Als auch nach dem Mittagessen immer noch keine Sonne am Himmel sichtbar wurde, stellte ich meinen Renner eben doch auf die Strasse. Mittlerweile waren die Quartierstrassen halbwegs abgetrocknet und temperaturmässig gab es auch nicht viel zu jammern. Etwas ratlos fuhr ich erstmal ostwärts aus der Stadt hinaus. Rotberg, das könnte ja ein erstes Ziel sein.
Ein kurzes Stück der Aare entlang, dann aufs Villigerfeld hinauf. Bis an den Fuss des Rotberges hatte ich langsam die Betriebstemperatur erreicht. Den Hügel hinauf, ein paar Kehren, viel durch den Wald, war auch bald geschafft. Oben angekommen stellte ich fest, dass sich zwar der Nebel mittlerweile aufgelöst hatte, doch darüber hatte sich eine Wolkendecke gezogen, also weiterhin vermutlich keine Sonne.
Vom Rotberg die Spitzkehren nach Hottwil hinunter und dann gleich links weg auf die BĂĽrersteig. Oben drĂĽckten dann tatsächlich ein paar wenige Sonnenstrahlen durch die graue Decke. Ich vermutete weitere Sonnenstrahlen eher gegen den Rhein hinunter. Fuhr deshalb von der BĂĽrersteig ĂĽber Gansingen und bis nach Mettau hinunter. Rechterhand, Richtung Wil, da schien die Sonne. Also bog ich sofort rechts weg. Ich fuhr tatsächlich ĂĽber knisterndes, trockenes Laub, entlang eines schönen gelben und von der Sonne angeschienenen Hanges. Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich jetzt einen grossen Kreis gefahren bin, und auf dem besten Weg dazu, gerade nochmals den Rotberg, diesmal von der Seite von Hottwil her, hinauf zu fahren. Aber was soll’s: Hauptsache Höhenmeter, die brauche ich sowieso noch fĂĽr mein Jahresziel.
Vom Rotberg fuhr ich nun aber diesmal in Richtung Mandach hinunter, weiter dem Bach entlang über Leuggern und weiter nach Klingnau. In Klingnau wieder rechts und über geteerte Feldwege nach Würenlingen hinauf. Den nun folgenden Schwenker über Untersiggenthal, Kirchdorf, Turgi und Gebenstorf machte ich eigentlich nur, damit die Aufzeichnung auf dem GPS schlussendlich noch halbwegs einer Rundfahrt gleicht. Wettermässig war nichts besonderes mehr los. Keine Sonne, kein Wind.
Aufgefallen ist heute, dass ich relativ vielen Mountainbikern auf der Strasse begegnet bin. Auffällig scheint mir auch zu sein, dass Mountainbiker meist zu zweit oder in kleinen Gruppen unterwegs sind, Rennvelos hingegen fast immer alleine, es sei denn, ein Radclub mache eine Ausfahrt.