Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

1. September 2009
von Urs
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Ăśberragender August

Seit Jahren trage ich die Daten zu meinen Velofahrten bei Rennradnews ein. Unter anderem können dann dort allerlei Statistiken abgerufen werden. So auch die, welche KM, Höhenmeter, Trainingszeiten und Durchschnittsgeschwindigkeit über Monate vergleicht.

Da es sich dieses Jahr so getroffen hat, dass ich meine ganze Ferienfahrt im August abradelte, überstrahlt der August regelrecht alle anderen Monate, wenigstens bei der Distanz, den Höhenmetern und der Trainingszeit. Nur bei der Durchschnittsgeschwindigkeit zieht er ziemlich in die Tiefe.

Statistik_August_2009.pdf

31. August 2009
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

schoenster_Sonnenschein

am späten Abend

schoenster_Sonnenschein

71KM

493 HM
02:30 H

Arbeitsweg 2009-28

Erstmals war es heute Morgen nach diesem Sommer nun wirklich sehr kalt. Ich hielt es für ratsam, die Knielinge über die Knie zu ziehen und den Oberkörper wenigstens mit dem typisch gelben Velofahrer-Windschutz abzudecken. Das sollte mal vorerst noch reichen. Um die Sonne erblicken zu können, musste ich heute schon ein ganzes Stück ins Furttal fahren. Bis ihre wärmenden Sonnenstrahlen endlich die erhoffte Wirkung zeigten, war ich schon fast beim Veloständer des Arbeitgebers angelangt. Diese Zwischenzeit, heute wieder mal deutlich unter 1:10, könnte die Grundlage für einen neuerlichen Versuch auf eine noch bessere Zeit für den Heimweg sein.

Die letzte Sitzung im Geschäft dauerte dann doch etwas länger als geplant. Als ich nach dem Umziehen in die Radfahrer-Klamotten, dann endlich auf der Strasse stand, schien der grüsste Teil der täglichen Rushhour bereits vorüber zu sein. Ein weiteres gutes Zeichen für eine schnelle Heimfahrt.

Normalerweise esse ich vor der Wegfahrt aus dem Geschäft noch einen kleinen Happen. Dies vor allem aus Respekt vor einem eventuellen Hungerast. Doch heute waren alle Verpflegungsautomaten leer. Unglücklicherweise hatte ich meinen eigenen Vorrat für solche Fälle am letzten Samstag aufgegessen. Kein gutes Zeichen für eine schnelle Fahrt?

Tatsächlich war es so, dass fast die meisten Lichtsignale auf grĂĽn standen, der grösste Teil des Verkehrs war vorĂĽber. Ich nahm es mit den Radwegen heute nicht so genau, liess die “langsamen” oder die mit ungĂĽnstigen Einfahrts- und Ausfahrtswinkeln aus, bretterte dafĂĽr unterbruchslos auf der Hautstrasse durch. Das Surbtal hinunter hatte ich heute keinen Gegenwind, im Gegenteil: ich “duellierte” mich mit einem anderen Velorennfahrer. Mal war er vorne, mal ich. Die angezeigte Durchschnittsgeschwindigkeit ĂĽber die gesamte Strecke seit dem Morgen, stieg zeitweise auf 28.6 km/h an.

Nach Ehrendingen, bei der Ausfahrt aus dem Surbtal, geht es über einen kleinen Hügel. Vom zweiten, etwas höheren Hügel, dem Hertenstein, hatte man heute Abend eine wunderbare Aussicht auf das Limmattal. Die Sonne war gerade hinter dem Bruggerberg und dem Bözberg verschwunden. Das Abendrot tauchte das ganze untere Limmattal und Aaretal in ein goldfarbenes Licht. Soviel Zeit musste sein, um dieses Spektakel wenigstens einen Moment lang zu geniessen.

Vom Hertenstein hinunter ins Limmattal, dann die langen ebenen Strecken bis Untersiggenthal, weiter hinunter nach Turgi und dort ins Aaretal hinüberwechseln. Weiter eben aus, zwischen Feldern auf teils schlecht geteerten Strassen, durch Mückenschwärme hindurch bis nach Brugg. Beinahe hätte ich den aufkommenden Hungerast vergessen. Doch am letzten Stutz, nach der Spitzkehre am Friedhof vorbei, war das Hungergefühl mit einem Schlag da. Doch ab dann ist es nicht mehr weit. Noch kurz einmal auf die Zähne beissen, nach dem Migrosmarkt und dem Bahnhof noch ein letztes Mal richtig aufs Gaspedal drücken, durch die Unterführung der SBB-Linie auf den Bözberg brettern, wenig später ins Quartier einbiegen und auslaufen lassen.

