Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

27. März 2010
von Urs
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Ganze Skala

Heute war wieder einmal der Tag, an dem es galt, einen familieninternen Umzugsauftrag durchzufĂĽhren. Auf dem “Fahrbefehl” stand: in Arosa aufladen und in Ascona wieder abladen.

Früh am Morgen weckte mich mein Handywecker mit seinem unwiderstehlichen Gepiepse. Nach einem kurzen Morgenessen ging es dann auch bald an die Arbeit, beziehungsweise auf die Fahrt. Dem Zürichsee entlang in Richtung Chur. Über dem See liegt ein Hauch, ein feiner Schleier von einem Nebel. Am Horizont wieder einmal die Berge, erneut verschneit bis unter die Waldgrenze, dazu die aufgehende Sonne die durch die Löcher der Wolkendecke die Szenerie schon fast zauberhaft beleuchtet. Am oberen Ende der Linthebene, etwa auf der Höhe der Autobahnraststätte, weht ein fürchterlicher Föhnsturm aus dem Tal heraus. Das Auto wird mehrmals spürbar von den Windböen getroffen.

Später dann nach Chur, die ersten steilen Kehren nach Arosa hinauf sind genommen. Wie abgeschnitten, auf einmal nach der nächsten Kurve: alles weiss, die Bäume frisch verschneit wie im Märchenland, darüber der blaue Himmel. Von Kurve zu Kurve wird die Schneehöhe sichtbar immer höher. Bis am Schluss müssen es mindestens 20 Zentimeter, vielleicht sogar noch mehr gewesen sein. Am Anfang ist die Strasse nur nass. Doch mit der Zeit hat es selbst auf der Strasse noch Eis und Schneereste, die wohl unter dem Pflug durchgerutscht sind. Eine Schneeschleuder kommt mir entgegen. An meinem ersten Zwischenziel in Arosa, ich ahnte es kommen, ist nichts mit parkieren vor dem Haus. Das Umzugsgut tragen wir durch wadenhohen Schnee.

Nach der ZnĂĽnipause geht es dann wieder zurĂĽck nach Chur. Pflug, Schneeschleuder, das Streusalz und die Sonne haben in der Zwischenzeit ganze Arbeit geleistet. Die Strassen sind zwar unheimlich nass, doch Eis und Schnee sind weg, die Talfahrt ist fahrtechnisch kein Problem mehr. Nach Chur geht die Fahrt weiter in Richtung San Bernardino.

Etwa ab der Höhe von Thusis, tauchen wir wieder in eine Schneelandschaft ein. Die Sonne scheint mittlerweile wieder von einem strahlend blauen Himmel herunter. Den Gipfel der Schönheit erlebten wir wohl kurz vor Splügen, etwa auf der Höhe der Staumauer. Der Stausee liegt ganz klar und ruhig da. Die umliegenden verschneiten Berge spiegeln sich darin mit einer Klarheit, die man wohl selten so sehen kann. Gerne hätte ich hier einen Moment angehalten und mir dies mit dem Fotoapparat festgehalten. Aber eben: auf der Autostrasse ist halt solches Tun nicht gestattet. Noch mehrere ähnlich verzaubernde Momente warten auf uns, bis wir im Tunnel unter dem San Bernardino verschwinden.

Auf der südlichen Seite, fahren wir schon bald an braunen Hängen vorbei. Die verschneiten Bergspitzen scheinen immer mehr in die Höhe zu steigen. Es wird wärmer und wärmer. Die Heizung im Auto ist schon längst abgeschaltet. Spätestens in Bellinzona sichten wir die ersten Forsythien entlang der Autobahn.

In Ascona werden wir von einem Strassenkreisel voll von bunten Blumen und schönen, hohen Palmen begrüsst. Das Umzugsgut ist in einer der schmalen Strassen bald ausgeladen, das Auto parkiert. Wir sind für das Mittagessen und einen kleinen Spaziergang in Ascona bereit. Auf der Piazza Giuseppe Motta, wohl der hauptsächlichsten Flaniermeile in Ascona, lassen wir uns anschliessend von der Sonne aufwärmen, geniessen den Blick auf die verschiedenen ausgestellten Kamelien-Sträucher.

