Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

15. Oktober 2010
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

dunstige_Nacht

am späten Abend

Nebel

73.4KM

536 HM
02:48 H

Arbeitsweg 2010-67 (Nord)

Nach mittlerweile immerhin schon weit über 30 Fahrten, alleine auf dem Arbeitsweg in die nördliche Hälfte der Stadt Zürich, wird die Kurblerei zur Routine. Offensichtlich erreiche ich auch immer etwa die selben gefahrenen Zeiten. Wobei ich mir jetzt in der Dunkelheit und im Thermoanzug ein paar zusätzliche Minuten genehmige. Damit erreiche ich dann den Arbeitsort nicht mehr ganz so verschwitzt wie im Sommer und kann dann am Abend wieder in fast ganz trockene Kleider schlüpfen. Es ist nämlich so, dass die Kleider im Garderobenschrank kaum trocknen und im Büro möchte ich meinen Kollegen und Kolleginnen den Anblick einer Wäscheleine ersparen.

Heute Abend fuhr ich ein weiteres Mal durch das Wehntal nach Hause. Der Nebel hing tief. Mittlerweile sind auf den paar Kilometern Landwirtschaftsgelände auch die allermeisten Maisfelder geerntet. Ein Grossteil der Felder ist umgepflügt und teilweise schon wieder mit neuem Gewächs versehen worden. Auch bei dem ziemlich grossen Feld mit Kürbissen ist das Kraut nun verdorrt und die Kürbisse liegen einfach so auf dem Acker herum. Es handelt sich um die grünen, ziemlich Grossen.

Die Bäume sind zwar noch farbig, doch über die Felder bläst heute Abend ein sehr kühler Wind, fast so, als ob der Herbst bereits dem Winter die Türe einen Spalt geöffnet hätte. Irgendwie liegt eine gewisse Melancholik über der Gegend. Auch die Laute, das Geklapper der Pferdehufe auf dem geteerten Weg, tönt gedämpft. Kaum ein Geräusch, kein Vogel der zwitschert, kein Hund der bellt. Der Horizont verschwindet im Schleier des Nebels und der Dunkelheit. Manchmal habe ich es sehr gerne, wenn es auf dem Heimweg etwas ruhiger zu und her geht. Nach dem Dauerlärm und der Hektik des Grossraumbüros können solche Momente wohltuend sein.

Vom Sportplatz in Niederweningen geht es ein paar Meter hinauf, ein paar links-rechts-Kurven, eine Abzweigung, Geholper über das Firmenareal der Bucher Guyer Landmaschinen dann auf den Radweg der Surbtalstrasse. Die Träumerei von Herbst und Winter hat ein jähes Ende, der Feierabendverkehr hat mich wieder, wenigstens für die nächsten paar Kilometer.

Weitere Fotos vom Arbeitsweg (Nord)

14. Oktober 2010
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

dunstige_Nacht

am späten Abend

dunstig

73.3KM

516 HM
02:48 H

Arbeitsweg 2010-66 (Nord)

Danke, RVBW, leuchtete am Heck des Linienbusses.

Gelegentlich muss man ja vielleicht das Verhalten einzelner Chauffeure der Linienbusse kopfschüttelnd akzeptieren. Dann, wenn sie mit ihren riesen Gefährten ganze Kreuzungen blockieren, den Blinker immer dann ausstellen, wenn das Auto oder sogar der Velofahrer, einfach keine Chance mehr hat, um den Vortritt zu gewähren. In Stosszeiten kann man das vielleicht noch begreifen, wobei all die anderen möchten ja auch gerne weiterkommen. Aber in Zeiten von schwachem Verkehr, ist die Vortrittserkämpferei manchmal schon unverständlich.

Ganz anders heute Morgen: den Blinker fĂĽr das Verlassen seiner Bushaltestelle stellte er so frĂĽh, dass ich ohne spezielle Bremsmanöver einfach hinter sein Gefährt verschwinden konnte. Einen Moment lang, dachte ich noch, dass das wegen des toten Winkels vielleicht ungeschickt gewesen sei, doch als an seinem Heck, die Ortschaft der Endhaltestelle plötzlich zu “Danke, RVBW” wechselte, konnte meine Reaktion nicht so falsch gewesen sein.

“Danke, RVBW”, mache ich doch gerne. 🙂

Den Heimweg konnte ich heute wieder im Schein der letzten Sonnenstrahlen antreten. Der Nebel hat mal kurzfristig auf “nur” kräftigen Dunst, nachgelassen. Sonnenuntergang bekam ich trotzdem keinen vorgefĂĽhrt. Es wurde einfach langsam immer dunkler und kälter.

Das Foto von heute Abend entstand im Brugger Schachen. Früher mindestens für uns Kinder ein El Dorado. Ein Teil des Schachens gehört nämlich zum Waffen- und Übungsplatz der Pontoniere, Sappeure und Genie-Truppen von Brugg. Da war immer etwas los, da gab es mindestens für die Knaben, viel zu sehen und zu erleben. Auch ausserhalb der Militäranlagen. So kam es zum Beispiel früher in fast regelmässigen Abständen vor, dass das Gebiet hier von der Aare überschwemmt wurde. Unsere ersten Baumhütten versuchten wir in dem nahen Wald zu bauen und die ersten Nielen haben wir hier auch irgendwo geraucht. Auf der Militärstrasse, eine breite, asphaltierte Strasse, fast ohne jede Kurve, hat wohl mancher junge Brugger und Bruggerin die erste Fahrstunde auf Vaters Auto bekommen.

Weitere Fotos vom Arbeitsweg (Nord)

13. Oktober 2010
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

dunstige_Nacht

am späten Abend

Nebel

73.6KM

553 HM
02:41 H

Arbeitsweg 2010-65 (Nord)

Heute machte ich mir gar nicht mehr die Mühe, vor der Wegfahrt am Morgen aus dem Fenster zu schauen, wie sich wohl die Situation mit dem Nebel präsentiere. Ich hoffte auf die Möglichkeit, am Abend etwas früher aus dem Geschäft zu kommen, so dass es möglicherweise noch für das Foto bei Kilometer 35 des Heimwegs, mit einem brauchbaren Tageslicht, reichen würde.

Bei der morgendlichen Fahrt hatte ich aber Glück. Ausser in Baden, war der Nebel überall genügend hoch über der Strasse, so dass keine Sichtbehinderungen oder gar Nieselregen in Kauf genommen werden mussten. Ansonsten eine ereignislose Hinfahrt ohne speziell erwähnenswerte Vorkommnisse.

Am Abend war es dann tatsächlich so, dass ich zeitig rauskam. Nur, der Hochnebel war weiterhin da. Ausser im Wehntal, bei Niederweningen. Da gelang es der Sonne beinahe, ein Loch in die Decke zu brennen. Milchig, und wie eine leuchtende Scheibe, schickte sie einen Sonnenstrahl auf die Strasse, Während vielleicht 500 Metern gab es sogar einen Schattenwurf. Das wars dann aber schon.

Das heutige Foto machte ich direkt neben der neuen BrĂĽcke ĂĽber die Aare. Eine in die Jahre gekommene, schmale BrĂĽcke wurde nach langen Jahren der Planung und Diskussion im 2008 durch eine breitere, moderne, mit Gehsteig und Beleuchtung ersetzt. Wohl im Andenken an die alte BrĂĽcke stĂĽtzt sich der Biber auf eines der alten Elemente. Aber wahrscheinlich ist der Biber auch ein Ausdruck dafĂĽr, dass sich der Kanton Aargau sehr viel MĂĽhe um die Auenlandschaften hier rund um das Wasserschloss, den Zusammenfluss von Aare, Reuss und Limmat gibt. Erst kĂĽrzlich wurde gerade dieser Fleck hier wieder “renaturiert”. Dazu wurden auch alte, verschĂĽttete, verwitterte, zugewachsene Kanäle zweck Hochwasserentlastung ausgebaggert.

Weitere Fotos vom Arbeitsweg (Nord)

12. Oktober 2010
von Urs
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SBB Knigge

FrĂĽh Morgens, der Zug kommt von Basel und fährt bis zum Flughafen ZĂĽrich-Kloten. Bekannt ist er allgemein unter dem Namen “Flugzug”. Ein Interregio, der ein paar Mal mehr anhält als andere ZĂĽge. DafĂĽr ist er gut besetzt, vor allem mit Ferien-Reisenden und viel Gepäck. Schon bei uns, auf der ZĂĽrcherseite des Bözbergs. Dabei zieht es die arbeitende Bevölkerung diesseits des Bözbergs ohnehin eher nach ZĂĽrich als nach Basel. Nebst einigen Baslern, die sich auch noch nach ZĂĽrich, beziehungsweise wenigstens nach Altstetten, verirrt haben. Um es klarer zu sagen: eigentlich kommt der Zug schon fast voll hier an und hat noch die grossen Agglomerationen wie Baden und Dietikon vor sich.

Diese Ausgangslage hat heute wohl den begleitenden Zugchef veranlasst, persönlich zum Mikrofon im Zug zu greifen.

“Hier spricht der Zugchef” waren seine ersten Worte. Normalerweise folgen nach einem solchen Auftakt keine angenehmen Meldungen. Verspätungen, technische Defekte, Anschlussprobleme von oder auf andere ZĂĽge werden da mitgeteilt, durch die Lautsprecher geknattert. Meist und mindestens in Deutsch, Französisch und Englisch, vielleicht auch mal in Italienisch, jedenfalls kann dann fĂĽr längere Zeit die Zeitung beiseite gelegt werden.

Doch heute war das anders. Es folgte der Hinweis, dass das Gepäck in die Gepäckablage gehöre. Grössere Stücke können auch zwischen den Rücklehnen der Sitzbänke verstaut werden oder auch auf den Knien der Passagiere habe es noch Platz. Die neuen Gäste der nächsten Stationen wären auch froh um einen Sitzplatz. Es folgten noch ein paar motivierende Ergänzungen. Nach der deutschen Durchsage war Schluss mit Belehrung. Schluss bis zum nächsten Bahnhof jedenfalls.

Alles verständlich und nachvollziehbar. Doch die ausländischen Feriengäste, die vielleicht in noch dösender oder wenigstens vorgetäuschter Schlafstellung auf die englische, französische oder italienische Durchsage warteten, liessen sich jedenfalls mal sicherheitshalber nichts anmerken. Ich wage sogar zu behaupten, dass die Durchsage rein gar nichts bewirkt hatte, jedenfalls nicht in meiner näheren Umgebung. Das Platzproblem lösen die Passagiere ohnehin unter sich.

11. Oktober 2010
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

klare_Nacht

am späten Abend

klare_Nacht

73.2KM

539 HM
02:53 H

Arbeitsweg 2010-64 (Nord)

Die morgendliche Fahrt zur Arbeit konnte ich heute wieder einmal ohne Nebel zurücklegen. Wohl hing er an den Hügeln, zum Beispiel an der Lägern, irgendwie im und über dem Wald, doch die teils heftige Bise hatte in der Nacht ganze Arbeit geleistet. Der Himmel war weitgehen klar. Nur am Horizont schien sich der Nebel aufzubäumen. Er versteckte den Sonnenaufgang. Die Nebelwand nahm zwar einen etwas rötlichen Schimmer an, aber vielmehr als für den Eindruck eines schwachen bengalischen Feuers reichte es dann doch nicht.

Am Abend konnte ich mich nicht zeitig aus dem Büro entfernen. Jedenfalls nicht zeitig genug, dass es heute Abend, auf einem der letzten Kilometer noch für das Foto gereicht hätte. Da muss ich auf morgen oder eine andere günstige Gelegenheit hoffen. Das zu fotographierende Objekt ist ausgelesen, doch leider stehen auf den nächsten, mindestens zwei Kilometern, keine Strassenlaternen mehr. Mein Licht am Renner ist zwar ziemlich stark, doch es dürfte trotzdem für den Fotoapparat kaum etwas schlaues draus werden.

Dafür gab es heute Abend ein anderes Spektakel am Himmel zu beobachten. Durch die untergehende Sonne werden ja die Flugzeuge noch eine Weile länger beleuchtet. Fast alle dieser Flugzeuge zogen heute Abend einen relativ kurzen, aber wegen der Sonne ebenfalls stark gelblich leuchtenden Kondensstreifen hinter sich her. In meiner Fahrtrichtung traf es sich so, dass sich auf relativ kleinem Raum, mehrere Flugzeuge kreuzten. Das sah fast wie ein kleines Feuerwerk aus. Die leuchtenden Streifen und zu vorderst jeweils das glänzende Flugzeug.


Mein Rad ist gerade hier:

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