Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

30. Dezember 2009
von Urs
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Radfahrt
48.5KM

HM
01:18 H

Am Ende der Nullerjahre

Nein, kein RĂĽckblick auf die letzten 10 Jahre, so lange gibt es dieses Weblog noch gar nicht.

Dennoch seien ein paar Gedanken zu den Nullerjahren erlaubt. Null, tönt irgendwie nach Nichts, Nullvariante, kein Fortschritt. Die Assoziation scheint eher negativ zu sein. Das mag in Teilbereichen vielleicht stimmen. Manche Zeitungen jedenfalls sind voll von Natur- und anderen Katastrophen. Persönlich gesehen, in meinem kleinen Umkreis, gibt es schon ein paar positive Elemente. Mal abgesehen davon, dass wir jetzt alle 10 Jahre älter geworden sind.

Wie haben wir doch vor dem Jahresende 1999/2000 in den IT-Abteilungen getestet, Horrorszenarien eingeübt, Backups bereitgestellt. Nichts ist passiert, wenigstens nichts Schlimmes. Und das alleine war ja schon sehr positiv. In diesem Umfeld haben wir gelernt, wie wichtig uns Daten sind, vielleicht auch, wie wichtig uns Daten- und andere Grenzen sind. Vermutlich haben wir alle davon profitiert. Erstens, dass wir Horrorsummen für etwas bezahlt haben, was abgewendet werden konnte, oder vielleicht auch gar nie eingetroffen wäre. Zweitens haben wir gelernt, besser zu planen, vorausschauender zu reagieren. Vieles hat sich, wenigstens bei uns, sehr positiv entwickelt, wenn auch nicht immer schön kontinuierlich und auch nicht immer ganz ohne Rückschläge.

Auch im privaten Leben hat sich viel verändert. Die Kinder sind ausgezogen, stehen jetzt auf den eigenen Beinen. Plötzlich hat man mehr Zeit, mehr Zeit für den Partner, nicht zuletzt auch mehr Zeit für sich selber und was hier in diesem Weblog ja ganz wichtig ist: auch mehr Zeit für den Sport.

Hatte ich mir am Anfang dieses Jahrzehnts jeweils vorgenommen etwa 3000 Kilometer im Jahr mit dem Fahrrad zufahren, habe ich das selten geschafft. Seit dem bestehen dieses Weblogs konnte ich mich dann kontinuierlich steigern und schaffe es jetzt fast regelmässig auf ĂĽber 10’000 Kilometer im Jahr. Aber nicht nur einfach in der Gegend “rumgĂĽmmele” sondern bis zu einem gewissen Mass, auch zu geniessen. Den Aargau kennenzulernen, das habe ich mir damals vorgenommen.

Ich glaube, da haben wir in den letzten 10 Jahren gewaltig zugelegt: an Lebensqualität, an einem gesünderen Nebeneinander von Beruf, Familie, Freizeit, persönliche Entfaltung. Ich weiss auch, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Es gibt mehr als eine Wolke am Himmel, die Aussichten sind nicht immer gleich gut. Aber irgendwie haben wir auch gelernt, mit dem Unwägbaren umzugehen uns darauf einzustellen.

So gesehen hatten die Nullerjahre auch ihre TĂĽcken. Auch wir mussten ab und zu mal untendurch, aber am Schluss hat das Positive doch wieder Oberhand gewonnen.

Vielleicht weil ich zu vertieft in solche Gedanken über die letzten Jahre war, vielleicht auch weil ich nun meine Erkältung vollständig auskuriert habe (kam jedenfalls ohne Hustenanfall durch die ganzen 78 Minuten), lief es auf der Rolle wie am Schnürchen.

Die letzten Fahrten mit dieser Ăśbung (FSP-002). Sie dauert 78 Minuten:

  • Beschreibung
  • am 22.11.2007: 46.5 Kilometer
  • am 09.12.2007: 48.1 Kilometer
  • am 12.01.2008: 47.7 Kilometer
  • am 27.01.2008: 47.2 Kilometer
  • am 28.02.2008: 45.1 Kilometer
  • am 23.04.2008: 46.9 Kilometer
  • am 18.11.2008: 47.0 Kilometer
  • am 12.12.2008: 49.5 Kilometer
  • am 20.01.2009: 50.1 Kilometer
  • am 06.02.2009: 46.8 Kilometer; Trittfrequenz 94 U/Min
  • am 09.11.2009: 47.1 Kilometer; Trittfrequenz 93 U/Min
  • am 30.12.2009: 48.5 Kilometer; Trittfrequenz 100 U/Min



29. Dezember 2009
von Urs
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Radfahrt
29.3KM

HM
01:00 H

Weblog als Buch?