Schon bald mĂĽssen wir wieder den Heimweg antreten. Doch davor, muss das Auto noch durch einen “Car wash”. Eigentlich hat es ja eine dunkelblaue Farbe. Doch das Salz, hauptsächlich auf der Strasse nach Arosa, hat so ziemlich alles in ein krustiges, salziges weiss, verwandelt. Eine Portion Schaum und ein Hauptwaschgang, bringen die Farbe wieder zum Vorschein.

Für den Heimweg wählen wir die Strecke durch das Tunnel am Gotthard. Nach Biasca sehen wir, dass sich über dem Gotthard wohl einiges zusammenbraut. Die Wolken hängen in Fäden vom Himmel herunter. An den Hängen scheint es mindestens zu regnen, wenn nicht vielleicht sogar zu schneien. Ein kleiner Stau hält uns noch vor dem Eintritt in die Röhre auf. Auf der nördlichen Seite dann, beim Verlassen des Tunnels in Göschenen regnet es tatsächlich. Das macht es auch während unserer weiteren Fahrt auf der Axenstrasse und das Reusstal hinunter bis kurz vor die heimatliche Garage.

Obwohl ich hier kürzlich ziemlich über den langen Winter gelöster habe, muss ich jetzt zugeben, noch selten so schöne Wintereindrücke wie heute mitgenommen zu haben. Am Abend, jetzt beim Niederschreiben dieses Postings, wird mir eigentlich erst richtig bewusst, wie viel wir hier in so kurzer Zeit, auf so engem Raum, erleben können. Eigentlich vom schönsten Wintertag des Jahres, mitten in Frühling, vielleicht sogar in den Frühsommer gefahren. Dass es am Abend regnete, hätte zwar nicht sein müssen, gehört aber ehrlicherweise halt auch dazu.

Kamelie _Kamelie

25. März 2010
von Urs
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Arbeitsweg 2010-05

Heute wieder mit dem Renner unterwegs. Ihn konnte ich gestern Abend noch aus der Reparatur abholen. Das Zugseil für den Kettenwechsel ist jetzt ersetzt und die Schalterei neu eingestellt und justiert. Das Foto, heute nach dem 4. Kilometer meines Arbeitsweges, entstand in Gebenstorf, etwa in der Dorfmitte. Der dortige Kreisel befindet sich auf einer leichten Anhöhe.

Im weiteren Verlauf der Fahrt zur Arbeit habe ich so etwas wie zwei Sonnenaufgänge erlebt, jedoch ohne die Sonne zu sehen. Kurz nach dieser Aufnahme, vielleicht ein oder zwei Kilometer weiter vorne, verfärbten sich die Wolkenränder zu einem intensiven gelb/orangen Farbton. Vermutlich durch meine eigene Fortbewegung und durch die Bewegungen an den Wolkenrändern, verlöschte dieses “Feuer” aber schon bald wieder. Nochmals vielleicht 10 Kilometer weiter, irgendwo nach Neuenhof, flackerten die Wolkenränder abermals gelb/orange auf. Allerdings nicht mehr ganz so intensiv wie beim ersten Mal. Als ich dann beim 35. Kilometer zum Velokeller des Arbeitgebers hinaufkurbelte, schaffte dann die Sonne vollends den Durchbruch durch die Wolken. Typisch: wenn man an der Arbeit sitzt, wird es draussen schön.

Übrigens konnten wir heute zum ersten Mal in diesem Jahr, unser Mittagessen draussen, im Gärten einnehmen. Es war genügend warm, nur im Hemd dazusitzen und den Rücken wärmen zu lassen.

Während der abendlichen Heimfahrt bewegte sich die Temperatur irgendwo zwischen 15 und 20 Grad herum. Verwunderlich sind die grossen Temperaturunterschiede: im Normalfall war es recht angenehm warm, doch entlang von Hügeln, über die die Sonne wohl nur wenige Minuten, wenn überhaupt schon, darübersteigen kann, wehte ein spürbar kühlerer Wind aus dem Wald und über das Feld.

Zum Vergleich mit der gefahrenen Zeit mit dem Mountainbike, bin ich mit dem Renner ĂĽber eine Viertelstunde schneller. Dies zudem mit bedeutend weniger Kraftaufwand.

