Schaffhausen, als weiterer Kanton auf meiner Wunschliste für Ausflüge, ist noch in einer Distanz von uns entfernt, die man ohne weiteres hin und zurück bewältigen kann. Es bleibt da sogar noch Raum für Spielereien. Warum nicht einfach mal irgendwo hinausfahren, vielleicht eben nach Agasul. Ausser den Zürchern, weiss wohl niemand so genau wo Agasul liegt. Es soll immer noch Leute geben, die für das Kreuzworträtsel die Ortschaft Agasul irgendwo in Afrika suchen, oder vor der alles lösenden Frage bei Google, eigentlich keine Ahnung haben, wo so eine Ortschaft zu finden wäre.
So bemĂĽhte ich denn mein GPS fĂĽr eine Strecke ĂĽber Schaffhausen zu eben dieser besagten Ortschaft und wieder nach Hause zu finden. Erst während der Fahrt kam mir dann in den Sinn, wenn ich schon mal in der Gegend von Schaffhausen bin, könnte ich doch auch mal einen Blick auf den Rheinfall werfen. Aus diesem Grund, habe dann wohl ein paar zusätzliche “Strafkilometer” fahren mĂĽssen. Denn das GPS am Lenker lässt sich nicht so ganz einfach von einer vorausbestimmten Route abbringen. Kam noch dazu, dass verschiedene Baustellen und Umleitungen, vielleicht sogar auch neu verlegte Strassen im Raum Weiach – Flaach – Schaffhausen, die Sache nicht gerade vereinfachten.
Doch schlussendlich kam ich dann sogar von der richtigen Seite, von der deutschen Seite her, an den Rheinfall. Da es sowieso gerade Zeit fĂĽr ein Mittagessen war, kam ich in den Genuss einer vollen Portion Touristenfutter in Form von ziemlich vielem und teurem Fett, dafĂĽr kleinen Portionen.
Nach dem ausgiebigen Blick auf den Rheinfall, der Verpflegung und der Ruhepause, machte ich mich auf den Weg, dieses Agasul zu finden. Die Fahrt geht nach einem letzten Blick auf den Munot von Schaffhausen, mehr oder weniger südwärts, am Rande von Winterthur vorbei nach Kemptthal. Kurz nach Kempttahl, zweigt die Strasse in Richtung Ottingen ab. Eine nahrhafte, aber nur kurze Steigung ist zu überwinden. Schnell gewinnt man an Höhe und damit auch an Übersicht. Übersicht über einen Teil des Zürcher Oberlandes. In First, ebenfalls eine kleine Ortschaft, mit einem Brunnen mit frischem Wasser, nochmals eine Rechtsabzweigung und ausgangs Dorf wird dann auf der Beschilderung Agasul als nächste Ortschaft angekündigt. Wenig später stehe ich vor der Ortstafel.
Ein Bauerndorf, an der Durchgangsstrasse zwischen Illnau und Weisslingen, eine Beiz, ein riesengrosser Lastwagenparkplatz. Das ist mein Eindruck von Agasul. Auf der Karte findet man es auch etwa in der Mitte des Dreiecks Winterthur – Pfäffikersee – Greifensee.
Die heutige Fahrt hat mir insbesondere deshalb gut gefallen, weil ich mindestens zwei Gebiete etwas näher kennen lernte. Das Zürcher Oberland kannte ich bis jetzt eigentlich gar nicht. Die Strecke zwischen Schaffhausen und Winterthur kannte ich allenfalls schon ein bisschen aus Sicht der Autobahn. Aber selber durchfahren ergibt ja einen ganz anderen Eindruck dieser Ecke. Und zu guter Letzt, lernte ich heute auch noch den Siglistorfer endlich kennen. Einen Hügel, der jedem Radfahrer in unserer Gegend den Schweiss ins Gesicht treibt. Steht doch an der Strecke von Fisibach nach Siglistorf hinauf mindestens einmal eine Strassentafel, welche 16% angibt. Die Strecke ist zwar nicht so lang, doch es geht stetig hinauf.