In den letzten Tagen ist in verschiedenen Weblogs die Rede vom Erstellen eines Buches mittels Vorlagen und Software von bookfactory.ch. Dabei ist wieder einmal alles ganz einfach. Bilder und Texte können da sinnvoll hineinplatziert werden. Die Berechnung der Buchdicke übernimmt dann der Anbieter. Als ob das das schwierigste wäre.

Die Herausforderung, um nicht zu sagen das Problem, beginnt ja schon lange vorher. Sind denn Printmedien überhaupt das Richtige? Wäre vielleicht nicht etwas Interaktives ab CD/DVD, oder direkt aus dem Internet doch sinnvoller? Oder das Konzept: worüber will ich schreiben, was könnte überhaupt gelesen werden? Wofür könnte überhaupt irgendjemand Interesse haben?

Mal angenommen man hat sich doch fĂĽr das Papier entschieden und man glaubt einen Leserkreis gefunden zu haben, oder mobilisieren zu können: Dann ist da die Auswahl der Fotos. Welche? Viele? Oder gar nur Fotos? Abhängig von dieser Antwort dann vielleicht auch die Auflösung der Aufnahmen, die Qualität ganz allgemein. Was “geht noch durch”? Oder die Texte: Interessant sollen sie sein, mitreissend, abwechslungsreich, zu den Fotos passen, diese ergänzen, nicht nur beschreiben. Wir Blogger hätten da vielleicht noch Talent dazu.

Ich hab es schon mehrmals probiert. Auch letzten Sommer wieder. Während den Sommerferien in Pertisau, quasi als Probelauf. Und dann zur Fahrt durch die Hautes-Alpes. Minutiös habe ich mich vorbereitet. Für jede einzelne Etappe. Stundenlang Daten zusammengesammelt, Fahrberichte von anderen gelesen, erste Eindrücke der Strecke erhalten. Die Phase der Vorbereitung war beendet. Höhenprofile, Streckenabschnitte und vieles mehr war fein säuberlich als Entwurf festgehalten. Ich war gerüstet für die Fahrt.

Vieles passte mit den Erwartungen. Hie und da hätte am Entwurf aus den Vorbereitungen etwas geändert werden müssen. Zum Beispiel die falsche Seite am Izoard beschrieben. Dennoch: Nach einem Tag voller Erlebnisse, voller teils anstrengender Kilometer und Höhenmeter und nach dem geschriebenen Fahrbericht im Weblog, noch das Skript für das Buch ergänzen? 13 Tage voll im Dauerbeschuss von neuen Erlebnissen, die alle hätten aufgezeichnet werden sollen? Habe dann einfachheitshalber mal die Texte vom Weblog übernommen und mit ein paar ergänzenden Bemerkungen, die nicht im Weblog standen angereichert. Zu Hause wollte ich dann die Texte mit den Bildern ergänzen, den Text überarbeiten und veröffentlichen.

Kaum zu Hause, wird man wieder vom Tagesgeschäft eingeholt. Die Zeit wird knapp, das Erlebte sollte ja auch noch mental verkraftet werden. Details aus der Fahrt verblassen langsam.

Nach mehrmaligem Durchlesen, überarbeiten, Umstellen, Anpassen und andersherum beschreiben, kam ich zum Schluss, dass eigentlich im Weblog schon alles drin steht, wenigstens das, was auch Aussenstehende interessieren könnte. Ich sah den Mehrwert eines Buches, neben dem Weblog nicht mehr. Ich habe das Manuskript beiseite gelegt.

Ich glaube, es gibt mehrere Sachen die ich daraus gelernt habe:

  • Ich habe einfach meinen Stil fĂĽr das Nebeneinander von Weblog und Buch noch nicht gefunden. Vielleicht sind die Beiträge im Weblog zu detailliert. Vielleicht sollten es nur ein paar schnelle, hingeworfene Facts sein?
  • Das Arbeiten nach einer solchen, vor allem mehrtägigen Fahrt, muss ich noch vereinfachen. Vielleicht mehr oder wenigstens bessere Vorlagen kreieren oder beschaffen.
  • Zudem glaube ich, dass etwas Interaktives vermutlich besser zu meiner Art passen könnte. Nebst den Fotos zum Beispiel auch mal einen kurzen Film einbauen oder vielleicht auch Links auf andere Quellen. Der Idee nach: “mehr Erleben, weniger Erzählen”, das wärs vielleicht.

