Als ich mich heute Morgen für den Arbeitsweg auf das Rennrad setzte, war ich ziemlich überzeugt, am Abend mindestens durch die ersten Regentropfen nach Hause fahren zu müssen. Soweit sich das in der Dunkelheit erkennen liess, war der Himmel schon bewölkt, keine Sterne, kein Mond.
Doch im Laufe des Tages besserte das Wetter wider erwarten. Der verschneite Alpenkamm rückte immer näher, war immer deutlicher zu sehen. Ein klares Zeichen, dass wohl der Föhn, der Südwind, diesmal die Wetterlage vorübergehend bestimmte und verbesserte.
Der Blick auf das Niederschlagsradar zeigte denn auch, dass die Regenfront wohl vorerst ausserhalb des Juras vorĂĽberziehen wĂĽrde.
Ich wollte es aber nicht auf die Spitze treiben und verliess den Arbeitsplatz rechtzeitig. FĂĽr das schöne und warme Wetter hatte ich allerdings einen “angemessenen” Preis zu bezahlen. Wohl hielt der Föhn(-wind) die Wolken und Niederschläge zurĂĽck, doch der Preis war ein zeitweise recht kräftiger Gegenwind.
So blieb ich immerhin vom Regen verschont. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis der Föhn in sich zusammenbrach. Die ersten Regentropfen fielen erst während des Nachtessens.
Heute nach dem Nordic-Walking noch einen Abstecher an die Schafweide an meinem Arbeitsweg gemacht. Zu unserer Überraschung gab es dieses Jahr sogar drei junge Lämmer als Nachwuchs. Leider standen und lagen sie am Bahndamm etwas ungeschickt verteilt, so dass ich nicht alle drei auf das gleiche Foto brachte.
Musste schon sehr viel Geduld aufwenden um ĂĽberhaupt deren zwei fĂĽr einen kurzen Moment beisammen zu erwischen.
Jetzt wo die Gefahr als Osterbraten in der Pfanne zu landen vorbei ist, schien mir auch die Zeit fĂĽr den alljährlichen “Schäfchen-Update” wieder gekommen zu sein.
Während der Sonntagsbraten im Ofen schmorte, absolvierten wir zwecks Kalorienvernichtung nach dem morgendlichen Osterbrunch, eine Runde Nordic-Walking.
Eisig kalt blies uns der Wind ins Gesicht. Sogar einzelne Schneeflocken fielen vom Himmel. Nicht einmal mehr der Bärlauch am Waldrand verbreitete seinen markanten Duft. Der Himmel grau, in der Ferne, gegen die Staffelegg und den Bözberg hinauf, Nebel und trüb. Im günstigsten Falle Nieselregen.
Die Natur scheint, wenigstens fĂĽr einen Moment lang, im FrĂĽhling innezuhalten.
Die letzte Woche war ja nicht gerade meine aktivste Woche auf dem Rennrad. Doch heute wollte ich wieder einmal ein paar Gemeinden im Aargau besuchen. Ich wählte dazu eine Strecke, entlang des Rheins aus.
Nach dem Mittagessen, die Sonne schaffte es noch immer nicht durch die Wolkendecke hindurch zu uns herunter, stellte ich meinen Renner auf die Strasse.
Ein bisschen hinten durch, unter anderem über Böttstein und Gippingen fuhr ich an den Rhein hinunter.
Koblenz, die erste Gemeinde, wo ich heute meinen Fotoapparat zĂĽckte. Nebst meinen Sujets des Gemeindehauses, der Kirche, des Restaurants und eines Brunnens, gefiel mir am Besten die Brunnenfigur, etwa in der Mitte der Ortschaft.
In der nächsten Ortschaft Rietheim fand ich meine Sujets ebenfalls ziemlich rasch, so dass ich mich schon bald in Bad Zurzach, dem Bezirkshauptort, umsehen konnte. Da verweilte ich etwas länger, hatte Mühe die riesige Kirche in den Fotoapparat verbannen zu können. Doch irgendwie passend zum heutigen Karfreitag, soll die Brunnenfigur den heutigen Artikel hier schmücken.
