Ăśber das Wochenende hatte ich ja reichlich Zeit, mich wieder mal der Zugfahrerei am Bildschirm zu widmen. Railworks bietet mit seinen sehr vielen verschiedenen Ăśbungen, Strecken und Lokomotiven ja genĂĽgend Abwechslungen. Dabei fiel mir eine Stelle ganz besonders auf.
Es geht darum, dass man einen Güterzug, beladen mit Papier, in eine bestimmte Ecke fährt, dort stehen lässt und mit einem anderen Güterzug, voll Traktoren, wieder zurückfährt. Dies natürlich mit allerlei Schnickschnack, Signalen und anderen Zügen etwas aufgepeppt. Die Übung dauert vielleicht etwa eine Stunde. An einer entscheidenden Stelle verzweigt sich die Strecke in drei wegführende Geleise. Fährt man innerhalb der Übung über diese Stelle, hat man zu keinem Zeitpunkt eine Möglichkeit, die dortigen Weichen richtig zu stellen oder stellen zu lassen. Fährt man hingegen ausserhalb der Übung, in freier Fahrt, sozusagen zur Besichtigung der Strecke dort vorbei, lässt sich jede Weiche einzeln verstellen.
Regelmässig sind nun innerhalb meiner Übungen die Weichen so gestellt gewesen, dass ich mit meinem Zug links abbog und so im Tanklager angekommen bin, statt vor dem Warenhaus. Das einzige Mal, als die Weichen tatsächlich nach rechts zeigten und ich tatsächlich vor dem Warenhaus meinen Papierzug abstellte, kam mir auf der Rückfahrtmit dem Traktorzug, ein anderer Traktorzug auf der eingleisigen Strecke entgegen.
Tja, die Ăśbung wurde dann wegen einer “Entgleisung” vorzeitigt beendet.
1. Mai 2010
von Urs Kommentare deaktiviert fĂĽr Die Quittung …
… fĂĽr einen viel zu warmen, viel zu trockenen und viel zu sonnigen April erhalten wir jetzt. Es soll noch ein paar Tage in diesem Stile weitergehen, sagen uns die Meteorologen.
Die Natur freut, sie hat es ja auch richtig nötig.
29. April 2010
von Urs Kommentare deaktiviert fĂĽr Besuch auf der Brissago-Insel
Die Brissago-Inseln erreicht man von Ascona her mit einer viertelstündigen Schifffahrt. Die Insel, noch im schweizerischen Teil des Lago Maggiore, profitiert von dem sehr milden Seeklima. Unter anderem dürfte dies auch der Grund sein, dass hier Pflanzen aller Welt sehr gut gedeihen. Pflanzen aller Kontinente finden hier ihren Platz, seien dies nun uralte Eukalyptus-Bäume, Kiwis, Bambus, Lavendel oder Kakteen.
Auch Fische und Vögel scheinen sich in diesem Klima wohl zu fühlen. So umkreist ein ganzer Schwarm, ziemlich grosser, schwarzer Fische, den südlichen Teil, den afrikanischen Teil, der Insel. Ob die nach Futter betteln? Jedenfalls schnappten sie ziemlich gierig nach ein paar Brotstückchen.
Kurz nach dem Eingang fällt unser Blick auf einen riesigen blühenden Rhododendron-Strauch. Direkt daneben brütet ein Schwan auf seinem Nest ein paar Eier aus. Wir gehen weiter durch den Gewürzgarten. Viele Eidechschen wärmen sich auf den warmen Steinen an der Sonne. Wir geniessen aber auch den Blick über den See, zurück auf die Kulisse von Ascona.
Auf wunderbaren Weglein, in einer prächtig unterhaltenen Gartenanlage, an minutiös beschilderten Gewächsen vorbei, umrunden wir die Insel. Wir geniessen auch den Blick nach Süden, über den See hinweg, bis sich unser Blick am dunstigen Horizont verliert. Wir beobachten gerade die grossen Fische im See, als wir vom leidenden Ruf einer Möve abgelenkt werden.
Ganz in der Nähe landet sie auf einem Mäuerchen. Im Schnabel einen frisch gefangenen und noch zappelnden Fisch. Mit zwei oder drei gekonnten Schnappbewegungen legt sie sich den Fisch im Schnabel zurecht, streckt den Hals und mit höchstens drei Schluckbewegungen verschwindet der Fisch kopfvoran in ihrem Schnabel. Ich hatte keine Chance, dieses Schauspiel zu filmen oder zu fotografieren, das ging viel zu schnell. Noch Minuten nach diesem “Nachtessen”, konnten wir ein Zappeln in ihrem Hals ausmachen. Die Möve schien sich auch unwohl zu fĂĽhlen. Streckte immer wieder den Hals, schĂĽttelte den Kopf. Aber der Schnabel blieb zu. Ob sich da jemand an seinem Nachtessen ĂĽbernommen hatte?
