Wir nähern uns langsam der längsten Nacht. Es dürfte heute das erste Mal gewesen sein, dass ich kein Morgengrauen mehr feststellen konnte, bevor ich mit dem Renner in der Tiefgarage beim Arbeitgeber verschwand. Der Himmel war nicht wolkenlos, aber er war auch nicht so dicht mit Wolken verhangen, als dass da nicht noch wenigstens ein bisschen Morgengrauen hätte durchdringen können. Ein Blick auf das GPS könnte diese Beobachtung bestätigen: Sonnenaufgang ist jetzt erst nach 08:00 Uhr morgens.
Das Foto stellt heute die Weihnachtsbeleuchtung von WĂĽrenlos dar. Ich knipste es auf meinem morgendlichen Weg zur Arbeit.
Die Regenfront zog während des Tages über die Stadt dahin. Bis am Abend waren die Regenschauer in Richtung Alpen davongezogen und die letzten Windböen abgeklungen. Wirklich?
Es war in Sünikon, kurz nach Dielsdorf. Vorerst fielen nur Schneekörnchen in rascher Reihenfolge vom Himmel herunter. Ich bog links zwischen die Häuser ab, hinauf auf den Feldweg durch das Wehntal. Der Schauer war vorerst vorbei.
Ich war mir nicht sicher, aber zuckte da vorne, vielleicht ĂĽber Endingen, vielleicht noch weiter gegen den Rhein hinunter, ein Blitz. Ein zweites Mal? Donnergrollen war keines zu vernehmen. Hinter mir stieg gerade der noch fast Runde Mond ĂĽber dem HĂĽgel und hinter einer Wolkenbank auf.
Ich bog gerade auf den fast schnurgeraden Feldweg durch das Wehntal ein. Da begannen sie wieder in meinem Scheinwerfürlicht zu tanzen. Graupelkörnchen, Regentropfen wild durcheinander. Ein heftiger Wind setzte ein. Es begann immer heftiger zu regnen. Ich kurbelte ziemlich kräftig durch das Tal hinunter.
Hier draussen auf dem Feld, ohne Licht, ohne Unterstand möchte wohl ein Stopp zum Umziehen in die Regenkleider kein Sinn. Ich biss durch, musste wohl durchbeissen bis zu den nächsten Häusern. Das war dann in Niederweningen, ein Bauernhof mit einem offenen Unterstand.
Als ich mich umgezogen hatte, war der Gewitterregen vorbei. Spätestens in Obersiggenthal waren sogar die Strassen wieder trocken. Es war aber gefühlt um einige Grade kälter geworden, so behielt ich meine Regenklamotten bis nach Hause an.
Das Umzugsszenario dĂĽrfte sich wohl um die 58. Minute der heutigen Aufzeichnung abgespielt haben.