Der Tag begann etwas kĂĽhl, dafĂĽr aber wolkenlos. Die Wetterprognose versprach einen richtigen Sommertag. Den wollten wir auf jeden Fall nochmals ausnutzen.
Nach einem schmackhaften, fĂĽlligen, ausgewogenen, Durchgang am morgendlichen Buffet hatten wir unsere Wandersachen bald einmal eingepackt, und waren bereit fĂĽr den Transfer nach Seefeld hinauf. Wir wanderten und stiegen gemĂĽtlich den steilen Forstweg zur RosshĂĽtte hinauf. Vorbei an der Hocheggalm, aber mit einem kleinen Zwischenhalt am Kaltwassersee. DĂĽrfte wohl ein kĂĽnstlich angelegter See sein, welcher im Winter als Wasserreserve fĂĽr die Beschneiungsanlagen entlang der Skipisten, dienen wird. Man hat sich zwar alle MĂĽhe gegeben, den See in die Landschaft einzupassen, das klare Wasser, und das Kieselsteinbett verraten dennoch seine Herkunft und Absicht.
Auf der Rosshütte angekommen, stehen uns ein paar weitere Möglichkeiten für den Nachmittag zur Verfügung. Als erstes entschliessen wir uns für einen Rundgang auf dem Zirbenweg. Ein Mittagessen, mit grossartiger Aussicht auf Seefeld und ein grandioses Panorama von den Zillertaleralpen, über das obere Inntal, bis hinüber zum Wettersteingebirge und das Karwendelgebirge, stärkt uns für die weitere Wanderung.
Der Nachmittag beginnt dann allerdings alles anders als gemähchlich. Von der Panoramaterrasse der RosshĂĽtte geht es zuerst einmal wieder ein paar hundert Meter hinunter, bevor wir einen kleinen Weg, tief ins Tobel des Haglbachs nehmen mĂĽssen. Wohl haben wir gelesen, dass der Weg ein Pfad sein wird, und dass “Trittsicherheit” gefordert ist. Dass es aber so steil sein wird, so viele Wurzeln kreuz und quer ĂĽber den Weg gewachsen sind, soviel lockeres Gestein herumliegen wird, das haben wir nicht erwartet. Jedenfalls schaffen wir auch diese Passage hinunter, bevor es dann auf der anderen Tobelseite, zwar mit weniger Steinen, im Schatten, ĂĽber Waldboden, aber nochmals mindestens so steil hinaufgeht.
Auf der Forststrasse Nr 10 kommen wir zĂĽgig voran. Viel fĂĽhrt durch den Wald, ab und zu können wir aber dennoch einen Blick nach “draussen” werfen. Das Ziel dieses Umweges nach Hause ist nicht nur die Reitherjoch-Alm, sondern auch das Geocache, das sich ganz in der Nähe befindet.
Der Verstecker des Trucklis hat sich da Ăśbrigens etwas einfallen lassen. Auf dem Hinweis zum Geocache steht: “befindet sich unter dem Steinhaufen am Fusse der Wurzeln, ausserhalb der Alm”. Also ausserhalb der Alm ist schon mal gut. Das gibt Zeit zum Graben, ohne dass man dabei beobachtet wird. Nur; Steinhaufen und Wurzeln gibt es mindestens zwei. Ich entschliesse mich, wie offensichtlich die meisten Geocacher auch, fĂĽr den auffälligeren, den, den man zuerst sieht. So grabe auch ich diesen Steinhaufen nochmals ergebnislos um, wie viele andere vor mir wahrscheinlich auch schon. Im zweiten Versuch, mache ich mir an einem kleinen, unscheinbaren Häufchen Steine, zwischen den Wurzeln eines grossen Baumes zu schaffen. Kaum angefangen, halte ich die BĂĽchse schon in der Hand.
Der restliche Teil des Rückweges ins Hotel führt anfänglich durch ein malerisches Wäldchen. Schon bald allerdings wird es steiler, Wurzeln, Gesteine, abgebrochenes Holz, und zu allem Überfluss auch noch ein kleines Bächlein, das den Waldboden zeitweise in eine schmierige Angelegenheit verwandelt, bereichern den Weg. Trittsicherheit, gutes Schuhwerk und viel Zeit sind jetzt verlangt, denn langsam werde ich von diesen vielen steilen Bergabpassagen doch müde.
Nach einigen Ausrutschern kommt dann doch wieder ein Forstweg in Sicht. Schon bald marschieren wir dort an einem Bienenhotel vorbei. Das Häuschen ist zwar so beschriftet, doch muss man den Zusammenhang sehen. Da ich von oben kam, habe ich hier das Ende eines Lehrpfades ĂĽber Bienen angetroffen. Dieses “Hotel” steht im Kreis weiterer möglicher Behausungen von Bienen und Waldbienen und ist das Ende vieler illustrierender Tafeln.