24. März 2010
von Urs
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Farbiger Heimweg

Kürzlich auf dem Heimweg, im Bahnhof Brugg entdeckt. Nach dem wir uns nun ja wochenlang mit schwarz/weiss begnügen mussten und wochenlang bei Dunkelheit von der Arbeit nach Hause gekommen sind, ist selbst eine solche, fast alltägliche Entdeckung schon eine Wohltat für die Augen.

Man merkt es jetzt an allen Enden: es wird langsam wieder farbiger und wärmer. Ich glaube, ich habe mich noch selten so auf den Frühling wie dieses Jahr gefreut.

21. März 2010
von Urs
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Nordic Walking im Regen

Am heutigen Sonntag, dem Beginn des Frühlings, drehten wir nochmals eine Runde Nordic Walking auf unserer neu entdeckten Runde östlich der Stadt. Vorbei am Flusslauf der Aare, über die grosse Ebene bis zurück zu den Quartieren am Fusse des Bruggerberges und dem Waldrand entlang wieder zurück durch die Stadt in unser Wohnquartier. Über elftausend Schritte sind da garantiert.

Mussten wir uns das letzte Mal noch nach dem Bärlauch bücken und eine der Blattspitzen auf den Fingern zerreiben um sicher zu sein, dass wir es hier tatsächlich mit neuem Gewächs zu tun haben, so sah das heute bereits ganz anders aus. Der Waldboden, wenigstens dem Waldrand entlang ist bereits überwachsen mit dem kräftigen Grün des Bärlauchs. Auch die ersten Büsche weisen schon recht dicke und hellgrüne Knospen auf. Es dürfte nicht mehr viel von dem warmen Regen notwendig sein, damit der Frühling hier sichtbar Einzug hält.

Der FrĂĽhling hat hier seinen Einstand mit viel Wärme und noch viel mehr warmem Regen gehalten. Ich glaube, aus Sicht der Natur war beides dringend notwendig. So haben wir uns dann fĂĽr die Nordic Walking Runde “wasserabstossend” eingepackt und sind dennoch nass nach Hause gekommen. Nass von innen heraus, eben doch noch zu warm eingepackt.

Übrigens befindet sich bereits seit gestern Abend, Samstag, 20. März 2010, um 18:33 MEZ, die Sonne wieder auf unserer Seite der Erde.

19. März 2010
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

etwas_Wolken

am späten Abend

dunstige_Nacht

70.4KM

300 HM
02:51 H

Arbeitsweg 2010-04

Auch heute nochmals mit dem Mountainbike zur Arbeit gefahren. Am Morgen die Temperatur mit fünf Grad sogar noch wärmer als Gestern. Konnte ich in den letzten Fahrten von frühlingshaftem Wetter am Abend während der Heimfahrt schreiben, so müsste ich heute schon fast den Sommer herholen. Ich war zum ersten Mal zu warm angezogen. Das ist zwar nichts Neues und kommt halt in der Übergangszeit zwischen Winter und Frühling auch mal vor.

Wenn ich mit dem Mountainbike und seiner “geländeangepassten” Ăśbersetzung auf der harten Strasse unterwegs bin, kommt mir das immer ein bisschen vor, wie die Kurblerei auf der Rolle, als ich noch mit der hohen Trittfrequenz trainierte. Die Pneus tragen kein wirklich grobes Profil, dennoch sind die Abrollgeräusche unĂĽberhörbar. Auch bei den seltenen längeren Abfahrten, ist der Rollwiderstand wie ein Drehzahlbegrenzer, ganz klar zu spĂĽren.

Es wird höchste Zeit, dass ich meinen Renner am Wochenende zur Reparatur bringe.

Ansonsten eine ereignislose Hin- und RĂĽckfahrt. Wolken am Morgen verdeckten den Sonnenaufgang ein weiteres Mal. Am Abend hing dafĂĽr eine ganz schmale Mondsichel an einem dunstigen Nachthimmel.

Das heutige Foto vom Arbeitsweg entstand nach Kilometer 3, kurz vor dem Übergang über die Reuss. Dieser Reuss Übergang ist einigermassen geschichtsträchtig, hatten doch die Habsburger, die seinerzeit in Vindonissa, dem heutigen Windisch hausten, hier unten eine Zollstation eingerichtet.


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden