Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

1. Juni 2010
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkt

Nachmittag

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

68.2KM

377 HM
02:30 H

Arbeitsweg 2010-19

Heute war nicht mein Tag, wenigstens nicht mein Tagesanfang. Der Wecker schellte, doch das störte mich kaum. Beinahe hätte ich mich verschlafen, dabei wollte ich doch mit dem Renner wieder zur Arbeit fahren. Das kurze Morgenessen nahm ich dann mehr im Vorbeigehen ein als dass es wirklich ein Genuss gewesen wäre. Einmal auf der Strasse kam ich gut vorwärts. Mehr als sonst üblich waren auch andere Radfahrer unterwegs. Ob dies vielleicht die Viertelstunde war, die ich liegen blieb?

Doch dann, ich trat gerade mal wieder kräftig in die Pedale um von der Ampel zügig wegzukommen, knallte es wieder am Hinterrad. Das Geräusch, der Zuck durch den Renner, kam mir sehr bekannt vor. Tatsächlich: eine zweite Speiche am Hinterrad war gebrochen. Was blieb mir anderes übrig, als den Rest des Arbeitsweges, vielleicht etwas vorsichtiger, aber mit stetig wachsender Acht am Hinterrad zurückzulegen.

Das heutige Bild entstand am Dorfeingang von Spreitenbach. Wäre da nicht eine Tafel postiert, man würde den Übergang, zwischen dem gestrigen Killwangen und dem heutigen Spreitenbach nicht erkennen. Die beiden Dörfer sind mittlerweile zusammengewachsen.

Am Abend verliess ich heute das Geschäft etwas früher. Ich wollte noch beim Velomech vorbeischauen. Im Hinblick auf meine nahen Veloferien in den Dolomiten und den damit verbundenen Belastungen für den Renner, war ich wild entschlossen, das Rad komplett neu einspeichen zu lassen. Der Velomech meinte dazu, er müsse mal mit Shimano reden, das könnte vielleicht sogar langsam zu einem Garantiefall werden. Mal sehen, wie sich die Sache weiterentwickelt.

Dass das heute nicht mein Tagesanfang war: Beinahe verschlafen, Speichenbruch, in der Kaffeepause mir den brandheissen Kaffee über die Finger geleert und zu guter letzt am Abend, wusste ich nicht mehr, wohin ich am Morgen wohl den Schlüssel für das Stahlseil um den Renner gelegt hatte. Fand ich dann aber schlussendlich wieder in meinem Garderobenkästchen, einem Ort, wo ich den Schlüssel bis jetzt noch nie deponierte.

31. Mai 2010
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkt

am späten Abend

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

70.5KM

429 HM
02:33 H

Arbeitsweg 2010-18

Die nächtlichen Regenschauer entfernten sich mit dem Morgengrauen alle in Richtung Voralpen. Das Mittelland, und damit auch mein Arbeitsweg, war auf dem Niederschlagsradar nur eine weisse Fläche. Die Strassen waren zwar grösstenteils noch nass, aber von oben blieb es wenigstens trocken.

Auf einigen Strassenabschnitten lag zudem ziemlich viel Holz und abgerissenes oder abgeschlagenes Laub herum. Vermutlich muss es in der Nacht ziemlich heftig geregnet, vielleicht auch gewindet haben.

Das heutige Foto zum 17. Kilometer entstand mitten in Killwangen. Zudem habe ich jetzt auch mit dem Erreichen dieses Kilometers etwa die Hälfte des Arbeitsweges zurückgelegt. Zeitlich dürften bis jetzt in der Regel knapp 40 Minuten vergangen sein.

Am Morgen bei der Hinfahrt war es noch recht kühl. Über die Armlinge hatte ich sogar die gelbe, windabstossende Jacke, angezogen. Auch über die Knie hatte ich mir Knielinge gezogen. Alles in der Hoffnung, dass es dann am Abend für die Heimfahrt wesentlich wärmer sei. Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Am Abend war es nur unwesentlich wärmer. Ich hielt es jedenfalls noch immer für ratsam, wieder Knielinge und Armlinge überzuziehen. Etwa nach der Hälfte des Heimweges, zog ich dann sogar noch die gelbe Jacke wieder aus dem Rucksack hervor.

Vermutlich endet dieser Monat nun doch wieder fast so kalt, wie er angefangen hatte.

29. Mai 2010
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

Nachmittag

etwas_Wolken

164.2KM

1535 HM
06:40 H

Schaffhausen – Agasul

Schaffhausen, als weiterer Kanton auf meiner Wunschliste für Ausflüge, ist noch in einer Distanz von uns entfernt, die man ohne weiteres hin und zurück bewältigen kann. Es bleibt da sogar noch Raum für Spielereien. Warum nicht einfach mal irgendwo hinausfahren, vielleicht eben nach Agasul. Ausser den Zürchern, weiss wohl niemand so genau wo Agasul liegt. Es soll immer noch Leute geben, die für das Kreuzworträtsel die Ortschaft Agasul irgendwo in Afrika suchen, oder vor der alles lösenden Frage bei Google, eigentlich keine Ahnung haben, wo so eine Ortschaft zu finden wäre.

