Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

15. Juli 2012
von Urs
Kommentare deaktiviert für Rundfahrt: Aargauer Jurapässe

Radfahrt
Vormittag

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

Nachmittag

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

115.4KM

2416 HM
05:53 H

Rundfahrt: Aargauer Jurapässe

Heute fuhr die Tour de France in die Pyrenäen ein. Diese Bergkette im SĂĽden von Frankreich ist erst seit 1910 im Programm der Tour de France. An diesem denkwĂĽrdigen 27. Juli 2010 mussten die Fahrer gleich ĂĽber die 4 Pässe Col du Peyresourde, Col d’Aspin, Col du Tourmalet, und den Col d’Aubisque fahren/laufen/rennen. Wenn man bedenkt, dass die Strassen dannzumal noch nicht geteert waren, kaum Zuschauer an den Strassenrändern standen und applaudierten, kein Werbetross und keine Fahrzeuge mit Ersatzrädern und medizinischer Versorgung die Fahrer begleiteten, diese also in der wilden Welt der Pyrenäen alleine auf sich gestellt waren, zudem auch noch mit Bären zu rechnen war, mag es verständlich sein, dass die Presse damals von einer gefährlichen und bizarren Etappe schrieb.

Der Franzose Francois Lafourcade erreichte damals als ersten den Col d’Aubisque. FĂĽnfzehn Minuten später kam Octave Lapize an, dies nachdem er lange gefĂĽhrt hatte und doch noch von Lafourcade ĂĽberholt wurde. Seine Enttäuschung muss riesig gewesen sein, denn als er an den auf dem Aubisque wartenden Organisatoren und Sponsoren vorbeilief, rief er ihnen “Assassins” (Mörder) entgegen. Später erholte er sich wieder und es gelang ihm der Sieg ĂĽber die ganze Tour dennoch.

Die Organisatoren aber erkannten das Potential dieser HĂĽgelstrecke und nahm sie deshalb fortan in den Tourplan auf.

Zu ehren dieser Etappenserie und zur Ehrung all dieser Höhenmeter hat Strava für diese Pyrenäen-Woche eine besondere Auszeichnung bereit. Man soll innerhalb einer Woche 6.881 Höhenmeter erkurbeln.

Da mich die Pyrenäen seit meiner Rundfahrt im Jahre 2005 immer irgendwie faszinieren, mache ich hier mit. Den Anfang machte ich heute mit ĂĽber 2’000 Höhenmetern mit einer Rundfahrt im Aargau. Der erste HĂĽgel befindet sich zwar im Kanton Solothurn (Schafmatt), Saalhöhe befindet sich wenigstens teilweise im Aargau, aber die anderen sind dann reine Aargauer Pässe/Ăśbergänge. Der Reihe nach fuhr ich heute ĂĽber die Schafmatt, die Saalhöhe, das Benkerjoch, die Staffelegg, den Bözberg, die Doppelbuckel der Ampferenhöhe, die BĂĽrensteig und der Rotberg.

Mit dem Wetter hatte ich ziemlich Glück. Bei der Auffahrt zur Schafmatt musste ich kurz unter ein Vordach stehen und bei der Abfahrt vom Benkerjoch musste ich ein paar kleine Hagelkörnchen aushalten. In Frick machte ich einen kurzen Halt, damit sich die Niederschlagszelle vor mir endlich über die Staffelegg davonschleicht.

Für die restlichen Höhenmeter werde ich wohl meinen Arbeitsweg, vor allem den Heimweg die nächste Woche etwas hügeliger gestalten und dann den Rest der Höhenmeter am nächsten Wochenende noch erklimmen.

Zudem kann ein Höhenmeter-Training für den Inferno Event in Mürren ja auch nicht schlecht sein.

13. Juli 2012
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Regenstimmung

Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

leichter_Regen

am späten Abend

wechselhaft_teilweise_Regen

71.3KM

451 HM
02:36 H

Regenstimmung

Heute Morgen stand ich zu Hause im Türrahmen, als die ersten Tropfen fielen. Ich wollte mit dem Rennrad fahren, doch mit oder ohne Regenschutz? Würde es länger regnen? Noch sah der Himmel nicht nach viel Regen aus. Sicherheitshalber bin ich dann doch in die Regenklamotten geschlüpft.

