Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

20. Juni 2010
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

Dauerregen

Nachmittag

Schneeregen

72.3KM

1993 HM
05:50 H

Bozen – La Villa (Alta Badia, Dolomiten)

Tatsächlich nochmals einen Tag im Dauerregen. Wobei er nicht ganz pausenlos durchhielt, doch für ein Umziehen des Tenus reichte es dann eben doch nicht. Weil es heute nochmals ziemlich in die Höhe ging (Passo Gardena: 2121 MüM) kam ich sogar in den zweifelhaften Genuss von Schnee im Sommer. Doch alles schön der Reihe nach.

Die Wegfahrt von Bozen gestaltete sich ein bisschen schwieriger. Mein GPS lockte mich immer wieder auf die Autobahn. Schliesslich fand ich dann aber doch nur eine Schnellstrasse. Beim Tunnel mit Velofahrverbot schaute ich weg. Die Automobilisten schauen bei 50er-Tafeln in Italien ja auch weg. Zudem war Sonntag und im Tunnel regnete es nicht. FĂĽr die Tunneldurchfahrt sprach ĂĽbrigens auch, dass sofort nach dem Tunnel ein Radweg begann(!?).

Das Tal zum Brennerpass hinauf ist unten ziemlich schmal. Eisenbahn, Autobahn und eben meine Strasse, sowie ein Bach teilen sich den engen Platz. Über grössere Strecken ist ein schöner Radweg eingerichtet. Längere Zeit wunderte ich mich, wie er regelmässig, fast ohne grössere Bodenwelle, immer leicht an Höhe gewann. Solange, bis der Weg über eine alte Eisenbahnbrücke führte. War da vielleicht früher ein Bahntrasse? Einiges würde jedenfalls dafür sprechen.

In Ponte Gardena verliess ich das Tal mit der Brennerstrasse und bog in das Val Gardena ein. Nach einem längeren Tunnel geht dann auch gleich die Steigung los. Ich nehme es gemĂĽtlich, denn ich will ja nicht “gekocht” werden in meinen Regenkleidern. Im Tal hat es kaum Verkehr. Mancher Kilometer, wenigstens bis zu den Skiorten hinauf, fĂĽhrt oft durch Wälder, ĂĽber Wiesen, irgendwie idyllisch. Wenigstens bis zur 14%-Tafel, da fängt der Krampf an. Mit meinem Anhänger habe ich da heute keine Chance, Fussmarsch ist angesagt.

Bald durchquere ich nebst kleinen Weilern auch die verschiedenen Skiorte, Ortisei, Santa Christina, Selva di Val Gardena. Die einen konnten ihren ursprünglichen Charakter noch ziemlich gut beibehalten, bei anderen merkt man auf den ersten Blick, dass da im Winter, vielleicht auch im Sommer bei schönerem Wetter, einiges los sein muss. Eine kurze Bananenpause, an einem Brunnen zum Auffüllen von neuem Wasser, musste heute reichen.

Nach Val Gardena wird es noch einsamer auf der Strasse. Ich möchte mal diesen letzten Teil zur Passhöhe so beschreiben:

  • 1700 MĂĽM: erste Schneeresten liegen neben der Strasse.
  • 1800 MĂĽM: die Landschaft ist komplett zugeschneit. Von den Tannenbäumen rutscht der Schnee herunter
  • 1900 MĂĽM: der Regen wechselt jetzt langsam in Schneefall ĂĽber.
  • 2028 MĂĽM: eine erste Kuppe ist erreicht. Anschliessend geht es lange eben in das Tal hinein. Ein kräftiger Gegenwind weht meine “erarbeitete” Wärme aus den Regenkleidern.
  • 2070 MĂĽM: kurz vor der Passhöhe ziehe ich mich um. Es kostet zwar etwas Ăśberwindung, im Schneeregen mit nacktem Oberkörper einen Moment lang dazustehen. Doch der trockene Thermoanzug tut gut. DarĂĽber das gelbe Jäckchen, quasi als Dampfbremse und nochmals darĂĽber das Regenzeugs. Langfingrige Handschuhe finde ich auch noch in meinem Anhänger. Die Beine lasse ich sein, in der Hoffnung, dass hier ja nach Bedarf wieder Wärme produziert werden kann. Mit den letzten Metern bis zur Passhöhe, kann ich tatsächlich wieder etwas Wärme in die Kleider bringen.
  • 2121 MĂĽM Passhöhe Gardena: Es schneit, der Nebel liegt auf der Strasse. Wohl sehe ich die Passtafel, will aber nicht anhalten. Mein neues WärmegefĂĽhl seit dem Umziehen soll jetzt nicht gestört werden. Zudem werde ich in den nächsten Tagen sicher nochmals Gelegenheit haben, diese Tafel zu fotografieren.

Die Passhöhe scheint mir ziemlich offen zu sein, Weideland vielleicht. Ein paar Gebäude, der übliche Souvenirladen jedenfalls, konnte ich trotz des Nebels erkennen. Nimmt mich wunder, was da bei einer nächsten Überfahrt, ohne Schnee und Nebel, noch alles zum Vorschein kommen wird.

Die Abfahrt bis nach La Villa verläuft erstaunlich gut. Die Beine werden zwar etwas steif und unbeweglich, aber echt frieren tue ich dann doch nicht. Die Überlegung mit dem Umziehen kurz vor der Passhöhe scheint gelungen zu sein.

Bin dann aber doch froh, im Hotel eine ausgiebige Dusche, mit viel heissem Wasser, nehmen zu können.

So bin ich nun in La Villa angekommen. Von wo ich in den nächsten Tagen, von unseren Ausflügen rund um die Dolomiten erzählen werde. Das Wetter soll ja besser werden, spätestens ab Dienstag.

19. Juni 2010
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

etwas_Wolken

Nachmittag

etwas_Wolken

136.1KM

1136 HM
06:51 H

Zernez – Bozen

Am Morgen hatten wir zwar nur schwache Bewölkung am Himmel, aber mit fünf Grad, war das dann doch ziemlich kühl für die normalen Velokleider. Ich war jedenfalls froh, als erstes in die Rampe vom Ofenpass einbiegen zu können. Am Ofenpass selber hatte es heute fast keinen Verkehr, sogar den Motorradfahrern schien die Sache heute wohl zu kühl zu sein.

Während der Abfahrt vom Pass trocknete dann der Fahrtwind und die zunehmende Wärme auch noch die letzte Feuchtigkeit aus meinen Schuhen raus.

Vielleicht weil von der gestrigen Etappe so ziemlich alles Fett von der Kette und der Schaltgruppe weggespĂĽlt wurde, zudem sich ziemlich viel Sand festgesetzte hatte, machte heute die Schalterei vor allem auf dem grossen Kettenblatt zusehends Probleme.

Mittagessen in Glurns, Vinschgau, SĂĽdtirol, nachdem der grĂĽsste Teil der Abfahrt wohl fĂĽr heute vorbei war. Den Schnellimbiss-Stand kannte ich noch von einer frĂĽheren Fahrt.

Hier im Südtirol ist tatsächlich fast alles zweisprachig (Deutsch und Italienisch) angeschrieben. Sogar die täglichen Sachen für den Unterhalt von Haus und Hof. Wobei die deutsche Variante in der Regel sogar die Erstgenannte ist.

Nach dem Mittagessen geht es vielleicht fünfzig oder noch mehr Kilometer mehr oder weniger sogar ohne nennenswerte Steigung weiter hinunter nach Meran. Ein paar Mal ziehe ich es vor, wegen Tunnels an der schnellen Strasse durch die Dörfer zu fahren. Das war aber auch nicht so eine richtig gute Idee, denn in den Dörfern ist die Durchfahrt vielfach schlecht markiert. Auch sind oftmals längere Strecken mit Kopfsteinpflaster zu befahren. Hingegen für den bummelnden Velofahrer, könnte jedes einzelne dieser Dörfer ein Schmuckstück sein.

Grösstenteils konnte ich sogar an der Sonne fahren, allerdings gegen einen ziemlich heftigen Gegenwind. Der hielt dafür die Regenschauer etwas in den Bergen zurück. Im übrigen scheint die Gegend recht fruchtbar zu sein. Viele Obstplantagen stehen entlang der Strasse. An den Hügeln, teilweise bis weit in die Ebene hinaus stehen auch Reben.

Meran durchquere ich fast mitten durch das Zentrum, richtiger Samstagnachmittags-Verkehr.

Irgendwo zischen Meran und Bozen merke ich, dass ich auf der Tiroler Weinstrasse fahre. Die Rebenstöcke stehen denn auch tatsächlich weit in die Ebene hinaus.