So bemĂĽhte ich denn mein GPS fĂĽr eine Strecke ĂĽber Schaffhausen zu eben dieser besagten Ortschaft und wieder nach Hause zu finden. Erst während der Fahrt kam mir dann in den Sinn, wenn ich schon mal in der Gegend von Schaffhausen bin, könnte ich doch auch mal einen Blick auf den Rheinfall werfen. Aus diesem Grund, habe dann wohl ein paar zusätzliche “Strafkilometer” fahren mĂĽssen. Denn das GPS am Lenker lässt sich nicht so ganz einfach von einer vorausbestimmten Route abbringen. Kam noch dazu, dass verschiedene Baustellen und Umleitungen, vielleicht sogar auch neu verlegte Strassen im Raum Weiach – Flaach – Schaffhausen, die Sache nicht gerade vereinfachten.

Doch schlussendlich kam ich dann sogar von der richtigen Seite, von der deutschen Seite her, an den Rheinfall. Da es sowieso gerade Zeit fĂĽr ein Mittagessen war, kam ich in den Genuss einer vollen Portion Touristenfutter in Form von ziemlich vielem und teurem Fett, dafĂĽr kleinen Portionen.

Nach dem ausgiebigen Blick auf den Rheinfall, der Verpflegung und der Ruhepause, machte ich mich auf den Weg, dieses Agasul zu finden. Die Fahrt geht nach einem letzten Blick auf den Munot von Schaffhausen, mehr oder weniger südwärts, am Rande von Winterthur vorbei nach Kemptthal. Kurz nach Kempttahl, zweigt die Strasse in Richtung Ottingen ab. Eine nahrhafte, aber nur kurze Steigung ist zu überwinden. Schnell gewinnt man an Höhe und damit auch an Übersicht. Übersicht über einen Teil des Zürcher Oberlandes. In First, ebenfalls eine kleine Ortschaft, mit einem Brunnen mit frischem Wasser, nochmals eine Rechtsabzweigung und ausgangs Dorf wird dann auf der Beschilderung Agasul als nächste Ortschaft angekündigt. Wenig später stehe ich vor der Ortstafel.

Ein Bauerndorf, an der Durchgangsstrasse zwischen Illnau und Weisslingen, eine Beiz, ein riesengrosser Lastwagenparkplatz. Das ist mein Eindruck von Agasul. Auf der Karte findet man es auch etwa in der Mitte des Dreiecks Winterthur – Pfäffikersee – Greifensee.

Die heutige Fahrt hat mir insbesondere deshalb gut gefallen, weil ich mindestens zwei Gebiete etwas näher kennen lernte. Das Zürcher Oberland kannte ich bis jetzt eigentlich gar nicht. Die Strecke zwischen Schaffhausen und Winterthur kannte ich allenfalls schon ein bisschen aus Sicht der Autobahn. Aber selber durchfahren ergibt ja einen ganz anderen Eindruck dieser Ecke. Und zu guter Letzt, lernte ich heute auch noch den Siglistorfer endlich kennen. Einen Hügel, der jedem Radfahrer in unserer Gegend den Schweiss ins Gesicht treibt. Steht doch an der Strecke von Fisibach nach Siglistorf hinauf mindestens einmal eine Strassentafel, welche 16% angibt. Die Strecke ist zwar nicht so lang, doch es geht stetig hinauf.

28. Mai 2010
von Urs
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Ein Eldorado fĂĽr Radrennfahrer

… sollen sie sein, die Dolomiten. Vom ambitionierten Sportler bis zum Hobbyradler findet jeder seine Traumtour. Naturgenuss pur. Auch auf kleinen Touren sammelt man schnell mal ein paar hundert Höhenmeter. Zum Beispiel auf der Sella-Runde mit vier Anstiegen auf 52 Kilometern werden immerhin 1780 Höhenmeter erkurbelt. Dies bei sogar nur 6-7%, im Extremfall auch mal 8% Steigung.

Passo di Pordoi, mit 2239 Metern über Meer, der höchste Pass in den Dolomiten, wenigstens auf asphaltierter Strasse. Damit ist er doch immerhin noch knapp 600 Meter unter dem höchsten Pass Europas, der Cime de la Bonnette in Frankreich (2802 MüM.

Atemberaubende Aussichten, herrliche Natur, einsame und ruhige Strassen, das sind weitere Schlagworte die in der Werbung für die Dolomiten gerne gebraucht werden. Für die Bergabspezialisten soll sich die Rennstrecke am Col de Quozen ganz besonders eignen. Auf ihrem Gefälle von 10 bis 16 Prozent sollen es wagemutige auch schon mal auf Spitzengeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern gebracht haben.

Und doch, schaut man etwas tiefer in die Fahrberichte von Radlern oder gar auf die Berichte des kĂĽrzlich in den Dolomiten vorbeisurrenden Giro d’Italia, so trifft man schon mal auf Steigungsprozente, die schon beim lesen den Schweiss aus den Poren treiben. Zum Beispiel der Aufstieg vom Furkelsattel (1758 m), vorbei am Gasthaus Ju Furcia auf einem planierten Schotterweg mit zum Teil ĂĽber 20 Prozent Steigung zur Wiesenkuppe Kronplatz (2230 m) hinauf.