Für die nächsten paar Fahrten habe ich mir vorgenommen, mit der GoPro am Lenker vorerst mal jede halbe Minute ein Foto zu schiessen. Daraus soll dann mal ein Zeitraffer über den Arbeitsweg entstehen. Die Kamera war eingestellt, etwas unplanmässig regnete es heute morgen. Ich habe die Fotos gemacht, einige sind wirkliche Schnappschüsse geworden, nicht zuletzt gerade wegen des Regens. Auf einigen kann man die Geschwindigkeit geradezu sehen. Das heutige Titelbild habe ich ausgewählt, weil es die Stimmung mit der nassen Strasse und der zufällig doch scheinenden Sonne recht gut wiedergibt.

Es war nämlich so, dass es zwar regnete, nicht besonders stark. Ab und zu hörte es auch ganz auf. Doch jedes Mal wenn ich mich entschlossen hatte, aus den Regenklamotten zu schlĂĽpfen, fielen wieder ein paar Tropfen, ähnlich einem Drohfinger: “Und heute fährst du mir im Regen an die Arbeit”.

Der Heimweg begann zwar auf trockenen Strassen, führte dann durch eine richtige Welle von fliegendem Getier hindurch. Später begann es auch am Abend zu regnen. Ich war gerade im Aufstieg auf den Hertenstein, schaffte die Abfahrt erstaunlicherweise noch auf einer fast trockenen Strasse. Es war wieder einmal dieser Regenanfang der doch keiner ist und am Schluss ist man dann doch ganz nass. Naja, es war der Heimweg und bei nur noch drei oder vier Kilometer verbleibendem Weg, verzichte ich jeweils auf die Regenklamotten.

Fotos vom Arbeitsweg_Nord

12. Juli 2012
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Immer kann es nicht so weitergehen

Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkt

am späten Abend

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

73.4KM

489 HM
02:37 H

Immer kann es nicht so weitergehen

Nach dem vielleicht zufällig entdeckten Muster einer erfolgreichen schnellen Fahrt auf dem Arbeitsweg, wollte ich das heute zum dritten Mal nachmachen, nochmals beweisen.

So startete ich zwar zĂĽgig, aber nicht mit sehr viel Druck auf dem Pedal und hoher Trittfrequenz. Doch spielen halt auch die Lichtsignale und die anderen Verkehrsteilnehmer eine Rolle. Irgendwie spĂĽrte ich, den Rhythmus der letzten beiden Male doch nicht so richtig zu finden. “Es” stimmte irgendwie in den Beinen nicht mit dem Kopf ĂĽberein.

Da kam mir das Töffli gerade recht. Vielleicht könnte ich in seinem Windschatten einen besseren und regelmässigeren Rhythmus finden. Es überholte und ich sofort hintendrein. Die Strasse ging in diesem Moment noch leicht bergab. Wir hatten über einen 40er drauf. Als die Strasse vor dem Kappelerhof dann abflachte, sogar in eine leichte Steigung wechselte hatten wir immer noch über 40 drauf. An regelmässigen Rhythmus war nicht zu denken, nur dranbleiben galt. Auch wenn es kaum etwas genützt haben dürfte, aber als sich der Töfflifahrer flach auf den Lenker legte, vermutlich um zu zeigen, dass auch er keinen Luftwiderstand brauchen kann, musste ich mit völlig übersäuerten Muskeln abreissen lassen. Tja, aus diesem Versuch einer noch schnelleren Fahrt wurde heute jedenfalls nichts mehr.

Am Abend drehte ich heute wieder mal einen kleinen Film. Die GoPro ist am Lenker des Rennrades montiert. Gefilmt habe ich den Ăśbergang aus der Stand hinaus, am Katzensee vorbei und gegen den Schluss dann noch erfolgreich einen “Phonak”-Fahrer besiegt. Dies vielleicht als kleiner Trost fĂĽr den morgendlichen Frust. 🙂



Kleiner Tip: der Videogenuss stellt sich erst so richtig ein, wenn man das Video auf den PC runterlädt und es dann in Bildschirmgrösse anschaut.

