Durchnummeriert oder nicht, oder anders durchnummeriert, vielleicht so: 1/100?
Kürzlich habe ich mal irgendwo einen Artikel gelesen, bei dem es darum ging, wieviel es braucht Gewohnheiten abzulegen. Wobei ablegen eigentlich gar keine Motivation sein kann, sondern höchstens sich etwas anderes angewöhnen. Denn die entstehende Leere, die unweigerlich aufkommt, wenn man sich etwas abgewöhnen will, muss der Mensch mit irgend etwas anderem wieder auffüllen.
Dabei stand dann unter anderem auch das Beispiel, dass jemand seinen Arbeitsweg anders oder auf einer anderen Strecke zurĂĽcklegen will. Der Ablauf “Arbeitsweg” wurde in diesem Beispiel als komplexer Vorgang klassiert. Damit eine derart komplexe Ă„nderung definitiv festsitzt, muss sie bis zu 99 Mal abgewickelt werden. Dabei soll es keine Rolle spielen, ob die 99 Mal alle lĂĽckenlos hintereinander bewältigt werden, oder man zwischendurch auch mal wieder auf dem alten Weg unterwegs ist.
Warum ich das hier beschreibe? Weil ich mir insgeheim ebendoch 100 Arbeitswege und nicht nur deren 80 zum Jahresziel gesetzt habe. Das würde dann ja gerade reichen, eine Gewohnheit zu verändern.
Aber halt, ich habe ja schon 80 aus dem letzten Jahr und weitere knapp 50 vom Vorjahr und noch mals 50 vom Vorvorjahr? Habe ich mir da schon etwas angewöhnt, quasi ohne es zu merken?
Dies meine heutigen Gedanken, wenn man durch die Dunkelheit radelt. Beide Wege. Ausser ein paar Weihnachtsbeleuchtungen die etwas Abwechslung gaben, zwei völlig unspektakuläre Fahrten.
Es war nicht einmal so kalt, wie ich dies befürchtet hatte. Die Finger hatten ihre tiefste Temperatur nach etwa 20 Minuten erreicht, ab dann wurde es auch in den Handschuhen immer wärmer. Um die Heizung, sprich die Wärmeabgabe der Beine, immer schön in Schwung zu halten, bin ich keinen Meter auf der grossen Scheibe gefahren, alles auf dem mittleren Kettenblatt durchgekurbelt.
Auch so kann man Übrigens E-Bikes stehen lassen. Hat heute jedenfalls mehr als einmal bestens funktioniert. 🙂