Oder das Tiersertal: Die Steigung liegt im Schnitt bei zehn Prozent, und ein paar Kilometer vor dem Kirchdorf Tiers kommt der Hammer: Die Fretta, ein Steilstück mit 20 bis 24 Prozent Steigung. Stellenweise kaum weniger steil zieht sich dann hinter St. Zyprian die Nigerstrasse rechts die Wiesenhänge hinauf. Im Schnitt über 17 Prozent, und immer wieder kurze Rampen mit 20 Prozent und mehr.

Von wegen einsamen Strassen: schaut man auf den Radsportkalender der Dolomiten, so fällt auf, dass gerade am letzten Ferientag meiner gebuchten Ferien der “Sellaronda Bike Day” stattfindet. Ebenfalls an diesem Sonntag beginnt die Radfahrerwoche. Ich nehme mal an als Vorbereitungswoche fĂĽr den Radmarathon “Maratona Dles Dolomites” vom 4. Juli 2010.

A propos Rennstrecken in den Dolomiten: ähnliche Aussagen zu gut ausgebauten und übersichtlichen Strassen habe ich übrigens auch schon auf Motorradfahrer-Seiten gelesen. Ob das die gleichen, so ruhigen und einsamen Strassen der Veloradler sind?

27. Mai 2010
von Urs
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Elektrobike fĂĽr den Radrennfahrer?

Jetzt ist die Zeit der grossen Radrennen ja wieder angebrochen. Immerhin schon seit 18 Etappen ist der Giro d’Italia unterwegs. Wäre er nicht eben in den Dolomiten, hätte ich es beinahe verpasst, näher hinzugucken. So ruhig und geräuschlos, fernab von allen Dopingskandalen, verlief so ein Rennen schon lange nicht mehr. Fernab vom Doping? Hat da nicht jemand etwas von Motoren-Doping geflĂĽstert?

Da soll es doch immer häufiger vorkommen, dass die Radrennfahrer, in noch sicherer Distanz von allfälligen Kontrollen vor der Zielankunft, noch schnell das Rad, beziehungsweise ihre Rennmaschine (Cycling-Deutsch) wechseln. Wenn es ihnen dann erst noch gelingt, über den letzten Hügel, auf den letzten 50 Kilometern, noch ein paar Ränge herauszufahren, dann ist der Nährboden für Gerüchte geschaffen. Das macht die Konkurrenz neidisch, ab soviel Kick nach einer strengen Etappe.

Worum geht es?

Also da hat eine findige Firma einen kleinen Elektroantrieb entwickelt. Natürlich nur für den Hobby-Fahrer, denn die haben ja kaum Zeit, sich um beschwerliche Trainingskilometer zu kümmern. Sie wollen biken, sie wollen den Ausflug geniessen. Und weil es dem Hobbyfahrer vielleicht unangenehm ist, wenn seine Kollegen merken, dass er doch nicht so regelmässig und hart trainiert, ist der Antrieb auch gleich so konstruiert, dass er im Sattelrohr, direkt über dem Kettenblatt seinen Platz findet. Am Lenker ein kleines Schalterchen für Ein/Aus und der Bluff kann losgehen.

In der Werbung sieht das dann so aus, dass man mit den Kollegen zusammen durch Wälder und Wiesen fährt. Wird die Puste knapp, reichts noch zum Einschalten und die Rakete ist gezündet, die Kollegen sehen dann nur noch das Schlusslicht.

Während eines Rennens könnte es ja auch anders sein: Man lässt das Motörchen mitlaufen, das unterstützt dann die eigene Muskelkraft, während Stunden braucht man da deutlich weniger eigene Energie als die Konkurrenz und kann doch mithalten. Gegen den Schluss des Rennens, dann schnell das Rennrad gegen eines ohne elektrische Unterstützung eintauschen, und quasi die letzten Kilometer ausgeruht durchrollen.

Hirngespinste? Bubenträume? oder doch Realität?

Noch streiten es alle ab. Der Weltradsportverband UCI hat keine Hinweise. Die für die Ausrüstung zuständige Kommission hält aber die Augen doch vermehrt offen. Einzelne andere aus der Szene sind da etwas freigiebiger mit Informationen und hätten schon mal Verdacht geschöpft, auch schon während der letzten Tour de France, dass da möglicherweise pedalunterstützende Mittel eingesetzt würden. Einzelne Räder sollen auch schon genauer unter die Lupe genommen worden sein.

Eben doch? Oder aus welchem anderen Grund lässt dann die UCI Scanner entwickeln, die versteckte Motörchen in Velorahmen entdecken sollen?

Nach dem “medizinischen” Doping nun die Finessen der Radmechaniker? Diese Saison wird wieder mal heiss.

Den ganzen Text in voller Länge gibt es Übrigens hier


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