Die nächste Gelegenheit kommt bestimmt. Ich versuchs auf jeden Fall wieder.

Die letzten Fahrten mit dieser Ăśbung (FII-002). Sie dauert 60 Minuten:

  • Winterpokal 2007/08
  • am 09.01.08: 27.7 Kilometer
  • am 10.03.08: 29.0 Kilometer
  • Winterpokal 2008/09
  • am 02.12.08: 29.6 Kilometer
  • am 20.02.09: 31.7 Kilometer; Trittfrequenz 100 U/Min
  • am 04.03.09: 29.3 Kilometer; Trittfrequenz 90 U/Min
  • am 10.03.09: 30.4 Kilometer; Trittfrequenz 93 U/Min
  • Winterpokal 2009/10
  • am 12.11.09: 29.5 Kilometer; Trittfrequenz 89 U/Min
  • am 23.11.09: 30.4 Kilometer; Trittfrequenz 91 U/Min
  • am 29.12.09: 29.3 Kilometer; Trittfrequenz 92 U/Min

28. Dezember 2009
von Urs
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Radfahrt
28.1KM

HM
00:51 H

Rollentraining Winter 09/10 – 22

Gefühlt auffällig viele Ferienprospekte zum Thema Velofahren treffen diese Saison bei uns im Briefkasten ein. Bei ein paar der Veranstalter hatte ich in früheren Jahren schon mal eine Woche oder eine Fernfahrt gebucht. Das scheint sich vielleicht langsam herumzusprechen. Oder ist es vielleicht eine neue Masche der Veranstalter, statt via E-Mail nun wieder physisches Material zu schicken?

Ist es allenfalls auch eine neue Masche der Veranstalter, nicht nur den velofahrenden Teil der Familie anzusprechen? Die Frau / die Partnerin fährt ja vielleicht nicht mit dem Renner, vielleicht Mountainbike? Vielleicht Nordic Walking? Vielleicht fahren nur die Kids mit dem Mountainbike und die bessere Hälfte Nordicwalked? Wandert vielleicht? Vielleicht aber “nur” Pilates. Trainiert gar jemand fĂĽr Triathlon?

Deshalb werden jetzt vielleicht die ehemaligen Radferien plötzlich zu Fitholidays, zu Aktivferien für jedermann. Früher wusste man auch, welcher Anbieter in welcher Ecke von Europa sitzt. Der eine in Spanien, der andere auf Sardinien, Mallorca und Italien ist auch immer gut betreut. Doch seit geraumer Zeit, zeigen sich mindestens die meisten Veranstalter auch an den meisten anderen Orten.

Mir scheint, dass die Ferienprospekte je länger desto mehr zu Einheitsbrei werden. Überall, von allen für alle, etwas.

Für meine Interessensgebiete: Rennrad, Pässe, Fernfahrten und europäische Alpen, scheint diesmal nichts Neues dabei zu sein. Ich glaube, ich mache nächsten Sommer wieder etwas Eigenes, Einmaliges, Individuelles. Da gibt es doch noch so viele Passstrassen, die ich noch nie gesehen habe.

A propos noch nie gesehen: Auch die heutige Übung auf der Rolle habe ich laut meinen Aufzeichnungen noch nie gefahren. Nach einer ersten Phase Fahren über Wellblech (dauerndes auf und ab), kommt eine längere mittelmässig ansteigende Rampe. Anschliessend geht es während 20 Minuten immer leicht den Hügel hinauf. Zum Schluss dann eine rasante Fahrt von vier Minuten wieder ins Tal hinunter nach Hause.

Die letzten Fahrten mit dieser Ăśbung (FTT-002). Sie dauert 51 Minuten:

  • Winterpokal 2009/10
  • am 28.12.09: 28.1 Kilometer; Trittfrequenz: 95 U/Min

26. Dezember 2009
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Ăśber die Habsburg zum Ochsenherz

Radfahrt
Nachmittag

einzelne_Wolken

27.9KM

771 HM
02:27 H

Ăśber die Habsburg zum Ochsenherz

Heute lockte die Sonne und ein blauer Himmel wieder einmal fĂĽr eine Fahrt draussen. Ich hatte mir aus frĂĽheren Fahrten noch zwei Geocaches vorgemerkt, die ich irgendeinmal aufsuchen wollte. Das eine war bezeichnet als “gewichtiger Brocken” und das andere trug den Namen “Ochsenherz”. Beim Ochsenherz dachte ich spontan an eine Verbindung mit der Weihnacht. Stand da nicht ein Ochse im Stall von Bethlehem?