Der Akku des Fotoapparates reichte gerade noch, um mich auch noch in Rekingen umzusehen. Bei Mellikon war dann ganz Schluss mit Fotographieren. Dies ist weiter nicht so schlimm, gibt es mir nur die Gelegenheit, ein weiters Mal ĂĽber die letzten HĂĽgel an den Rhein runterzukurbeln.
Nach Mellikon wählte ich den Heimweg über Wislikofen, Schneisingen ins Surbtal hinunter. Bog dann erst in Endingen über einen weiteren kleinen Hügel hinunter nach Würenlingen. Und weil ich so gut drauf war, fuhr ich gleich weiter nach Untersiggenthal, rund um das Wasserschloss und kehrte so wieder nach Hause zurück.
Ja, in dieser Ecke des Aargaus, da hat es noch viele Gemeinden die ich noch nicht besucht habe. Da werde ich wohl noch ein paar Mal hinfahren.
1. April 2012
von Urs Kommentare deaktiviert fĂĽr Ausflug: Zug – Ibergeregg – Sihlsee – Hirzel – Brugg
Wir hatten verabredet, uns im Bahnhof Zug zu treffen. Eine schöne Einroll- und Aufwärmstrecke entlang dem Zugersee, über die Bernerhöhe, entlang dem Lauerzersee bis nach Schwyz. Kurzer Halt, und dann auf die Ibergeregg. Er, mein Inferno-Coach, der, der alle vier Teile vom Wettkampf alleine bestreiten wird, ich, der eher tourenmässige Rennradfahrer, der sich für diesen Inferno-Event hinreissen liess.
Wir fuhren zügig den beiden Seen entlang nach Schwyz. An der Bernerhöhe musste ich ein erstes Mal abreissen lassen. Am Ende des Lauerzersee hatten wir nach 46 Minuten Fahrt immerhin einen Schnitt von 30 km/h. Nach der Pause in Schwyz trennten sich unsere Wege.
Er mit Vollgas vorne weg. Da musste ich mir überhaupt keine Hoffnung machen. Dennoch, wage ich zu behaupten, dass ich heute eine meiner schnelleren Fahrten bergauf an diesem Pass gefahren bin. Wenn ich jeweils alleine unterwegs bin, nehme ich mir ab und zu die Freiheit, ein Foto zu machen, vielleicht eine Banane zu essen oder sonstwie mal einen Moment innezuhalten. Das kostet Zeit, ist klar. Doch heute bin ich durchgekurbelt, 1:14:57, von der Kirche in Schwyz bis auf die Passhöhe. 880 Meter Höhendifferenz, verteilt auf 10.8 KM. Durchschnittliches Gefälle immerhin gut 8%.
A propos Foto: Der Himmel war vernebelt. Die Nebeluntergrenze zog sich vor uns in die Höhe. Erst ganz am Schluss, schaffte es die Sonne mal ganz kurz, einen Sonnenstrahl bis auf die Strasse und die immernoch tief unter dem Schnee liegenden Wiesen hinunter zu schicken. Oben auf der Passhöhe, zügiger, kalter, Wind. Er, mein Begleiter, wartete bereits im Restaurant auf mich.
Die Abfahrt bewältigten wir schnell, geht ja den Berg runter. Dann über die Ebene, später dem Sihlsee entlang, die Sonne setzte sich langsam durch. Biberbrugg, Sihlbrugg, Affoltern am Albis, die bekannteren Ortschaften. Die Strecke bot manchmal eine schöne Aussicht. Rechterhand auf den Zürichsee, linkerhand auf den Zugerseee, später dann auf das Reusstal. Wir fuhren über den Hirzel, dann in der Höhe dem Albis entlang.
Den Schnee aus der Ibergeregg hatten wir längst hinter uns gelassen. In den höheren Regionen blüht noch gar nichts. Erst weiter unten, vielleicht bis 700 Meter hinauf hat der Frühling seine farbigen Markierungen gesetzt. Irgendwo im Reusstal entdeckte ich dann sogar auch noch einen ersten blühenden Kirschbaum.
In Affoltern am Albis trennten sich unsere Wege definitiv. Ich fuhr nun im Reusstal ĂĽber Bremgarten nach Hause.
Ein richtiger Trainingstag für Inferno. Selbst wenn es heute ein paar Mal an meine Grenzen ging, hat es immer noch Spass gemacht. Trainingsanreize setzen, sagt man dem. 🙂