Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

8. März 2011
von Urs
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Gedanken zum Veloanhänger

Mit den ersten richtigen Sonnenstrahlen, kommt auch wieder die Lust auf längere Fahrten mit dem Fahrrad. Die Planung der Sommerferien wird langsam zu einem Thema. Doch da gibt es zuerst noch ein Problem zu lösen:

Regelmässige Leser dieser Seiten wissen, dass ich mir jeweils eine verlängerte Ferienwoche durch die Alpen leiste. Das Feriengepäck nehme ich dabei auf einem Einrad-Veloanhänger mit. Andere Systeme wie Rucksack oder Tragtaschen direkt am Renner sind mir persönlich nicht gut genug, sind nicht mein Stil. Ich bin immer noch davon überzeugt, mit dem Veloanhänger am besten zu fahren, am wenigsten Probleme zu haben. Genau das ist nun aber der Punkt:

Seit dem Sommer 2006, meiner Reise rund um die Schweiz, ziehe ich also einen Monoporter hinter mir her. Nach mittlerweile vier Sommerferienfahrten und ĂĽber 6000 Kilometern, habe ich mich entschlossen, mich von ihm zu trennen. Dazu gibt es eigentlich nur einen Grund, der heisst Angst. Das kam so:

Der Anhänger ist so konstruiert, dass er einfach zusammengeklappt werden kann und als Handgepäck sogar mal eine Reise im Zug mitmachen könnte. Vom einzigen Rad am Ende des Anhängers, führt nur auf einer Seite ein Aluminumrohr in U-Form bis zur Deichsel. Auf dieser U-Form ist die Platte montiert, welche das Gepäckstück trägt. Somit kann der Anhänger auf eine handliche Grösse zusammengeklappt werden, entsprechend der Grösse der Grundplatte.

Das scheint nun allerdings den Nachteil zu haben, dass die Plattfürm mit dem Gepäckstück drauf, mit der Zeit anfängt, über die Kante der U-Form einzuknicken. Es handelt sich nicht um viel, ein paar Zentimeter nur. Doch durch die so entstehende schiefe Ebene, rutscht das Gepäck natürlichauch immer weiter nach vorne links. Dadurch wird der Druck auf das Kupplungsstück am Renner auf der linken Seite deutlich grösser als auf der rechten Seite. Ja es kann sogar dazu führen, dass sich beim rechten Kupplungsstück der Druck zu einem Anheben umkehrt. Im schlimmsten Fall ist dann die Folge sogar die, dass sich das Hinterrad in der Gabel ebenfalls um Bruchteile von Milimetern verschiebt. Ungenaue Schaltung, Schleifen der Bremsklötze bis hin zu einem blockierten Hinterrad sind dann die Folge.

Es liegt kaum daran, dass sich das Gestell selber verbogen hat. Das konnte ich mit meinen Mitteln so gut wie möglich nachmessen. Es liegt auch nicht daran, dass ich den Anhänger ĂĽberladen hätte. Es dĂĽrfte eher an einer Altersschwäche der PlattfĂĽrm liegen. Anderes Bepacken des Gepäcksackes brachte nur eine kurzfristige Besserung. Ich habe auch versucht, die PlattfĂĽrm “gegen die eigene Neigung” zu fixieren. Auch das brachte nur kurzfristigen Erfolg.

Kommt zusätzlich noch erschwerend dazu, dass die beiden Ausfallenden am Hinterrad meines Renners nicht 100% genau gleich konstruiert sind. Ausgerechnet auf der linken Seite des Renners, hat das Kupplungsstück Bruchteile von Millimetern mehr Spiel. Was bei einer Länge der Kupplung von vielleicht fünf Zentimetern eben doch bald einmal ins Gewicht fällt.

Es war auf der Heimfahrt, letztes Jahr aus den Dolomiten, als ich mir über eine Stunde lang mal richtig Zeit nahm, mit allen möglichen Variationen Rennrad, Kupplungsstücke und Anhänger-Deichsel so zusammenzustecken, dass die Sache auch optisch wenigstens einigermassen ausgeglichen und bündig aussah. Es war dutzende von Kilometern später auf einem Parkplatz, als ich mit dem Anhänger und dem Renner etwas manövrierte, als die Deichsel des Anhängers aus dem Kupplungsstück sprang. Passiert ist nichts. Doch man stelle sich vor, dieses Missgeschick passiere bei einer Abfahrt von einem Pass und die Deichsel verfange sich in den Speichen des Hinterrades. Mindestens das Sommerferienende ist dann sofort erreicht. Deshalb fuhr ab diesem Zeitpunkt immer auch die Angst vor diesem Moment mit. Und genau deshalb, werde ich mir dieses Jahr einen neuen Anhänger besorgen.

Ich denke da vor allem an die Systeme von Bob-Yak oder Bob-Ibex. Beide einrädrig, beide absolut symmetrisch gebaut, beide liegen direkt auf der Achse der Hinterrades auf, brauchen also keine Kupplungsstücke mehr. Die Tragfläche des einen der beiden Anhänger ist gefedert. Dass sich beide nicht zu einem Handgepäckstück zusammenklappen lassen stört mich nicht. Denn genau diese Fähigkeit des Monoporters hatte ich dannzumal völlig überbewertet. In all den Jahren, reiste er nur gerade einmal als Handgepäck mit.

Auf die guten Erfahrungen eines solchen Einradanhänger möchte ich aber weiterhin nicht verzichten. Das Rad des Anhängers läuft wirklich schön hinter dem Rad des Fahrrades nach. Auch in Kurven. Selbst in engen Kurven wie zum Beispiel bei Einfahrten auf Velowege, bei denen am Anfang die beiden ĂĽberlappenden Eisenrahmen stehen. Wenn das Fahrrad durch ist, kommt der Anhänger auch nach. FĂĽr die einrädrige Variante spricht auch die Eigenschaft des “in die Kurven liegens”. Weil der Anhänger fix mit dem Fahrrad verbunden ist, wird er auch bei schnell gefahrenen Kurven niemals nach aussen kippen, sondern immer entsprechend dem Fahrrad nach innen.

Kommt noch dazu, dass der Yak/Ibex viel die grössere Verbreitung als der Monoporter von Weber hat. Zudem scheinen der Verwendung eines Yak/Ibex keine Grenzen gesetzt zu sein.

7. März 2011
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

dunstige_Nacht

am späten Abend

schoenster_Sonnenschein

68.2KM

352 HM
02:31 H

Wochenanfang voller Ăśberraschungen

Das einzige was heute vielleicht nicht überraschend war, waren die Temperaturen. Zum wiederholten Male unter Null und klarer Himmel. Schon vor der Hälfte der Distanz zur Arbeit ist unter solch guten Verhältnissen wie heute Morgen die Sicht schon sehr gut, man ist also kaum mehr auf den Lichtkegel vor dem Renner angewiesen. Der beginnende Morgen hat sich dann aber doch hinter einer ziemlich hohen und dichten Dunstschicht abgespielt, so dass vom ganzen Farbenspiel am Himmel kaum etwas zu sehen war.

Überraschend lange hingegen brauchte heute in der Dusche das warme Wasser. Beziehungsweise: ich hatte mich bereits eingeseift, als ich definitiv einsehen musste, dass heute Morgen wohl kein warmes Wasser mehr fliessen würde. Seife abduschen unter kaltem Wasser, nach einer Fahrt durch einen frostigen Morgen: ja, da blieb wahrlich nicht mehr viel Wärme im Körper zurück.

Auch im BĂĽro, war es ziemlich kĂĽhl. Klar ĂĽber das Wochenende wird gespart. Aber da kam nichts dazu, wenigstens nicht, bevor der Monteur mal kräftig zugelangt hatte. Der Kaffee vermochte auch nur sehr “regional” etwas Wärme zu verbreiten.

Die letzten Überraschungen dann auf dem Heimweg. Es lief mir wieder mal besonders gut. Kaum Rotlichter, hie und da einen anderen Velofahrer überholen, auch ein Töffli musste mein Rücklicht in der Ferne verschwinden sehen.

So habe ich gleich fĂĽnf “Persönliche Bestleistungen” abgeholt. Die haben zwar alle irgendwie einen Zusammenhang, doch die Anzahl alleine motiviert schon. Neue Rekorde konnte ich ĂĽber 10 und 20 Kilometer verzeichnen, sowie ĂĽber 20, 30 und 60 Minuten.

Vielleicht schaffe ich es ja auch mal, für 30 Km nicht mehr länger als eine Stunde pedalen zu müssen. Nach dem heutigen Tag fehlen dazu noch 3 Minuten und 42 Sekunden, oder 0.75 km/h.

6. März 2011
von Urs
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Radfahrt
Nachmittag

schoenster_Sonnenschein

62.4KM

715 HM
02:46 H

Rundfahrt ĂĽber Full-Reuenthal und Leuggern

Heute hatten wir mit dem Wetter GlĂĽck. Der Nebel war bald einmal weg, nur die Temperatur wollte wegen der Bise nicht so richtig ansteigen. So entschloss ich mich, die heutige Rundfahrt etwas hĂĽgelig anzulegen.

Rund um den Bruggerberg auf das Villigerfeld war als Einrollstrecke gedacht. Doch dann ging es zum Rotberg hinauf. Schön durch den noch kahlen Wald und somit auch einigermassen an der Sonne, auf der Bergflanke, welche sowieso im Windschatten lag, wurde es mir laufend wärmer. Bis eben zu oberst, wo der Ostwind so richtig kräftig durch die Lücke der Passhöhe pfeifft.

Nach den ersten Spitzkehren der Abfahrt nach Hottwil und weiter über Mettau bis nach Etzgen hinunter hörte zwar der Seitenwind schon bald wieder auf. Dennoch wurde es immer kälter. Vor allem das unterste Ende des Tales ist ja um diese Zeit nicht gerade von Sonnenlicht verwöhnt.

Anschliessend ging es dann eine Zeitlang, immer schön gegen den Wind, mehr oder weniger dem Rhein entlang, hinauf. An Schwaderloch und Leibstadt vorbei bis zur Abzweigung nach Full hinunter.

Das Gemeindehaus war dank einem grossen Wegweiser bald gefunden. Dann noch etwas durch das Dorf kurven. Einen passenden Brunnen habe ich schon bald entdeckt und nur wenig daneben auch ein Restaurant. Eine Kirche oder Kapelle scheint es hier nicht zu geben. Das Dorf liegt Übrigens ziemlich nahe am Rhein, dürfte vermutlich auch die nördlichste Gemeinde des Aargaus sein. Immer wieder stösst man auf Wegweiser zum Militärmuseum.

Mein GlĂĽck mit der Kapelle oder der Kirche versuchte ich in Reuenthal, dem zweiten Teil der Gemeinde. Dazu musste ich einen Teil der Strecke zurĂĽckfahren und dann ein paar Meter den HĂĽgel hinauf. Leicht zu finden, steht die Kirche ziemlich mitten im Dorfkern.

Während der Weiterfahrt noch einen kurzen Blick auf den Kühlturm des Kernkraftwerkes Leibstadt geworfen. Mächtig dampfte es heute oben raus.

Nur wenig später treffe ich in Leuggern ein. Die Kirche ist hier mächtig gross. Schon von weitem sieht man sie stehen. Gemeindehaus und Restaurant sind hier auch kein Problem zu finden. Aber wo gibt es einen Brunnen? Hat Leuggern tatsächlich keinen Brunnen?

Für den Heimweg wollte ich noch nicht direkt fahren. Ich entschied mich über Döttingen, dann bis Endingen das Surbtal hinauf und anschliessend über den Hügel nach Würenlingen und so den Weg nach Hause zu finden.

Doch diese Entscheidung war doppelt falsch: Im Surbtal fuhr ich nun genau gegen den kalten, zeitweise auch böigen, Ostwind. Und Würenlingen war wegen des Fasnachtsumzugs komplett gesperrt. Der ganze Verkehr wurde irgendwie aussenherum umgeleitet. Der einzige Vorteil war, dass ich so wieder ein paar geteerte Schleichwege gefunden habe.

Übrigens die Fasnacht von Würenlingen ist weitherum bekannt. So ziemlich jede Zufahrtsstrasse war beidseitig über mehrere hundert Meter Länge von Besucherautos zugeparkt. Aus dem Festgelände haben sich dauernd, ähnlich einer Prozession, Zusachauer entfernt, obwohl der Umzug dem Gedröhne nach zu schliessen noch im Gange war.

Ganz zum Schluss, kurz vor dem heimatlichen Gärtentor, legte ich noch eine Zusatzschlaufe ein, um auch den 11. Punkt für den Winterpokal, noch redlich zu verdienen.

5. März 2011
von Urs
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Oh GlĂĽck…

Tatsächlich. Es lag wie vermutet, mitten in der Baustelle, am Strassenrand, auf dem Display. Vom nächtlichen Frost etwas angegraut. Kaum ein zusätzlicher Kratzer, weder am Gehäuse noch auf dem Display. Software funktioniert auch noch, also vermutlich kein Schaden an den “Innereien”. So stelle ich mir Outdoor-Fähigkeit vor.

Noch im frĂĽhen Morgengrauen habe ich mich mit dem Mountainbike auf den Weg gemacht. Musste zuerst eben wegen der Baustelle und dem Verkehr dran vorbeifahren und konnte es erst auf dem RĂĽckweg auflesen. Es muss wohl viel GlĂĽck im Spiel gewesen sein, dass es, obwohl auf der linken Seite am Lenker befestigt, eben doch am rechten Strassenrand zu liegen kam.

Die neue Bride ist bei Veloplus auch schon bestellt. Sogar ein Sicherheitsbändeli, von einem alten MP3-Gerät, das ich wohl nie mehr gebrauchen werde, habe ich jetzt endlich(!) dem GPS verpasst. Man weiss ja nie. 🙂

4. März 2011
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

klare_Nacht

am späten Abend

klare_Nacht

68.6KM

300 HM
02:27 H

Oh Schreck

Auf dem heutigen Heimweg mit dem Renner von der Arbeit, etwa ab Baden, gab der Renner so merkwürdig klapprige Geräusche von sich. Klar die Strasse ist nicht eben, da gibt es diverse Schäden vom Winter und überhaupt. Doch seit der Renner vor einem Monat im Jahresservice war, klapperte gar nichts mehr.

Ich tippte als Geräuschquelle auf den Akku für die Beleuchtung. Fummelte an der Befestigung herum, drückte den Klettverschluss nochmals richtig zusammen. Die Geräusche schienen nachzulassen. Doch nicht ganz.

Immer wieder klapperte etwas. Manchmal etwas heftiger, manchmal etwas weniger. Mit einem Mal, nach einem letzten heftigen Klappern, herrschte wieder Ruhe. Der Akku war noch dran, das Licht brannte auch noch. Wird sich wohl etwas Unrat, vielleicht Holz, irgendwo zwischen Bremsbacken, Felgen und Rad eingeklemmt haben und jetzt rausgefallen sein.

Den richtigen grossen Schreck, kassierte ich dann zu Hause, als ich das GPS abstellen wollte. Die Hand griff im Dunkeln ins Leere, nochmals. Der Platz am Lenker war leer.

Bei Licht im Keller habe ich dann die Befestigungsbride am Lenker fĂĽr das GPS kontrolliert. Sie weist die gleiche Bruchstselle auf, wie damals die alte Bride in den Dolomiten. Doch das war bei Tageslicht und dann sah ich das GPS in grossem Bogem vom Lenker fliegen.

Seit dem versuche ich zu rekonstruieren, wo denn das letzte grosse Klappern stattgefunden hat.

Das letzte Mal habe ich bei einer Fahrtzeit von 2:02 Stunden bewusst auf das GPS geschaut. Das war bei einem Rotlicht in Baden. Danach vermutlich erst wieder bei der Auffahrt von der Reuss nach Windisch hinauf. Das letzte grosse Klappern könnte sich in der Baustelle um Königsfelden herum abgespielt haben.

Dort werde ich mich morgen wohl eine Weile aufhalten. Denn ausgerechnet an dieser Stelle ist die Strasse seit ein paar Tagen ziemlich schmal, wird umgeleitet über plattgewalzte und geteerte Grüninseln, hat Fussgängerverbot und keine Strassenlaternen. Alles wegen der Baustelle.


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden