Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

7. November 2009
von Urs
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Tessin – retour

Heute mal wieder mit dem Auto unterwegs gewesen. Wegen eines familieninternen Zügelauftrages fuhr ich schon in aller Frühe in Richtung Süden in das Tessin. Die ursprüngliche Absicht, über den Gotthardpass zu fahren, statt unten durch die Röhre, musste ich aufgeben. Die Passhöhe ist jetzt bereits geschlossen. War ja auch nur eine kleine Hoffnung.

Wir kamen mit der Einpackerei und dem Verladen sehr gut und schnell voran, so dass nach dem Mittagessen noch genügend Zeit für einen kleinen Spaziergang auf der Piazza Giuseppe Motta in Ascona blieb. Kennt man diese Flaniermeile aus der Sommerzeit, so bot sie heute ein ganz anderes Bild. Die mächtigen Platanen sind auch hier vom Herbst farbig gekennzeichnet und haben schon viele ihrer Blätter fallen lassen. Die Piazza macht einen äusserst aufgeräumten Eindruck. Wohl stehen bei einzelnen Restaurants noch die Tischchen draussen, doch kaum ein Gast der hier noch seine Mahlzeit, oder auch nur seinen Kaffee serviert haben möchte. Die Sonnenschirme sind weggeräumt. Die flanierenden Gäste können an einer Hand gezählt werden.
Passend dazu habe ich die verpackten, eingewinterten Pedalos auf dem Lago Maggiore entdeckt.

Auch die Heimfahrt verlief absolut reibungslos. Jedenfalls ist es mir glaub noch nie vorgekommen, dass ich diese ganze Strecke, ohne den kleinsten Stau, oder gar ein Rotlicht, zum Beispiel vor dem Gotthardtunnel, durchfahren konnte. Dies zudem in beiden Richtungen, und obwohl an mindestens zwei Stellen an der Autobahn gebaut oder repariert wurde.

Aber eben, November ist ja auch nicht die typische Reisezeit. 🙂

6. November 2009
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkte_Nacht

am späten Abend

klare_Nacht

72.2KM

498 HM
02:51 H

Arbeitsweg 2009-38

Das kommende Wochenende soll ja wettermässig wieder ganz schlimm werden. So benützte ich den heutigen Tag, trotz ungünstiger Sitzungstermine im Geschäft, für eine Fahrt mit dem Renner zur Arbeit. Am Morgen war der Himmel bei der Wegfahrt noch ziemlich bewölkt, die Strassen allerdings grösstenteils trocken, ausser einer Stelle im Furttal: da nieselte es aus dem Nebel und den Wolken herunter. Das mussten die prognostizierten 0.1 mm Niederschlag gewesen sein.

Fast regelmässig wenn ich mit dem Renner zur Arbeit fahre, kommt mir irgendwo im Furttal einer mit einem Liegevelo entgegen. Ich vermute schwer, dass es immer der gleiche Radfahrer ist, denn wir scheinen hier nun seit dem Frühling immer die gleiche Strecke, einfach in entgegengesetzter Richtung zu fahren. Auch wenn ich ihn (noch?) nicht kenne, so ist es für mich ein kleiner Aufsteller, noch jemand anders, sei es auch nur sehr flüchtig, zu kennen, der den Arbeitsweg offenbar auch bei vielen Gelegenheiten als Trainingsstrecke benutzt. Es ist nämlich so, dass sich der Velounterstand im Geschäft seit dem Sommer richtiggehend entvölkert hat. Kaum einer, und schon gar nicht mit Rennvelos, fährt da noch halbwegs regelmässig hin und her.

Am Abend zog sich dann die Sitzung tatsächlich in die Länge. Ich kam erst lange nach dem Eindunkeln auf den Renner. Dafür war dann der grösste Verkehr auf der Strasse schon durch. Ich kam zügig aus der Stadt raus, über den Hügel zwischen Wehntal und Surbtal und war bald wieder in Sünikon, der Abzweigung auf die geteerten Feldwege.

Ich versuchte es heute nochmals in der Dunkelheit über diese Wege zu fahren. Die trockene Strasse liess sich gut vom Dunkel der Wiesen und Äcker unterscheiden. Dennoch braucht es ziemlich viel Konzentration, so dass nur ganz selten ein Blick auf den sternenklaren Himmel drin liegen kann. Auffällig war, wie es hier draussen, nur ein paar hundert Meter an den Dörfern vorbei, spürbar kälter war. Die kühleren Stellen schienen streifenweise in der Ebene zu liegen.

Später wagte ich dann heute auch wieder die Fahrt über das Höhtal. Dort drüber wo ich letzthin im Regen nicht sehr glücklich wurde. Doch heute, auch hier mit der trockenen Strasse, und ohne die störenden, glänzenden Lichter des Gegenverkehrs, war alles kein Problem mehr.

Noch 12 Fahrten bis zum Jahresziel.

5. November 2009
von Urs
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Billetkontrolle einmal anders

Heute hatte ich wieder einmal das Vergnügen, beruflich bedingt und erst noch über die Mittagszeit, mit dem öffentlichen Verkehr quer durch die Stadt, an das andere Stadtende zu fahren. Mit etwas Glück und ab und zu einem kurzen Sprint, bringe ich diese Strecke mittlerweile in gut 35 Minuten hinter mich. Dabei müssen dann aber die S-Bahn und die beiden Tramlinien auch ein bisschen mitmachen und sich nicht allzu lange an der Haltestelle aufhalten.

Doch heute begann die Sache nach dem ersten Fahrzeugwechsel bereits zu klemmen. In der Bahnhofstrasse reihten sich die Trams wie auf einer Perlenkette hintereinander. Längst erwartete ich die Durchsage der Verkehrsleitzentrale, dass da grossräumig umgeleitet werden müsse. Aber nichts. Einfache Ruhe.

Das gab uns dafür die Möglichkeit, in die bereits zahlreichen, weihnachtlich geschmückten Schaufenster zu blicken. Sogar die Weihnachtsbeleuchtung über der Bahnhofstrasse hängt schon. Irgendwie komisch: da haben die Bäume noch lange nicht all ihr farbiges Laub verloren und aus den Schaufenstern grüsst schon der St. Nikolaus neben der verschneiten Tanne.

Es ging langsam vorwärts, wieder eine Tramkomposition weiter. Weit vorne konnte man zwischen vielen Leuten auch rot-weiss und blau-weiss gestreifte Westen sehen. Kein gutes Zeichen in der Regel. Nochmals geht es eine Tramkomposition vorwärts. Dann die Durchsage des TramfĂĽhrers: “do vorne machets dänn Billet Kontrolle, wenn Sie’s schomol wĂĽrdet fĂĽrenäh”.

Das Tram hielt an, die TĂĽren gingen auf, die gestreiften Kittel stĂĽrmten ĂĽberfallmässig das Tram. In jeden TĂĽrrahmen stellte sich mal einer rein. Da gabs kein Entweichen mehr. Zuerst musste das Billet gezeigt werden. Einmal im Wagen drin kämpften sie sich durch die Passagiere. Doch plötzlich kam die Aktion ins Stocken. Da erklärte ein Passagier wortreich und lauthals, dass er kein Billet habe, dass er das mit der Verkehrsgesellschaft abgesprochen hätte, dass er ein E-Mail hätte aber dieses in seinem BĂĽro in der Nähe der nächsten Haltestelle vergessen habe …. Nach der dritten Aufforderung des blau-weiss gestreiften Kittels das Tram zu verlassen, damit man das draussen regeln könne, wurde der Passagier zur TĂĽre hinaus gedrängelt. Alle anderen gestreiften Kittel schauten mehr oder weniger interessiert dieser Einzelaktion zu und verliessen das Tram ebenfalls.

Draussen scharten sich die Gesetzes- und Ordnungshüter um diesen einen Passagier. Während unser Tram den Ort des Geschehens verliess, versuchte noch ein letzter Kontrolleur während der Vorbeifahrt durch die Scheiben die Anzahl der Passagiere im Tram zu zählen.

Haben die nun die Billete kontrolliert? Suchten die vielleicht etwas anderes? Können die nicht mit lärmenden Passagieren umgehen?

FĂĽr nicht Eingeweihte in den Gepflogenheiten dieser Grossstadt: Normalerweise, wenigstens erlebe ich das seit Jahren so, werden Billet Kontrollen während der Fahrt gemacht. Da steckt dir mehr oder weniger hinterrĂĽcks plötzlich jemand einen Ausweis entgegen und murmelt ziemlich eindringlich: “Ihren Fahrausweis bitte!”.

4. November 2009
von Urs
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PendlergebĂĽhr

Es mag zwar sein, dass ich am Morgen während der Zugfahrt zur Arbeit noch etwas verschlafen in der Zeitung geblättert habe. Spätestens aber beim Stichwort Pendlergebühr war ich hellwach. Nach dem Bildchen mit den Engpässen der SBB, fast der ganze Aargau der nach Zürich fährt ist wieder einmal betroffen, musste ich die Augen nochmals reiben.

Worum geht es? Dass unsere ZĂĽge in der Stosszeit manchmal ĂĽberfĂĽllt sind, hat sich ja schon längst herumgesprochen. Schon bei der kleinsten Störung während dieser Stosszeiten um einen derart belasteten Knotenpunkt, hat das in der Regel Auswirkungen bis weit ĂĽber die Region hinaus. Das betrifft die Autobahnen, den privaten Verkehr, genauso wie den öffentlichen Verkehr. Dass “man” versucht, diese Engpässe irgendwie zu entschärfen ist löblich. Dass in unserer engen und kleinen Schweiz, nicht ĂĽberall noch mehr Bahnlinien oder Autobahnen hin gebaut werden können ist auch verständlich. Ob eine zusätzliche GebĂĽhr, abhängig von Ort und Zeit, die einfachste Lösung ist? Vielleicht sogar ĂĽberhaupt nur eine machbare Lösung?

Diese Diskussion wird nun vom Verkehrs- und Energiewirtschafts-Departement angestossen. Dies unter dem Aspekt der Bevölkerungs-Entwicklung bis ins Jahr 2030.

Nehmen wir mal an: eine Zugfahrt am Mittwoch-Morgen, zwischen sechs und acht Uhr, von Brugg nach Zürich, wäre so eine gebührenpflichtige Fahrt. Nehmen wir weiter an, ich würde noch weiterhin ein Generalabonnement bezahlen können.

Ist nun dieser Zuschlag schon im GA inbegriffen? Hoffentlich nicht, denn viele andere fahren vielleicht von Brugg nach Basel oder Olten oder Luzern und sind so nicht betroffen. Wenn ich aber während dieser Zeit von Brugg, ĂĽber Baden – Wettingen – Otelfingen hinten herum nach ZĂĽrich-Oerlikon fahren wĂĽrde, mĂĽsste ich ja höchstens einen Teil des Aufschlages bezahlen. Muss allenfalls fĂĽr jede Fahrt, ein Pendlerzuschlag gelöst werden? Könnte ja auch als Abonnement angeboten werden.

Tja, und wer kontrolliert denn das alles wieder? Ich erlebe es heute schon, dass sehr oft auf der ganzen Strecke zwischen Brugg und ZĂĽrich keine Billet Kontrolle durchgefĂĽhrt wird, beziehungsweise, das anwesende SBB-Personal es nicht schafft, den ganzen Zug zu kontrollieren und die noch fehlenden und vergessenen Billete zu verkaufen.

