Nachdem ich gestern auf dem Heimweg von Dielsdorf nach Regensberg und die Passhöhe hinaufgefahren bin, wollte ich heute noch die andere Variante, vom Wehntal nach Regensberg und die Passhöhe hinauffahren.
Diese Strecke ist zwar fast auf den Meter gleich lang, startet aber etwa 30 Meter höher. Somit ist auch das durchschnittliche Gefälle bis nach Regensberg hinauf mit 6.5% etwas weniger steil als die Variante von Dielsdorf (8.2%).
Sie scheint mir zudem landschaftlich schöner gelegen zu sein. Fährt man nicht gerade im Wald, hat man einen wunderbaren Ausblick in Richtung Flughafen.
Es ist ja vielleicht bekannt, dass die Nacht in den letzten paar Minuten am Kältesten ist. Seit dem mein Arbeitsweg vermehrt durch die Landwirtschaft führt, wird das in seltenen Situation sogar sichtbar. So zum Beispiel heute Morgen: zu Hause gestartet bin ich bei etwa 4 Grad, eine gute Stunde vor Sonnenaufgang. Im Furttal wehte auch heute eine spürbare Bise. Gefühlt wurde es immer kälter.
Es war wenige Minuten, bevor mein GPS den Tag ankĂĽndigte, als das Gras auf den Wiesen innert kĂĽrzester Zeit einen weisslichen Schimmer bekam. Ich glaube zwar nicht, dass es durchgehend hart gefroren war, vermutlich war das nur der Tau, der sich kurzfristig zu Eis umwandelte.
Anschliessend an dieses Phänomen erreichte ich den Stadtrand und hatte ab dann leider keine Möglichkeit zu beobachten, wie schnell sich der gefrorene Tau wieder zu Wasser zurückverwandeln würde.
Auf dem Heimweg habe ich mich heute kurzerhand mal fĂĽr eine kleine Ă„nderung entschlossen. In Dielsdorf bog ich links weg, hinauf auf den Regensberg.
Die Strecke besteht aus zwei Teilen. Der erste, untere Teil, Dielsdorf – Regensberg, ist 1.7 km lang und ĂĽberwindet 140 Höhenmeter, ergibt ein durschnittliches Gefälle von gut 8%. Der zweite Teil, von Regensberg bis zum höchsten Punkt, bevor es nach Boppelsen hinuntergeht, ist abermals 1.7 km lang, ĂĽberwindet aber nur noch 36 Meter.
FĂĽr diese 3.4 Km habe ich heute Abend 17:47 Minuten gebraucht (ohne den Fotohalt). Vielleicht brauche ich diese Strecke kĂĽnftig um meine Kondition mit Blick auf Inferno zu ĂĽberprĂĽfen.
Allerdings fĂĽhrt aus dem Wehntal auch noch eine Strecke auf den Regensberg hinauf. Werde gelegentlich auch diese einmal versuchen.
Jetzt, mit der verlorenen Stunde wegen der Umstellung auf die Sommerzeit, fahre ich wieder ein paar Wege in der Dunkelheit. So schlimm ist das allerdings nicht, wenn man dafür mit einem schon fast zauberhaften Sonnenaufgang entschädigt wird. Kein Nebel, der die Sicht behindert hätte, weit hinten am Himmel ein paar rötliche Schleierwolken, davor hin und wieder die Blinklichter eines Flugzeuges, das langsam und scheinbar geräuschlos, dem nahen Flughafen entgegen schwebte.
Dafür ist es jetzt ja am Abend deutlich länger hell. Jedenfalls so lange, dass es längst für den Heimweg bei Tageslicht reicht. Vielleicht auch deshalb, habe ich heute Abend mal etwas Neues ausprobiert.
Ich bin ja immer wieder auf der Suche nach Fotosujets. Einmal hatte ich mir zum Ziel gesetzt, kein Posting ohne ein Bildchen zu schreiben. Den Arbeitsweg habe ich schon ziemlich lückenlos fotographiert. Ein paar Zufallsfotos während der Fahrt habe ich auch schon gemacht. Was könnte dann noch Interessantes sein?
So kam ich auf die Idee mit den Geocaches. Entlang meines Weges befinden sich um die 200 Geocaches. Einige versuchen dem Finder etwas ĂĽber die Gegend, ĂĽber die Geschichte oder zu irgend einem Detail in der Gegend zu vermitteln. Eines dieser Geocaches befindet sich im Quellgebiet des Furtbaches.
Ich fahre ja bekanntlich bald täglich durch das Furttal. Da könnte es schon noch interessieren, wo er entspringt, wo er durchfliesst. So habe ich mich heute Abend auf dem Heimweg in seinem Quellgebiet mal umgeschaut.
Er verbindet die beiden Chatzenseen miteinander, verlässt die beiden in einem schmalen Rinnsal, scheint sich dann in den sumpfigen Wiesen irgendwie zu verlieren, bevor er sich auf der Seite von Watt / Regensdorf wieder zu einem Bächlein zusammenfindet.