Manchmal, so auch heute, stelle ich mein GPS so ein, dass die zu erreichenden Ziele in der Luftlinie angezeigt werden, also keine Navigation auf Strassen und Wegen. Das ist vielleicht nicht der effizienteste Weg etwas zu finden, aber dafür kommt man fast regelmässig an vielen Ecken vorbei, die man sonst wohl nie aufsuchen würde. Der gefahrene Weg hingegen zeigt sich dann auf der Aufzeichnung als ein wildes hin und her und ab und zu auch mal ein Stumpen, wo es einfach nicht mehr weiterging. Dafür bin ich ja mit dem Mountainbike unterwegs.

Oft ging es heute durch den Wald, “Ungeschickterweise” auch oftmals auf der schattigen Seite der HĂĽgel entlang. Dort mochte es zwar kälter sein, als an der Sonne, dafĂĽr war dann der Boden gerade so an der Grenze vom Gefrieren. Der Morast der letzten Tage verwandelte sich in eine trittfeste, kaum mehr nasse Oberfläche, so kam ich dann auch einigermassen trocken durch.

Von zu Hause aus, wählte ich den kĂĽrzesten Weg ĂĽber die Habsburg. Kurz danach, entlang eines Waldrandes, war dann der “gewichtige Brocken” anzutreffen. Allerdings war das nicht nur einer, sondern eine ganze Serie, vielleicht zwanzig, schön aufgereiht in Zweierkolonne. Wie einer Informationstafel zu entnehmen ist, alles Findlinge aus der Gletscherzeit. Hier, im Aaretal und ganz nahe am Reusstal, kamen die drei Gletscher der Rhone(!), der Aargletscher und der Reuss zusammen. Alle drei transportierten ihre Findlinge bis in unsere Gegend, teils also mehrere hundert Kilometer weit. Die Steine kamen alle zum Vorschein, als ganz in der Nähe die A3 aus dem Reusstal unter der Habsburg durch, ĂĽber das Aaretal und unter dem Bözberg hindurch gebaut wurde. Hier lag Geologie-Geschichte von 11 bis 300 Millionen Jahren zum Anschauen bereit. Wieder einmal ein Geocache, bei dem es sich auf jeden Fall lohnt, mal vorbeizuschauen. Das Cache selber fand ich ĂĽberraschend schnell.

Die Fahrt ging bald weiter, in Richtung Schloss Wildegg. Vieles unbekannte Wege. Wegen der kahlen Bäume aber immer wieder ein schöner Blick ins Aaretal hinunter. Entlang von Waldrändern, oder manchmal auch an Waldhütten vorbei. Bei einer der Hätten, hielten gerade ein paar Familien eine kleine Weihnachtsfeier ab. Ein geschmücktes Christbäumchen diente vorerst noch als Mittelpunkt, während daneben auf dem Grill bereits der Weihnachtsbraten brutzelte.

Das zweite Geocache, das “Ochsenherz”, musste ich längere Zeit suchen. Ich kam von der falschen Seite und war viel zu hoch. Eine steile Felswand trennte mich vom Versteck. So musste ich einen grösseren Umweg fahren, bis ich schlussendlich mein Mountainbike fĂĽr die letzten paar Schritte der Suche regelrecht auf dem Geocache an einen Baum lehnte. Somit hatte ich auch “Ochsenherz” geöffnet. Doch, was hat es mit dem Ochsenherz auf sich?

Vielen dĂĽrfte das Schloss Wildegg wegen des Nutzgartens bekannt sein. Alljährlich am ersten Maiwochenende findet dort ein ProSpecieRara-Setzlingsmarkt statt. An diesem Markt können Setzlinge von ĂĽber 500 alten GemĂĽsesorten gekauft werden. Zudem werden an diesem Wochenende gratis FĂĽhrungen durch den Sortengarten angeboten. Ochsenherz ist der Name einer sehr schmackhaften Fleischtomate, die aussieht wie ein Ochsenherz und bei der eine einzelne Frucht schon mal 500 Gramm schwer werden kann. Selbstverständlich gibt’s auch die als Setzling am Markt zu kaufen.

Schon wieder ein Geocache der eher bereichernden Art. Danke,


Mein Rad ist gerade hier:

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