Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

11. Mai 2011
von Urs
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Ein gefährlicher Weg?

Ich konnte es nicht sein lassen. Gestern Abend habe ich die Formel für das finale Versteck des Mulit-Geocaches mit dem Rechner nochmals nachgerechnet, ein paar Zahlen ausgetauscht oder verändert, aber alles half nichts. Das Ziel war immer viel zu weit weg.

Heute Morgen nach dem Hotel-Zmorge sind wir dann nochmals losmarschiert. Haben uns die Fragen nochmals angeschaut. Und siehe da. Änliche Sitation, einfach zwei Spitzkehren weiter und ich bin dem Ziel schon deutlich näher. Die Formel nochmals durchgerechnet und das finale Versteck, möchte wenigstens jetzt auf dem GPS schon deutlich mehr Sinn.

Nach einem letzten Foto über das Zillertal, stiegen wir noch den Rest bis zur Kapelle hinauf, dort über die Krete in das nächste Tal. Kurz nach der Krete wurden wir dann auch tatsächlich fündig und haben das Böxli vom Geocache zielgenau und treffsicher hinter dem richtigen Stein aus der Felswand genommen.

An dieser Stelle haben wir aber auch eine neue Möglichkeit für Laubbläser entdeckt. Schon lange hörten wir das Geräusch von Motoren. Lange dachten wir, dass Forstarbeiter unterwegs sind und uns vielleicht demnächst ein umfallender Baum den Weg versperren würde. Über die erwähnte Krete kam eine Staubwolke herüber. Scheinbar immer näher. Ich wunderte mich schon, wie hier Bäume gefällt oder bearbeitet würden. Da sahen wir ihn: ein Arbeiter mit Rucksack und Laubbläser, gab sich alle Mühe, den trockenen Waldboden von Tannnadeln und Tannzapfen zu befreien. Frage mich nur, wie lange er sich, bei den aktuellen Windverhältnissen und der aktuellen Trockenheit, an seiner Arbeit erfreuen kann.

Wir marschierten weiter, immer bergauf, typischer Wanderweg, meist durch Tannenwald, hie und da eine kleine Lichtung. An zwei Stellen standen Wegkreuze. An beiden Stellen waren ehemalige Pfürrherren verstorben. Der eine auf dem Weg zu einem Patienten, der andere auf dem Weg zur Übernahme der Pfürrei Brandberg. Beide Todesfälle waren im vorletzten Jahrhundert zu verzeichnen gewesen. Es dürfte demnach früher wohl auch nicht immer ganz ohne Stress zu und her gegangen sein.

Brandberg ein kleines Dorf im schmalen Tal. Alle paar Stunden kommt mal ein Postauto vorbei. Es herrscht fast eine unheimliche Stille, ein einsames Plätschern des Dorfürunnens und der Flügelschlag einer abhebenden Amsel, das waren tatsächlich die einzigen Geräusche. Kein Motor, kein Handy, kein Gespräch, kein Radio, keine knarrende Türe, keine Kuhglocke, kein Hundegebell, kein rauschender Bach, einfach nichts. Ich glaub, ich bin mir die Stille nicht mehr gewohnt.

Wir steigen den steilen Weg ins Tal bis zur Ziller hinunter. Kehren ĂĽber Zillergrund wieder zurĂĽck nach Mayrhofen. Unterwegs wundern wir uns noch einmal ĂĽber die Ruhe in diesem Tal und darĂĽber, dass eben doch mindestens zwei ganz neue Hotels erstellt wurden.

Bei der Ankunft in Mayrhofen weisen die Strassen gerade noch letzte feuchte Stellen auf. Ganz offensichtlich sind in der Zwischenzeit ein paar Regentropfen herunterfallen. Der erste Tag in diesen Ferien, an dem der Himmel durch ein paar Wolken verdeckt wurde.

Eine Auswahl von Fotos aus dem Zillertal

10. Mai 2011
von Urs
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Kapellen-Tour

Auffällig scheint mir, wie viele Kirchen hier im Tal stehen. Nicht nur, dass fast jedes Dorf mindestens eine Kirche hat, sondern mancherorts stehen auch noch Kapellen, wie zum Beispiel kürzlich besucht auf dem Burgstallschrofen. Sie wurde ja im Zusammenhang mit der Refürmation erstellt.

Auch in den Wäldern findet man oft Kapellen. Meist sind es nur sehr kleine Bauten, kaum höher als die Bäume. Oftmals trifft man sie eher zufällig, jedenfalls ich als Tourist.

Bei unserer heutigen Wanderung entlang der Ziller nach Zell hinunter, hatte ich mir ein einfaches Geocache oberhalb Zell ausgesucht. Unter anderem enthielt es den Hinweis “in der Nähe der Josefs Kapelle”.

Der Weg von Zell hinauf nannte sich Zeller Holzweg. Es war eher ein Lehrpfad über Bäume, Beeren und Geräusche. Wenigstens das este Stück, bis zur Stelle des Geocaches. Der Weg führte aber auch an dieser schönen St. Josephs-Kapelle vorbei.

Was mir vor dem Finden des Geocaches nicht möglich war, nämlich das Finden der Kapelle im dichten, grünen Wald, am steilen Hang, gelang mir erst nach getaner Arbeit am Geocache. Nach dem Abstieg nach Zell hinunter, da konnte ich die Kapelle, beziehungsweise deren Glockenturm im Wald zwischen den Bäumen, wieder orten.

Nach der RĂĽckkehr nach Mayrhofen, hatte ich Lust auf noch mehr Geocache. Vor allem, ich wollte einmal einen Multicache finden. Die sind in der Regel so aufgebaut, dass man entlang einer Strecke an mehreren Orten diverse Fragen beantworten muss. Aus den Fragen und einer mehr oder weniger komplizierten RechenfĂĽrmel, lassen sich dann die Koordinaten des “finalen” Versteckes erreichen.

Auch in diesem Fall handelte es sich um eine Kapelle. Was eignet sich da besser für eine solche Übung als der Kreuzweg. Da gibt es unzählige Möglichkeiten für Fragen und Verstecke. Und ich meine jetzt nicht die Tafeln der Kreuzwegstationen, sondern das drum herum, wie Sitzbänke, Spitzkehren, Baujahr der Kapelle, Alter des Architekten usw. Insgesamt neun Fragen mussten so beantwortet werden.

Interessante Sache. Die 200 Höhenmeter über einen felsigen, staubigen, verwurzelten und steilen Weg zur Kapelle hinauf waren das eine. Der Weg, die Umgebung mal richtig anschauen, war das andere. Die Rechenfürmel war das Dritte.

Tja, irgendwo hat es dann doch nicht geklappt. Noch blieb der Schatz heute Abend verborgen.

Eine Auswahl von Fotos aus dem Zillertal

9. Mai 2011
von Urs
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Sie sind ja gut zu Fuss

Etwas ratlos geworden, wegen der vielen geschlossenen Bahnen, Buslinien und Strassen, haben wir uns heute Morgen an das örtliche Tourismus-Büro, einquartiert im Europahaus, gewendet. Wie wir auch schon längst draufgekommen sind, ist es tatsächlich so, dass wir uns mitten in der Zwischenzeit von Winter- und Sommersaison befinden.

Die Bergbahnen werden grösstenteils zur Zeit renoviert oder sind sonst geschlossen, auf den Ausflugstrassen in die höheren Regionen werden noch die Schneerutsche und Lawinenniedergänge weggeräumt so dass auch der Busverkehr noch eher im Winterfahrplan abläuft und in den Wäldern wird gefürstet.

Tja, da bleiben tatsächlich nur noch ein paar Wanderwege, unten durch das Tal, bis in die untersten Waldregionen hinein. Einer davon hinauf zum Gasthof Zimmereben. Die nette Dame im Tourist-Info wĂĽrde uns diesen empfehlen. Liegt auch an der Sonnenseite des Tales, fĂĽhrt meist durch den Wald, bietet wunderbare Aussicht auf die umliegenden Berge und den Talboden. Immer wieder können Sie auch wieder ins Tal hinunter absteigen oder nochmals einen Abschnitt anhängen. Ihre AusfĂĽhrungen endet sie, nach einem Blick auf unsere Wanderschuhe, mit “Sie sind ja gut zu Fuss”.

Bewaffnet mit unserem eigenen kĂĽrzlich eingekauften Kartenmaterial und zusätzlichen eben erhaltenen Blättern machen wir uns auf den Weg. Vorbei am Bahnhof, ĂĽber die Ziller, zum Einstieg in den Wanderweg. Wobei wir anfänglich hofften, dass sich der “Einstieg” nur auf den parallell zum Wanderweg verlaufenden Klettergarten bezieht.

Im entscheidenden Moment, wir wollten gerade umkehren, merkten wir, dass der Weg mit dem Stahlseil und den Eisenhaken in der Wand, den wir vor den Augen hatten, zum Klettergarten gehört. Unser Wanderweg bog im “Sichtschutz” von GebĂĽsch in einer Spitzkehre weg.

Doch wer glaubt, es würde sich auch nach der zweiten Spitzkehre noch weiter um einen schönen Wanderweg handeln, denkt oder hofft wie wir. Doch irgendeinmal fanden wir dann halt eben, dass Durchbeissen vielleicht doch besser ist, als auf diesem Weg hinunterrutschend wieder den Talboden zu erreichen.

So gelangten wir über Steintreppen, Wurzelpassagen und Eisentreppen immer höher hinauf bis zu besagtem Gasthof. Während des Aufstieges wurden wir ein paar Mal mit wunderbaren Blicken auf den Alpenkamm der Zillertaler Alpen oder den Talboden entschädigt. Alleine schon deshalb, dürfte sich der Aufstieg eben doch gelohnt haben, auch wenn er deutlich beschwerlicher war, als das uns die Dame im Büro erahnen liess.

Für den Rückweg nahmen wir dann die flacheren Teile mit den beliebigen Verlängerungsteilen und gelangten so auch wieder auf den Talboden hinunter.

Die Anstrengungen liessen wir am späteren Nachmittag in einen lockeren Spieldurchgang auf dem Minigolf-Platz übergehen.

Eine Auswahl von Fotos aus dem Zillertal

8. Mai 2011
von Urs
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Muttertag im Zillertal

Wer hier schon eine Weile mitliest, kann sich vielleicht vorstellen, dass das nicht mein Stil ist. Der scheinbar einzige Höhepunkt in der Gegend war eine stundenlange, lautstarke Darbietung, genannt Konzert, einer lokalen Musikgruppe in der nahen Erlebnis Sennerei. Vielleicht sogar jener Gruppe, welche ohnehin regelmässig dort aufüritt. Uns zog es heute an eher beschauliche Orte hin. Dank des teils zügigen Nordwindes kamen wir auch so noch fetzenweise in den Genuss des Konzerts.

Wir wanderten ein Stück weit entlang dem Zillertaler Promenadenweg talauswärts. Heute konnten wir uns etwas mehr Zeit für die Skulpturen nehmen als letzthin. (Der Sportstracker möchte Pause.) Die Skulpturen wurden anlässlich der 800-Jahrfeier von Schwendau, einem Dorf im oberen Zillertal, 2008 angefürtigt. Oftmals sind sie aus einem Baumstamm gesägt oder geschnitzt und hatten immer einen Bezug zur Gemeinde. Vielleicht ist in diesem Zusammenhang noch der winkende Radfahrer von vor ein paar Tagen in Erinnerung.

Ein kleiner Abstecher zur Wallfahrtskapelle “zum gekreuzigten Heiland” am Burgstallschrofen fĂĽrderte den Kreislauf heraus. Ein steiler Kreuzweg fĂĽhrt auf einen einzelnen, freistehenden Felsen mitten im Talboden, hinauf. Die Kapelle wurde 1844/45 in Zusammenhang mit der RefĂĽrmation erstellt. Wegen der trotz allem dichten Bewaldung auf dem Felsplateau, hatten wir dann doch nur auf einer Seite freie Sicht ins Tal hinunter. Dennoch, als Rastpunkt ein idealer Ort.

Während dem weiteren Verlauf unserer heutigen Wanderung kamen wir nicht ganz zufällig auch noch an einer sehr schönen Trinkwasserstelle vorbei. Das Bild von Georg Totschnig tronte in Medallienfürm über dem Brunnen. Am Brunnen selber, war ein Geocache versteckt.

Georg Totschnig, ein österreichischer Radrennfahrer aus dem Zillertal. Sein sensationeller Etappensieg an der Tour de France in Ax-3-Domaines am 16. Juli 2005, sorgte für einen eigentlichen Radhype in ganz Österreich. Totschnig wurde zudem Sportler des Jahres.

Eine Auswahl von Fotos aus dem Zillertal

7. Mai 2011
von Urs
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Besuch des BioMasseHeizKraftwerkes

Nach dem üblichen Hotel-Zmorge-Buffet entschlossen wir uns für einen Ausflug in die HolzErlebnisWelt FeuerWerk in Fügen. Mit der Zillertalbahn eine gute Viertelstunde talauswärts ab Mayrhofen.

FeuerWerk ist ein BioMasseHeizKraftWerk. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen Abläufe für den Laien verständlich zu machen. In der dazu entstandenen HolzErlebnisWelt hat man deshalb Technik und Kultur in einen interessanten Zusammenhang gebracht.

Der Besucherrundgang beginnt mit dem Film HolzLeben. Auf eindrückliche und geschickte Art und Weise wird einem wieder einmal vor Augen geführt, wie vielfältig verwendbar Holz ist. Vom Baumstamm bis zum Holzschlitten, der Brennholz transportiert. Oder hin bis zum feingliedrigen Musikinstrument der Geige, Violine oder der Flöte, dem Alphorn und der Harfe. Bis hin zum täglichen Gebrauchsgegenstand dem Brotbrett, der Früchteschale, dem Bleistift oder dem Spielzeug. Viele weitere Beispiele könnten hier folgen.

In einem weiteren, sehr anschaulich gestalteten Teil, wird aufgezeichnet, wie der Mensch seit Jahrtausenden lernte mit dem Holz umzugehen. Das Rad als Transportmittel erfand, Baumstämme aushöhlte, Flosse und Schiffe baute. Auch als Kriegsinstrument liess es sich verwenden. Es spielte eine Rolle bei den ersten Autos als Fahrwerk, sowie bei den ersten Flugversuchen.

Klar wird auch der Vorteil gegenüber dem Erdöl dargestellt. Passend zur heutigen Diskussion rund um die erneuerbaren Energien, setzt man sich auch mit dem Wachstum und dem Verbrauch des Holzes auseinander. Macht einen Bezug zum Verbrauch und Kosten von Heizöl und zu anderen Energien.

Der anschliessende Rundgang durch die Fabrik ist zweigeteilt. Im ersten Teil wird anschaulich erklärt, wie sich die Fabrik selber die eigene Energie durch die Verbrennung von Sägemähl und weiteren Holzabfällen aus der Produktion besorgt. Dabei schaut noch jede Menge Fernwärme für die benachbarte Ortschaft heraus.

Der zweite Teil des Rundganges behandelt den Produktionsprozess von Holz-Pellets und Briketts. Als Besucher erhält man die Möglichkeit, immer wieder durch kleine Sichtfenster in die Abläufe hineinzuschauen. Dass in so einem Werk die Abluft nicht einfach durch das Kamin gejagt wird, versteht sich von selbst. Der Reinigungs- und AbkĂĽhlungsprozess wird denn auch als Anlass genommen, im sogenannten Kyoto – Raum auf das besagte Protokoll, die getroffene Vereinbarung der Staaten dieser Welt, näher einzugehen. Nach einem abschliessenden Treppensteigen auf die grossen Silos, einem Blick auf x-Tonnen Pellets, werden wir direkt neben dem Restaurant SichtBar in die frische und staubfreie, Luft entlassen.

Beim Blick über riesige Holzlager, können wir mit der freundlichen Dame der Rundgang-Führung noch eine interessante Diskussion über erneuerbare Energien, den Transport von Pellets und ihre praktische Anwendung im Einfamilienhaus führen.

Übrigens: Während der Zeit unseres Aufenthaltes in diesem BioMasseHeizKraftwerk ist der österreichische Wald um rund 4200 Kubikmeter nachgewachsen. In der selben Zeit wurden in Österreich aber auch rund 1.7 Millionen Liter an fossilem Brennstoff wie Benzin, Diesel und Heizöl, unwiederbringlich, verbraucht. (Quelle: aus dem erhaltenen Prospekt für den Rundgang)

Eine eindrĂĽckliche Diskussionsgrundlage.


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