Fotos vom Arbeitsweg_Nord

11. Juli 2012
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Nachlese auf das Nordkapp

Nachlese auf das Nordkapp

Es sind nun auf die Nacht genau zwei Wochen seit unserem Besuch am Nordkapp vergangen. Die Arbeitswelt hat uns wieder eingefangen, doch noch schimmert das Erlebnis dieser goldenen Mitternachtssonne über der stählernen Weltkugel am Nordkapp durch unsere Erinnerungen.

Aber nicht nur das:

Es mag vielleicht zurückschrecken, wenn Google einem vorrechnet, dass wir in einer Woche etwa 3000km im Reisecar zurückgelegt haben. Doch langweilig oder gar nerventötend oder sonst irgendwie in negativer Erinnerung ist diese Carfahrt definitiv nicht geblieben. Zu abwechslungsreich und unbekannt die Landschaft. Zudem haben sich die Reiseleitung und das veranstaltende Reiseunternehmen (Traveltrend) alle nur erdenkliche Mühe gegeben, die Reise unterhaltsam und lehrreich zu gestalten. Jeden Tag hatten wir deshalb unsere Highlights ausserhalb des Reisecars.

Drei Stadtbesichtigungen (Kopenhagen, Stockholm und Helsinki): In der kurzen Zeit, kann man sicherlich nicht alles anschauen. Aber den örtlichen, deutschsprechenden Stadtführern ist es in jedem Fall gelungen, die wichtigsten Punkte der jeweiligen Stadt zu zeigen und dazu auch eine Fülle von Informationen, nicht nur gerade zu diesem Gebäude oder dem Platz zu vermitteln, sondern auch über die aktuelle Situation des jeweiligen Landes (Dänemark, Schweden, Finnland). Regelmässig waren das, das Verhältnis zu den Ausländern und Asylanten, dem Gesundheitswesen, der Steuerpolitik, die Situation mit der Arbeitslosigkeit, und natürlich ein kurzer Abriss der Geschichte.

Rückblickend beeindruckten mich in Kopenhagen (Dänemark) die vielen und grossen Burgen, in Stockholm (Schweden) das viele Wasser und dass die Stadt verteilt über 14 Inseln gewachsen ist, in Helsinki (Finnland) die grossen Kirchen und Dome, sowie die Sportbegeisterung der Finnen. Pflicht war übrigens auch, dass uns die Stadtführer an der jeweiligen Schweizer Botschaft vorbeigeführt haben.

Passend zu der Gegend die wir jeweils durchfahren haben, frischte oder bereicherte unsere Reiseleitung auch noch unser Wissen auf. Das mögen zum Beispiel in SĂĽdschweden Geschichten und Erzählungen von und ĂĽber Astrid Lindgren (Autorin von Pippi Langstrumpf) gewesen sein, später hörten wir aus dem Roman ĂĽber die “Tote am Göta-Kanal” kurz vor Berg und der Besichtigung der Schleusen am Göta-Kanal, da war auch die CD-Musik ĂĽber ABBA (kurz vor Stockholm). Falls wir nicht selber die grossen Logistik-Zentren von IKEA, Husqvarna, Ericsson und anderen Herstellern oder Verteilern nicht schon gesehen hätten, wurden wir auch dazu mit Hinweisen und Geschichten eingedeckt. Auch ein Schluck aus der Flasche mit dem Lakka-Likör (Moltebeere), oder ein Film ĂĽber die Samen in Lappland, waren dabei.

Ein weiterer Höhepunkt die Überfahrt der Fähre von Stockholm nach Helsinki. Eine Nacht auf dem Schiff, vielleicht sollte man das eher als schwimmendes Einkaufszentrum bezeichnen. Taxfree-Shopping war angesagt.

Weiter nördlich dann die Besuche diverser Museen, Sportanlagen, Aussichtspunkte und Märkte. Besonders imponiert haben mir jeweils Ausstellungen oder Museen in Zusammenhang mit den Samen (Bewohner von Lappland). Einem Volk das sich im wesentlichen um die Haltung und Zucht der Rentiere kümmert und in früheren Zeiten auch den Rentieren nachgewandert ist. Übrigens gehören die Rentiere immer jemandem, ähnlich unseren Kühen. Die weiden zwar frei im Wald oder auf der Wiese, werden aber jährlich zusammengetrieben und markiert. Rentiere kann man im nördlichen Finnland problemlos selber entdecken, hingegen Elche, davon hatten wir keinen einzigen gesehen, mal ausgenommen die stilisierten Bilder auf den unzähligen Warnschildern entlang der Strasse.