Schon bald mussten wir wieder aufs Schiff. Unser Weg führte zurück, an einem leeren Nest eines Schwanes. Es lagen noch drei Eier drin. Ich vermute mal, dass das zwar schön aussieht, aber eine klassische Touristenfalle war. Kann mir nicht vorstellen, dass ein Schwan sein Nest längere Zeit verlässt.
27. April 2010
von Urs Kommentare deaktiviert fĂĽr Arbeitsweg 2010-13
Warmer Morgen, fast wolkenloser Himmel, gute Wetterprognose bis am Abend, was will man noch mehr. Nichts wie raus auf den Renner und an die Arbeit. Irgendwie fiel es mir heute Morgen sehr leicht auf den Renner zu sitzen. Ganz unschuldig daran dĂĽrften ja die mittlerweile schon fast sommerlichen Morgentemperaturen auch nicht sein. Auch dass es jetzt schon recht hell ist, verhilft mir zu einer guten Stimmung.
Das Foto entstand heute Morgen um den Kilometer 12 herum. Um nicht schon wieder eine Baustelle auf dem Bild zu haben, fuhr ich etwas weiter. Sozusagen im RĂĽcken meines Standortes wird seit Wochen an einer StĂĽtzmauer gebaut und ausgebessert. Die Fotografie entstand in einem kurzen grĂĽnen StĂĽck zwischen Baden und Neuenhof.
Auch am Abend konnte ich bei äusserst angenehmen Temperaturen nach Hause fahren. Auffällig allerdings waren aber schon die teils grossen Temperaturschwankungen entlang von Waldrändern. Speziell jenen, bei denen die Sonne möglicherweise noch immer nicht lange über den Hügel scheinen mag, ist es immer noch merklich kühler. Zudem hatte ich über eine längere Strecke das Pech, dass die fast einzige Wolke am Himmel sich genau zwischen meinem Standort und der Sonne eingependelt hatte.
Mit den wärmeren Temperaturen sind nun auch wieder die Schwärme von fliegendem Ungeziefer da. Einigen konnte ich zwar noch ausweichen, dennoch sammelte sich einiges an Getier, vor allem an den Armen, an.
25. April 2010
von Urs Kommentare deaktiviert fĂĽr Raten und Ibergeregg
Jeweils im FrĂĽhling kann ich es kaum erwarten, ein paar schöne, blĂĽhende Fruchtbäume vor die Linse zu bekommen. Mit dieser Absicht setzte ich mich heute Morgen in der FrĂĽhe auf den Renner, in Richtung Innerschweiz. Eine Fahrt entlang von Zugersee, Ă„gerisee und Vierwaldstättersee, das war meine Absicht. Ich hoffte in dem milden Klima der Seen auf eine “blĂĽhende Arena”.
Am morgen war es noch ziemlich kühl, doch spätestens beim Anstieg von Baar zum Ägerisee hinauf musste ich mich bereits vom Velojäckchen trennen. Es wurde auch höchste Zeit für ein erstes Foto. Bereits im Reusstal war ich schon an unzähligen blühenden Bäumen vorbeigefahren. Wie es scheint, sind die Kirschbäume bereits grösstenteils verblüht. In voller Blüte scheinen zur Zeit die Birnbäume zu stehen.
Ich kam gut und zĂĽgig voran. Als ersten kleinen Versuch meiner “Steigfähigkeiten” bog ich am Ă„gerisee in Richtung auf den Ratenpass ab. Er sollte somit immerhin mein erster Pass in diesem Jahr werden, der wenigstens ĂĽber 1’000 Meter hinauf steigt. Sobald man die tieferen Ebenen oder gar die Seen verlässt, ist nicht mehr viel los mit FrĂĽhling. Die Wälder immer noch braun, kaum etwas GrĂĽnes am Boden. Deshalb ist auch die Aussicht auf dem Ratenpass nicht wirklich etwas Wunderbares. Die Natur ist noch zu wenig in den FrĂĽhling fortgeschritten. Deshalb gibt es hier auch nur das obligate Passfoto vor der Weiterfahrt in Richtung Biberbrugg.
Weil ich so gut und zĂĽgig auf den Ratenpass hinaufkam, wollte ich es noch an der Ibergeregg versuchen. Von der Seite von Einsiedeln und dem Sihlsee her, ist sie mit einer Steigung von nur etwa sechs Kilometern deutlich weniger lang als von der Schwyzer-Seite her. Sie dĂĽrfte auch weniger steil sein.
So fahre ich denn nach Biberbrugg dem Sihlsee entlang. Unterwegs gönne ich mir zwecks Nachschub von weiteren Kalorien, damit es für den nächsten Berg auch wirklich reicht, eine kurze Pause. Die Sicht heute, war eher dunstig. Fernsicht war kaum möglich. Die Alpen am Horizont verschwanden regelmässig in einer Dunstwolke.
Auf dieser Höhe, um 1’000 Meter herum, ist noch nicht allzu viel von FrĂĽhling zu spĂĽren. Die Wiesen sind ĂĽbersät mit dem gelben Löwenzahn. Ich entdeckte sogar eine Wiese, welche vollständig ĂĽbersät war mit der SchlĂĽsselblume. Besonders gefallen hat mir eine Schafherde am Weg. Es waren vielleicht 20 oder 30 Schafe, mit fast unzähligen Lämmern. Diese standen teils bei ihren MĂĽttern, teils aber bildeten sie auch grössere Gruppen. FĂĽr einzelne der Lämmer schienen die Velofahrer Attraktionen zu sein. Sie trabten und hĂĽpften immer wieder in Richtung des aufgestellten Zaunes. Schafe in allen Farben, wobei die Weissen klar in der Mehrzahl waren. Doch auch Braune und Schwarze gehörten zur Gesellschaft.
In Oberiberg wird dann die Strasse deutlich steiler und gewinnt rasch an Höhe. Es dauert nicht lange, bis ich an den ersten Schneefeldern und Schneehaufen vorbeifahre. Oben auf der Passhöhe der Ibergeregg liegt allerdings kaum mehr Schnee.
Nach dem Mittagessen fahre ich nach Schwyz hinunter. Die Luft ist erstaunlich warm. Ich halte es jedenfalls nicht für notwendig, irgend etwas Wärmendes für die Abfahrt überzuziehen. Unten in Schwyz angekommen, ist auch der Frühling wieder da. Die meisten Bäume blühen wieder, die Wiesen sind durchsetzt mit gelben Blüten, sogar Raps-Felder tragen schon deutlich sichtbare gelbe Knospen. Irgendwo am Vierwaldstättersee entdecke ich dann diesen grossen, mächtigen und voll in der Blüte stehenden Birnbaum.
Ich schlängle mich dem Vierwaldstättersee entlang, zwischen viel Ausflugsverkehr und Baustellen bis nach Küssnacht. Noch ein paar Mal fahre ich an ganzen Plantagen von blühenden Bäumen vorbei, bevor mein Weg wieder hinüber an den Zugersee geht.
In Risch nochmals eine kurze Pause mit Wasser nachfüllen und einer kleinen Zwischenverpflegung am Brunnenrand, bevor dann die Fahrt über Hünenberg, Sins und Muri ins Freiamt weitergeht. Kurz nach Muri kann ich nochmals eine letzte Foto von einer ganzen Reihe von Birnbäumen machen. Als ich dann kurz vor zu Hause am letzten Rapsfeld vorbei fahre, fällt mir nochmals auf, dass ich genau an diesem Rapsfeld am Morgen die ersten gelben Knospen gesehen habe. Jetzt, vielleicht 10 Stunden später, sind viele der Blüten schon voll ausgepackt. Das Feld steht da, fast wie ein gelber Teppich.
Es ist dies das erste Mal seit langer Zeit, dass ich eine so lange Ausfahrt an einem Sonntag gemacht habe. Normalerweise war ich bis jetzt immer am Samstag unterwegs. Da fällt schon auf, dass auf der Strasse andere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind. Viel mehr Ausflugsverkehr. Am Morgen in der Frühe sind es vielleicht noch eher die Sportler, die eine kurze Runde hinpedalieren, später dann eher die ambitionierten, die nur schnell auf den Raten oder die Ibergeregg hinauf wollen, bevor sie dann vielleicht mit der Familie den Nachmittag verbringen und am Nachmittag dann ganze Familien. Familien mit den kleinsten und der Jungmannschaft führt da offensichtlich auch Rad. Auffällig viele ältere Autos, wahre Schmuckstücke waren an diesem Sonntag ebenfalls unterwegs.
Weil ich das Wetter und die Schönheit der Natur bis zur letzten Minute ausgekostet habe, fehlte mir dann schlussendlich die Zeit, um dieses Posting noch am Sonntagabend ins Netz zu stellen. So kommt es eben erste heute, aber dafür noch mit dem Datum von Gestern. 🙂