Noch hat es nicht ganz gereicht. Gleiche Zeiten fuhr ich schon am 22.04. und am 29.07.

30. August 2009
von Urs
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Ein geruhsamer Sonntag

… ohne Kilometer und Höhenmeter, wenigstens nicht mit dem Fahrrad. Ich geniesse sie immer wieder, die Sonntage im nahen Schwarzwald. Nach einer guten Stunde Fahrzeit mit dem Auto, schweifen unsere Blick ĂĽber den Titisee. Ein feines Mittagessen auf der Terrasse von einem der zahlreichen Restaurants, Anschliessend ein Spaziergang durch den Wald und entlang dem Seeufer. Die obligaten Blicke auf Kuckucksuhren, Schwarzwälderspeck, Körbe voller Kirsch- und anderem Gewässer. Aber auch auf gesĂĽndere Sachen wie Wald- oder BlĂĽtenhonig und FrĂĽchteauslagen. Der eine oder andere Sack oder auch Glas, findet den Weg in unseren Rucksack.

Und zum Schluss, nach dem wir befriedigt festgestellt hatten, dass der Schrittzähler auch ohne Klingnauer Stausee auf ĂĽber 10’000 Schritte kommen kann, genehmigten wir uns zum Abschied von diesem schönen Ort im Schwarzwald, noch einen Schwarzwaldbecher. Etwas Eis und Sahne, auf einer dicken Schicht Sauerkirschen, so eine Art flĂĽssiger Schwarzwälderkuchen, eben.

29. August 2009
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

einzelne_Wolken

Nachmittag

einzelne_Wolken

160.3KM

2514 HM
07:06 H

Mittagessen auf dem Scheltenpass

Eigentlich ist die Passhöhe des Scheltenpass nichts besonderes. Nach ein paar Spitzkehren ist man plötzlich oben. Eine Serie von Wegweisern hängt an der gleichen Stange wie das Passschildchen. Es führen nebst der Passstrasse noch zwei weitere Strassen weg. Die eine ist ungeteert, die andere geteert. Mit dem Renner wählte ich die Geteerte und gelangte dann so zum Restaurant Erzberg. Doch bis es soweit war, vergoss ich unzählige Schweisstropfen.

Ich hatte die Fahrt von zu Hause aus als Rundfahrt geplant. Zwischen dem Rhein und dem Jura auf den Scheltenpass, dann einen kurzen Abstecher in den Kanton Jura und dem SĂĽdfuss des Juras wieder zurĂĽck nach Hause. Bis auf wenige Wegpunkte ĂĽberliess ich die StreckenfĂĽhrung einmal mehr meinem GPS. Es kam so, wie es immer kommt in solchen Momenten: der kĂĽrzeste Weg fĂĽhrt ĂĽber die HĂĽgel. Und was fĂĽr welche!

Als erster der Bözberg, das war noch der harmloseste. Nach Eiken ging es dann in Richtung Schupfart und Wegenstetten ziemlich direkt nach Liestal. Glücklicherweise waren die Hügel nie besonders lang, aber dafür sehr steil. Aber das ist halt nun mal so, wenn man im Jura nicht schön den Gewässern nachfährt, sondern irgendwie diagonal zur Faltung des Juras. Dafür erhält man immer wieder schöne Aus- und Einblicke in ländliche Gegenden. Kleine Dörfer mit engen Strassen, einzelne freistehende Bauernhöfe, ab und zu ein Gewässer entlang der Strasse, viel Wald.

Nach Liestal dann ein letzter steiler Hügel und anschliessend die Fahrt nach Waldenburg und den oberen Hauenstein hinauf. Lange ging es einigermassen flach in das Tal hinein. Erst nach Waldenburg zwei Spitzkehren, aber weiterhin eine nicht allzu steile Steigung bis auf die Passhöhe des oberen Hauensteins. Von da gibt es einen Weg, weiter leicht ansteigend, bevor es dann in zügiger Fahrt nach Mümliswil hinuntergeht. In Mümliswil führt man dann eine Weile auf der Passstrasse zum Passwang. Da mich die Strecke bis hierher doch recht gefordert hatte, zog ich es vor, sicherheitshalber eine kleine Rast einzuschalten, bevor die Abzweigung auf den Scheltenpass angezeigt wurde.

Auch hier geht es ein Stück weit in das Tal hinein. Doch die Passstrasse kennt wahrscheinlich nur zwei Zustände: entweder flach oder dann sehr steil. Der Pass ist ein richtiger Nebenpass. Ausser ein paar Traktoren, fast kein Verkehr, nur einzelne Motorräder. Ganz zu hinterst im Tal, müssen dann doch noch ein paar Spitzkehren bewältigt werden.

Mein Mittagessen nahm ich etwas abseits von der Passhöhe, im Restaurant Erzberg, ein. Eine schöne Aussicht ĂĽber den basellandschaftlichen Jura konnte genossen werden. Obwohl der Pass nur gerade gut 1000 Meter ĂĽber Meer liegt, war es heute auf dieser Höhe schon ĂĽberraschend kĂĽhl. Während meinem Mittagessen versammelten sich vor dem Restaurant gegen 20 Trabi’s. Der Trabi-Club gab sich hier ein Stelldichein.

Da ich während der Fahrt am Morgen über all die Hügel doch mehr Zeit als geplant verloren hatte, musste ich auf die Schlaufe in den Kanton Jura verzichten. Ich fuhr deshalb wieder zurück zur Passhöhe Scheltenpass und wiederum nach Mümliswil zurück. Wählte hier dann aber den Weg nach Balsthal, durch die Klus nach Oensingen an den Jura-Südfuss. Ab dann über Olten und Aarau, mehr oder weniger den Hauptstrassen entlang nach Hause.

28. August 2009
von Urs
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Velofahren wie im Wilden Westen

Eine der Gratiszeitungen leitete heute ihren Artikel zur Fahrweise der Velofahrer im Kanton und der Stadt ZĂĽrich dem Sinne nach mit der obigen Titelzeile ein. Sie beschreibt dann, dass sich die Autofahrer noch mehr gestresst durch die Velofahrer fĂĽhlen und dass die Trottoir/Gehsteige von den Fahrradfahrern als Autobahn benĂĽtzt werden. Strengere Kontrollen durch die Polizei seien angesagt.

Leider muss ich der Zeitung und den Autofahrern recht geben. Ich habe selber hier ja auch schon von MĂĽsterchen erzählt, wie sich Velofahrer, solche auf Rennern, aber auch auf MTB’s und ganz normalen Stadtvelos, den Weg zwischen Fussgängern, stehenden und fahrenden Autos suchen. Wie sie teils trickreich von der Strasse auf das Trottoir wechseln, dort zwischen den Fussgängern ĂĽber den Fussgängerstreifen fahren, auf der andern Seite wieder auf die Strasse wechseln. Alles nur, um ja nicht vor dem Rotlicht stehen zu bleiben.

Rotlichter scheinen fĂĽr viele sowieso nur eine unnötige Farbe im Verkehrsfluss zu sein, ganz zu schweigen von Stopp und “kein-Vortritt”-Signalen. Gerade jetzt, wo es am Morgen wieder etwas dauert bis die Sonne am Himmel steht, oder sie sich am Abend frĂĽher vom Himmel verabschiedet, sprich: man eher wieder in der Dunkelheit fährt, scheinen Beleuchtungen, ob weiss oder rot, bei manchem Velofahrer auf Abwehrreaktionen zu stossen.

Verständlich, dass da dem HĂĽter der Ordnung gerufen wird. Aber …

schaut dann der Hüter der Ordnung vielleicht auch mal einen Schritt neben die Strasse oder an den Strassenrand? Nämlich dorthin, wo sich manchmal der Veloweg, oder wenigstens der Velostreifen befindet? Da liegt nämlich auch noch Bussenpotential bereit: So mancher Bauunternehmer, nicht zuletzt allen voran die Städtischen Betriebe und Gärtnereien, die hier mal ein Loch aufreissen oder Tage- und Wochenlang ihr Material deponieren. Notabene ohne Warntafel, ohne Beleuchtung wie man sich dies als Autofahrer von der Strasse her gewöhnt ist.

Velowege, die einfach abrupt in einer Wiese enden, Velowege, die meist an den unĂĽbersichtlichsten Stellen einfach mit einer Rot-Weiss-gestreiften Latte blockiert sind, Velowege, die besonders “sinnvolle” Markierungen und Pfeile aufweisen gehören auch in diese Kategorie.

Und wenn dann der Hüter der Ordnung mit dem rot gestreiften Fahrzeug auf Velofahrerjagd geht, benützt er dann den Veloweg oder die nasse Wiese als Parkplatz? Für die Zürcher stellt sich diese Frage allerdings nicht, denn die haben ja eine Polizei auf Fahrrädern, oder doch nicht (mehr?).


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