Während der Fahrt durch Finnland näherten wir uns auch immer mehr der russischen Grenze. Bei der Übernachtung in Saariselkae befanden wir uns jedenfalls nur noch rund 42 KM Luftlinie von Russland entfernt. Damit gelangten wir aber auch in einen Landesteil, der während der Kriegsjahre stark gelitten hatte. Auch dazu erhielten wir einige Informationen und eine passende Geschichte. Besichtigung des Friedhofes in Rovaniemi stand dazu ebenfalls auf dem Programm.

Bei der Rückfahrt vom Nordkapp fuhren wir entlang einiger Fjorde nach Tromsö. Die Gegend änderte abrupt von flachen Hügeln zu bergiger, wilder Landschaft.

Unser Ziel, um Mitternacht die Sonne scheinen zu sehen, haben wir mit viel Glück erreicht. Wir haben bei der ganzen Fahrerei und der verabreichten Informationsflut, vieles gesehen, gehört, miterlebt. Dennoch glaube ich, dass wir erst einen ganz kleinen Teil von dem, was man in Skandinavien erfahren könnte, gesehen haben, gerade soviel, dass wir Lust auf weitere Besuche, auf weitere Ferien in den skandinavischen Ländern bekommen haben.

Meine Eindrücke habe ich versucht, täglich in einem Posting festzuhalten

Fotos aus der Reise ans Ende der Welt

Die Fotos habe ich in einem Fotoalbum gesammelt.

10. Juli 2012
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Nach dem Gewitter ist auch vor dem Gewitter

Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

einzelne_Wolken

am späten Abend

stark_bewoelkt

71.2KM

473 HM
02:31 H

Nach dem Gewitter ist auch vor dem Gewitter

Gestern, mit dem bewölkten Himmel, war ich mir am Morgen noch nicht ganz sicher. Doch heute, wolkenloser Himmel, wenigstens über dem Hertenstein, da war es ganz klar sichtbar: Die Sonne mag bereits nicht mehr zu so früher Stunde über den Hertenstein steigen. Ist ja auch klar, nach dem 21. Juni werden ja bekanntlich die Tage auch wieder kürzer. Ansonsten eine ruhige Fahrt, wiederum mit hoher Trittfrequenz und einer weiteren Rekordzeit auf der Strecke bis zur Autobahnbrücke nach dem Gubristtunnel. Strava berechnete heute nochmals etwa 30 Sekunden weniger Zeit auf dem 25.3 Kilometer langen Segment.

Der Heimweg glich einem Kunststück. In Zürich waren nach dem Gewitter die Strassen grösstenteils gerade wieder trocken geworden als ich mich auf das Rennrad setzte. Ab und zu fielen Regentropfen, doch ich vermied es anzuhalten, denn am Regensberg und der Lägern, auch an anderen Hügeln, schienen sich die Wolken zu sammeln und zu stauen. Es war anzunehmen, dass hie und da kleinere Schauer niedergingen.

Auch während der Auffahrt von Ehrendingen auf den Hertenstein, fielen die Tropfen immer häufiger. Vielleicht war ja das der Grund, dass ich auch heute hier wieder meine zweitschnellste Zeit gefahren bin. Bei der Abfahrt hinunter ins Limmattal schien der Bruggerberg umhüllt von Nebel und Schauern zu sein. Glücklicherweise konnte ich bei der Baustelle in Untersiggenthal für einmal durchbrettern. Der Mann der Daru-Wache hatte vielleicht etwas Nachsicht mit mir und verstellte das Rotlicht um Sekunden später. Angekommen im Aaretal, war auch der Bruggerberg wieder frei von Regen. Noch tropfte es.

Als die ersten Blitze zuckten war ich bereits im Velokeller angelangt und auf dem Weg zur Dusche.

Fotos vom Arbeitsweg_Nord


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden