. Die Auffahrt zur Grossen Scheidegg weist ein paar flachere StĂĽcke auf, welche ich jeweils fĂĽr Verpflegung und Getränke nutzte. So gelang mir, fĂĽr meine Verhältnisse, ein schon fast sensationeller Aufstieg. Ohne Anzuhalten, mal abgesehen von der 18% – Rampe nach der Schwarzwaldalp, konnte ich pausenlos durchkurbeln.

Die Abfahrt von der Grossen Scheidegg nach Grindelwald hinunter ist sehr steil, teilweise auch recht holprig, enge Spitzkehren. Dennoch konnte ich meinen Zeitmessungschip etwa eine Viertelstunde frĂĽher als geplant an den Mountainbiker ĂĽbergeben.

Leider gibt es von dieser Fahrt heute keinen Track des GPS-Gerätes. Ich liess das Gerät im Wagen unseres Team-Supporters liegen, der uns jeweils an die Startorte brachte und von den Wechselzonen wieder abholte.

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17. August 2012
von Urs
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14. Tag: Ruhetag in MĂĽrren

Der heutige Tag ist schnell erzählt: Nach einem ausgiebigen Frühstück habe ich mich noch um die letzten Details des morgigen Inferno Mürren gekümmert. Da werde ich ja im Rahmen der Team Trophy den Teil des Rennrades übernehmen. Nachdem mir die Schwimmerin den Zeitmessungschip übergeben hat, ist mein Teil eine Fahrt von Oberhofen am Thunersee über Beatenberg nach Interlaken, entlang dem Brienzersee bis nach Meiringen und dann über die Grosse Scheidegg nach Grindelwald hinunter. Dort wird dann der Mountainbiker die Strecke fortsetzen. Für mich sind das 97 km Fahrt und gut 2000 Höhenmeter. Zeit dazu habe ich höchstens 5 Stunden. Mal sehen, ob sich die ganze Höhenmeter-Klettererei der letzten Tage eher positiv oder negativ auswirkt. Knapp wird es auf jeden Fall. Mal sehen und vielleicht drückt mir ja jemand die Daumen. Spätestens 08:15 muss es in Oberhof losgehen.

Den restlichen Tag habe ich mich hier in der Bergwelt etwas umgesehen, mit Standseilbahnen und Drahtseilbahnen rauf und runtergefahren, natürlich fein gegessen und vor allem das sehr schöne und warme Wetter genossen. Hier in Mürren, auf 1850 Meter und höher, ist es wirklich angenehm warm, jedenfalls (noch?) nicht zu heiss.


DSC00544

Auch schöne Gletscher hat es hier.

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16. August 2012
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

etwas_Wolken

Nachmittag

leicht_bewoelkt

93.9KM

1458 HM
05:44 H

13. Tag: Oberwald – Lauterbrunnen

Langsam gewöhne ich mich an die morgendlichen Schauer. Doch so heftig wie heute Morgen kam es noch nie: es begann etwa Nachts um fünf Uhr, als das offene Fenster zuschlug. Der Hotelier meinte dann später, das sei ein Sturm gewesen, der von der Furka runtergekommen sei. Das seien immer die heftigsten Regenfälle. Tatsächlich muss innert kürzester Zeit recht viel Wasser vom Himmel gekommen sein. Zudem fand das Unwetter den Ausgang aus den Tälern nicht und kam später nochmals zurück. Da war ich aber gerade beim Morgenessen.

Als ich meine Füsse gegen neun Uhr einklickte, war zwar alles noch nass, das Unwetter schien sich gegen das Unterwallis hin zu verziehen, doch was blieb, war immer noch ein teils recht kräftiger und böiger Wind von der Furka herunter. Für mich, wenigstens teilweise halt Gegenwind. Dafür klarte der Himmel mehr und mehr auf. Die restlichen Wolken hingen um die Berggipfel herum.

Schon bald nach meinem Start in Oberwald musste ich allerdings das gelbe Jäckchen anziehen. Die Winde von der Furka kühlten mich mehr aus, als dass ich trotz der Anstrengung Wärme produzierte.

Im unteren Teil der Passstrasse, also bis Gletsch hinauf, konnte ich teilweise im Windschatten der Berghänge fahren. Ab Gletsch bis auf die Passhöhe der Grimsel hat es ziemlich viele Spitzkehren. Da konnte ich wenigstens nach jeder zweiten Kehre vom Furkawind profitieren.

DSC00524Vermutlich dank der Regenfälle, kam ich in den Genuss einer fantastischen Sicht auf die umliegende Bergkette.

Auffahrt auf die GrimselEtwas bedauerlich finde ich den Schwund des Rhonegletschers. Ich mag mich noch daran erinnern, wie ich als Kind damals gesehen habe, wie der Gletscher wenigstens ein Stück weit ins Tal hinunter reichte. Heute plätschert da zwar die noch junge Rhone herunter, doch die ganze Romantik ist halt verloren, wohl eine Folge des allgemeinen Klimawandels.

Auf der Grimsel selber war es heute fĂĽrchterlich kalt und windig. Ich hielt mich nicht lange auf und fuhr ins Haslital hinunter.

DSC00526Etwa in der Häflte der Abfahrt, bei der Scharzbrunnen-Brücke, suchte ich mit klammen Fingern noch nach einem Geocache. Die Scharzbrunnen-Brücke ist ein Überbleibsel aus alter Zeit. Als 1882 die Gotthardbahn eröffnet wurde, brach der Saumverkehr zusammen. Deshalb baute man gegen Ende des 19. Jahrhundert am Grimsel eine fast nur touristisch genutzte Strasse, aus der dann später die heutige Passstrasse entstand. Die Schwarzbrunnenbrücke wurde 1892 aus Granitquadern gebaut und war Teil dieser alten Grimsel-Passstrasse (Wissen aus Geocaches).

Die weitere Abfahrt verlief unspektakulär. Nach Innertkirchen, dort wo die Strasse in weiteren Spitzkehren nach Meiringen hinauf geht und so die Aareschlucht umfährt, war mir immer noch kalt. Es dauerte bis fast an den Brienzersee, bis ich mich endlich meines gelben Jäckchens entledigen konnte.

Später folgten dann Interlaken und Lauterbrunnen. Anfänglich glaubte ich einen Weg nach Mürren gefunden zu haben. Ein Weg, markiert als Radweg, entpuppte sich dann nach einigen Kieswegen und immer steiler werdendem Gefälle eben doch als Mountainbikeweg. Ich kehrte um zur Talstation der Schilthornbahn in Stechelberg und liess mich hinauftragen. So verschenke ich zwar etwa 700 Höhenmeter, kam dafür aber einigermassen zeitig im Hotel an.

Ein wider Erwarten kühler Tag, aber mit besondern schönen Ausblicken in die Alpenwelt, wenigstens noch am Morgen.

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