Kurz nach dem ich das Hotel in Bozen bezogen habe, klatscht auch schon ein Platzregen auf den Balkon. Mittlerweile ist aus dem Platzregen ein richtiger Landregen geworden. Steht mir morgen ein weiterer Regentag bevor?


fruchtbares SĂĽdtirol

18. Juni 2010
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

Dauerregen

Nachmittag

Dauerregen

152.8KM

1048 HM
06:47 H

Brugg – Engadin

Es zeichnete sich schon seit ein paar Tagen ab, dass ich meinen Ferienbeginn im Regen abhalten werde. Dass daraus aber 145 KM Fahrt im Dauerregen entstehen würden, das hatte ich nicht wirklich gehofft. Ich muss dem Wettergott Petrus allerdings zu Gute halten: während der Auffahrt von Mollis auf den Kerenzerberg, hat er tatsächlich kurzfristig den Wasserhahn zugedreht. Andererseits überfuhr ich dann den Kerenzerberg in ziemlich dichtem Nebel.

Ob es auf dem Kerenzerberg tatsächlich keine Passtafel gibt, auch keine von irgendeiner Buslinie oder dem Postauto, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ein Hotel Kerenzerberg hätte sich allenfalls stellvertretend für eine Passtafel fotografieren lassen, doch das war mir dann doch etwas zu billig.

Auf der Strecke zwischen Sargans und Bad Ragaz kam mir heute nochmals die Tour de Suisse, diesmal auf ihrer Etappe von Savognin nach Wetzikon, entgegen. Wenn ich so den Kampfgeist im Feld von heute mit demjenigen von vor ein paar Tagen vergleiche, so war heute nichts los. Vermutlich fahren auch die nicht besonders gern im Regen in der Gegend herum.

In Landquart habe ich dann Renner und Anhänger auf die Rhätische Bahn ins Engadin verladen. Als ich abgetrocknete Strassen sah, und sogar einen kleinen blauen Fleck am Himmel, nahm ich doch noch eine kurze Fahrt, wenigstens bis an den Fuss des Ofenpasses, nach Zernez, unter die Räder.

Im Hotel hier kann ich Morgen bereits ab 07:00 Morgen essen. Ein frĂĽher Start dĂĽrfte so ziemlich sicher sein.

16. Juni 2010
von Urs
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Beispiellos ist …

  • die Geschichte mit dem Ă–lleck im Meer.
  • die staats- und rechtskundlichen WinkelzĂĽge und Drehungen, die im Bundeshaus rund um den UBS-Staatsvertrag eingeschlagen, gesucht, versucht, durchgepaukt, durchgewunken….. werden.
  • die WM-Sensation von heute Nachmittag. Unglaublich, welche Emotionen hier freigehupt und freigetrötet werden.

Ich ĂĽberlass dann mal das Internet wichtigeren Mitteilungen…

15. Juni 2010
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

leichter_Regen

am späten Abend

stark_bewoelkt

71.4KM

537 HM
02:34 H

Arbeitsweg 2010-24 (Nord)

Es war am Morgen wieder einmal recht kühl. Es begann sogar leicht zu regnen. Ich habe mich aber heute dennoch überwunden und bin für den Arbeitsweg auf den Sattel meines Renners gestiegen. Den Regenschutz liess ich vorerst im Rucksack. Es nieselte die längste Zeit gerade so, dass die Strasse doch nicht recht nass wurde, die Wolken hingen tief in Fahrtrichtung war es etwas heller. Es war wohl im Furtal als der Spuck vorüber war. Dennoch, Sonne sah ich bis in den Velounterstand keine.

Auf dem Heimweg dann das erste Foto vom Heimweg von der nördlichen Seite der Stadt. Die Kreuzung, ab welcher ich von nun an, die Fotos für den Heimweg auf dem nördlichen Heimweg von der Arbeit schiessen werde.

Zufällig traf ich heute auch die diesjährige Jahr die Tour de Suisse. Sie war gerade auf der ersten Zusatzschlaufe über den Regensberg, als ich ihren Weg kreuzte. Nach ein paar wenigen Werbefahrzeugen, begann das Helikopter-Geknatter. Diese hatten wohl den Regensberg mit seinem Schloss im Visier. Da schoss bereits der noch führende Brice Feillu an uns Zuschauern vorbei. Wenige Minuten später folgte das langgezogene Feld der übrigen Fahrer. Gesamtsieger über die heutige Etappe wurde Übrigens Alessandro Petacchi.

Tour de Suisse Spitzenfahrer, Brice Feillu Tour de Suisse Feld


Mein Rad ist gerade hier:

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