Am Morgen hatten wir zwar nur schwache Bewölkung am Himmel, aber mit fünf Grad, war das dann doch ziemlich kühl für die normalen Velokleider. Ich war jedenfalls froh, als erstes in die Rampe vom Ofenpass einbiegen zu können. Am Ofenpass selber hatte es heute fast keinen Verkehr, sogar den Motorradfahrern schien die Sache heute wohl zu kühl zu sein.
Während der Abfahrt vom Pass trocknete dann der Fahrtwind und die zunehmende Wärme auch noch die letzte Feuchtigkeit aus meinen Schuhen raus.
Vielleicht weil von der gestrigen Etappe so ziemlich alles Fett von der Kette und der Schaltgruppe weggespĂĽlt wurde, zudem sich ziemlich viel Sand festgesetzte hatte, machte heute die Schalterei vor allem auf dem grossen Kettenblatt zusehends Probleme.
Mittagessen in Glurns, Vinschgau, SĂĽdtirol, nachdem der grĂĽsste Teil der Abfahrt wohl fĂĽr heute vorbei war. Den Schnellimbiss-Stand kannte ich noch von einer frĂĽheren Fahrt.
Hier im Südtirol ist tatsächlich fast alles zweisprachig (Deutsch und Italienisch) angeschrieben. Sogar die täglichen Sachen für den Unterhalt von Haus und Hof. Wobei die deutsche Variante in der Regel sogar die Erstgenannte ist.
Nach dem Mittagessen geht es vielleicht fünfzig oder noch mehr Kilometer mehr oder weniger sogar ohne nennenswerte Steigung weiter hinunter nach Meran. Ein paar Mal ziehe ich es vor, wegen Tunnels an der schnellen Strasse durch die Dörfer zu fahren. Das war aber auch nicht so eine richtig gute Idee, denn in den Dörfern ist die Durchfahrt vielfach schlecht markiert. Auch sind oftmals längere Strecken mit Kopfsteinpflaster zu befahren. Hingegen für den bummelnden Velofahrer, könnte jedes einzelne dieser Dörfer ein Schmuckstück sein.
Grösstenteils konnte ich sogar an der Sonne fahren, allerdings gegen einen ziemlich heftigen Gegenwind. Der hielt dafür die Regenschauer etwas in den Bergen zurück. Im übrigen scheint die Gegend recht fruchtbar zu sein. Viele Obstplantagen stehen entlang der Strasse. An den Hügeln, teilweise bis weit in die Ebene hinaus stehen auch Reben.
Meran durchquere ich fast mitten durch das Zentrum, richtiger Samstagnachmittags-Verkehr.
Irgendwo zischen Meran und Bozen merke ich, dass ich auf der Tiroler Weinstrasse fahre. Die Rebenstöcke stehen denn auch tatsächlich weit in die Ebene hinaus.
Kurz nach dem ich das Hotel in Bozen bezogen habe, klatscht auch schon ein Platzregen auf den Balkon. Mittlerweile ist aus dem Platzregen ein richtiger Landregen geworden. Steht mir morgen ein weiterer Regentag bevor?