Und: falls wir wieder einmal in einem Museumszug fahren mĂĽssen, oder in einem viel zu kurzen Ersatzzug: erhalten wir dann die PendlergebĂĽhr wieder zurĂĽck?

Spass beiseite: In dieser Analyse zur öffentlichen Infrastruktur steht dann unter anderem auch geschrieben, dass mittels elektronischer Mittel die Gebühren erhoben werden könnten, ohne dass der Autofahrer anhalten müsste. Und der Pendler im Zug? Beim Einstieg in den Wagen gehen wir durch eine elektronische Schleuse, vielleicht wie bei der Zollabfertigung im Flughafen? Dabei wird dann gleich auf der Cash-Card oder im Handy, das sowieso alle bei sich tragen, ein Betrag abgebucht?

Allerdings steht im Bericht auch, dass der Vorschlag noch nicht ganz ausgereift sei. Vielleicht sucht man ja noch kreative und vor allem praktikable und treffsichere Lösungen.

3. November 2009
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkte_Nacht

am späten Abend

regnerische_Nacht

72.2KM

528 HM
02:53 H

Arbeitsweg 2009-37

Lange habe ich am Morgen mit dem Beginn der Fahrt zur Arbeit gezögert. Gerade eben zog der vorläufig letzte Regenschauer durchs Land. Auf dem Niederschlagsradar jedenfalls waren keine Flecken mehr sichtbar. Als sich dann am noch nächtlichen Himmel tatsächlich ein paar Sterne zeigten und der Mond, zwar ganz trüb und verhangen, hinter einer Wolke oder Nebelbank schwebte, entschloss ich mich für die heutige Fahrt.

Wenigstens bis weit ins Furttal hinein, waren die Strassen noch sehr nass. Die Schuhe waren bald wenigstens sehr feucht. Jetzt wo es nicht mehr regnete, kam irgendwie eine schöne Stimmung auf. Zwar kein sichtbarer Sonnenaufgang, aber dennoch einfach eine schöne Situation, wenn sich die jetzt leeren, fast weissen Wolken, ähnlich grossen Schiffen am Himmel in Richtung Osten, meiner Fahrtrichtung bewegen. Manchmal regen solche Bilder meine Phantasie ganz schön an. Dann bin ich versucht anzuhalten, dann vielleicht auf dem Rücken liegend in den Himmel zu starren. Träumereien eben, die vielleicht irgendeinmal doch zur Wirklichkeit werden.

Die Strassen wurden zunehmend trockener, die Spritzerei fand auch langsam ein Ende.

Um die Mittagszeit, dann ein kurzer Blick auf das Niederschlagsradar. Die Regenfront stand jetzt am westlichen Ende der Schweiz, in Genf. Die letzte Sitzung dauerte nicht ganz so lange wie geplant, der Himmel war schon ziemlich eintönig grau. Schnell packte ich meine Sachen und schwang mich auf den Renner. Ich hatte das Stadtende noch nicht ganz erreicht, als schon die ersten Regentropfen fielen. An einem Waldrand habe ich mich dann “wetterfest” eingepackt und den Rest des Heimwegs unter die Räder genommen.

Wegen des Regens und der Dunkelheit versuchte ich heute wieder einen Weg über die Felder und später über das Höhtal nach Baden hinunter. Doch die Idee mit dem Höhtal war nicht gut. Im Normalfall kann man dort ziemlich zügig auf einer gut ausgebauten, aber kurvigen Strasse, hinunterbrausen. Doch heute, mit den vom Regen glänzenden Strassen und dem Licht der entgegenkommenden Autos, war das eher eine Konzentrations- und (No Suggestions). Muss mir für das nächste Mal eine andere Variante ausdenken.

Der Regen hielt sich in Grenzen, hörte mal zwischendurch sogar auf, doch ohne Regenschutz wäre es sicherlich nicht gegangen. Noch 13 Arbeitswege bis zum Jahresziel.


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden