Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

30. April 2011
von Urs
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Bunkerbesichtigung

Tourismus Region Brugg organisierte fĂĽr heute einen Rundgang zu verschiedenen Bunkern und Panzersperren im Raum Gebenstorf, also direkt ĂĽber dem Wasserschloss. Wie bekannt, dem Zusammenfluss von Aare, Reuss und Limmat. Man braucht nicht viel Phantasie, um zu vermuten, dass es dabei vor allem um den Schutz und die Sperre der breiten Aarelandschaft in Richtung zum Rhein hinunter gehen dĂĽrfte.

So war es denn auch. Wir erfuhren nicht nur viel über die damalige militärische Situation in Europa, speziell natürlich der Schweiz und dem Mittelland, so kurz vor dem zweiten Weltkrieg, sondern auch sehr viel über die Bevölkerung. Wie sie sich damals verhalten hat und wie sie sich seit damals entwickelt hat.

Allgemein dürfte bekannt sein, dass eine erste Verteidigungslinie entlang dem Rhein organisiert wurde. Eine zweite Linie, deutlich stärker bewaffnet und mit viel mehr Mannschaft versehen, führte unter anderem ungefähr mitten durch Gebenstorf hindurch. Gebenstorf hatte damals den Aufürag gefasst, die Limmattstellung zur Sicherung des schweizerischen Mittellandes aufzustellen. Man vermutete entlang der grossen Flüsse, mögliche grössere Einfallslinien des Feindes.

Deshalb wurden in der Gegend um das Wasserschloss mehrere Dutzend Bunkeranlagen, Beobachtungsposten und Panzersperren errichtet. Die Bauten aus Beton sind heute noch grösstenteils erhalten und werden oft auch wieder so hergestellt, dass sie einer breiteren Öffentlichkeit zum Besuch geöffnet werden können. Eine der wohl grössten Anlagen in diesem Sinne dürfte die Anlage in Full Reuenthal sein.

Wir begnĂĽgten uns heute mit viel kleineren Anlagen. Meist dienten sie zur Beobachtung von Artilleriefeuer oder als Aufenthaltsraum fĂĽr kleinere Einheiten in Zusammenhang mit Panzersperren. Auch ein Bunker einer Telefonzentrale war zur Besichtigung geöffnet. Die Bunker waren zwar meist leer oder es stand allenfalls noch ein GeschĂĽtz mit “musealem” Charakter drin.

Imponierend war aber auf jedenfall mal zu hören, mit welchem Aufwand die Bunker teilweise mit Grabensystemen oder sogar unterirdisch miteinander verbunden waren. Imponierend war auch zu hören, welcher organisatorische Aufwand geleistet wurde, um die Geschütze am richtigen Ort mit den richtigen Zielen befehligen zu können.

Imponierend war aber ebenfalls zu sehen wie sich die Bevölkerungsdichte seit dem zweiten Weltkrieg entwickelt hatte. Denn die Fotos der Artilleriefeuerbeobachtungen, teilweise noch auf Glasscheiben angefürtigt, hatten schon eine recht gute Qualität. Vergleicht man diese Fotos mit der heutigen Wirklichkeit, da ist aus vielem Wies- und Ackerland doch schon einiges verbaut worden.

Der Rundgang endete in der Waldhütte von Gebenstorf an einer kleinen Fassstrasse mit Apéro-Gebäck. Wegen der immer noch herrschenden Trockenheit und dem damit verbundenen Feuerverbot in Wäldern, mussten wir auf den gebratenen Cervelat verzichten.

Nebenbei war auch noch zu erfahren, dass Pläne und Varianten fĂĽr eine “Festung Brugg” ausgearbeitet wurden. Die wurden dann zwar nie realisiert. Was aber in den Köpfen von Verantwortlichen herumgeistert, ist, dass die noch bestehenden Anlagen rund um das Wasserschloss einer breiteren Ă–ffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Denn “man” findet, nach der Zeit der Römer und der Habsburger, wäre dies vielleicht eine Möglichkeit, die Fortsetzung der Geschichte in unsere aktuellere Zeit hinein zu ĂĽbertragen. Ein weiterer Bunker, derjenige direkt am Wasser und dem Zusammenfluss von Aare und Reuss, soll demnächst in restauriertem Zustand, geöffnet werden.

Mal sehen, ob diese Bunker- und Festungsgeschichte eine Fortsezung findet.

29. April 2011
von Urs
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A propos Kunst

Zu finden an einer der Bauwände entlang der Geleise im Hauptbahnhof Zürich. Was es auch immer darstellen soll, auffällig ist jedenfalls, dass die ganze lange, schneeweisse Wand, noch nicht einen einzigen Farbklecks von irgend einer Spraydose erhalten hat.

Zufall?

Kunst am Bahnhof
Kunst am Bahnhof

28. April 2011
von Urs
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Aha

Schon vor längerer Zeit ist mir mal der kreisende Koffür, aufgehängt an einer rechteckig verlaufenden Schiene unter der Autobahn über der Sihl aufgefallen. Scheinbar nutzlos dreht er dort seine Runden.

Nach jeder Runde wird er an einer Stelle wieder mit Wasser aufgefüllt. Im Boden des Koffürs hat es ein Loch. Daraus verliert er nur soviel Wasser, dass sein Inhalt eine Runde lang, ein feines Plätschern in der darunter verlaufenden Sihl verursacht.

Hört sich im ersten Moment wie das Plätschern eines Springbrunnens an. Weil sich das Geräusch dann aber langsam entfürnt, oder je nach Situation auch näher kommt, bleibt man dann doch stehen und versucht der Sache etwas näher auf den Grund zu kommen.

Der Künstler Roman Signer, hat ihr auf seine Art und Weise das Thema der Vergänglichkeit festgehalten.

Offenbar nur wenig neben dieser Koffürinstallation sollen sich noch drei Farbflecke an der Decke über drei Stahlröhren befinden. Da bin ich dann höchstwahrscheinlich schon x-Mal achtlos dran vorbei marschiert. 🙂

27. April 2011
von Urs
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Standards sind so eine Sache

ISO-8859-1, Windows-1252, cp-1252, utf-8 und zum Schluss sind unsere Umlaute nur noch Fragezeichen.

FrĂĽher hatten wir den Zeichensatz ISO-8859-1, ziemlich ähnlich mit dem Zeichensatz Windows-1252, welcher manchmal auch als cp-1252 bezeichnet wurde. Wenigstens fĂĽr unsere Sprache Deutsch, waren darin alle notwendigen Umlaute und das Deutsche “Doppel-S” verfĂĽgbar. Dieser Zeichensatz wurde 1998 letztmals aktualisiert. Im Rahmen von EURO und der Verbreitung des Internets erhielt der Zeichensatz Geschwister, erkennbar an einer Laufnummer wie zum Beispiel 8859-2 fĂĽr Mitteleuropäisch, -5 fĂĽr Kyrillisch, -8 fĂĽr Hebräisch. Nur um ein paar wenige Erweiterungen zu nennen.

Er konkurrenzierte sich somit mit dem im englischen Sprachraum verbreiteten US-ASCII-Code.

Klar war ja auch, dass diese Vielfalt von Zeichensätzen wohl kaum überleben würde, dass da gelegentlich vereinheitlicht und vereinfacht werden müsste. Dazu ist dann allerdings auch notwendig, dass durch alle Internetprotokolle, von der Datenbank beim Provider bis zum Browser am Bildschirm etwas durchgängig darstellbares realisiert werden muss.

“Die Internet Engineering Task Force verlangt von allen neuen Internetkommunikationsprotokollen, dass die Zeichenkodierung deklariert wird und dass UTF-8 eine der unterstĂĽtzten Kodierungen ist. Das Internet Mail Consortium (IMC) empfiehlt, dass alle E-Mail-Programme UTF-8 darstellen und senden können.” (Zitat Wikipedia).

Doch was ist dieses utf-8? Theoretisch könnten mit dieser Codierung über vier Billionen Zeichen dargestellt werden. In der praktischen Anwendung aber beschränkt man sich auf eine gute Million Zeichen. Die ersten 127 Zeichen decken übrigens den US-ASCII Code ab. Darin sind allerdings unsere Umlaute nicht enthalten. Für Interessierte gibt es hier zum Beispiel noch weiter detaillierte Ausführungen.

Obwohl sich noch nicht alle Provider und Anbietr an diese Vorgabe halten, ist abzusehen, dass utf-8 DER Standard im Internet werden wird.
Expressionengine wollte dem nicht nachstehen und versah im Zuge der Umstellung auf die Version 2 gerade mal alle Textfelder mit diesem utf-8 Standard.

Als Folge davon, sind nun hier im Weblog vorerst alle Umlaute, ob grosse oder kleine, zu “?”-Zeichen geworden. Leider gibt es auch nicht die Möglichkeit, diese ?-Zeichen wieder zum ursprĂĽnglichen Umlaut zurĂĽck zu konvertieren. Im Script der Umstellung auf die Version 2 steht denn auch an einer Stelle sinngemäss, der etwas schadenfreudig klingende Hinweis, dass ein paar BenĂĽtzer, welche sich in der Version 1.x ĂĽber die vorgegebenen Standards hinweggesetzt hatten, wohl einen kleineren “Tanz” vollfĂĽhren mĂĽssen, bis die Umlaute wieder da sind.

Persönlich finde ich diese Bemerkung weit daneben. Denn Expressionengine ist immerhin eine Software, die sehr viel Spielraum und Kreativität in der Entwicklung von Lösungen zulässt. Andererseits sehe ich auch ein, dass standardisiert und vereinfacht werden muss. Doch bei einer ständig wachsenden Community von derzeit ĂĽber 200’000 eingetragenen Benutzern, hätte vielleicht eine etwas angepasstere Umstellung schon noch dringelegen. Gehe jedenfalls davon aus, dass dieses Weblog weder das Einzige noch das Grösste in Westeuropa ist.

Nach ersten Versuchen bin ich zuversichtlich, dass es mir wohl gelegentlich gelingen dĂĽrfte, die verlorenen Umlaute wieder “zurĂĽckzuholen”.

26. April 2011
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

klare_Nacht

am späten Abend

etwas_Wolken

73.1KM

698 HM
02:50 H

Schon wieder 10 Fahrten auf dem Arbeitsweg

Das Thermometer zeigte heute bereits am frühen Morgen immer noch 10 Grad an. Auch die Bise, der teils heftige Ostwind der letzten Tage, war noch nicht da. Es schien, wieder einmal eine Bilderbuchfahrt zur Arbeit geben zu können.

Und so war es denn auch. Bereits kurz nach der Abfahrt, erloschen die Strassenbeleuchtungen. Das Licht am Renner liess ich noch ein paar Minuten länger eingeschaltet.

Nach Neuenhof muss es gewesen sein, als mir die Sonne direkt ins Gesicht schien. Sie stand wie aufgesetzt auf einem der Hügel um das Limmattal, feuerrot, keine Wolke, kein Nebel. Solche Momente, vor allem wenn ich zuvor so manche Fahrt durch die Nacht wie dieses Jahr durchgeradelt habe, sind für mich irgendwie ein schönes, vielleicht sogar ein glückliches Zeichen. Der Beginn einer neuen Jahreszeit. Schluss mit dicken und mehrschichtigen Kleiderlagen zur frühen Morgenstunde. Wenigstens für das nächste halbe Jahr.

Auf dem Heimweg ging es dann deutlich weniger idyllisch zu und her. Aus welchen GrĂĽnden auch immer, aber an den Baustellen im Raum Beriken – Mutschellen, herrschte heute Abend das Chaos. Die Verkehrsampel fĂĽr die Baustelle wechselte immer wieder mal von grĂĽn aufĂĽrot und umgekehrt, ohne dass sich etwas bewegte. Verstopfte Einbahn, verstopfter Kreiselverkehr, Automobilisten die sich ihren Weg irgendwie und irgendwo zwischendurch suchten. Da ist man dann richtig froh, mit dem Renner unterwegs zu sein und halt schlimmstenfalls sein Vehikel auch mal ein paar Meter tragen oder schieben zu mĂĽssen.

Ansonsten war es überraschend kühl, kaum mehr Sonne, dafür ein kräftiger Gegenwind. Auch die Fernsicht über das Reusstal hinweg in den Jura war sehr trüb. Es schien als ob die ganze Luft voll von Blütenstaub sei. Sogar auf dem GPS am Lenker des Renners, setzte sich eine dünne Schicht Staub ab.

Dass ich bereits so früh im Jahr schon die 40. Fahrt auf dem Arbeitsweg absolvieren konnte, ist auch zu einem grossen Teil der sehr trockenen Witterung der letzten Wochen zuzuschreiben. In anderen Jahren, hätte ich eine so grosse Anzahl von Fahrten wohl kaum fürtiggebracht, ohne auch nur einmal an einen Regenschutz denken zu müssen.


Mein Rad ist gerade hier:

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