28. November 2009
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Auf Burgentour
Radfahrt |
Nachmittag |
40.2KM 578 HM 02:39 H |
Ein weiterer wunderbarer November-Samstag kĂĽndete sich an. Bereits am Morgen in der FrĂĽhe schien die Sonne, kaum eine Wolke am Himmel. Lediglich ein zĂĽgiger, und erst noch relativ warmer Wind, zog durch das Quartier. So entschloss ich mich heute, wieder einmal mit dem Mountainbike ein paar Ruinen in der Gegend aufzusuchen.
Es dürfte ja bekannt sein, dass im Aargau, entlang der Gewässer, fast jede Menge Burgen, Ruinen und Schlösser stehen. Zu den bekannteren gehören sicherlich die Lenzburg, Habsburg, Wildegg, Brunegg, Aarburg, Böttstein, Landvogteischloss und Ruine Stein in Baden um nur ein paar wenige zu nennen. Daneben gibt es aber auch noch ein paar, an denen fährt man meist fast achtlos vorbei. Vielleicht weil sie gut versteckt sind, oder weil sie tatsächlich mittlerweile zu Ruinen verfallen sind.
Ich begann nach dem Mittagessen mit der Fahrt in Richtung unteres Aaretal und besuchte als erstes die Ruine Freudenau.
Um 1240 wurde unterhalt des Zusammenflusses von Aare, Reuss und Limmat eine erste Brücke gebaut. Zu deren Schutze erstellte man die Burg Freudenau. Die Ruine steht heute auf dem Gebiet der Gemeinde Untersiggenthal. Bereits gut 100 Jahre später, wurde ein Grossteil der Anlage bei einem Kriegszug der Zürcher zerstört. Um 1400 herum wurde der Rest von einem Feuer zerstört. Die Burg verfiel dann immer mehr.
Meine Fahrt ging bald weiter, vorbei an einem Denkmal an einen amerikanischen Bomberpiloten, der am Weihnachtstag 1944 unter Einsatz seines Lebens, seinen abstürzenden Bomber eben nicht ins Dörfchen Würenlingen fallen liess, sondern auf dem nahen Ruckfeld abstürzte. Weiter an der mächtigen Linde, ebenfalls im Ruckfeld vorbei. Obwohl es heute ziemlich heftig über das Ruckfeld hinweg windete, blieb der Lindengiger ruhig. Das zugehörige Geocache habe ich aber dennoch abgeholt.
Wenig später treffe ich bei der Ruine von Tegerfelden ein. Schon manchmal bin ich hier durchgefahren. Doch heute habe ich sie mir etwas genauer angeschaut. Auch sie, scheinbar eine Burg ohne lange Geschichte. Um das 11. Jahrhundert entstanden und bereits in Urkunden von 1269 als Ruine bezeichnet. Vermutlich wurde sie ein Opfer einer Feuersbrunst um 1250 und wurde dann anschliessend nicht mehr aufgebaut. Das verhindert aber nicht, dass auch zu dieser Burg eine Sage entstand.
Bald fahre ich wieder zurĂĽck. Ich suche meinen Weg vorwiegend ĂĽber Feldwege, fahre dabei am Fusse der Ruine Besserstein oberhalb Villigen vorbei, verpasse den richtigen Weg auf den Iberg hinauf, finde dann aber nach vielem hin und her doch noch die Ăśberreste der Ruine Iberg, oberhalb Riniken.
Würde da nicht die Tafel der Kantons-Archäologie stehen, merkte man vielleicht gar nicht, dass da Reste einer Burg unter dem Laub und dem Geäst liegen. Die Burg entstand vermutlich um das 11. Jahrhundert, fiel dann aber bereits im 12. oder 13. Jahrhundert einem Brand zum Opfer. Der Wiederaufbau wurde nicht abgeschlossen, da die Burg bereits vor Abschluss der Arbeiten verlassen wurde. Vermutliche Besitzer waren die Habsburger.
Auf dem Heimweg beginnt es bereits einzudunkeln. Es verbleibt noch ein letzter Augenblick für eine Foto auf den Alpenkamm. Dank dem Föhn, scheinen die Berge heute wieder einmal vor der Haustüre zu stehen.