Das Foto habe ich im ersten Abschnitt, also zwischen den Seen und der sumpfigen Wiese gemacht. Er führte so wenig Wasser und das Bachbett hat auch auch kaum ein Gefälle, so dass das Wasser heute Abend scheinbar stillstand.
Im zweiten Teil, also nach den Wiesen, wo sich das Wasser wieder zusammenfindet, gibt es noch weitere vier Geocaches zum gleichen Thema. Bin gespannt, was mich dort erwartet.
Seit dem letzten Sonntag ist der Winterpokal bei Rennrad-news.de beendet. Noch ein paar Stunden lang können vergessen gegangene Fahrten und andere sportliche Ertüchtigungen eingetragen werden. Dann werden Rangliste, Punktezahlen und sportliche Stunden eingefroren. Im nächsten Winter beginnt es dann wieder von neuem.
Ich selber fuhr auch dieses Jahr wieder mit. Gestartet sind wir zu fĂĽnft Anfang November, ein Gruppenmitglied hat sich leider klang- und spurlos verabschiedet. Als Gruppe sind wir zur Zeit auf dem 141. Platz und haben insgesamt 753 Stunden Sport betrieben.
Vor dem Start zum Winterpokal im November 2011 habe ich hier mal den Wunsch geäussert, wieder unter den ersten 400 Platzierten meinen Schlussrang zu finden. Ich sinnierte damals darüber, dass ich wohl etwa 80 Fahrten auf dem Arbeitsweg bräuchte, wenn mir nichts Gescheiteres einfallen würde. 80 Fahrten oder 220 Stunden Sport.
Und jetzt am Schluss, wie sieht das aus?
Es sind mir noch ein paar andere Sachen eingefallen. Insgesamt habe ich 105 sportliche Einheiten gemeldet. Immerhin 50 davon waren Fahrten (hin und zurück, gezählt als eine Fahrt) auf dem Arbeitsweg, 15 Einheiten betrafen Nordic Walking, meist um den Klingnauer Stausee, 13 Fahrten mit dem Rennrad, meist am Wochenende und 27 Mal kurbeln auf der Rolle.
FĂĽr alle diese Ăśbungen habe ich ingesamt 219:38 Stunden aufgewendet.
Im Moment werde ich in der Rangliste auf dem 349. Rang aufgefĂĽhrt.
FĂĽr den Teilnehmer im 400. Rang werden derzeit 201:26 Stunden notiert.
Wie erreichte ich mein Ziel?
Die Hochrechnung mit den Stunden war vielleicht ein bisschen hoch gegriffen. In Wirklichkeit habe ich eigentlich vor allem darauf geachtet, nicht zu nahe an die 400er-Grenze zu rutschen. Die Fahrten auf dem Arbeitsweg waren eine verlässliche Punktequelle, gibt es doch dafür jedesmal mit schöner Regelmässigkeit 10 bis 12 Punkte. Des Öftern führte dieser Punktesegen auch zu einem grösseren Sprung in der Rangliste nach vorne.
FĂĽr diese Strategie brauchte ich allerdings auch ein bisschen GlĂĽck. Das trockene Wetter bis weit in den Januar hinein, hat mir sicher geholfen. Etwas schwieriger wurde es mit der langen und sehr kalten Zeit Anfang Februar. Da musste ich bei den Kleidern etwas nachrĂĽsten. Vielleicht eine Investition fĂĽr andere Jahre?
Bleibt noch die Frage nach der Fitness:
Ich glaube die konnte ich ebenfalls in den FrĂĽhling hineinretten. Nach den letzten “persönlichen Bestleistungen”, berechnet von Sportstracklive und mit Blick auf meine letzte Sonntagstour, bin ich sogar versucht zu behaupten, dass sich meine Fitness leicht verbessert hat, jedenfalls aber nicht wesentlich schlechter geworden ist.
Fazit:
Mir hat die Motivation Winterpokal geholfen. Ich hoffe allerdings auch, dass ich den anderen Mitgliedern in der Gruppe nicht zu sehr den Verleider angehängt habe. Es wäre toll, wenn wir uns das nächste Jahr wieder an diesem Schauplatz begegnen würden. Ich werde mich auf jeden Fall wieder am Start befinden. 🙂
Zum Schluss noch zwei schöne Erinnerungen:
Ein Tannenbaum aus der Weihnachtszeit, aufgenommen während der Fahrt auf dem Arbeitsweg in Ehrendingen
Blick von der Staffelegg ins Schenkenbergertal hinunter, aufgenommen anfang Februar, am wahrscheinlich kältesten Wochenende des ganzen Winters.
Das frühlingshafte Wetter lockte heute nicht nur mich hinaus. Viele waren unterwegs, Mountainbiker und Radrennfahrer. Auch die Motorradfahrer machten sich heute daran, ihren Vehikeln wieder mal richtig einzuheizen. Auf den Nebenstrassen und in der Höhe, waren heute auffällig viele Cabriolets unterwegs. Auch die Wandervögel schienen heute zahlreich unterwegs zu sein. Denn es waren fast überall so ziemlich alle Parkplätze belegt.
Ich selber hatte mir zum Ziel gesetzt, einerseits im Winterpokal eine schöne Abschlussfahrt zu machen, andererseits aber auch mal zu schauen, wie meine Kondition für Inferno aussieht.
Aus früheren Fahrten im Jura weiss ich, dass sich da einige stotzige Hügel befinden. Vielleicht lässt sich ja daraus etwas Sinnvolles machen.
Kürzlich habe ich bei Quäldich.de den Tourenplaner entdeckt. Mit ein paar wenigen Klicks hatte ich mir eine Tour zusammengesucht. Gut 2000 HM, knapp 100 KM, das würde etwa den Anforderungen von Inferno entsprechen. Die Idee dieser Strecke habe ich auf mein GPS übertragen.
So setzte ich mich heute Morgen in den Zug und fuhr nach Oensingen, am JurasĂĽdfuss, etwa in der Mitte zwischen Olten und Solothurn.
Nach einer schönen Einrollstrecke im noch flachen Mittelland, bog dann der Weg rechts weg, hinauf zum Balmberg. Es wurde sehr rasch, sehr steil. 8 KM lang, fast andauernd 8 – 10 %. Bei 1084 mĂĽM gelangte ich auf den Balmberg, mein erster richtiger Pass in diesem Jahr. Das musste natĂĽrlich fotographisch festgehalten werden.
Auf der Nordseite fuhr ich nach Welschenrohr hinunter. 25% sagte die Tafel, gehe es hinunter. 25% sieht von oben schon fast wie senkrecht aus. Kam noch dazu, dass von Waldarbeiten auf der Strasse Baumstämme hinuntergeschleift worden waren, somit die Strasse recht rutschig war.
Ab Welschenrohr bis nach Balsthal, geht es das Tal hinunter. Nicht steil, mann könnte da so richtig “durchziehen”, wäre nicht der Gegenwind. Eine zĂĽgige Bise blies mir entgegen. Des öftern war ich auf der offenen Strecke gezwungen, einen Gang tiefer zu schalten oder gar aufzustehen.
Ab Balsthal geht es leicht bergauf, in Richtung Oberer Hauenstein. Doch in Langenbruck bog ich von der schönen Strasse ab und wollte über den Chilchzimmersattel. Lange Zeit führt der Weg im Tal leicht steigend nach hinten, bevor es dann zu hinterst richtig zur Sache geht. Vielleicht 2 KM, wiederum im Bereich von 10% .
Oben angekommen wurde ich von der Bise fast umgeweht. So fĂĽrchterlich zog sie durch die “PasslĂĽcke” im Gelände. Ich hielt nur schnell die Wanderwegtafel mit dem Passnamen und den 991 MĂĽM fest, bevor ich mich regelrecht nach Eptingen hinunterstĂĽrzte.
Nach Eptingen wollte ich nochmals ĂĽber einen kurzen HĂĽgel. Schon von weitem sah ich die 20% Tafel. Ich hatte jetzt gut 50Km in den Beinen. Ich ging die Sache gemächlich an. Doch beim Bänkchen, fast am Ende der 20%-Rampe kam das “Aus”. Zeit fĂĽr das Mittagessen aus dem Rucksack.
Nach dem Essen kletterte ich den Rest der Rampe noch hoch. Danach wurde es deutlich flacher bis sogar steil abfallend. Ab Läufelfingen ein Stück weit auf der Rampe zum Unteren Hauenstein, dann aber in der ersten Spitzkehre nach Wisen den Hügel hinauf. Eine weitere Schussabfahrt nach Zeglingen hinunter. Rechts abbiegen und schon steht wieder eine 20%-Tafel vor mir.
Ich schaffe es nicht mehr, muss ein paar Schritte gehen. Die anschliessende Fahrt zwischen den noch kahlen Obstbäumen kommt mir aus frühren Ausflügen im späteren Frühling, wenn alles blüht, bekannt vor. Noch ein kleiner Anstieg über eine Zwischenhöhe, bevor ich nun für vielleicht 15 Km endlich mal eine längere Strecke abwärts pedalen kann. Abwärts, wäre da nicht wieder diese Bise, dieser Gegenwind.
In Frick rechts weg, hinauf zum Bözberg. Die letzten 200 Höhenmeter gehören zum heimatlichen Übungsgelände. Zum Schluss zügig die Bözbergstrasse hinunter und dann vor dem eigenen Gartentor ausklicken.
Fazit: dem Winterpokal hat es eine letzte Portion Punkte gebracht und fĂĽr Inferno, muss ich wohl noch etwas trainieren.